Bravo, Gunnar Prokop!

Fußball & Co
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Cannibal
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Bravo, Gunnar Prokop!

Beitrag von Cannibal » So Jan 30, 2005 8:58 pm

Gunnar Prokop hat in seinem vielzitierten Falter-Interview diplomatische Feinfühligkeit par excellence dargeboten! Dazu Gratulation!

Um einmal ein fetziges Zitat anzuführen:
Die Weiber gehören dauernd in den Arsch getreten.

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zobi
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Irgendwie

Beitrag von zobi » So Jan 30, 2005 10:45 pm

wirkt dein Post wie ein verzweifelter Versuch dieses Forum wieder zu beleben Dr.(in spe) Karré....aber vielleicht irr ich mich ja.

Wenn du die stabile Seitenlage erreicht hast dann lass es mich wissen.....



P.S.: Falls ich mich irren sollte, dann stellt doch dieses Post in einen neuen Thread namens :" Vor einer Woche im Orf, heute schon bei Oatz" oder so..

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » So Jan 30, 2005 10:47 pm

der verbale defibrillator halt...
sog ma es woa nix, Mag.(FH) in spe Oberweger...

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » So Jan 30, 2005 10:51 pm

wer is eigentlich mr. potemkin ? noch ein TU-Exot?

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » So Jan 30, 2005 10:55 pm

@ zobi: check mal deinen fh mail account...

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Grent
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Beitrag von Grent » Mo Jan 31, 2005 1:06 am

Das ganze ist wahrscheinlich nur eine Provokation mir gegenüber, damit ich (wieder) meine frauenfeindlichen Thesen auspacke, die ihr mir dann anschließend um die Ohren werfen könnt.

Ich sag also nix dazu. ;)

Und bezügl. "Forum beleben" - das Forum unterläuft bestimmten Zyklen, die konnte man bisher sehr gut beobachten, vor allem mithilfe der Zugriffs-Stats. Also nicht den Kopf hängen lassen, zobi, wenns mal nicht so voll ist. ;) :p

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wiesl
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Beitrag von wiesl » Mo Jan 31, 2005 1:12 am

aja, die zugriffs stats, die hast uns ja schon mal vor längerer zeit zugesagt, gell?

http://oatz.selfhost.de/forum/showthread.php?t=210

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Beitrag von Grent » Mo Jan 31, 2005 1:49 am


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Brett
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Beitrag von Brett » Do Nov 20, 2008 7:33 pm

Kann echt einiges, habs gerade gelesen.

Zur Konservierung:
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[CENTER]Prokop mit der Peitsche[/CENTER]
COACHING „Die Weiber gehören in den Arsch getreten“: Der Sportnarr Gunnar Prokop, Gatte von Innenministerin Liese Prokop, war sein Leben lang von Frauen umringt. Nicht alle fanden das lustig. Das Weltbild eines Getriebenen. GERALD JOHN

