@Grent: In Zahlen:
Ein Verbrennungsmotor, wie er in div. Fahrzeugen zum Einsatz kommt, arbeitet bei etwa 25% - 30% Wirkungsgrad. Das heißt, gut zwei Drittel der chemisch zugeführten Energie gehen nicht etwa verloren sondern - schlimmer - in Wärme über. Bei Stationärmotoren sind durch genaue Auslegung des Arbeitspunkts bessere Wirkungsgrade erreichbar, bis unter 50% etwa.
Gscheite Asynchronmaschinen gehn auf über 90% rauf:
http://www.energie.ch/at/asm/beispiel/eff.htm.
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@Cannibal: Es mag dienlichere Schnittstellen geben, um die Brett'sche Blackbox auszulesen.
Dennoch, neuer Versuch bezüglich Steckdose: Aus welchem Stromnetz beziehen diese Wunderautos denn ihre Energie? Sind ja nicht etwa direkt am Umspannwerk angeschlossen. Ob der Strom moduliert, transformiert, zerhackt, ... wird - danach fragt bei deinem Handy wohl auch niemand? Und bei deinem Fernseher, der den Trafo innendrin eingebaut hat, schon gar nicht.
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Bei dieser Elektroauto-Sache stellt längst nicht mehr der Antrieb (in Vielzahl fertig entwickelt und in Betrieb) sondern die Energieversorgung des Gesamtsystems den Knackpunkt dar. Auch wenn die Tesla-PR-Fritzis dreimal "super-efficient" rausposaunen und der Standard das abschreibt. Ja, Elektroautos wandeln effizienter ihren Energievorrat als das Otto und Diesel machen (s. o.). Aber darum gehts ehestens in zweiter Linie. Was allem voran steht, sind strukturelle Änderungen am Verkehrsnetz, die durch eine nachfolgende angepasste Raumplanung und Antwort von Seiten Industrie und Handel den Schwenk zu kürzeren Distanzen erlauben.
Doch zurück zum Auto: Erstmal muss der Strom (im konkreten Fall für bis zu 150 kW*Antriebswirkungsgrad^(-1)*Wirkungsgrad des Akkuladeprozesses^(-1) Leistungsaufnahme!) überhaupt bereitgestellt werden.
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@version4x: Hier ein schönes Sankey-Chart von der Austrian Energy Agency (2005 - hat sich wohl nicht allzuviel verändert) um die Österreichische Perspektive zu beleuchten:
http://www.eva.ac.at/(de)/publ/pdf/efluss05.pdf
Wie man sieht, liegt der Einsatz (Import + Eigenerzeugung) CO2-neutraler Energieträger bei knapp 19% des Gesamtaufwands für alle Verbraucher. Von Abschlägen durch Wandlungsverluste red ma amal nicht, aber die gibts halt auch noch. Nicht zuletzt auch noch in der Mobilitätslösung selbst - aber die ist ja sehr effizient, wie wir erfahren haben.
Sprich: Auch wenn ich Strom in die Autos steck, sind es zu gut 80% immer noch fossile Brennstoffe, die zur Bereitstellung nötig sind,
solange sich am Anteil CO2-neutraler Energieträger nichts ändert.
Zur Energieeffizienz: Es gibt zwei Möglichkeiten, eine gesteigerte Energieeffizienz zu verwerten - entweder steigt die Fahrleistung bei konstantem Verbrauch oder es sinkt der Verbrauch bei Konstanthaltung der Fahrleistung. Was nach Betrachtung der Consumer-PKW-Geschichte der letzen Jahrzehnte bis heute eher der Fall ist, wird jeder selbst erraten.
Dass man sich Zeit spart, ist eine weitverbreitete Lüge. Seit Jahrzehnten ist der durchschnittliche Zeitaufwand zu Mobilitätszwecken konstant (~60-90 Minuten pro Tag).
Ich darf euch also dazu anregen, die bisherige Entwicklung in die Zukunft, wo man in diesen effizienteren Autos sitzen wird, zu extrapolieren.
In Österreich wird etwa 25.5% des (schädlichen) CO2-Ausstoßes vom Verkehr verursacht. (Quelle: lebensministerium.at) Und dabei handelt es sich wohl allein um die Ausstöße im Betrieb (von Lifecycle Assessment steht nämlich nichts explizit dabei, somit kann man davon ausgehen - jeder, der den Aufwand treibt, wirds nicht verheimlichen). Wer sich den Lebenszyklus von Verkehrsmitteln ansieht, stellt aber fest, dass die Sachen auch produziert, gewartet und entsorgt werden müssen.
Man kann es also auf folgende Quintessenz runterbrechen:
Grün ist einfach nur
das vermiedene Auto.
Meine Prophezeiung zur Verkehrspolitik in den nächsten zwei Jahrzehnten: NIEMAND wird ernsthaft in nachhaltig verträgliche Energieträger investieren und Energieeinsparungen durch tiefergehende, strukturelle Änderungen werden IMMER nur die zweite Geige spielen (aber immerhin, jetzt gibts ja bald nur noch Energiesparlampen

- mit denen kann man, wie neulich auf orf.at zu lesen,
sogar Victoriabarsche fangen, um sie dann durch die ganze Welt zu verschicken. Wem das nicht grotesk vorkommt ...).
Bei den Energie-Importen und beim Handel mit CO2-Zertifikaten werden noch die ärgsten Kapriolen geschlagen werden (Kyoto rennt 2012 aus und ab dann wird sehr viel vorsichtiger ähnliches unterzeichnet werden. Bzw. schlagen sich die EU-Mitglieder dann gegenseitig die Schädel ein, dzt. trägt Österreich einen Beitrag von 13% zum EU-Ziel von 5.2% Senkung gegenüber 1990 mit) bzw. wird auf nukleare Energie umgestiegen und ab da an sind Wirkungsgrade jedem egal, weil die Preisniveaus ganz wo anders liegen werden --> Globale Erwärmung nimmt weiter zu.
EDIT: Was ich noch sagen wollte, @zobi: Fein, dass dus in "Politik" reingestellt hast, das Thema.

(Zur Sicherheit: Ich mein das nicht zynisch oder sonstwie bösartig)