Der Energie-Thread

Wissenschaftliche Themen werden hier behandelt. Ziel ist die Gründung der OISS.
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Do Dez 01, 2011 2:05 am

Sehr hübsch ... Aber ich finds immer wieder belustigend, wie man eine Organisation "Arge Daten" benennen kann ;)
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Beitrag von mastastefant » So Dez 04, 2011 9:39 pm

Hoho .. Würd auch gut in den Apokalypse-Now Thread passen ..
Google Tech Talk über Heavy Ion Fusion:
[video=youtube;2emKoMgZ03U]http://www.youtube.com/watch?v=2emKoMgZ03U[/video]
Die ersten 5min sind nur Blabla, danach startets mit ein paar Projections:

- 2050 Estimated Propulation: 9 billion
- 2050 Project additional Energy needed: 14 TW
- Peak Coal ist irgendwann in den nächsten 1-2 Jahren
- Um das zu erreichen, bräuchte man jedes Jahr entweder 300 neue Atomkraftwerke, 550 Kohle/Gas oder 12 Heavy Ion Fusionsreaktoren

Dazwischen (8:50) ist noch ein lustiges Diagramm mit GDP per Giga-Joule per Einwohner Verbrauch für div. Länder.. USA ist etwa doppelt so weit oben beim Energieverbrauch, bei etwas höheren GDP.. China und Indien sind irgendwo am Koordinatenursprung.

Spannend ist die Idee, mit Fusion eine flüssige Energiequelle zu erzeugen. Bleibt halt die Frage, was passiert wenn so ein großes Ding ausfällt.. da brauchts genug Backup-Facilities, und mit mehr-als-grad-unbedingt-nötig hats die Marktwirtschaft ja nicht so..

Ist aber letztlich wohl eh egal, weil bei 9Mrd Menschen, da geht vorher erst mal Lebensmittel, Wasser, Kunstdünger, Kupfer, Zement, Lithium, Helium, und sämtliche seltenen Erden die man für so Dinge wie TFT-Panels oder Festplatten braucht, das ist ja jetzt schon alles knapp. Außerdem muss man sich mal vorstellen, bei 9Mrd Leuten, wieviele Bankenmanager, Marketing-Experten und Aktien-Spekulanten dann rumlaufen, die man dann erst mal resozialisieren muss um das Wirtschaft zu stabilisieren ;)

Edit: Am Ende sagt er dann noch, Hawaii hat den höchsten Barrel-Öil Verbrauch per Einwohner, weil die ihre ganze Industrie in Form von Touristen per Flugzeug einfliegen.. :)
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Beitrag von mastastefant » Fr Apr 06, 2012 12:43 am

Sony sagt der einfachen Steckdose den Kampf an, ab jetzt kommt in jede Steckdose ein Server und RFID-Scanner:
http://arstechnica.com/business/news/20 ... arging.ars
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Beitrag von mastastefant » Mi Apr 25, 2012 11:45 am

Gestern auf ORF zufällig einen Beitrag in der ZIB gesehn darüber dass die Smartmeter jetzt kommen (und dass die Kosten für die Umstellung wohl die Haushalte tragen), mit dem ganzen üblichen Mumpitz-Geschwurbel dass man die Dinger ja unbedingt braucht weil sonst die Windanlagen nicht wissen in welche Richtung sie drehen sollen und dass dadurch alles ja viel effizienter wird.

Vorgestern im cT gelesen, bzw. hier in längerer Version auch woanders online, dass in Puerto Rico Smartmeter schon gang und gebe sind. Das FBI hat da mal reingeschaut und gefunden, dass dort etwa jedes 10. Smartmeter gehackt ist, dass man das machen kann indem man entweder den Techniker besticht, ein 400€ Gerät online kauft oder einfach nen starken Magneten daneben legt, und dass dadurch dem Stromanbieter die Kleinigkeit von 400 Mio $ pro Jahr entgangen sind :)
http://krebsonsecurity.com/2012/04/fbi- ... to-spread/
Und natürlich wie immer, wenn ein Gerät grobe Security-Probleme hat, werden lieber die Security-Leute nicht zur Konferenz gelassen als das Problem zu fixen. Das ist natürlich ein Problem wenn das Ding Hardware-Probleme hat, aber schon praktisch in jedem Haushalt eingebaut ist, da was austauschen wird teuer.

