Man kann schon serioeserweise sagen, dass Groszprojekte generell nicht verhindert werden sollten, wenn sie naemlich bereits im Planungsprozess ueber viele Jahre einer kritischen und aufwaendigen Pruefung unterzogen worden sind und dieser standgehalten haben. Wenn so ein Projekt nicht sinnvoll ist, haette man das schon in diesem Prozess feststellen koennen. Wenn man nachtraeglich verhindert, fuehrt das zu einer enormen Vernichtung an Mitteln und Arbeitszeit, und es beguenstigt Partikularinteressen (waeren es keine, waere das Projekt schon im Pruefungsprozess gescheitert).Brett hat geschrieben:[..] meinte "Projekt soll man nicht verhindern, wenn groß"
Mit einer solchen Positionierung koennte man durchaus froh sein, denn froh zu sein bedarf es wenig. Es heiszt ja auch: Gluecklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu aendern ist. Andererseits kann einen auch ein Kampf gegen Windmuehlen (zumindest fuer eine gewisse Zeit) erfreuen, wie bei Cervantes nachzulesen ist:Brett hat geschrieben:Aber ganz im Ernst, Flo, macht dich eine schicksalsgetragene Positionierung sicher froh?
Don Quijote hat geschrieben:Indem bekamen sie dreißig oder vierzig Windmühlen zu Gesicht, wie sie in dieser Gegend sich finden; und sobald Don Quijote sie erblickte, sprach er zu seinem Knappen: "Jetzt leitet das Glück unsere Angelegenheiten besser, als wir es nur immer zu wünschen vermöchten; denn dort siehst du, Freund Pansa, wie dreißig Riesen oder noch etliche mehr zum Vorschein kommen; mit denen denke ich einen Kampf zu fechten und ihnen allen das Leben zu nehmen. Mit ihrer Beute machen wir den Anfang, uns zu bereichern; denn das ist ein redlicher Krieg, und es geschieht Gott ein großer Dienst damit, so böses Gezücht vom Angesicht der Erde wegzufegen."
Die Geschichte zeigt, dass sie bei einer Revolution immer schlechter ausgeht als bei einer Evolution, insofern bin ich grundsaetzlich systemanlehnungsbeduerftig. Das System muss von innen heraus reformiert werden, sonst wird alles am Ende noch schlimmer. Aus genau diesem Grund lehne mich aber schon auch gerne auf z.B. gegen zuviel Auflehnungsbeduerftigkeit, speziell wenn diese orchestriert ist.Brett hat geschrieben:Wenn du dich selbst von außen nach innen hin betrachtest, siehst du eher einen anlehnungs- oder ein auflehnungsbedürftigen Menschen?
Um aber wieder zurueck zum Thema dieses Threads zu kehren: Mit dem Sieg von Saudiarabien gegen Argentinien hat natuerlich keiner gerechnet, mit meinem 1:0 Tipp war ich aber mit Abstand am naechsten dran, da waere ein Extrapunkt eigentlich durchaus gerechtfertigt.

