Also gut, ich glaub, dazu muss jetzt ich schon was sagen:
florianklachl hat geschrieben:Was stört dich denn daran, wenn die Frau Palin Patzer macht?
Nix, im Gegenteil: Schön, dass die schon vor der Wahl trotz Medienabschottung öffentlich so in den Gatsch greift, und nicht nachher. Vielleicht checken die Leute dann noch vor der Wahl, dass sie eine Pflaume ist und wählen sie/mcCain nicht (allerdings, wie man mal wieder an unserem Wahlergebnis hier sieht, sollte man sich da keinen Illusionen hingeben, dass Wahl was mit Vernunft zu tun hat; Naja, vllt doch:
http://nielsbuus.dk/portfolio/bigger/uselection.png 
).
David Letterman hat an McCain/Palin auch kein gutes Haar gelassen, nachdem der ihm abgesagt hat ('The road to the White House runs right through me.'

)
florianklachl hat geschrieben:Das mit den Märtyrer-Ausbildungscamps: da halte ich die Argumente des Verteidigers für Augenauswischerei, wenn er meint, sein Mandant - ein Mitglied der Terrororganisation Toronto 18, die Sprengstoffanschläge wie in Oklahoma City durchführen wollte -wäre bloß ein armes Hascherl, dass halt dummerweise in die falschen Kreise geraten sei.
Nunja, das kann man glaub ich nicht so ganz stehn lassen. Das Argument ist insofern schwach, als das das heftige Vorwürfe sind, und zu sagen, man ist da 'nur zufällig dabei', befreit einem nicht automatisch von jeder Schuld.
Aber: Solange man da nicht alle Fakten und Umstände kennt, sollte man sich besser keine Meinung bilden, grad bei so etwas. Soziale Umstände und Propaganda sollte man nicht unterschätzen, vor allem wenn man grad mal 17 ist (und dass mind. 30% der österreichischen Bevölkerung nicht gegen Propaganda immun ist und die Konsequenzen der eigenen Handlungen nicht absehen kann, hat sich ja auch bei der Wahl gezeigt).
Mal ganz abgesehen davon, und dass der ganze Fall an sich ziemlich nach Panikmache aussieht ist der Punkt aber gerade eben der, dass hier keine konkrete Tat vorliegt, was die Sache gelinde gesagt juristisch ziemlich heikel macht (Minority Report lässt grüßen).
Apropos Propaganda: ich frage mich, wieviele islamische Fundamentalisten es wohl gäbe, wenn weithin bekannt wäre, dass die Stelle, die dem Märtyrer 27 Jungfrauen nach seinem Tot verspricht, ein Übersetzungsfehler ist, und im Originaltext '27 Perlen' lautet (oder 27 Trauben, oder warens nur 17, so genau weiß ichs nicht mehr)

