[OATZ] Forum

Hierbei geht es um die Vergewaltigung von Kindern.
Da weiß ich nicht so Recht, ob ich gegen die Todesstrafe sein soll.

Ich bin prinzipiell gegen die Todesstrafe.
Keine Frage ist Kinderschändung ein schreckliches Verbrechen, aber ich bin der Meinung, dass die Ermordung von jemandem nie angemessen ist und nicht von der Regierung durchgeführt werden dürfte.
Wie kann man jemanden für Mord verurteilen wenn die Gesetzgeber dasselbe tun und dann ist es legal?

Mich wundert das nicht wirklich. In Amerika is das irgendwie schon Usus und wer sich offiziell dagegen ausspricht hat vermutlich tendenziell schlechtere Karten. Es geht ja hier auch um die Stimmen einiger Republikaner.
Auch wenn Barack Obama der nächste Präsident wird, so wird sich in vielen grundlegenden Dingen trotzdem nichts ändern. Ich muss sagen, ich bin in solchen Fällen froh Europäer zu sein

@Osterhasi: für Grent ist Kinderschändung ein schlimmeres Verbrechen als Mord.

Für mich eigentlich auch, weil ich könnt mir eher vorstellen, dass ich im Affekt wen umbring, als dass ich ein Kind vergewaltige.

Es is aber auch ein Unterschied, ob ich jemanden im Affekt töte oder es wirklich plane und eiskalt durchführe.

florianklachl hat geschrieben:@Osterhasi: für Grent ist Kinderschändung ein schlimmeres Verbrechen als Mord.

Hast Du diese Erkenntnis aus einer früheren Diskussion?
Ich bin nicht ganz sicher. Einerseits könnte man eine Familie zerstören, indem man einen Vater tötet. Andererseits zerstört man ein (hilfloses) Kind, das sich evtl. im Alter wieder an anderen vergeht. Das Kind kann aber weiterleben, der Getötete nicht ... Zwickmühle.

Ich glaub so pauschal kann ich das garnicht sagen.
Ich seh das auch wie Chicken. Tötung ist vorstellbar. Sogar Mord. Kinderschändung hingegen ...

Für mich ist weder Mord noch Vergewaltigung vorstellbar - so schwer, dass ich nicht fähig bin, Gewichtungen abzugeben. Klar ist (für mich), dass man mit einer zustätzlichen Tötung der Menschheit zusätzliches Leid zufügt.

Bezügl. Amerika: Die Legitimation von Rache(1) in Zusammenhang mit dem besonders "tiefen", christlichen "Glauben" durchschau ich einfach nicht.
Diese Sache linke Backe/rechte Backe wäre ja die mMn gehaltvollste Essenz aus der Bibel. Aber die Bibel ist da auch nicht Konsistent, gibt ja mehrere Stellen, wo Gott in speziellen Fällen (Samen fällt zu Boden und so...) selbst wiederum Tötung empfiehlt bzw. androht.

(1)Nur, damit kein Missverständnis aufkommt. Ich mein natürlich nicht etwa einen Naturinstinkt der Amerikaner, sondern das, was öffentlich dargestellt wird in: Politik, Medien, Kunst.

Chicken hat geschrieben:Für mich eigentlich auch, weil ich könnt mir eher vorstellen, dass ich im Affekt wen umbring, als dass ich ein Kind vergewaltige.

sollte man nicht die Schwere eines Verbrechens danach bewerten, wieviel Schaden angerichtet wird, und nicht, wieviel Überwindung es kostet, es zu begehen??

Grent hat geschrieben:Hast Du diese Erkenntnis aus einer früheren Diskussion?

ich bild mir ein, du hast das irgendwo schon einmal gesagt (wäre aber auch die logische Schlussfolgerung, wenn du sonst gegen die Todesstrafe bist).

Grent hat geschrieben:Tötung ist vorstellbar. Sogar Mord. Kinderschändung hingegen ...

ich glaub, du solltest weniger Quake spielen, ich mach mir schon Sorgen! ]Die Legitimation von Rache(1) in Zusammenhang mit dem besonders "tiefen", christlichen "Glauben" durchschau ich einfach nicht.[/quote]das sind die evangelikalen Fundamentalisten, die das so sehen, die kann man glaub ich auch nicht immer durchschauen. Für die Weltkirche gelten die Menschenrechte (wovon das Recht auf Leben wohl das wichtigste ist) jedenfalls uneingeschränkt.

Brett hat geschrieben:gibt ja mehrere Stellen, wo Gott in speziellen Fällen (Samen fällt zu Boden und so...) selbst wiederum Tötung empfiehlt bzw. androht

aber nur im Alten Testament (und auch da gibt es schon die Zehn Gebote).

Was ich krankhaft an der Vollstreckung des Urteils Todesstrafe find, is, dass wenn einer krank is, der erst gesund gepflegt wird um anschließend ermordet zu werden.. (zumindest hab ich das damals im d-unterricht so glernt)
einen kleinen "vorteil" den die todesstrafe bringt: es kostet den staat meist weniger als den sein leben lang zu verköstigen. aber ob das wirklich ein vorteil is, is halt auch fragwürdig