Originaltext aus Falter 04/05 vom 26.01.2005

Wäre Gunnar Prokop Minister, die Frauen hätten nicht so viele Flausen im Kopf. „Ich bin da ein Revoluzzer“, sagt Prokop. „Die Frauen gehören in die Kuchl, sollen die Kinder erziehen und aus.“ Doch leider: „Die Konsumgesellschaft treibt das Volk“, sinniert er, „überhaupt die Weiber. Hat die eine einen schönen Mantel, will die andere auch einen.“ Für Kinder bliebe dann eben kein Geld. Und die Selbstverwirklichung? Prokop: „Mutter ist doch eh ein schöner und schwerer Beruf.“
Gott sei Dank hat seine Frau nicht auf ihn gehört. Und so ist Liese Prokop heute erste Innenministerin der Republik. Die 63-jährige Landesrätin ließ sich vor vier Wochen breitschlagen, auf ihre alten Tage in die Regierung einzutreten. „Bist jetzt schon ganz deppert?“, hat sie Gunnar im ersten Schreck gefragt. Doch dann musste der um acht Monate ältere Gatte zugeben, dass er selbst nicht zur Ruhe kommt. In keiner Hinsicht. Denn während Gemahlin Liese als Sanftmut in Person gilt, ist Gunnar der „Peitschenknaller der Nation“ (Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll). Und schnalzen lässt er’s weiterhin, auch wenn seine bessere Hälfte jetzt zu Ministerehren gekommen ist. „Wer nix tut, wird alt“, sagt Ehemann Prokop.
Gunnar Prokops Droge ist nicht die Politik. Als „Erfinder, Gründer und Leiter“ des Leistungszentrums Südstadt schupft er eine Kaderschmiede für angehende Spitzensportler. Vor allem ist der kleine Mann mit den Theo-Weigel-Brauen aber Handballfanatiker. Sein Damenteam Hypo Niederösterreich hat 28 Mal in Serie die österreichische Meisterschaft gewonnen; doch der dreißigste Erfolg würde noch viel mehr Spaß machen, weiß Manager Prokop. Acht Mal triumphierte die Truppe im Europacup; aber der Chef will noch Kiews Rekord von 13 Siegen knacken. „Ich bin süchtig nach Erfolg“, sagt der dreifache Vater. „Das ist wie Trance. Schöner, als wenn du deinen Erstgeborenen erstmals in Händen hältst.“
Prokops Peitsche spürt als Erstes seine Frau. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio betreut der 24-jährige Skilehrer vom Annaberg die junge Leichtathletin Liese Sykora. Für eine Medaille reicht es nicht, dafür hat Prokop ein Schlüsselerlebnis. „Die Leichtathletik-Götter aus Amerika und der Sowjetunion sind auch nur Menschen mit zwei Händ’ und zwei Haxen“, merkt der Niederösterreicher. „Die schimpfen und plärrn und führen beim Training das gleiche Theater auf wie die Liese.“ Fortan trichtert er seiner Athletin ein: „Das gibt’s net, dass die besser sind, wenn wir nur hart genug arbeiten.“ Prokop bleibt noch sechs Wochen länger in Japan als Liese, um als Skilehrer Kohle zu machen. „Beim Abschied haben wir uns abgebusselt und versprochen: Wenn wir uns bei meiner Rückkehr immer noch mögen, heiraten wir und kriegen ein Kind. Und in vier Jahren wird die Liese Olympiasiegerin.“
In Mexiko wird „die Liese“, mittlerweile eine Prokop, dann zwar nur Zweite, aber darüber beklagt sich nicht einmal ihr Ehrgeizler von Ehemann. Die heutige Ministerin schafft den Weltrekord im Fünfkampf, Gatte Gunnar coacht noch eine Hand voll anderer Leichtathletinnen in die Medaillenränge ? oder besser: Er hetzt sie dorthin. Bis er eine neue Liebe entdeckt. Prokops Schützlinge fangen zum Spaß an, Handball zu spielen. Obwohl mit dem Ball nicht sonderlich gewandt, gewinnen die weiblichen Kraftbolzen auf Anhieb die österreichische „Hausfrauenliga“, wie Prokop sie nennt: „Wir haben alle einfach darennt und daschossen!“
„Die Weiber gehören dauernd in den Arsch getreten“, sagt Gunnar Prokop einmal viele Triumphe später. Zu diesem Motto steht er bis heute: „Im Hochleistungssport kann es keine Demokratie geben.“ Zwar spielt Prokop auch den Frauenversteher. Schließlich glaubt er fest an die „Dreifaltigkeit von Körper, Seele und Geist“, da müsse man Lob und Anschiss schon ausgewogen verteilen. „Aber wenn die Madeln nicht anzahn, dann kann man die Mannschaft nicht mehr trainieren, sondern muss sie dressieren“, behauptet der Trainer, während sein Border-Collie „Chiara“ bei seinen Beinen herumwuselt. „Einen Hund kann man auch trainieren oder dressieren.“ Steht Zucht am Programm, hetzen die Handballerinnen stundenlang durch die Halle. Jappst eine, sie könne nicht mehr, kontert der Schleifer: „Wennst noch reden kannst, kannst auch noch rennen.“ Prokop sagt: „Wer schon einmal vor Erschöpfung gespieben hat, der ist an seine Grenzen gegangen.“