. Übrigens ein anderes Beispiel ist die biblische Geschichte von der Jungfrau Maria, der Originaltext übersetzt zu 'junge Frau Maria' (was auch schon wesentlich mehr Sinn macht), und im Laufe der Zeit wurde da irgendwann durch Überlieferungsfehler und Rechtschreibreformen und co. dann 'Jungfrau Maria' draus, wodurch der ganze Hokuspokus mit leiblicher Sohn Gottes etc. dann entstanden ist.
florianklachl hat geschrieben:zum Link mit den Überwachungskameras in Ubahnen:
auf den U-Bahn-Stationen gibt es doch schon längst überall Kameras??
Kameras gabs schon lang, aber nur auf den Bahnsteigen und (später?) bei Rolltreppen. Die wurden (und werden hoff ich) zumindest zeitweise überwacht, damit da wer aufs Knöpfchen drücken kann, falls da einer bei der Ubahn hängen bleibt und der U-Bahn-Fahrer das nicht mitbekommt, oder es wen die Rolltreppe runterfetzt (schätz ich mal). Das macht Sinn und ist auch gut so. Neu ist, dass auch in den div. Gängen und auch in den U-Bahn-Waggons Kameras drin sind. Bei denen kann mir aber keiner erklären, dass die rund um die Uhr (ganz besonders zu den Zeiten, wo wenig los ist, also keine anderen Passanten in der Nähe sind, die was merken könnten) beobachtet werden (und die Leute dabei wach bleiben), was ja auch insofern sich bestätigt, als dass die Videos nur bei Bedarf (und auch dann wohl nicht immer) rausgekramt werden. Und falls die doch überwacht werden, dann könnte man das dazu nötige Personal genausogut auf die Bahnsteige stellen (und falls das zu anstrengend wegen dem vielen Stehen ist, könnte man mit dem eingespaarten Geld vllt endlich mal ein paar Sitzbänke in die Stationen stellen; um das Geld, was die Kameras kosten, kann man da jede Station mit Samtsesseln ausrüsten).
Dass das irgendwen abschrecken soll, halt ich für ein Gerücht (das ist ein bissl so wie bei den Radar-Fallen-Kastln, die wirken nur auf 100m verlangsamend, und nur auf Leut, die noch nicht spitzgekriegt haben, welche scharf sind und welche nicht). Dass es irgendwem nützt in einer Notlage ist ebenfalls Quatsch, weil eben niemand sich den ganzen Datenmüll live anschaut (und wer jetzt mit irgendwelcher automatischen Pattern-Erkenn-Software daherkommt, sei auf die Grundlagen Statistik-Vorlesung/Grundlagen Bildverarbeitung-Vorlesung verwiesen).
florianklachl hat geschrieben:Dass jedes Jahr mittels Videoüberwachung in U-Bahn-Anlagen 32 Raubüberfälle aufgeklärt werden, wird dich spätestens dann interessieren, wenn du auch einmal überfallen worden bist.
Kurze Rechnung:
Annahme, die Kameras kosten mich ~50€ im Jahr extra (das ist etwa der Betrag, um den die Jahreskarte für mich teurer geworden ist.
Wenn ich innerhalb von 10 Jahren auch nur einmal überfallen werde (bzw. durch die Kameras eben nicht überfallen werde), wären das 50x10=500€, die man mir klauen könnte, und ich ohne Kameras immer noch billiger dran wär (und ich fahre jetzt seit über 8 Jahren täglich raubfrei U-Bahn/Öffis).
Nachdem ich die Nachteile und Kosten der div. Überwachungsmaßnahmen kenne, kann ich sagen, dass ich einen ehrlichen Raubüberfall dem ganzen Käse vorziehe, insbesonders wenns weit billigere Möglichkeiten gibt, was zu tun (ich finde es im übrigen immer wieder faszinierend, wie sehr auf der einen Seite technische/wissenschaftliche Fortschritte verteufelt und mystifiziert werden, allen voran jene Institutionen, die sich das Seelenwohl auf die Fahnen geschrieben haben (=Religionen), und auf der anderen Seite soziale Probleme immer wieder durch schier unendlichen Glauben an die Technik erschlagen werden, so ala 'In CSI hat das funktioniert' oder 'wir nehmen einfach Hybrid-Autos, und alle Probleme sind gelöst'.
florianklachl hat geschrieben:Nicht berücksichtigt ist hier, wieviele Überfalle durch die Überwachung vermieden worden sind.
Ich würde gern mal irgendwelche echten Statistiken darüber sehen, wieweit da wirklich was verhindert wird. Ich trau mich wetten, genau gar nix, und wenn die Kriminalitätsrate sich sogar erhöht hat, würde mich das auch nicht weiter überraschen (Ich bild mir ein, ich hab dazu mal was in der Richtung gehört, aber ich kann mich nicht im geringsten erinnern, wo, vermutlich beim CCC). Es ist aber natürlich klar, dass man solche Statistiken immer sehr weit biegen kann, indem man nur genügend Seiteneffekte rein- oder rausrechnet.
florianklachl hat geschrieben:Dass das das Zigfache einer Videoüberwachung kosten würde, steht natürlich nicht dabei.
Nunja, also 20Mio Anschaffungskosten + 1Mio jährlich um ein zigfaches zu toppen, da muss man sich schon anstrengen, vor allem, wenn man bedenkt, dass solche Elektronik im Normalfall schon mangels Ersatzteilen und Know-How im Schnitt nach 8-10 Jahren veraltet ist, womit das etwa 3Mio jährlich kostet (abzüglich den gesparten 200.000€ für Schäden). Da kann man schon ein paar Leute einstellen damit (und damit Arbeitsplätze schaffen

), die dann ja auch etwas flexibler für andere Sachen einsetzbar sind als Kameras (gut, ist aber nicht ein super-Job, und Elektroniker brauchen ja auch Arbeitsplätze..

)