Mozart, Fantasie in d-moll

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Cannibal
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Mozart, Fantasie in d-moll

Beitrag von Cannibal » So Dez 12, 2004 10:49 pm

Wenn jemand die wohl schlechteste Interpretation dieses Stücks hören will:
http://steinberg.net/mp3/thegrand/fantasie.mp3

ist eine the-grand adaption, aber der pianist ist selten schlecht!

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Beitrag von Grent » So Dez 12, 2004 11:40 pm

Ist schwer zu sagen, wer da Schuld hat. Bei TheGrand muss man sich sehr spielen, um perfekte Einstellungen zu finden. Nicht für Generell - sondern für ein Stück. Im Idealfall hat man sogar einstellungen für verschiedene Stellen eines Werks.

Also kann gut sein, dass es hier an TheGrand bzw. dem Produzenten gelegen hat.
Aber ich muss es mir erstmal anhören.

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Beitrag von Cannibal » So Dez 12, 2004 11:53 pm

ja, hörs dir an, das liegt nicht am the grand, das liegt daran, dass der pianist sich nur interessant machen will und den notentext wahrscheinlich einmal gesehen hat und ihn nur zur groben orientierung genommen hat. die tmepi sind nicht nachvollziehbar, von akzentuierung ganz zu schweigen. die dynamik ist teilweise völlig willkürlich, das pedal legt sowas wie einen schottischen hochlandnebel über das ganze stück. sensationell originell, aber leider nicht im geringsten positiv.

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Beitrag von Grent » Mo Dez 13, 2004 12:06 am

Ich trau mich zwar nicht zu sagen, dass es schlecht ist, aber einige Stellen sind sehr "unangenehm" zu hören, wie er sie spielt. Fast diletantisch zeitweise, wobei er ja durchaus virtuos zu sein scheint - für meine Begriffe jedenfalls. ;)

Aber grad das Ende ... ich weiß nicht. Klingt einfach nicht "richtig".

Im Großen und Ganzen find ich's mangels Vergleich nicht so schlimm.

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Beitrag von Cannibal » Mo Dez 13, 2004 12:10 am

Das kommt jetzt zwangsweise anders rüber als es gedacht ist, aber ich spiel das stück im moment selber und trau mich zu sagen, dass ich etliche stellen kenne die ich werkgetreuer und besser rüberbringe als der, noch dazu mit einer anderen auffassung des werks, der typ spielt nicht mozart, der spielt rachmaninov oder irgendeinen anderen virtuosen komponisten, und ist darauf aus sich zu produzieren.

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Beitrag von Cannibal » Mo Dez 13, 2004 12:13 am

Falls du die noten nicht hast: http://www.sheetmusicarchive.net, ist zwar eine andere ausgabe als ich sie hab, aber die gröbsten ungereimtheiten sind erkennbar.

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Beitrag von Grent » Mo Dez 13, 2004 12:15 am

Uiuiui, wenn das der zobi liest ! ;)

Is ein feines Stückerl vom Herrn M. aus S., ist es eigentlich ein spätes?
"werkgetreuer" ist so eine Sache -->Cembalo.

Aber generell bin ich auch eher einer, der Experimente solcher Art nicht so wirklich zu schätzen weiß. Als Jazzmusiker allerdings fällt mir oft auf, dass ich intuitiv Stellen anders rhythmisiere oder betone, als Andere -> beim Jazz ist dies aber fast schon erwünscht.

"Country" von Keith Jarrett zB hat bei mir eine Eigendymanik entwickelt. Das Stück, obwohl ichs immer noch nicht perfekt kann (weil nie so dezidiert trainiert) spiele ich schon ziemlich anders, als zu Beginn, als ich nur nach dem Original gespielt hab. Das war aber weder Absicht noch Unabsicht (Fehler), sondern ist mit der Zeit einfach "passiert" - vorallem, weil ich nicht nach kurzer Zeit nicht mehr nach Noten spiele.

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Beitrag von Cannibal » Mo Dez 13, 2004 12:21 am

gegen anders betonen und rhytmisieren ist überhaupt nichts einzuwenden, sonst würd ja alles gleich klingen. aber einfach noten/pausen dazu zu erfinden, das ist nicht zulässig. werkgetreu und aufführungsetreu sind zwei unterschiedliche paar schuhe. ich verweise auf harnoncourt, der meinte, dass man absolut getreu nur dann ist, wenn man bach auf der orgel spielt und dabei luft aus dem 18. jhdt. durch die pfeifen bläst.
das stück ist glaub ich kv. 397, also auf keinen fall ein früh-werk, merkt man aber auch am düsteren charakter, denk ich mal.

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Beitrag von Grent » Mo Dez 13, 2004 12:23 am

Cannibal hat geschrieben:das stück ist glaub ich kv. 397, also auf keinen fall ein früh-werk, merkt man aber auch am düsteren charakter, denk ich mal.
Eh, wollts nur sicher wissen, bevor ich da alá Lager was rein-interpretier. ](Aha, des behandelt, wie das Wetter auf den Menschen ...)[/i]

Pausen gehören zum Rhythmus dazu ("rhythmisieren"). Aber ich weiß, wie du's meinst. Und er spielt tatsächlich "eigene" Noten dazu?

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Beitrag von Cannibal » Mo Dez 13, 2004 12:26 am

Ja, ich glaub bei zwei oder drei Akkorden in der linken Hand. beim letzten Presto Lauf nach oben, hält er das tiefe a eine halbe aus, (im text ist es eine achtel] usw...

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