Erotik als Volksgut
Verfasst: Do Okt 02, 2008 10:46 am
Als Anreiz einfach einmal dieses Video anschaun (Wolfgang Fiereck, BRD 1985):
http://www.youtube.com/watch?v=BqJUTK0v ... re=related
Zuerst war ich einmal verwirrt.
Man könnte meinen, der Text wäre stark metaphorisch ausgelegt, in Wahrheit war ich mir aber nicht sicher, ob das dem Texter nicht womöglich unabsichtlich so passiert ist.
Wenn man sich aber darauf besinnt, dass das ja erst 1985 war (das sepia s/w-Video tut sein Übriges), kann es sich nur um pure Ironie oder sogar Subversion handeln.
Welche Figur genau ist das, die in einem Meter Abstand entfernt mit Mundharmonika dasitzt und gleichzeitig ordinäre Aussagen wie "mit mein Traktor mach i niemals schlapp", "bei mir ham glei alle Glockn gläut" und "Hörst mi ned kommen, hörst mi ned kommen" sowie "du bleibst für immer, runter willst nimmer" vom Stapel lässt?
Ich find das schon spannend, dass sowas in der Art 1985 noch zum "Hit" wurde.
Schlagermusik, die man sonst "kennt" ist ja dann doch platter/direkter ("Zipfl eine, Zipfl ausse, ..."). Im konkreten Beispiel würde ich es jedoch als krasse Verklemmtheit bezeichnen, die dennoch unverblümt und vordergründig präsentiert wird.
Zusammengefasst würde ich sagen: Wenn Erotik in Musik eingebaut breit ankommen soll, dann bei volkstümlicher Musik als heimlicher Schrei aus Distanz(*), und beim Pop als unmissverständliches Geflüster aus der Nähe.
Schließlich die Fragen, die sich für mich stellen:
Lässt sich das (*) wirklich nur auf die dünne Besiedlung im ländlichen Raum versus urbane Drängelei zurückführen?
Wie sehr beeinflussen Kommunikationsmittel die Erotik in Kunst und Kultur?
http://www.youtube.com/watch?v=BqJUTK0v ... re=related
Zuerst war ich einmal verwirrt.
Man könnte meinen, der Text wäre stark metaphorisch ausgelegt, in Wahrheit war ich mir aber nicht sicher, ob das dem Texter nicht womöglich unabsichtlich so passiert ist.
Wenn man sich aber darauf besinnt, dass das ja erst 1985 war (das sepia s/w-Video tut sein Übriges), kann es sich nur um pure Ironie oder sogar Subversion handeln.
Welche Figur genau ist das, die in einem Meter Abstand entfernt mit Mundharmonika dasitzt und gleichzeitig ordinäre Aussagen wie "mit mein Traktor mach i niemals schlapp", "bei mir ham glei alle Glockn gläut" und "Hörst mi ned kommen, hörst mi ned kommen" sowie "du bleibst für immer, runter willst nimmer" vom Stapel lässt?
Ich find das schon spannend, dass sowas in der Art 1985 noch zum "Hit" wurde.
Schlagermusik, die man sonst "kennt" ist ja dann doch platter/direkter ("Zipfl eine, Zipfl ausse, ..."). Im konkreten Beispiel würde ich es jedoch als krasse Verklemmtheit bezeichnen, die dennoch unverblümt und vordergründig präsentiert wird.
Zusammengefasst würde ich sagen: Wenn Erotik in Musik eingebaut breit ankommen soll, dann bei volkstümlicher Musik als heimlicher Schrei aus Distanz(*), und beim Pop als unmissverständliches Geflüster aus der Nähe.
Schließlich die Fragen, die sich für mich stellen:
Lässt sich das (*) wirklich nur auf die dünne Besiedlung im ländlichen Raum versus urbane Drängelei zurückführen?
Wie sehr beeinflussen Kommunikationsmittel die Erotik in Kunst und Kultur?