C. Stürmer - Superstar?

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zobi
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Beitrag von zobi » Di Mär 14, 2006 12:10 pm

na, ich versteh teilweise nicht warum sich manche leut so dermaßen über sie aufregen, ich finde da tokio hotel und konsorten viel viel schlimmer.

Für mich ist es auch unbegründet zu sagen, die muss schlecht sein, weil die kommt aus einer castingshow. Ich denke die hat ihr natürlich einen schub gegeben, aber sie ist sicher nicht nur deswegen erfolgreich.

Und warum soll man den ganzen 10-14 jährigen (+don_r) ihre idole wegnehmen, lieber ist mir sie kreischen sich vor christina stürmer ohnmächtig, als sich mit slayer in ihr dunkles kammerl zu verziehen. Ehrlich.

greetz

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Grent
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Beitrag von Grent » Di Mär 14, 2006 12:22 pm

Wenns nachm Cannibal geht, nicht Slayer, sondern Schubert. ;)
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Bergsalz
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Beitrag von Bergsalz » Di Mär 14, 2006 12:35 pm

Grent hat geschrieben:In den 80ern gabs genauso Sternchen, die damals zurecht Erfolg hatten, und die heut keiner mehr kennt.
Simply Red, Michael Jackson...

Grundsätzlich hatte ich immer eine gewisse Achtung vor Leuten, die es über die engen (Geschmacks-)Grenzen Österreichs hinaus zu einem Erfolg gebracht haben.
Falco ist das Paradebeispiel, das ich auch persönlich einigermaßen schätze.
Aber auch beim "Calimero", also DJ Ötzi, von dessen gutturalen Ausscheidungen ich nicht weit genung Abstand nehmen kann, dachte ich mir - rein von der Papierform her: "Hut ab, immerhin ein Nummer 1-Hit in Britannien", auch wenn das für die Briten ein Armutszeugnis darstellt.
Oder nehmen wir das nervende "Life is Live" von Opus, immerhin: Man kennt es.
Auch Kurt Ostbahn hat mit seiner Chefpartie wenigstens noch in Deutschland eine gewisse Bekanntheit, was ich darum erwähne, weil man sich das bei seinem Wiener Dialekt, in dem er singt, nicht zwingend denken muss.

Wie gesagt, es über Österreich hinaus zu schaffen, find ich - im musikalischen Bereich stärker denn in sonst einem - im Grunde ein bisschen beachtenswert.
In letzter Zeit denke ich mir allerdings (und das wirkt sich sowohl rückwirkend auch auf den Calimero, wie auch jetzt auf die Christl aus), dass es früher vermutlich ein gutes Stückerl schwerer war, sei es wegen der noch nicht so stark vorhandenen Verbreitungsmedien oder aus uns sonst ohnehin klar seienden Gründen.

Ich kenne von C. Stürmer genau ein Lied in voller Länge, "Engel fliegen einsam". Erbärmlich. Ein paar kenn ich noch vom Vorbeigehen, etwa "Mama Ahma..." und "Ich lebe".
Da ist einfach nichts dahinter. Einfallslos.

Aber: Suum cuique.
"Hey hey hey!" That's what I say.

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Mär 14, 2006 1:15 pm

Wenn die Christl Stürmer mit der Schiene zufrieden ist, die sie zum Erfolg führt, dann gönn ich ihn ihr auch. Auch wenn mir die Musik gefiele, dann bliebe mir zu dem ganzen Bibabo herum noch eine Art Respektabstand, um mich in die Musik, die da produziert wird, zu verlieben.

Da bin ich mit Leuten wie RHCP oder so vielen anderen, die irgendwann hinter dem (bereits im Vorfeld schalldurchlässigen) Garagentor hervorgekrötet sind, schon eher 1.

Auch wenn RHCP mich seit 2 Alben musik. nicht mehr recht begeistern können, so find ichs immer noch leiwand, wenn sie immerhin allein mit einem Titel wie "Californication" Messages rüberbringen, die sich auch nach Durchhören eines ganzen Stürmerliedes irgendwo in der Wüste verstecken.
^Den Absatz als Nebenaspekt zu betrachten, weil mich Lyrics meist nicht so sehr beeindrucken (sonst dürft ich mir ja manche Sachen nicht einmal anhören, die mir musik. aber schon taugen), also eher belustigen.

@ The Door:
Jacks0n als Sternchen zu bezeichnen ist ca. so,
wie eine Stözn als Möspeis zu bezeichnen.
Forma, Eier Gnodn.

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Mär 14, 2006 1:17 pm

Grent hat geschrieben:Sie ist Sängerin, und keine Künstlerin.
Das sagt wirklich alles. Bin deiner Meinung.
Und für den sAik0, der mich sonst womöglich jetzt wieder als Vermarktungsmißachter sieht: Ich finde, sie ist sogar eine sehr gute Sängerin.
Forma, Eier Gnodn.

