Ich find's auch total faszinierend.
Am wichtigsten schien es wohl, bei jedem Ort festzuhalten, dass es weit und breit keine Poststation außer in Sieghartskirchen gab
Informationstechnisch auch interessant, wie sehr hervorgehoben wurde, von welchem Aussichtspunkt man von wo wohin gut sehen konnte.
Z.B. wurden dem aus Holz gebauten "Naturtempel" samt Galerie bei Hintersdorf, mit dem man bis zu den oberösterreichischen Gebirgen und ostwärts bis ins Marchfeld sehen konnte, mehrere Zeilen gewidmet.
Mit dem heutigen Wien dazwischen kann der Tag glaub ich gar nicht so klar sein, dass man irgendetwas vom Marchfeld sieht.
Die Wegzeiten ... gab ja noch nicht einmal irgendeine Bahn, zumeist schlechte Straßen und hauptsächlich Hohlwege irgendwo durch den Wald. Schätze, die Zeitangaben beziehen sich auf Pferdekutschen, wenn sie mir dafür auch etwas lang vorkommen.
Eingestreut finden sich auch ein paar total spannende Details, etwa, dass man beim Abriss eines Teils der Kirche von Tulbing einen Schiffs-Anlegering an einem Eckstein vorfand und somit eine alte Sage, wonach der Ort früher "hart an der Donau" gelegen sei und eine frühere Römersiedlung bei Hochwasser fortgespült geworden wäre von der aber noch ein alter Leichenhof mit römischen Inschriften abseits des Orts zeugte, bestätigt sah.
Interessant auch die Verwaltungsstrukturen an sich. Königstetten - etwas wo man heute blöd durchfährt und dank einer Bürgerinitiative schwimmen gehen kann - hatte damals 19 Orte ringsum verwaltet (Patronanz und "Conscriptionsherrschaft").
Ich kapier allerdings die Auswahl nicht ganz. Kloburg, Kritzendorf, Kierling, Weidling sind nicht beschrieben, Gugging aber schon.
War das zu der Zeit alles von Wien aus verwaltet, allein vom Stift Klosterneuburg oder etwa von einem anderen Herzog?
Oder aus sonst einem Grund nicht zum V.U.W.W. gezählet?
Schlimm, wie schlecht ich mich da auskenn, eigentlich. Ich les das einmal fertig, dann mach ich mich schlau drüber.