@Mäx: Ich geb dir vollkommen recht.
Ein Nachrichtenmagazin braucht ja einerseits Grafiken wie wir den Sauerstoff.
Zur Aufbereitung würde ich aber eine Einteilung treffen(*):
1) Abbildungen realer Szenarien als Fotos find ich immer okay. Hier kann man wenig falsch machen (sofern man den Kontext nicht verzerrt wie beim Meinl) und durch Bildkomposition und Auswahl viel erreichen. Wenn es "zu" realistisch wird, führt es vllt. dazu, dass das manche Leute nicht mehr sehen wollen, aber gesellschaftliche Schäden können (denk ich) nicht entstehen.
2)Karikaturen können gut sein, wenn sie (für den Leser) bewusst an der Realität vorbeispielen.
Eine Fotomontage als Mixtur aus 1) und 2) kann gefährlich sein, weil der Mischvorgang aus Realität und Fiktion im Unterbewusstsein der Leser passiert.
Illustrationen im Stil Helnweins sind für mich die absolute Créme (der Mann hat es geschafft, dass Langzeitabonennten im Handumdrehen gekündigt haben und zwar nicht durch vördergründig platte Darstellungen sondern durch das, was er in die Köpfe der Leser gezaubert hat). Der Mann ist eine von wenigen Ausnahmeerscheinungen und ich behaupte, ihm ist 1) + 2) aufgrund seiner unheimlich realistischen Darstellungen auch in gewisser Weise gelungen. Für mich ist er aber ein sehr positives Beispiel, wegen des ungleich höheren Denkeinsatzes, der dahinter steht (und ned, weil er so superlinks wäre, falls das wer denkt

).
Aber wenn zB auch ein Kurier ständig seltsame Fotomontagen bringt (was weiß ich, es geht um Geldwäsche und da hängen Dollarscheine an einer Wäscheleine, so ca. die Liga), dann ist das mir pers. zu flach. Und im Falle des News-Bsps. ists gründlich in die Hose gegangen.
(*)Natürlich wäre eine Karikatur mit Strache unterm Reichsadler nicht "besser". Aber ich glaube trotzdem, dass eine Fotomontage hinter den Augen mehr anrichtet.
Noch eine Anm.: Natürlich ist der oben beschriebene Mischvorgang spannend und künstlerisch wertvoll. Ich lehne ihn bloß im Format von Nachrichtenmagazinen und Tageszeitungen ab!
immer freier
Es spielt sich auf der Ebene ca. dasselbe ab wie auch im Umgang mit Sexualität in der Werbung.
"Die Darstellung allzupraller Busen macht sie unterbewußt platt.", könnte man da vielleicht sagen.
The Door hat geschrieben:Btw, einziger Google-Treffer für "Du stirbst in der Gaskammer": Das OATZ-Forum.
Servas, Gschäft! In dem Thread gings zu.
