Umweltfreundliche Hardware - nerd only sector
Verfasst: Di Mär 10, 2009 11:48 am
Hier gehts um Computer-Hardware, die leise ist, wenig Strom frisst und zu Consumer-Preisen erhältlich ist.
Themen diesbezügl. sind ja in div. Threads verstreut und könnten in Zukunft hier reingestellt werden.
An immer mehr Stellen, wo man sich umsieht, spielt der Stromverbrauch (im Marketing!) eine aufkeimende Rolle.
Faustregel: 1W permanent gezogen (24h/7d-Betrieb) kostet im Jahr € 1,50 (schreib ich auch rein, damit ma in 10 Jahren was zum Lachen haben
).
In diesem Sinne fang ich einmal an, da ich grad dabei bin, mir ein kleines NAS-System, das auch im Wohnzimmer als Mediaserver dienen soll, zusammenzustellen.
Luftzug: Damit man auch genüsslich MP3s hören kann, soll das Ding passiv laufen. Wenn mir das nicht gelingen sollte, werd ichs mit diesem Lüfter versuchen. Preis liegt dzt. bei ~€ 4,-. Man liest immer wieder, dass er aufgrund seiner Golfball-Oberfläche mehr Luftdurchsatz bei gleicher Drehzahl bringen soll. Halt ich für einen Schmäh, Testergebnisse zeigen auch, dass der Luftdurchsatz der gleiche ist wie bei glatten Rotorblättern. Vielmehr dürfte der Sinn darin liegen, dass die Grenzschichtablösung (wie auch beim Golfball) ziemlich bald ab Anströmfront stattfindet und dadurch Pfeifgeräusche an der Hinterkante (wo sich ansonsten die Strömung ablöst) dezimiert werden. Das Ding scheint aus Distanz tatsächlich wenig bis gar nicht hörbar zu sein.
Noch ein Wort zur Drehzahlregelung: Da gibts ja diverse Potis zu kaufen, die "speziell" dafür gebaut sind. Tatsächlich kann man jedes Poti nehmen, das die paar Zehntelwatt Leistung verträgt. Kann fast nicht sein, dass man ein so schlechtes erwischt, wie der Grent einmal berichtet hat (und das war ja ein für den Zweck ausgelegtes, denk ich).
Harddisk: Die Western Digital Caviar GP dürfte da derzeit die erste Wahl sein, wenn man keine Topperformance braucht aber wenig Stromverbrauch will (kann sich ja im Raid auch summieren ...). Kann ihre Drehzahl zwischen 7200 rpm und 5400 rpm variieren und ist somit immer nur so laut, wie sie sein muss. Preis dafür ist ausgesprochen gut dzt. Test dazu
Die Platte hat, wie man sieht, keine allzuschlechten Specs, aber im Spitzenfeld liegt sie halt nicht. Sie bleibt so kalt, dass sie keinen Luftzug braucht.
Will man noch weniger Stromverbraucht, brauchts eine 2.5"-Platte, aber da liegt der Preis/Speicher halt ganz wo anders. Für meine Storage-Anwendung indiskutabel.
Mainboard: Es gibt eigentlich schon seit Langem das Mini-ITX-Format, wo zum Teil integrierte CPUs verbaut werden, oder auch aktuelle Standard-Sockel zu finden sind. Der bisher dem Segement eindeutig zuzuordnende Hersteller war VIA mit seinen Epia-Boards. Seit die Intel Atom-CPU heraußen ist, hat sich das geändert. Von Intel scheint dzt. das D945GCLF2 zum Kampfpreis von € 75,- der interessanteste Kandidat zu sein.
Fauxpas: Da ist ein Dualcoreprozessor drauf, der in 45nm-Techn. gefertigt wird und sich mit sagenhaften 8W begnügt. Das Chipset (945GC) ist allerdings darangemessen ein Neanderthaler und braucht für sich 20W. Andere Hersteller benutzen bisher dasselbe Chipset, was Intel aufgrund des Preises zum Favoriten macht (außerdem ist da ein TV out Ausgang am Board!).
