Verfasst: Mi Mär 26, 2008 7:59 pm
Heute war einer im Dr. R1chard #239 unterwegs, aber ein richtiger, vielleicht 15 oder 16.
Frisur Marke Pelikan Schulmalkasten, diverse Anarcho-Applikationen am Obergewand, aber nach dem Aussehen will ich sie/ihn ja nicht beurteilen (Geschlecht war mit aufmerksamen Auge nicht identifizierbar, der Stimme nach schon gar nicht).
Drückt auf den Stop-Knopf, just nachdem der Bus an der Station mit "Haltewunsch" vorbeigezogen war. Der Busfahrer fährt weiter, weil er klarerweise nicht mitten auf der Hauptstraße stehn bleiben kann und selbst wenn kein Verkehr wäre, rechtlich im Leo stünde, wenn er seine Fahrgäste außerhalb der Stationen aussteigen ließe.
Lautstark: "Hallo? Was is, bleibst jetzt stehn?" - "I konn ned afoch a Vollbremsung mochen, wann Sie genau bei der Station druckn."
"Bleib jetzt sofort stehn, ich will aussteigen!" - "Sie können bei der nächsten Station aussteigen." -
"Ich glaub, ich spinn, du sollst jetzt stehenbleiben, du Volltrottel!!!" (geht vor zum Chauffeur) - "Wie redst du mit mir? Ich hätt jetzt nimmer stehnbleiben können."
"Ich glaub, du bist zdeppert für dein Beruf, wennst nicht stehnbleiben kannst!! Ich hab ja gsagt, ich will aussteigen. Oder hörst schlecht?" Weitere Beschimpfungen, Drohungen, Beleidigungen, alles deutlich über Zimmerlautstärke, der Bus steht mittlerweile in der nächsten Station. - "Geh, zeig ma bitte amal dein Fahrausweis."
"Na, du hast nicht amal das Recht, dass ich dir den zeig." - "Oja, hab ich schon."
"Nein, da gibts nämlich eine eigene Berufssparte, die nennt sich Kontrollor. Du Trottel bist aber ein Chauffeur. Nur der Kontrollor darf die Ausweise kontrollieren." - "...und der Chauffeur, auch wennstas ned glauben kannst."
"Na gut, dann zeig ich da was. Ich hab nämlich eh einen Ausweis, du blöder Orsch." - "Ich würd sagen, du reißt dich jetzt zam, oder ich ruf bei der Polizei an."
"Uuuuh, die Polizei, jetzt hab ich aber Angst." - "Ich hab vor dir Angst, glaub mas." Drückt auf den Tür-Öffnen-Knopf und lässt das Biest aussteigen.
So eine miese Angelegenheit, hab ich mir dacht. Als Chauffeur redest eh den Großteil vom Tag nix mit irgendwem und dann kannst dir solche Wortgefechte geben... hab versucht ihm dann zuzureden, weil er sichtlich vor den Kopf gestoßen war, also er konnte einem in der Situation echt leid tun, obwohl ja Buschauffeure im allgemeinen auch ned so die Kommunikationsgenies sind.
Er hat gemeint, das passiert öfter, er hätte die letzten Jahre sehr wohl gemerkt, dass sich Jugendliche im Ton immer mehr erlauben und man manchmal glaube, man sitzt im Häfn und nicht im Autobus. Ich find das einfach nur furchtbar. Im Prinzip darfst dein Kind ja gar nicht zur Schule schicken.
P.S.: Ich sag nicht, dass sich schlechter Umgang im Schulalter wie eine Krankheit überträgt. Die Anarcho-Kröte von heute war sicher ein besonderer Spezialfall. Aber nachdem sie ausgestiegen war, haben sich alle Schüler gegenseitig zugegrinst und sich so Wertungen wie "Is ja ur leiwand.", "Der Typ war ja ur geil." u. ä. entgegengebracht. Das ist schon bedenklich. Da als Kollege im Mittelschulalter innerlich Widerstand zu leisten, ist für viele schwierig.
