Forum-Blutgruppen
Könnte jemand diese Tabelle noch ein wenig erklären?Cannibal hat geschrieben:Spender-Empfänger-Verträglichkeit
- was sind das für weiße Einschneidungen,
- was is "a" und "ß"? steh a bissl auf der Leitung..
- und gibts irgendwelcheUnterschiede in Sachen Verträglichkeit wegen Resus + und - ?
(edit: ah jetzt seh ichs glaub ich..
das weiße sind so Art Beifügungen und dienen zumindest in der Grafik nur zum erkennen der einzelnen Blutgruppen, und das a und ß ist nur eine Art "Rest", oder wie?)
@Antigene: Antigene sind körperfremde Substanzen, Bakterienbestandteile, Pollen, Virenbestandteile usw. Kommt das Immunsystem mit den Antigenen in Kontakt, so wird es im Idealfall erst einmal gefressen=phagozytiert. Das übernehmen weiße Blutkörperchen(=Leukozyten) (Neutrophile Granulozyten, Monozyten/Makrophagen...). Man kann sich das so vorstellen, dass die das fressen, verdauen und dann wieder ausscheiden, nur scheiden sie es an einen Rezeptor gebunden aus. hier kommt die spezifische Abwehr ins Spiel. Über den Rezeptor, auf dem ein Teil von dem verdauten Antigen quasi draufliegt, erkennt ein T-Lymphozyt das Ding und (im Falle einer Virusinfektion) killt die beroffene Zelle, das wäre dann ein CD8/T-killer-Lymphozyt.(es gibt zwei Arten von Rezeptoren, die das Antigen präsentieren können, sie heißen MHC -1, diesen Rezeptor besitzen alle Körperzellen, und MHC-2 , den besitzen nur sog. professionelle antigenpräsentierende Zellen, das sind oben genannte Leukozyten und ein paar Sonderlinge). Über MHC-2 werden Antigene an CD4/T-Helferzellen präsentiert, die in der Lage sind, sog. B-Lymphozyten zur ANTIKÖRPER-Produktion anzuregen. Diese Antikörper zirkulieren dann im Kreislauf und binden an das spezifische Antigen.Diese Antikörper=Immunglobuline sind das, was die spezifische Abwehr mit Erinnerungsvermögen ausmacht. (Dadurch wird auch das aktive immunisieren durch Impfen klar, wenn man das obenstehende verstanden hat: es werden Partikel eines Fremdkörpers injiziert, das Imunsystem fängt zu arbeiten an, und bildet Antikörper).
Mit den Blutgruppen verhält sich das ganze so: es gibt ja neben den Kohlehydraten A,B(0 heißt: es wurde kein kohlehydrat an den Erythrozyten=rote Blutzelle angehängt) und dem Protein Rhesus noch ca. 250 andere Antigene, die aber keine Gefahr darstellen, vereinfacht gesagt. A,B sind also zwei Zuckerreste an der Erythrozyten Membran. Die Blutgruppenentwicklung erklärt man sich so, dass man die Blutgruppe nach den Mendel'schen Regeln vererbt bekommt, im Laufe des ersten Lebensjahres beginnt die Besiedelung des Darmes mit Bakterien, manche dieser Bakterien haben ebenfalls den Zucker A in ihrer Membran, wenn jetzt das Kind aber Blutgruppe B-hat, wird das Darmbakterium so wie alle Antigene, als körperfremd erkannt, und es beginnt die Antikörperproduktion gegen A. Das determiniert im Prinzip die Blutgruppenverträglichkeit.
Ich glaube dass das mit den Blutgruppen aus meinen bescheidenen Ausführungen sehr schwer verständlich ist, aber bei der Bluttransfusion muss man bedenken, dass im Prinzip nur Erythrozyten transfundiert werden, Antikörper als proteine sich jedoch im Plasma aufhalten, welches abzentrifugiert wird.
@wiesl: Im Prinzip bekommt man bei einer Transfusion immer das Blut mit demselben Rhesus-Faktor. Diese blauen und weißne Punkte sind Agglutinine, da sind Antikörper. Beta zum Beispiel ist ein Antikörper gegen B. wenn das Ding daran bindet, ist es ein Antikörper gegen das Antigen, im Fall von Beta: Beta bindet an B und AB(welches ja im Prinzip beide Blutgruppen ist, also kodominant). An 0 verständlicherweise nicht, denn 0 bedeutet, dass kein Antigen vorhanden ist. und an A natürlich auch nicht, denn dann wäre es gegen sich selbst gerichtet.
@wiesl: Im Prinzip bekommt man bei einer Transfusion immer das Blut mit demselben Rhesus-Faktor. Diese blauen und weißne Punkte sind Agglutinine, da sind Antikörper. Beta zum Beispiel ist ein Antikörper gegen B. wenn das Ding daran bindet, ist es ein Antikörper gegen das Antigen, im Fall von Beta: Beta bindet an B und AB(welches ja im Prinzip beide Blutgruppen ist, also kodominant). An 0 verständlicherweise nicht, denn 0 bedeutet, dass kein Antigen vorhanden ist. und an A natürlich auch nicht, denn dann wäre es gegen sich selbst gerichtet.
Ergänzung zu Rhesus: Beim Rhesus-Faktor handelt es sich um das "D" Protein. Wird dieses vererbt(hat dominanten Erbgang), so wird es an der Oberfläche der Erythrozyten exprimiert. Anders als bei A,B kommt es aber zu keiner Antikörperproduktion (es gibt kein entegengesetztes Äquivalent). Das heisst, ein Rhesus-positiver kann sowohl Rhesus neg. als auch Rhesus pos. erhalten. ein Rhesus negativer allerdings wird gegen "D", wenn er damit in Kontakt kommt sehr wohl Antikörper bilden, er "kennt" das Protein ja nicht. Das heisst, ein Rhesus negativer(=trägt kein D-protein) kann nur Rhesus negativ erhalten, da es sonst zu einer Antikörperreaktion kommt. (Vielleicht sagt ja dem ein oder anderen der "Morbus haemolyticus neonatorum" etwas, der ist das Paradebeispiel für so etwas.)
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