nvidia möchte diesen Sommer einen ernsthaften Konkurrenten herausbringen, was aber zu Geplänkel/Kampf mit Intel führt (klar, dass dann alle mitziehen müssten, Intel will aber seine alten Chips loswerden und hat die Macht, die Atom Cpu für den Verkauf zu releasen oder auch nicht). Falls es dennoch wahr werden würde, könnte man im Sommer zum Rufpreis von $300,- ein nvidia ion als absolut sparsames und gut performendes (man beachte die Fußnoten
) entertainment system erwerben.
Mir sind es Wartezeit und agio aber nicht wert (EDIT: hmm, vllt. wart ich doch ... Bilder), zumal die intel-lösung problemlos videos decoden können sollte - und mehr brauch ich nicht. HDMI-Freunde müssen auf nvidia warten oder zu einem andren bestehenden Board greifen, das ebenfalls mit dem üblen intelchipset arbeitet.
EDIT: Ui, ich seh grad, das nvidia-ding hat nur einen single-core proz. drin.
Case/Power Supply Unit:
Beim Case war mir einiges wurscht. Sollte schwarz und nicht zu hässlich sein und aber vor allem mit natürlicher Konvektion arbeiten können. Vom tschechischen Hersteller EMKO gibt es da Gehäuse die mit der Lufttransmissivität eines Tilsiters aufwarten!
Ein Problem ist die Stromversorgung ... Zwar kann man Standard-ATX-Netzteile verwenden. Die sind aber nicht an so kleine Systeme angepasst und der Wirkungsgrad dürfte dementsprechend schlecht sein, wenn da immer nur 40W gezogen werden. Ich werde aber Vergleichsmessungen machen, weil man da keine Wahrheiten über das Thema findet.
Nun gibt es diverse Lösungen, die aber bei Preisen von €50,- starten. Besonders schön ist die PicoPSU (im ATX-Stecker-Format!), das sind integrierte Step-Down-Spannungswandler, die mit einer geregelten 12V Stromversorgung glücklich sind (externes Notebook-Netzteil oder sowas).
Sonst hat man nur die Möglichkeit, ein fertiges Case (~ab €100,-, geht aber auch viel teurer) mit eingebautem Netzteil zu kaufen, oder ein kleines 90W-Teil gebraucht zu erstehen. Ich hab mir ein EMKO-141 mit eingebautem 90W-Passivnetzteil gebraucht zugelegt, für € 55,- (da war auch ein 1GHz Via Epia Board dabei, das werd ich wahrsch. in den Ghettoblaster stecken). Allein dieses Case kostet neu 100,-, aber ohne Nt.
P.S.:
Wer Angst vor dem Begriff "Umwelt" hat, dem sei der alte Schmäh genannt:
"Mach deine Augen zu." - "Ok."
"Was siehst du?" - "Nix." (Bzw.)
"Machs wieder auf." - "Und jetzt?"
"Alles was gegenüber vorhin dazugekommen ist, nennt sich 'Umwelt'."
"Halt deine Ohren zu." ...
Anhänge:
1) Sharkoon Silent Eagle, 80mm
2) WD Caviar GP
3) Intel D945GCLF2 (auf den 2er achten, die ohne 2er sind single-core)
4) Bestücktes EMKO EM-141, Maße: 186 x 90 x 270
5) PicoPSU
Themen diesbezügl. sind ja in div. Threads verstreut und könnten in Zukunft hier reingestellt werden.
An immer mehr Stellen, wo man sich umsieht, spielt der Stromverbrauch (im Marketing!) eine aufkeimende Rolle.
Faustregel: 1W permanent gezogen (24h/7d-Betrieb) kostet im Jahr € 1,50 (schreib ich auch rein, damit ma in 10 Jahren was zum Lachen haben