Frisur Marke Pelikan Schulmalkasten, diverse Anarcho-Applikationen am Obergewand, aber nach dem Aussehen will ich sie/ihn ja nicht beurteilen (Geschlecht war mit aufmerksamen Auge nicht identifizierbar, der Stimme nach schon gar nicht).
Drückt auf den Stop-Knopf, just nachdem der Bus an der Station mit "Haltewunsch" vorbeigezogen war. Der Busfahrer fährt weiter, weil er klarerweise nicht mitten auf der Hauptstraße stehn bleiben kann und selbst wenn kein Verkehr wäre, rechtlich im Leo stünde, wenn er seine Fahrgäste außerhalb der Stationen aussteigen ließe.
Lautstark: "Hallo? Was is, bleibst jetzt stehn?" - "I konn ned afoch a Vollbremsung mochen, wann Sie genau bei der Station druckn."
"Bleib jetzt sofort stehn, ich will aussteigen!" - "Sie können bei der nächsten Station aussteigen." -
"Ich glaub, ich spinn, du sollst jetzt stehenbleiben, du Volltrottel!!!" (geht vor zum Chauffeur) - "Wie redst du mit mir? Ich hätt jetzt nimmer stehnbleiben können."
"Ich glaub, du bist zdeppert für dein Beruf, wennst nicht stehnbleiben kannst!! Ich hab ja gsagt, ich will aussteigen. Oder hörst schlecht?" Weitere Beschimpfungen, Drohungen, Beleidigungen, alles deutlich über Zimmerlautstärke, der Bus steht mittlerweile in der nächsten Station. - "Geh, zeig ma bitte amal dein Fahrausweis."
"Na, du hast nicht amal das Recht, dass ich dir den zeig." - "Oja, hab ich schon."
"Nein, da gibts nämlich eine eigene Berufssparte, die nennt sich Kontrollor. Du Trottel bist aber ein Chauffeur. Nur der Kontrollor darf die Ausweise kontrollieren." - "...und der Chauffeur, auch wennstas ned glauben kannst."
"Na gut, dann zeig ich da was. Ich hab nämlich eh einen Ausweis, du blöder Orsch." - "Ich würd sagen, du reißt dich jetzt zam, oder ich ruf bei der Polizei an."
"Uuuuh, die Polizei, jetzt hab ich aber Angst." - "Ich hab vor dir Angst, glaub mas." Drückt auf den Tür-Öffnen-Knopf und lässt das Biest aussteigen.
So eine miese Angelegenheit, hab ich mir dacht. Als Chauffeur redest eh den Großteil vom Tag nix mit irgendwem und dann kannst dir solche Wortgefechte geben... hab versucht ihm dann zuzureden, weil er sichtlich vor den Kopf gestoßen war, also er konnte einem in der Situation echt leid tun, obwohl ja Buschauffeure im allgemeinen auch ned so die Kommunikationsgenies sind.
Er hat gemeint, das passiert öfter, er hätte die letzten Jahre sehr wohl gemerkt, dass sich Jugendliche im Ton immer mehr erlauben und man manchmal glaube, man sitzt im Häfn und nicht im Autobus. Ich find das einfach nur furchtbar. Im Prinzip darfst dein Kind ja gar nicht zur Schule schicken.
P.S.: Ich sag nicht, dass sich schlechter Umgang im Schulalter wie eine Krankheit überträgt. Die Anarcho-Kröte von heute war sicher ein besonderer Spezialfall. Aber nachdem sie ausgestiegen war, haben sich alle Schüler gegenseitig zugegrinst und sich so Wertungen wie "Is ja ur leiwand.", "Der Typ war ja ur geil." u. ä. entgegengebracht. Das ist schon bedenklich. Da als Kollege im Mittelschulalter innerlich Widerstand zu leisten, ist für viele schwierig.