Naja, das ist etwas kompliziert zu erklären, obwohl's vom Prinzip her einfach ist, aber ich will es versuchen: Auf dem Y-Chromosom ist der das männliche Geschlecht determinierende Faktor im SRY(Sex determinating Region on Y)-Gen codiert. Dieser sorgt dafür, dass aus einer primär weibliche Geschlechtsanalge, die auch bei männlichen Embryonen angelegt ist, d.h. wir würden uns ohne dieses Gen, bzw. sein Produkt, das TDF=Testis determinierender Faktor[Testis=Hoden], automatisch in Weibchen weiter entwickeln, ein Männchen wird. Auch das gibt es, wenn das Sry-Gen mutiert oder verloren ist, oder ein Rezeptor-Defekt besteht, ergo: es gibt Frauen, die den Karyotyp 46 XY aufweisen (normalerweise: Frau =46XX),(gibt übrigens auch XX-Männer, wenn das SRY- Gen auf X transloziert~transferiert wurde). Folglich ist diese Genregion sehr wichtig. Im Laufe der Evolution haben sich nun um die SRY-Region auf dem oberen Teil des Y immer mehr männliche Gene angeordnet. Es ist also eine sehr wichtige Region, um den Fortbestand der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung zu gewährleisten.
(ich glaub ich wär schon längst ausgestiegen...
)
Bei der Meiose, die ja nur in Keimzellen (Ei-, Samenzellen) stattfindet, kommt es zum altbekannten crossing-over(=Rekombination!). Dieser Mechanismus dient unter anderem dazu, dass wichtige Genredionen auf homologen Chromosomen durch Austausch quasi konserviert werden. Problem: der obere Teil mit der SRY-Region und den vielen anderen männlichen Genen rekombiniert nicht. Und somit zur Theorie, die von Prof. Schro3der angesprochen wurde: Hier sammeln sich immer mehr Mutationen und Schäden, ohne jedoch die Möglichkeit, jemals wieder eine gesunde Ergänzung durch ein anderes Y-Chromosom zu erfahren, somit: Sackgasse.
Es gibt aber auch schon wieder hierzu Gegentheorien, die besagen, dass das Y-Chromosom eine sehr potente Reparaturmaschinerie besitzt usw. Also, ich schätze wir werden das nicht mehr erleben...