In diesem Sinne fang ich einmal an, da ich grad dabei bin, mir ein kleines NAS-System, das auch im Wohnzimmer als Mediaserver dienen soll, zusammenzustellen.
Luftzug: Damit man auch genüsslich MP3s hören kann, soll das Ding passiv laufen. Wenn mir das nicht gelingen sollte, werd ichs mit diesem Lüfter versuchen. Preis liegt dzt. bei ~€ 4,-. Man liest immer wieder, dass er aufgrund seiner Golfball-Oberfläche mehr Luftdurchsatz bei gleicher Drehzahl bringen soll. Halt ich für einen Schmäh, Testergebnisse zeigen auch, dass der Luftdurchsatz der gleiche ist wie bei glatten Rotorblättern. Vielmehr dürfte der Sinn darin liegen, dass die Grenzschichtablösung (wie auch beim Golfball) ziemlich bald ab Anströmfront stattfindet und dadurch Pfeifgeräusche an der Hinterkante (wo sich ansonsten die Strömung ablöst) dezimiert werden. Das Ding scheint aus Distanz tatsächlich wenig bis gar nicht hörbar zu sein.

Noch ein Wort zur Drehzahlregelung: Da gibts ja diverse Potis zu kaufen, die "speziell" dafür gebaut sind. Tatsächlich kann man jedes Poti nehmen, das die paar Zehntelwatt Leistung verträgt. Kann fast nicht sein, dass man ein so schlechtes erwischt, wie der Grent einmal berichtet hat (und das war ja ein für den Zweck ausgelegtes, denk ich).
Harddisk: Die Western Digital Caviar GP dürfte da derzeit die erste Wahl sein, wenn man keine Topperformance braucht aber wenig Stromverbrauch will (kann sich ja im Raid auch summieren ...). Kann ihre Drehzahl zwischen 7200 rpm und 5400 rpm variieren und ist somit immer nur so laut, wie sie sein muss. Preis dafür ist ausgesprochen gut dzt. Test dazu
Die Platte hat, wie man sieht, keine allzuschlechten Specs, aber im Spitzenfeld liegt sie halt nicht. Sie bleibt so kalt, dass sie keinen Luftzug braucht.
Will man noch weniger Stromverbraucht, brauchts eine 2.5"-Platte, aber da liegt der Preis/Speicher halt ganz wo anders. Für meine Storage-Anwendung indiskutabel.
Mainboard: Es gibt eigentlich schon seit Langem das Mini-ITX-Format, wo zum Teil integrierte CPUs verbaut werden, oder auch aktuelle Standard-Sockel zu finden sind. Der bisher dem Segement eindeutig zuzuordnende Hersteller war VIA mit seinen Epia-Boards. Seit die Intel Atom-CPU heraußen ist, hat sich das geändert. Von Intel scheint dzt. das D945GCLF2 zum Kampfpreis von € 75,- der interessanteste Kandidat zu sein.
Fauxpas: Da ist ein Dualcoreprozessor drauf, der in 45nm-Techn. gefertigt wird und sich mit sagenhaften 8W begnügt. Das Chipset (945GC) ist allerdings darangemessen ein Neanderthaler und braucht für sich 20W. Andere Hersteller benutzen bisher dasselbe Chipset, was Intel aufgrund des Preises zum Favoriten macht (außerdem ist da ein TV out Ausgang am Board!).
nvidia möchte diesen Sommer einen ernsthaften Konkurrenten herausbringen, was aber zu Geplänkel/Kampf mit Intel führt (klar, dass dann alle mitziehen müssten, Intel will aber seine alten Chips loswerden und hat die Macht, die Atom Cpu für den Verkauf zu releasen oder auch nicht). Falls es dennoch wahr werden würde, könnte man im Sommer zum Rufpreis von $300,- ein nvidia ion als absolut sparsames und gut performendes (man beachte die Fußnoten

Mir sind es Wartezeit und agio aber nicht wert (EDIT: hmm, vllt. wart ich doch ... Bilder), zumal die intel-lösung problemlos videos decoden können sollte - und mehr brauch ich nicht. HDMI-Freunde müssen auf nvidia warten oder zu einem andren bestehenden Board greifen, das ebenfalls mit dem üblen intelchipset arbeitet.
EDIT: Ui, ich seh grad, das nvidia-ding hat nur einen single-core proz. drin.
Case/Power Supply Unit:
Beim Case war mir einiges wurscht. Sollte schwarz und nicht zu hässlich sein und aber vor allem mit natürlicher Konvektion arbeiten können. Vom tschechischen Hersteller EMKO gibt es da Gehäuse die mit der Lufttransmissivität eines Tilsiters aufwarten!

Ein Problem ist die Stromversorgung ... Zwar kann man Standard-ATX-Netzteile verwenden. Die sind aber nicht an so kleine Systeme angepasst und der Wirkungsgrad dürfte dementsprechend schlecht sein, wenn da immer nur 40W gezogen werden. Ich werde aber Vergleichsmessungen machen, weil man da keine Wahrheiten über das Thema findet.
Nun gibt es diverse Lösungen, die aber bei Preisen von €50,- starten. Besonders schön ist die PicoPSU (im ATX-Stecker-Format!), das sind integrierte Step-Down-Spannungswandler, die mit einer geregelten 12V Stromversorgung glücklich sind (externes Notebook-Netzteil oder sowas).
Sonst hat man nur die Möglichkeit, ein fertiges Case (~ab €100,-, geht aber auch viel teurer) mit eingebautem Netzteil zu kaufen, oder ein kleines 90W-Teil gebraucht zu erstehen. Ich hab mir ein EMKO-141 mit eingebautem 90W-Passivnetzteil gebraucht zugelegt, für € 55,- (da war auch ein 1GHz Via Epia Board dabei, das werd ich wahrsch. in den Ghettoblaster stecken). Allein dieses Case kostet neu 100,-, aber ohne Nt.

P.S.:
Wer Angst vor dem Begriff "Umwelt" hat, dem sei der alte Schmäh genannt:
"Mach deine Augen zu." - "Ok."
"Was siehst du?" - "Nix." (Bzw.)
"Machs wieder auf." - "Und jetzt?"
"Alles was gegenüber vorhin dazugekommen ist, nennt sich 'Umwelt'."
"Halt deine Ohren zu." ...
Anhänge:
1) Sharkoon Silent Eagle, 80mm
2) WD Caviar GP
3) Intel D945GCLF2 (auf den 2er achten, die ohne 2er sind single-core)
4) Bestücktes EMKO EM-141, Maße: 186 x 90 x 270

5) PicoPSU