masta_stefant hat geschrieben:wir als Gesellschaft stehen in dem Fall aber hinter der Frau, und damit bist *du* in der schwächeren Position
Und im Prinzip ist das meistens eh selbstverständlich bzw oft schon alles gesetzlich geregelt, und es würd mich auch echt mal interessieren, welcher Prozentsatz der Zuwanderer da auch wirklich 'Problemkinder' sind.
Hm ... ich glaube, sobald sich Parallelgesellschaften entwickeln, steigt der Prozentsatz. Wenn ich als Chinese auswandere, lerne ich die fremde Sprache. Wenn ich dort aber nach China-Town ziehe, lerne ich sie wesentlich langsamer, bzw. gebe mich vielleicht viel früher zufrieden.
Warum da eigenlich immer nur so großes Tamtam gemacht wird ist dann nur weil da einige Deppen glauben sie stehn da aus irgendeinem Grund drüber und durch Internet und Medien ein riesen Sprachrohr bekommen. Diejenigen die sich anpassen gehn eh gleich 'unter' und fallen nicht weiter auf.
Wie gesagt, die Entwicklung von Parallelgesellschaften verhindert dann langsam das "sich eh passen und nicht weiter auffallen". Man sieht es ja auch eigentlich schon in Wien.
Es muss ja nicht immer gleich die Frau vollverschleiert oder geschlagen werden ... aber ich könnte mir vorstellen, dass viel mehr muslimische Frauen leiden, als man glaubt. Sie leiden halt "leise", weil sie "einsehen", dass es sich "so gehört". Und wenn es nur 5% aller Zuwanderer ist ...
Ich hab das Gefühl, es wird eigentlich fast garkein richtiges "Tamtam" über detailliertere Grundthemen gemacht. Es heißt entweder "Ausländer rein" oder "Ausländer raus". Dann hört man vielleicht ein bisschen über Integration, und sagt vielleicht "Ich kann die Bundeshymne ja auch nicht" ... aber das zentrale Thema, wie sich die Gesellschaft entwickelt ... das bleibt außen vor. Stell dir vor, ein Chemiker will 2 Flüssigkeiten mischen und hört nur "Tu es!" und "Tu es nicht!!" ... aber keiner redet drüber, was denn passieren könnte, wieviel man von welcher Flüssigkeit nehmen soll (ok, ... "Obergrenze" ...) und ob dann beide Flüssigkeiten noch genug von sich selbst übrig haben, oder ob es zu einer gefährlichen, eventuell langfristigen Reaktion kommt usw.
Grad wenn man aber das Internet als Indikator bzw für die Medienresonanz hernimmt, hab ich das Gefühl ist das aber auch ein seeehr verzerrtes Weltbild. Ich würd mal vermuten, die mit Abstand überwiegende Mehrheit an Kommentarwellen und Shitstorms und Hasspostings etc kommt da von irgendwelchen dämlichen Kids und Jugendlichen, die noch Zeit für solchen Blödsinn haben.. und Schulkinder sind ja schon seit jeher nicht gerade für ihre übertriebene Toleranz bekannt. Da reichts ja schon wenn das Smartphonecover nicht den richtigen Farbton hat um jahrelang gemobbt zu werden..
Also Kommentare bilden wirklich nichts ab. Egal welches Thema/Video ... nach 10 Kommentaren wird nur noch geschimpft und geflamed ... Shitstorms, da lassen sich halt viele mitreißen ... Hasspostings, Kids ja, aber auch Ungebildete. Mit ihrem eigenen Namen ... und Ungebildete gibt es halt wie Sand am Meer.
Irgendwo hab ich aber auch einen Kommentar von einem Lehrer in Deutschland gelesen, der geschrieben hat, bei den letzten Anschlägen kam die Anweisung von oben, sie müssen in der Schule in den Klassen eine Schweigeminute einlegen für die Leut in Frankreich.. Darauf kam von einem Schüler die Frage, warum eigentlich immer für jeden getöteten Amerikaner oder Europäer überall eine Schweigeminute eingelegt wird, aber nie für getötete Syrer oder Ägypter oder Iraner..
Die Frage lässt sich ganz leicht beantworten. Stell dir vor, dein Nachbar wird auf der Straße erschossen. Wie schockiert bist du? Wie paranoid wirst du? Stell dir vor, in Wien wird vor einem Puff ein Serbe erschossen. Wie schockiert bist du? Wieviel seltener fährst du jetzt ins Puff? Es heißt nicht, dass ein Leben mehr wert ist, als das andere. Es heißt, dass uns manche Dinge näher gehen, als andere. Und das ist völlig natürlich.
Das find ich immer fürchterlich scheinheilig, wenn man meint, jedes getötete Leben müsste den gleichen Impact auf alle haben.
Für uns ist der 2. Weltkrieg so ein Thema ... der interessiert die Zentralafrikaner herzlich wenig, wo seit Jahrzehnten gehungert wird. Aber wer von uns hatte einen (Ur-)Großvater, der im Krieg war oder gefallen ist? Und wer von uns kennt einen Zentralafrikaner, der verhungert ist?
Zugegeben, ich fand's auch unangebracht, dass im Happelstadion die Marseillaise gesungen wurde bei AUT-CH. Aber natürlich war Paris ein heftigerer Eindruck, als die ständigen Attentate weit weg.
Und dann war kurz nachher noch ein Attentat (weiß nicht mehr wo, glaub, es sind 12 gestorben), und dann wurde gleich geschrien: "Keiner wechselt sein Facebook-Profilbild auf die Flagge ebendieses Landes, flame, flame ...". Das ist imho SO scheinheilig.
Daher find ich auch die Schweigeminute ... etwas eigenartig. Das wirkt instrumentalisiert. Aber "betroffener" sein, weil es in einer europäischen Hauptstadt passiert ... das ist nur natürlich.