Die Informatiker haben die sog. Poetry Slams für sich entdeckt und in ihrem Sinne abgewandelt, sodass diese in Mode gekommene Art der Amateurliteraturveranstaltung mit Wettbewerbscharakter jetzt auch für Amateurnerds, wie meinereiner einer ist, zumindest bedingt interessant erscheint.
Das Ganze nennt sich dann Code Poetry Slam und wurde in Wien heuer schon zum zweiten Mal veranstaltet:
[CENTER]
https://codepoetry.at/[/CENTER]
Der beste Beitrag des Jahres 2016 ist in ausführbarem
Clojure Code geschrieben und gibt eine Endlosschleife aus
: ->
https://codepoetry.at/download/(def_is_death).clj
Ein anderer Beitrag wurde in kompilierbarem
ArnoldC Code geschrieben
: ->
https://codepoetry.at/download/Arnold_a ... ef.arnoldc
Ganz nett ist auch der Beitrag "Holzwege der Typumwandlung", von einem Heidegger-Spezialisten verfasst:
[quote="A. Kirchner"]Einen Zeiger kann man unterschiedlich nehmen. Man sagt: Er zeigt auf eine Adresse im Speicher. Was heißt das? Sein Inhalt ermöglicht es, wenn man ihn so nimmt, eine andere Stelle zu finden und zu ergreifen. Wenn man ihn so nimmt. Man muss ihn, wie jedes andere Zeug, zunächst auf eine bestimmte Weise ergreifen. Erst innerhalb der Sprache, der Programmiersprache, lässt sich das so Ergriffene als Zeiger markieren. Durch den Effekt der Markierung als Zeiger in der Sprache bekommt er die Funktion etwas herzuzeigen, das heißt zu ermöglichen, etwas anderes zu ergreifen, was bereits (als Adresse) inbegriffen ist.
Hat es eine Bedeutung, hier von greifen zu sprechen? Beim Zu-griff auf den Speicher sind wir in einer Situation, die kein Nachschauen erlaubt, aber ein Vorsehen. Wir können nur blind etwas ergreifen und annehmen, dass uns der Zeiger nicht irre führte, als er uns anwies, dort hinzugreifen, um etwas Typisches, etwas Vorgesehenes zu finden. Diese Annahme gibt unserem Griff eine Form, sie macht den Griff stabil und damit starr. Beim Zugriff halten wir durch Vorsicht das Ergriffene fest. Es wird dadurch zum Begriffenen. Durch den festen Griff kann das Ergriffene verformt werden]