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Kiddy-Contest

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 5:16 pm
von Cannibal
Es ist einfach unglaublich, womit heute schon Profit geschlagen wird.

Durch solch "wertvolle" Sendungen wie Kiddy-Contest wird vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen noch mehr der Cover-Boom angekurbelt, unschuldige Kinder erfahren möglicherweise ihren ersten Kontakt mit Musik mit diesem dümmlichen Playback-Schrott und das alles unter dem Deckmantel des Kinderprogramms des ORF.

Kreativität wird völlig ausser Acht gelassen, wertvoller wäre vielleicht ein Instrumental oder Kompositionswettbewerb.

Aber nein, die Teilnehmer trällern mehr schlecht als recht die von irgendeinem
Minderbegabten mühevoll zusammengeschraubten, unbeholfenen Texte zu meist ebenso jämmerlichen Melodien aus den Hitparaden. Hinzu kommt, dass Choreographie und Bühnenshow gesangliches Talent und Gefühl sowieso schon in den Hintergrund zu rücken scheinen.

Und natürlich gibt es dann ein breit gefächertes Spektrum an Merchandising Artikeln zu dieser Produktion made im Musikland: Von Tonträgern bis hin zum Kiddy-Contest-Toilettenpapier wird alles unternommen, um den "Kids" möglichst viel Taschengeld abzupressen.

Wollte ich einfach einmal loswerden...

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:13 pm
von Grent
Instrumental oder Kompositionswettbewerb.
Mit 7-11 Jahren? Hm ... :guitar:

Tonträgern bis hin zum Kiddy-Contest-Toilettenpapier
Also mir ist nur die CD bekannt. Wahrscheinlich gibts Leiberl etc., aber ganz so schlimm scheints ja doch nicht zu sein.


Karaoke ist schon längst mehr, als eine Mode-Erscheinung. Vorallem in Asien. Das ist alltägliche Unterhaltung. Hier sind die Texte halt angepasst, und ich denke, den Kindern machts echt Spaß. Damit es modern bleibt, wird halt Eminem, 50ct, etc. gecovert, und keine "Kinderlieder".

Aber im Prinzip ist und bleibt es für mich ein Kinderlieder-Karaoke-Contest. Und dafür ist er nicht so schlecht. Das hat ja mit Kunst oder Musik nichts zu tun. Sondern mit "auf der Bühne stehen". Nicht viel anders, als Britney Spears.

Aber liegt dein Punkt: Es werden Britney Spears' herangezüchtet, anstatt grundlegend musikalisch aufzubauen. Aber das interessiert die Kinder ja nicht.

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:17 pm
von florianklachl
Aber das interessiert die Kinder ja nicht.
genauso ist es. ich glaub musikalisch ist österreich in der zwischenzeit auf entwicklungsniveau heruntergefallen. selbst die kinder, die ein gescheites instrument lernen, kriegen dann spätestens mit 16 einen rappel, steigen um auf egitarre oder kaufen sich das billigschlagzeug, das beim hofer gerade im angebot ist, kleschen ein halbes jahr damit herum, und können nachher gar nichts.

eine ausnahme ist vlt. die landbevölkerung. zb gibt es jedes jahr im orf ausgestrahlt einen jugend-ziehharmonikawettbewerb. da sind immer 2,3 kinder darunter, die wirklich extremst gut spielen können. kennt halt natürlich niemand außer der land&leute-zielgruppe

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:25 pm
von Cannibal
Naja, auch mit 7-11 Jahren kann man Instrumente bedienen, Singen ist ja schließlich im Prinzip auch nichts anderes. Das betreiben die nämlich ungefähr auf dem Niveau, wie ein 7-11jähriger ein Instrument bedienen könnte. Besuch einfach einmal ein Vorspiel in der örtlichen Musikschule. Und da würde man ja nicht die durchschnittlich Begabten, sonder eher die Besseren sehen(Letztes Jahr oder so hat bei einem niederösterr. Jugend-Musikwettbewerb ein 12jähriges Mädchen mit "la campanella" gewonnen...)

Und das mit dem "auf der "Bühne stehen": Es ist exakt derselbe Dreck wie Starmania.
Welches man dann analog ja als Karaoke-Contest für Erwachsene ansehen kann.
Das hat ja mit Kunst oder Musik nichts zu tun.
Völlig richtig.

Ich fände es aber umso wichtiger, dass die Kinder eher zu "solider" musikalischer Leistung motiviert werden, als zu diesem Nachsingen, das kann heute schon jeder der einen DVD-Player oder eine Playstation zuhause hat...

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:28 pm
von Cannibal
Das mit der E-Gitarre war bei mir ähnlich, nur dass ich in den Unterricht gegangen bin, mit dem Ziel, die grundlegenden Basics zu lernen um es einfach selber auf einem Hobby-Niveau betreiben zu können, (ich habe aber auch 3 Jahre gespielt.) und nicht um Rockstar zu werden...

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:29 pm
von Grent
Das mit den 7-11 hab ich eher auf "Kompositions-Wettbewerb" bezogen. ;)

Die Frage ist aber: Wer geht zu Vorspielen in der Musikschule? Nur die Eltern ...
Ergo: Wie geil wär die Quote im TV ... ;)

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:31 pm
von Cannibal
Wie gesagt, dann müsste man eben hochbegabte Kinder nehmen, wo auch Erwachsene sagen: "Toll wozu so ein Hosenschei**er imstande ist!"

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:34 pm
von Cannibal
@florianklachl: hältst du gitarre und schlagzeug nicht für gescheite Instrumente?

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:46 pm
von Brett
Cannibal hat geschrieben:wozu so ein Hosenschei**er imstande ist!"
Das schreibt man anders, Freund der Blasmusik:

Hosenscheißer.

Verfasst: Mo Okt 31, 2005 6:46 pm
von florianklachl
wenn es dem spielenden dabei primär um den lärmeffekt geht, schon