Resümee über heut abend:
Molterer hat sich keinen Millimeter den vorgeschlagenen Teuerungsausgleichsmaßnahmen Haiders genähert, sondern sich weiters in seiner Position als Finanzminister auch gegen alle andersparteilich gebotenen Wahlzuckerl verwehrt, mehrmals drauf verwiesen, ein gesundes Budget haben zu wollen.
Das rechne ich ihm hoch an, ist aber wohl auch ganz schön unpopulär und bringt wenig Punkte vom Wählervolk. Vor allem im Zusammenhang mit seiner kühlen, strengen Art (der Gesichtsausdruck ist ein Wahnsinn, werd ich mir nochmal geben, wenn das Video online ist), mit der er sich wiedermal präsentiert hat.
Beide haben für schätzomativ 5-8 Minuten (wertvoll bei 50 min. Gesamtzeit) darauf verzichtet, eine für die Mehrheit der Zuseher verständliche Sprache zu sprechen und sind beim Thema Basel II (Ich wusst nicht wirklich, worums ging:
http://de.wikipedia.org/wiki/Basel_II) hängen geblieben.
Und sonst: Zuviel Rouge auf Thurnhers Wangen, dafür waren die Haarspitzen nicht so arg aufgekrempelt wie am Dienstag. Extrem breiter Krawattenknoten an Haiders Hals (das war kein Windsor, der hat sicher irgendwas zusätzlich reingestopft). Keine großen Untergriffe von Seiten M0lterers (sonst sind alle diesmal relativ angriffslustig und zwar in Kombinationen, die man nicht kennt; die rote, streichelweiche Grinsekatze ist davon ausgenommen), eher kühle Gelassenheit.
In den Schlussminuten sprach mir Haider aus der Seele, was die Art der OeVP angeht, sich in Koalitionen einzubringen. Mit süffisantem Ausdruck ist ihm auch noch ein flotter "Pater Willi" ausgekommen.
Nachsatz zu Dienstag: Da gings (freilich) auch um Studiengebühren und im Zusammenhang damit um die Förderung der Inskriptionszahlen.
Der ORF war sich nicht zu schade, ein Diagramm zu produzieren, wo ein "deutlicher" Anstieg der Inskribenten von 240000 auf 249000 dargestellt wurde (Zunahme um 3,75%). Da war ein dicker, fetter Strich von links unten nach schräg rechts oben drauf, ich hab blöd gschaut. Die arme Fr. Thurnher konnte dem leider nicht entgegnen, dass sich die beiden anwesenden Herren damit nicht so recht was anzufangen mussten.