So manche Frau blieb dabei auf der Strecke. Während Hypo Niederösterreich einen Siegeszug antrat, scheiterte das Nationalteam unter Prokop oft im entscheidenden Moment. Die Spielerinnen hätten „versagt“, schnaubte der Sportwart dann oder klagte, wie einmal im Kurier: „Das Team hat nicht begriffen, was es angerichtet hat.“ Starhandballerinnen kehrten dem Sport wegen des ständigen Drucks und Drills den Rücken. Eine bezeichnete Prokops Regime als „Gefängnis“, eine andere klagte über „Depressionen“. Prokop will gar nicht ausschließen, dass einzelne Spielerinnen seelische Tiefs durchgemacht haben: „Das waren eben keine Winner.“
Prokops Problem ist nur, dass er sich von Versagern umzingelt fühlt. Trainer feuert er, Funktionäre brüskiert er, Schiedsrichter provoziert er. Handballfans in ganz Europa hassen ihn dafür. Im rumänischen Vilcea kassierte er Ohrfeigen, im ungarischen Dunaujvaros schlugen ihn Ordner zusammen, in Budapest streckte ihn ein Stein nieder. Bei anderen Gelegenheiten ging Prokop ganz ohne Feindeinwirkung zu Boden. In der Hitze des Gefechts hüpft er oft an der Outlinie entlang, brüllt und heult. Dabei rast sein Puls, wie Ärzte feststellten, über die 200er-Grenze. Zappelt der Ball zu oft im falschen Netz, fällt der Blutdruck nach dem Spiel ins Bodenlose. Zwei Niederlagen endeten für das Rumpelstilzchen bereits mit Kollaps und Spitalsaufenthalt. „Ich war nach Pleiten richtig krank“, erzählt Prokop. „Dank mentalen Trainings habe ich das aber jetzt im Griff.“
Nichts regt den Hitzkopf mehr auf, wenn seine Spielerinnen diese entfesselte Leidenschaft nicht teilen. „Unsere Jugend kann sich nicht mehr quälen“, schimpft er. „Denen geht’s zu gut.“ Das sei nicht nur für den Sport ein Problem, meint Prokop: „Es gibt so viele übergewichtige Kinder. Kein Wunder, dass das Gesundheitssystem nicht mehr zu finanzieren ist.“ Dieselbe Misere diagnostiziert er bei den Pensionen: „Ein junges Paar schafft sich eher für jedes Zimmer einen Fernseher an als ein Kind. Wo’s den Leuten schlecht geht, fehlt es hingegen nie an Nachwuchs.“ Der Hobbydemograf weiß, wovon er spricht. Das Kaff Annaberg, wo die Prokops ein Haus besitzen, hat zwei Jahre lang verzweifelt gewartet, bis eine Bauerstochter der schrumpfenden Gemeinde endlich wieder ein Kind gebar. Prokop schüttelt den Kopf: „Vielleicht sind die Männer dort zu deppert zum Vögeln.“
In seiner kleinen Welt hat Prokop die ideale Lösung gefunden. Weil seine Landsfrauen zu lasch seien, rekrutiert er für seine Teams Ausländerinnen en masse. Die Stars in Prokops endloser Erfolgsshow heißen Ziukiene, Bozovic, Högdahl, Topea, Djandjagava oder Shynkarenko. Im aktuellen Kader von Hypo Niederösterreich stehen wie immer fast nur Legionärinnen, in der Nationalmannschaft war das zu Zeiten des Sportwarts Prokop nicht anders. Traf ein Ostimport für Hypo besonders oft, trudelte im Innenministerium sogleich ein Ansuchen auf Einbürgerung ein. Dutzende neue Pässe stellte die Behörde in Prokop’schem, pardon, „nationalem“ Interesse aus. Mitunter produzierte die Regierung während laufender Weltmeisterschaften neue Österreicherinnen, um das Team zu stärken. Als der Ministerrat einmal herumzickte, weil eine gewisse Desanka Stojanovic mit fadenscheinigen Argumenten gleich auch einen angeblichen Ehemann mitnehmen wollte, pudelte sich Prokop auf: „Mir ist das unverständlich, eine Schlamperei.“
Solche Disharmonien können künftig ja bequem im Kreis der Familie ausgeräumt werden. Ehemann Gunnar zählt zu den wenigen Österreichern, die Ausländer für eine Bereicherung halten. Wird er seiner Gattin Liese deshalb zur Milde raten? „Ich glaube, dass ein Großteil der Ausländer anständig ist“, grenzt sich Prokop gleich einmal vom Koalitionspartner seiner Frau ab. „Man muss ihnen ja direkt dankbar sein, dass sie uns Arbeit abnehmen. Kein Österreicher greift doch mehr in eine verstopfte Scheißhausschüssel.“ Allerdings, meint er, müssten sich die Fremden „der Gesellschaft schon unterordnen“. Die eingebürgerte Serbin Stanka Bozovic küsste vor jeder Partie die österreichische Flagge, das gefiel dem Trainer. Seine Schützlinge schickt er in Sprachkurse. Wer trotzdem auf Russisch, Serbokroatisch oder Ukrainisch quatscht, blecht einen Euro.

Wie in der Südstadt, so im ganzen Land. „Muslimische Frauen haben in unserer Gesellschaft kein Kopftuch zu tragen“, fordert der Ministergatte. „Und dass die Kreuze aus den Schulklassen verbannt werden, kann’s im mitteleuropäischen Kulturkreis ebenfalls nicht geben.“ Für seine Gemahlin hat er einen guten Rat parat: „Bei den Asylwerbern würde ich viel härter vorgehen.“
Abzuwarten, ob Liese Prokop diesmal auf ihren Gunnar hört. Oder ihn vielleicht sogar vom Gegenteil überzeugt. Selbst der ärgste Sturschädel ist nicht ganz vor Einsicht gefeit. Und so versteht auch der Macho Prokop manchmal, dass Frauen auf Kuchl & Kinder pfeifen, ja, er verlangt es sogar. „Eine Katastrophe. Nicht nur für Hypo, sondern vor allem für Österreich“, zeterte der Trainer einmal über seine Torfrau Natascha Rusnatschenko: „Sie hat uns im Stich gelassen.“ Was die damals 25-Jährige verbrochen hat? Sie war schwanger.

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