In dem Artikel meinen sie, es is trotzdem besser als mit den alten analogen Stromzählern:
http://www.greentechmedia.com/articles/ ... ngly-easy/
Trotzdem, wenn man anfängt, diese SmartMeter nicht nur als Stromzähler sondern auch als Sensor für Netzwerk-Steuerung zu verwenden, wie es ja immer angepriesen wird mit dem Solar- und Wind- und sonstigem Zeugs, dann wird die Manipulation plötzlich ne Manipulation der Sensoren und das hat dann Einfluss auf die Netzregelung, zwangsläufig, wodurch das System viel angreifbarer wird.
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Sep 06, 2012 4:15 pm

Hier ein interessanter Abschlussbericht zu einem Projekt des ESEA/TU Wien vergangenen Jahres. Es wurde der Frage nachgegangen, ob Österreich zu 100% aus regenerativen Energiequellen elektrisch versorgt werden könnte und wenn ja, was dazu nötig ist.

http://www.ea.tuwien.ac.at/projekte/super_4_micro_grid/

Weiter unten befindet sich der .pdf-Link.
Wer schnell zum Knackpunkt finden will --> GOTO 3.6
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JesuZ
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Beitrag von JesuZ » Do Sep 06, 2012 7:22 pm

Brett hat geschrieben:Wer schnell zum Knackpunkt finden will...

Also kann jetzt AUT zu 100% versorgt werden oder nicht?
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Sep 06, 2012 7:23 pm

Ja, aber mit Mords-Aufwand. Knackpunkt: 100-faches Energiespeichervolumen nötig (in Bezug auf derzeit installierte Kapazität in Pumpspeicherkraftwerken). Nur über verschiedene Energieträger (Wasserstoff, Synthese-Methan, ...) mit zig Wandlungsprozessen erreichbar.

Problem: Es ist lt. der Studie aus Wasser/Wind/PV sogar ein Potential von 91 TWh pro Jahr schöpfbar, das einem Verbrauch von 69 TWh gegenübersteht. Allerdings kommt diese Energie ja nicht gleichmäßig daher sondern der Wind witterungsabhängig und die Sonne tageszeitabhängig.

In Deutschland sieht die Situation ganz ähnlich aus, nur verwenden die halt andere Speicher, weil es keine Berge gibt.
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Grent
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Beitrag von Grent » Do Sep 06, 2012 7:24 pm

Dass es grundsätzlich am Speichern liegt, hab ich noch verstanden ... aber so einfach ist der Text auf die Gachn nicht zu durchschauen.
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Sep 06, 2012 7:32 pm

Stimmt schon. Ein komplexes Thema schnell verständlich zu Papier zu bringen - damit hatte ich in letzter Zeit auch sehr zu kämpfen.

Es gibt neben der Speicherung noch eine Vielzahl weiterer Probleme, sehr viele haben mit der Informationstechnik in Energiesystemen zu tun und auch mit der nötigen Regelungstechnik, um das Netz stabil zu halten.
Abb. 21 zeigt bspw., dass PV-Outputs auch nicht gerade immer leicht prognostizierbar sind.
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Beitrag von mastastefant » Do Sep 20, 2012 7:27 pm

Brett hat geschrieben:Ein komplexes Thema schnell verständlich zu Papier zu bringen - damit hatte ich in letzter Zeit auch sehr zu kämpfen.
Jup, der ORF hat auch damit zu kämpfen ..
http://help.orf.at/stories/1705141/
Anhand der Daten kann man dann auslesen, welche Geräte im Haushalt laufen - Forscher aus Deutschland sind mittlerweile bereits in der Lage, 600 Hollywoodfilme anhand von Smart-Meter-Daten zu erkennen.
Ziemlicher Äpfel-mit-Kürbis-Vergleich ..

Allerdings
Auch das aus dem Netz bekannte Prinzip, seine persönlichen Daten für die kostenlose Nutzung von Diensten und Services herzugeben, könnte sich mit Smart Metern breiter etablieren: Wer seine Stromverbrauchsdaten via Smart Meter im Sekundentakt auslesen lässt, bekommt im Gegenzug elektronische Energie. Der Suchmaschinengigant Google wälzt offenbar solche Pläne.
Wait, wut?
Die Sammlung und Auswertung der Nutzungsdaten sind die Quintessenz der gesamten Smart-Meter-Einführung. Offiziell wird argumentiert, dass die Haushalte anhand der Daten ihren Verbrauch besser nachvollziehen können und so eher zum Energiesparen motiviert werden.
Genau, als ob die Netzbetreiber irgendein Interesse daran hätten, die Kunden zum Sparen zu motivieren.. Ich check immer noch nicht, was die eigentliche Motivation dahinter ist, außer dass Siemens seine Meter-Kastln loswerden will ..
Denkbar wären etwa flexible Tarifmodelle
Super, endlich Stromtarife wie Handyverträge!

Außerdem geht Smart-Metering mit Netzneutralität (das, was verhindert dass man statt 'einem Internetanschluss' die Wahl bekommt zwischen einem "Google-Internetanschluss" oder einem "Microsoft-Internetanschluss", je nach Provider) ja sowieso gar nicht:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 05805.html
Angesichts des Vordringens intelligenter Stromzähler und vernetzter Haushaltsgeräte, die gerade bei einer Echtzeitmessung ordentliche Anforderungen an die Bandbreite stellten, hält auch Alf Henryk Wulf von Alstom Deutschland eine verschärfte Debatte um die Netzneutralität für "unausweichlich".
:cat:
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