Das mit dem Gentest ist in der Tat ein Problem.. Wundert mich allerdings wenig dass grad die Engländer so was schon haben, wenns da keine expliziten gesetzlichen Regelungen gibt, wird das sicher auch bald bei uns kommen, quasi als 'wenn Sie in den Genuss des günstigeren Tarifs kommen wollen, müssen Sie Ihren Finger mal hier draufhalten..'.
Ist sicher auch nur ne Frage der Zeit, bis das große Firmen bei der Bewerbung dann auch so halten.. bzw. ist das ja jetzt gewisserweise auch schon so, da es Firmen gibt, die sich aus dubiosen Quellen alles an persönlichen Infos über Personen zamklauben um dann Firmen bei der Auswahl ihrer Bewerber zu 'helfen'.
Das, in Kombination mit Meldungen wie letztens, als da irgendwelche Beamte irgendwelche Infos verhöckert haben, ist ja auch einer der Gründe warum Datenschützer immer die Panik bekommen wenn wieder mal von einer neuen staatlichen Datenbank geredet wird.
Kleiner Themenwechsel
Interview zu Frauenförderung an tech. Unis:
http://science.orf.at/stories/1677445/
Erfreulich, dass anscheinend doch langsam die Erkenntnis entsteht, dass explizite Frauenförderung grad erst recht suggeriert, dass es einen Unterschied gibt:
Gerade in der Technik möchten die meisten Frauen gar nicht besonders behandelt werden, sie möchten ihr Studium oder ihre Arbeit machen und die gleichen Perspektiven haben wie ihre männlichen Kollegen. Insofern stimmt es natürlich, dass Frauenförderung problematisch sein kann, weil sie Frauen als anders, als besonders förderungsbedürftig hinstellt. Gleichzeitig verändert ein Programm wie WIT aber definitiv das Bewusstsein dafür, wo Frauen nicht die gleichen Chancen haben.
Ich würd ja wirklich gern mal echte objektive (soweit möglich) Aussagen hören, inwiefern Frauen in der Technik eigentlich benachteiligt werden.. Ich persönlich könnt mir bei unseren Profs zumindest nicht vorstellen, dass da irgendwer benachteiligt wird, wenn überhaupt dann höchstens sogar eher bevorzugt. Oder ist das vllt einfach so ein Fall, wenn ein Prof Frauen bei der Prüfung genauso gnadenlos durchrasseln lässt wie die Männer gilt das dann als frauenfeindlich?
Mit Förderprogrammen sollte man immer aufpassen, weil ansonsten Frauen nur als Platzhalter gesehen werden. Sie sind da, weil es vorgeschrieben ist, dass sie da sein müssen und nicht aufgrund ihrer Qualifikation. Man muss viel mit Männern arbeiten, damit sie akzeptieren, dass Frauen eine Position genauso verdient haben wie sie selbst.
Der erste Teil is natürlich richtig, der zweite eine Frechheit..
Diese Frauenquoten sind ja überhaupt lächerlich.. "Wir bevorzugen Frauen bei der Besetzung, aber wir wählen nur nach Qualifikation aus" .. interessant. Und bei Kindergärntnern und KrankenschwesterInnen gibts auch keine 'Männerquote' meines Wissens..
Sicher, Halbtagsarbeit und Karenz sind nicht gerade Dinge, von denen Profs begeistert sind und die gern mit 'werdenden Müttern' verbunden wird (und eine leichte biologische Asymetrie ist da in der Schwangerschaft ja letztlich auch nicht ganz von der Hand zu weisen
), aber das ist wohl eher ein generelles Problem im Forschungsbereich, dass 'geregelte Arbeitzeit' von 8h bis 24h bedeutet.. (ist das nicht eigentlich auch immer das Argument für Managergehälter, dass die ja so viel außerhalb der normalen Arbeitszeit arbeiten müssen? .. ähem..)
Das ist wohl eher ein Image-Problem mit den Berufen und fängt denk ich schon damit an, dass in der Spielzeugabteilung im rosa Schaufenster die Barbie-Puppen und im blauen Schaufenster früher die Matador- und Lego-Baukästen (und ganz früher als man sich noch nicht so viel um scharfe Kanten geschissen hat die Märklin-Metall-Baukästen - Gott, warn die genial!
), jetzt die 2-Teil Plastik-Transformers stehn.
Der ganze Quatsch mit 'Frauen haben einen anderen Zugang zu Mathematik' (kompletter Blödsinn, das soll mir mal jemand zeigen wie man zu nem Laplace-Operator oder einem Reduktions-Beweis einen feinfühligeren Zugang haben soll) ist da eher Teil von dem Image-Problem.
Oder gar dieses unerträgliche "Also ich hab ja gaar keine Ahnung von Technik"/"Also ich war in Mathe ja immer schlecht", dass auf Familienfeiern besonders gern von weiblicher Verwandschaft prinzipiell gleich auf dem Satz "Und was studierst du?" folgt, als wäre es das, wie Frauen nun mal gesellschaftlich korrekt zu antworten haben..
(Das is dieses ewige 'Naja ich verstehs eh nicht. *hirnabschalt*')