bitte nimm zur kenntnis, dass Sex für mich kategoriell KEINESFALLS dieselbe Wertigkeit wie "Tschik und Alkohol" hat, sehr wohl aber Sex zum reinen Vergnuegen nach obiger Definition.ich nehme zur Kenntnis, dass Sex für dich kategoriell dieselbe Wertigkeit wie "Tschik und Alkohol" hat
Laut Theophrastus Bombastus von Hohenheim sind alle Mittel, die man im Uebermasz gebraucht, schaedlich. Dieses Charakteristikum schraenkt also die Menge aller Genuszmittel nicht weiter ein, deshalb habe ich es weggelassen. Genauso zB wie das Charakteristikum, dass ein Genuszmittel ein Mittel ist.Und das ist vielleicht auch ein Charakteristikum von Genußmitteln: Wenn man sie übermäßig zuführt wirken sie schädlich.
Ok. Du meinst, ich habe diese Auffassung, weil ich mit der Meinung der Kirche d'accord gehe. Angenommen, ich waere exakt auf der Linie des Katholischen Katechismus. Dann kann ich, denke ich, Deinen Vorwurf folgendermaszen entkraeften (hab extra fuer Dich sicherheitshalber im Katechismus nachgeschaut, damit ich keinen Unsinn verzapfe)Das werde ich dir verraten: die dürfen sich nach deiner Auffassung einen Partner suchen und wenn er HIV-positiv ist, so haben sie trotzdem keine Kondome zu benützen.
Bitte korrigiere mich, wenn ich deiner Meinung nach in einem der folgenden Punkte falsch liegen sollte:
- Ist Sex vor der Ehe fuer die Kirche eine Suende?
Prinzipiell ja. - Warum?
Weil nur das Leben in Monogamie moralisch vertretbar ist. - Was ist dann mit den Leuten, die eh streng monogam leben und in einer lebenslagen Beziehung bleiben moechten, aber halt nicht verheiratet sind?
Wenn diese Leute heiratsfaehig sind, warum heiraten sie dann nicht einfach? - Warum ist nur Leben in Monogamie moralisch vertretbar? - Weil sich die Liebe der Ehepartner nur in einer stabilen, sicheren, langfristigen Beziehung basierend auf Treue, Verantwortungsbereitschaft, Verlaesslichkeit, Dialogfaehigkeit, Krisenfestigkeit etc. voll entwickern kann. Weiters sind alle anderen Formen des zwischengeschlechtlichen Zusammenlebens fuer die Frau diskriminierend und krisenanfaelliger. Und schlieszlich schuetzt Monogamie vor der Weiterverbreitung von Geschlechtskrankheiten (fuer Cannibal: zwar nicht zu 100, aber zu 99%).
- Wie steht die Kirche zu Sex waehrend der Ehe?
Die Kirche befuerwortet Sex zwecks "liebender Vereinigung und Fortpflanzung". Empfaengnisverhuetung gilt als verwerflich, weil damit die Moeglichkeit zur Fortpflanzung unterbunden wird (-> lebensbejahendes Prinzip der Kirche). Sie ist aber temporaer je nach Lesart jedenfalls oder zumindest in Form von Enthaltsamkeit oder natuerlicher Empfaengnisverhuetung erlaubt, soferne der Zweck der "liebenden Vereinigung" beider Partner weiterhin erfuellt ist. - Heiszt das jetzt, dass Kondome in der Ehe erlaubt sind oder nicht?
Sind nicht erlaubt. Wenn man in der Ehe unter normalen Umstaenden gelegentlich ein Kondom verwendet, ist das aber eine laessliche Suende. - Wiegt die laessliche Suende leichter und die schwere Suende schwerer als die normale Suende?
Ja, natuerlich! - Ist es eine schwere Suende, wenn man jemanden wissentlich mit einer toedlichen Krankheit infiziert, obwohl dies ohne Weiteres zu vermeiden gewesen waere?
Ja. - Wenn also in einer Ehe ein wissentlich Aids-Infizierter seinen Partner infiziert, weil er kein Kondom genommen hat, was ist dann?
Er hat dann eine schwere Suende begangen. - Aber er darf doch in der Ehe kein Kondom verwenden?
Wenn er ohne Kondom Sex hat, begeht er eine schwere Suende, wenn er mit Kondom Sex hat, eine laessliche (Anm. eigtl eine schwerere Suende, weil ja ein Restrisiko bestehen bleibt). Um keine Suende zu begehen, muesste er enthaltsam leben. - Ist das dann aber nicht diskriminierend?
Es ist bereits diskriminierend, dass er Aids hat und frueher sterben muss als andere! Man kann die Menschen nur so weit gleich stellen, solange dadurch nicht neue Diskriminierungen zu Tage treten. Aehnliche Frage: Werden Homosexuelle diskriminiert, weil sie als Risikogruppe nicht Blut spenden duerfen? - Was bedeutet es fuer jemand Unverheirateten, der vor der Entscheidung steht, mit oder ohne Kondom Sex zu haben?
Er wird unabhaengig von seiner Wahl suendigen! Begruendung siehe Punkt 1. - Hat die Kirche einen Einfluss auf den Handlungsausgang, wenn dieser Jemand ein Unglaeubiger ist?
Natuerlich nein. - Wenn dieser Jemand jetzt kein Kondom nimmt und damit jemanden mit Aids ansteckt, ist dann die Kirche schuld?
Fuer diesen Jemanden nein, sie hat ja keinen Einfluss. - Was ist aber, wenn dieser Jemand ein Glaeubiger ist, der die Lehre der Kirche genau kennt und danach lebt? Hat die Kirche dann einen Einfluss auf den Handlungsausgang?
Ja, natuerlich! - Warum?
Weil dieser Jemand dann, wissend dass Sex vor der Ehe eine Suende ist, gar nicht erst Sex haben wuerde. - Und wenn das Fleisch dieses Jemands zu schwach ist, um in der Situation nicht Sex zu haben? Haette dann die Kirche einen Einfluss auf den Handlungsausgang?
Nein, auf jemanden, der wissentlich suendigt (weil er vor der Ehe Sex hat bzw. sogar jemanden infiziert), hat die Kirche auch keinen Einfluss. - Wer ist dann also schuld, wenn sich dabei jemand mit Aids ansteckt?
Klarerweise der Jemand und nicht die Kirche. - Jetzt gaebe es aber noch die Moeglichkeit, dass der Jemand glaeubig ist, seinen Glauben leben will, aber die Lehre der Kirche nicht genau kennt. Ist dann die Kirche in Fall 18 nicht mit schuld? Angenommen also, er hat geglaubt, er suendige nicht, wenn er ohne Kondom Sex hat und dabei uU jemanden ansteckt, weil er das im
-Forum so gelesen hat.
Wenn die Kirche ihm etwas Falsches erzaehlt hat, ist die Kirche mit schuld. Wenn die Medien ihm etwas Falsches erzaehlt haben, die Medien. Und wennes war, ist natuerlich
mit daran schuld, aber nicht die Kirche!
Fuer die Kirche ist es halt nicht die Freude, sondern die Liebe. Weil es gibt zwar keine Liebe ohne Freude, aber Freude ohne Liebe.Hannes hat geschrieben:Ich halte nämlich Freude für die absolute Essenz des Lebens.
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