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Bergsalz
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Beitrag von Bergsalz » Di Mär 14, 2006 1:22 pm

Brett hat geschrieben: Jacks0n als Sternchen zu bezeichnen ist ca. so,
wie eine Stözn als Möspeis zu bezeichnen.
Das war auch nur ein Gruß für den Grent. ;)
"Hey hey hey!" That's what I say.

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Mär 14, 2006 1:23 pm

War mir eh klar ;-).
Forma, Eier Gnodn.

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Di Mär 14, 2006 1:23 pm

@Grent: Also da ließe sich tatsächlich darüber streiten, inwiefern die Grenzen zwischen Sängerin und Künstlerin verschwimmen, immerhin hat sie ja den Amadeus und auch diesen deutschen Award für ihr Dasein als "best...artist" bekommen. Aber ich sehe es im Grunde ebenso, dass sie Sängerin ist, und keine Künstlerin, weil für mich künstlerisches Schaffen einen anderen Anspruch erhebt. Ergo: ich sehe sie als Sängerin, aber nicht zugunsten ihrer "Verteidigung"

@Zobi: Wie gesagt, ich rege mich nicht so arg über sie auf, dafür ist sie mir viel zu gleichgültig. Wie der thread zustande kam, steht ja im Eröffnungsbeitrag. Aber: Ich glaube nicht, dass sie es jemals ohne Starmania geschafft hätte, aber da werden wir jetzt beide in Beweisnotstand geraten, wenn wir das weiterspinnen.

@Teenie- und Don_R-Idole, Slayer & Schubert: Im Grunde genommen stellt gerade für diese Altersklasse Musik größtenteils eine Identifikationsmöglichkeit dar. Christina Stürmer symbolisiert hierbei vielleicht eine große Einheit, eine starke, freche, junge Frau, die sich traut auch einmal über Krieg und Leid zu singen, aber auch viel Ahnung von Beziehungsproblemen und Sighstseeing-Attraktivitäten in europäischen Städten hat... :ass:

Slayer wären dann eher die Nonkonformisten, die die Wahrheit über die Schlechtigkeit und Brutalität der Welt erkannt haben und sie nur darauf reduzieren. Schularbeiten und Lehrer sind ja schließlich auch so unfair!... :ass:

Aber viel mehr Wertigkeit sehe ich im künsterlischen Schaffen dieser beiden schon nicht mehr. Und dass ist eben mein Individualschicksal, dass ich Musik auch nach künstlerischen Werten absuche und deshalb eine gewisse Geringschätzung dafür übrig habe.

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Mär 14, 2006 1:34 pm

Cannibal hat geschrieben:@Teenie- und Don_R-Idole, Slayer & Schubert:
...für diese Altersklasse ...

Fehler in der Mengendefinition. ;-)=)
Forma, Eier Gnodn.

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Di Mär 14, 2006 4:07 pm

Kannibale hat geschrieben: Aber viel mehr Wertigkeit sehe ich im künsterlischen Schaffen dieser beiden schon nicht mehr. Und dass ist eben mein Individualschicksal, dass ich Musik auch nach künstlerischen Werten absuche und deshalb eine gewisse Geringschätzung dafür übrig habe.

Na da hamma ja schon wieder die Krux. Die künstlerische Wertigkeit im Spielerischen Können zu suchen, halt ich für falsch (ganz nebenbei spielt der Glatzerte von Slayer mörder :) ).
Übriegens bin ich der festen Überzeugung, dass kein professioneller (und ich mein wirklich professioneller) 08/15 Popstar ernsthaft denkt, er kreiere hohe Kunst. Grad die Professionalität macht doch aus, dass man genau weiß, das man von den 14 jährigen Rennbahnexpress-Gören lebt und sich halt als Star prostituieren muss. Das komplette Leben eines Stars muss ja von Grund auf neu geformt werden um charttauglich zu sein. Da gibts dann seine Liebesgschichtln mit anderen Stars, Gerüchte darüber wo er als nächstes hinziehen wird blablabla...
Der große Punkt ist für mich: 12 Jährige "kaufen noch am meisten Cds". Wieso? Weil sie sich die von der Mama wünschen und die Mama nicht sagt "saugs dir halt runter".
Wenn also jemand diese Zielgruppe bewusst anspricht is es sicherlich leichter zu überleben als mit Schubert :)
Deshalb glaub ich, dass wir noch schlimme Jahre voller Drecksmusik vor uns haben

P.S.: Über die künsterlische Wertigkeit von "Schnappi" bin ich jedoch jederzeit bereit zu diskutieren
"Wenn sie auf der Toilette waren, werden sie sehr, sehr glücklich sein" - Lu Xiaoqing

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