Da ist glaub ich nicht viel übergeblieben was man noch wiederfinden konnte
Die Explosion war anscheinend stark genug dass es ein Auto ein paar Kilometer entfernt von der Straße geblasen hat ..
Und um die Schlimmer-geht-immer-Theorie gleich wieder zu untermauern, wie wäre es mit dem Fall, als 1995 (!) ein Wissenschaftlerteam in Norwegen 3 ehemalige ICBMs als Mess-Sonden in die Ionosphäre geschossen haben um Aurora Borealis zu studieren. Die Benachrichtigung dass sie die Raketen starten werden wurde zwar an Europa und USA gegeben, aber in Russland ist die Benachrichtigung im Chaos der Auflösung der Sowjetunion untergegangen.
Als die Russen die Raketen kurz nach Start am Radar gesehen haben, und sie initial auf einem Kurs nach Moskau gesehen haben, und ausgesehen haben wie von einem U-Boot abgeschossen. In dem Szenario hatten die Russen 10min Zeit bis Moskau weg ist, wenn es ein echter Angriff ist. Die Russen haben daher sofort das Militär auf höchste Alarmstufe gesetzt, die Zündschlüssel eingesteckt, und Yelzin hatte - zum ersten und einzigen Mal - den Koffer mit dem Roten Knopf bereits geöffnet und die Schlüssel eingesteckt..
Nach 8min war ersichtlich, dass die Raketen ins Meer gehen - 2min vor Ende der Deadline, wo Yelzin auf den Knopf gedrückt hätte ..
https://www.youtube.com/watch?v=nwqZ5AR2q5w
Nicht scary genug? Hier gibts eine längere Doku zu der explodierten Titan II Rakete in Arkansas, mit Interviews von einigen der beteiligten Personen:
https://www.youtube.com/watch?v=CfemqcnTfPk
Mit so lustigen Details wie bei 24:00, zu der 4 Megatonnen Wasserstoff-Bombe die ihnen auf North Carolina runtergefallen ist: "Bombs are relatively dumb - if you drop them, they think you did it intentionally..". Als die Bombe am Boden einschlägt, ist sie durch ihre Zündungssequenz durchgelaufen, und hat ein Zündsignal gesendet. Alles was sie vom Explodieren abgehalten hat, war ein einziger Safety Switch - bei 25:15 zeigt er so einen Switch her: in etwa ein Vintage-Lichtschalter.. Falls aus irgendeinem Grund die Kontakte vom Schalter einen Kurzen gerissen hätten oder der Schalter umgefallen wäre (z.b. weil vielleicht die Bombe halt grad auf dem Boden einschlägt..) wäre sie hochgegangen - nicht nur Sprengsatz gezündet, sondern so richtig...
Weiters meinen sie, bei einem Feuer kann das Lötzinn bei den Platinen im Zünder schmelzen - und dadurch komplett neue Schaltungsverbindungen erzeugen, die die Safety-Mechanismen einfach umgehen. So sicher wie alle immer gemeint haben, war das alles bei weitem nicht.
Bei 45:00 zeigen sie eine Test-Zündung von so einem Sprengkopf wie von der Rakete in Arkansas im Bikini-Atoll: Statt den erwarteten 5 Megatonnen hatten sie 15 Mt erzielt. Der Fallout-Bereich erstreckt sich über 13.000 km² (Bikini-Atoll - Pfeif auf die Einwohner dort...). Bei 47:15 zeigen sie, was passiert wenn man den Bereich vom Test über die USA legt... Wenn sie in Washington DC hochgeht, ist Washington weg, Baltimore und Philadelphia sind vom Fallout weg, in New York sind immer noch die Hälfte der Leute durch den Fallout weg, und selbst in Boston ist der Fallout noch tötlich - sprich die halbe Ostküste ist weg.
Die meisten Leute die dort vor Ort Dienst hatten, waren so um die 20 bis 30.. Die "Experten" die dann kamen um die Situation zu übernehmen, waren dann größtenteils noch jünger als die Leute dort..
Als dem Mechaniker die Nuss runterfällt, und das Leck sieht, ist das erste was er funkt "Oh-oh..." Als sie ihn fragen was los ist und er das Leck sieht, sagt er, er sieht 'Nebel' aufsteigen - er wollte nicht das Wort Treibstoff sagen, damit der Boss nicht ausflippt wenn er mithört.. Erst 30min später erfahren die Leute an der Konsole was wirklich los ist, nachdem sie rätseln was da mit ihren Anzeigen abgeht.. Da war das Silo bereits so voller Gase vom Treibstoff dass es jederzeit explodieren konnte und die Rakete unter dem Gewicht des oberen Tanks zusammenbricht, wodurch sich defakto der gesamte Treibstoff der Rakete auf einmal vermischt.. (obendrein sind die Gase ätzend, giftig und können organisches Material zum Entzünden bringen..
). Der Hersteller der Rakete hat da im wesentlichen empfohlen, möglichst weit wegzulaufen und das Ding in Ruhe zu lassen, und hoffen dass nichts kollabiert oder zündet.
Auch super: Bei 1:35:40 fahren sie dann mit dem Sprengkopf in einem Metallcontainer auf einem LKW weg ... Auf dem Container steht drauf "Do not drop" ..
- Zum glück hat die Explosion die Batterie vom Zünder abgetrennt, sonst wärs nicht soo klar gewesen dass nichts passieren kann..
Und zum Schluss noch dieses kleine Detail: Laut DoD gabs offiziell 32 ernste Unfälle mit nuklearen Waffen, wo Menschen gefährdet sein konnten. Vor ein paar Jahren hat aber die Energiebehörde in den USA deklassifizierte Dokumente veröffentlicht, nach denen es tatsächlich über 1000 (!) Unfälle waren... was erklärt warum der Secretary of Defence davor lapidar erklärt, als sie ihm von der Explosion berichteten, und es hieß es gab keine nukleare Explosion und keinen Spillout hat es ihn nicht mehr weiter interessiert - solche Unfälle gibts ständig.
Aber nicht mal der Direktor der Waffenentwicklung der für die Sicherheitsmaßnamen verantwortlich war wurde von den meisten Vorfällen informiert...
Die Argumentation des Militärs war, die Schuld geht auf "Human Error" zurück, in den meisten Fällen, nicht auf die Waffen selbst. Die Leute die Fehler gemacht haben oder einfach nur dort waren, wurden zum Sündenbock gemacht - allerdings, irgendwo, wenn das System wirklich funtioniert, sollte nicht eine Ratschennuss eine Nuklearrakete zum explodieren bringen können ...
Heute gibts immer noch über 4800 nukleare Sprengköpfe in den USA.. Sie meinen, die Sicherheitsmaßnamen sind zwar besser geworden - aber Kontrollen sind eher schlechter geworden, weil einfach jeder bei Nuklearraketen an Kalten Krieg denkt, und nicht dass die immer noch da sind ..