Der tödliche Uber Unfall bestätigt wohl auch mal wieder alles was man so erwarten würde..
- ein menschlicher Fahrer hätte vermutlich bei den Lichtverhältnissen (direkt aus dem Schatten heraus bei Nacht) auch keine Chance gehabt.. Laut Polizei, basierend auf dem Dashcam Video. Das menschliche Auge sieht aber besser als man auf simplen Kameraaufnahmen sieht.. Und die Dashcam von uber dürfte besonders mies sein, weil vergleichsvideos von der selben stelle sind wesentlich heller.
- Der safety driver war zwar im Auto drin, aber hat nicht aufgepasst sondern mit den Handy gespielt oder so.. Aufmerksamkeit sinkt halt auch schnell wenn es meistens eh gut selbst fährt.
- Für LIDAR und Radar ist das eine Standardsituation, und die können ohne Tageslicht genauso arbeiten, und das ist eine simple Fussganger geht über die Strasse Situation, sogar mit Fahrrad, also noch größerer Querschnitt, und bewegt sich.
- Dass ein Sensor wie LIDAR eine Situation falsch erkennt ist vollkommen normal und kommt oft vor. Hersteller geben halt da Erkennungsraten an, wieviel tatsächlich erkannt wird. LIDAR und die mobileye frontkamera haben recht hohe Raten, und erkennen vor allem sehr viele verschiedene Dinge, wie Spurmarkierungen, Fahrzeuge, Fussganger, Hindernisse,.. Aber halt nur das worauf sie ausgelegt sind. Mobileye müsste zb für Australien nachbessern weil Kängurus über die Strasse hüpfen, kommt dort oft vor, aber hüpfen bringt die Software durcheinander, die geht davon aus dass man geht oder rollt
Auch der Tesla Unfall damals geht darauf zurück, der war nie drauf ausgelegt querverkehr zu erkennen, nur für Autobahnsituationen... Und 95% oder mehr korrekte Erkennung sind schon extrem gute Werte, ist aber immer noch 5 von 100 Fussgänger nicht gesehen..
- Damit das trotzdem zuverlässig funktioniert braucht man 1. Verschiedene Sensoren und redundante sensorsysteme, wenn was ausfällt oder Mist erkennt oder eben Licht nicht passt oder so was, 2. Sensor fusion die aus den ganzen Sensoren, die auch nur bestimmte Aspekte messen können (Kamera erkennt nur wo, aber praktisch keine tiefeninfo ohne Stereo Kamera, Radar erkennt Winkel und Abstand, aber nur 2D,..) zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen und die gesamterkennungsrate wesentlich besser zu machen, und 3. Redundanz der Hardware wenn das board mit der sensorfusion ausfällt oder die sensorfusion oder die pfadplanung selbst Mist baut..
- Wenn jetzt also das Licht schlecht ist und die Kameras nicht funktionieren, muss das egal sein. Ausser der Rest der Sensoren und Software funktioniert auch nicht gescheit..
- Uber ist nicht gerade bekannt für Ihr ethisches Geschäftsgebaren. Den autonomous driving Teil haben sie zb teilweise von Google geklaut..
- Volvo hat in dem testauto bereits ein notbremssystem drin. Das hat Über aber deaktiviert..
- Mobileye hat das Dashboard Video durch ihr kameradetektionssystem das im Volvo ist durchlaufen lassen und sagt, selbt bei der miesen Qualität hätte das System den Fussganger 1 Sekunde vorher erkannt. Mit der Kamera im Auto wäre es sicher noch besser gegangen. Abzüglich etwas Zeit für die sensorfusion und so hätte das Auto also mindestens 0.8s vorher eine notbremsung machen können. Reicht nicht zum anhalten, zumal das Auto auch noch deutlich über der Höchstgeschwindigkeit unterwegs gewesen sein dürfte, auch ein nogo, aber zumindest wäre es langsamer gewesen. Mit LIDAR und guten Kameras hätte das Auto eigentlich normal anhalten können müssen...
- Uber hat von Ford auf Volvo geswitched davor. Ford hatte 6 LIDARs drauf, Volvo nur eines. Das eine kann vermutlich dafür einen größeren Bereich abdecken als die einzelnen bei Ford.. Der Hersteller von dem Volvo LIDAR schreibt aber explizit, es kann 360°, aber vertikal nach unten nicht so gut, sollte also mit anderen Sensoren kombiniert werden für zb Fussgänger Erkennung..
Klingt nach bei den Sensoren und Hardware gespart, zuviel der sensorfusion vertraut bzw geschlampt (Sensor fusion ist immer noch im wesentlichen im forschungsstadium..), und notbremssystem deaktiviert weil wohl einfacher als ins eigene System zu integrieren. Und safety driver überbeansprucht, vermutlich zu lange testfahrten, oder einfach fahrlässig nicht aufgepasst.
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