Bücher: aktuelle - letztgelesene

Diskussionen und Reviews aller Art - Musik, Malerei, Poesie ...
Benutzeravatar
Cannibal
Beiträge: 3612
Registriert: Mi Nov 24, 2004 1:00 pm

Bücher: aktuelle - letztgelesene

Beitrag von Cannibal » Do Jan 05, 2006 8:58 pm

Damit auch einmal der Belletristik mehr Platz im Forum eingeräumt wird, kann man sich hier über die persönlich-aktuellen oder interessanten neuerschienenen/neuerscheinenden Bücher auslassen.

Also, ich habe heute Bernhard Schlink - Der Vorleser
ausgelesen.

Ein recht interessantes und angenehm, leicht zu lesendes Buch, es hat etwas über 200 Seiten und die habe ich gestern Abend angefangen und heute fertig gehabt.

Die Handlung dreht sich im Wesentlichen um zwei Personen: Michael Berg und Hanna Schmitz. Die Erzählperspektive erfolgt aus Michaels Sicht. Die Geschichte beginnt, als er als 15jähriger zufällig Hannas Bekanntschaft macht und sich mit der damals 36jährigen schnell eine erotische und später auch eine liebesbetonte Beziehung entwickelt und wie diese sich durch diverse Ereignisse zunehmend verändert und relativiert.

Wirklich zu empfehlen, ist wie gesagt, ideal in wenigen Tagen zu lesen und die Sprache ist ebenso leicht verständlich mit netten Formulierungen, das Ende ist meiner Meinung sehr pessimistisch, aber das ist Interpretationssache, glaube ich.

Benutzeravatar
JesuZ
Beiträge: 7373
Registriert: Sa Nov 13, 2004 1:00 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von JesuZ » Do Jan 05, 2006 9:25 pm

Daniel Kehlman, Die Vermessung der Welt

beschreibt das Leben der beiden Naturwissenschaftler Humboldt und Gauß
sehr interessant und locker zum lesen
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

Benutzeravatar
Grent
Bierfass
Beiträge: 15246
Registriert: Do Nov 11, 2004 1:00 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Grent » Do Jan 05, 2006 9:29 pm

Cannibal hat geschrieben:Die Geschichte beginnt, als er als 15jähriger zufällig Hannas Bekanntschaft macht und sich mit der damals 36jährigen schnell eine erotische und später auch eine liebesbetonte Beziehung entwickelt und wie diese sich durch diverse Ereignisse zunehmend verändert und relativiert.
Du stehst auf diese schweinischen Bücher, gelt? :D ;)
Wenn ich irgendwann mal ein (nicht spezifisches) Buch les, post ichs rein. ;)
Religion is like a penis.

RocketLeague:
RLTN | RLStats | ballchasing.com | calculated.gg
:flag:

Benutzeravatar
Cannibal
Beiträge: 3612
Registriert: Mi Nov 24, 2004 1:00 pm

Beitrag von Cannibal » Fr Jan 06, 2006 1:47 pm

Du stehst auf diese schweinischen Bücher, gelt?
Wo wir gerade dabei sind... ;)

Michel Houellebecq - Die Möglichkeit einer Insel
Habe ich gegen Ende des letzten Sommers gelesen, das Buch hat etwas über 450 Seiten, wenn ich mich nicht täusche. Die sind mir allerdings wie 1000 Seiten vorgekommen...

Es ist eine Übersetzung aus dem Französischen. Die Sprache stellt sich im Grunde genommen als relativ banale Alltagssprache dar, teilweise sehr direkt und obszön, nur finden sich in regelmäßigen Abständen philosophische Einschübe, die in sich selbst herumwandern, sich im Kreis drehen und doch dazu neigen, den Leser irgendwie anzustrengen, was ja keinesfalls schlecht ist.

Es handelt vom Leben des (fiktiven) ehemaligen Starkomikers Daniel, der in unserere Zeit lebte, der sich absolut kein Blatt vor den Mund nimmt in Bezug seiner Meinung über den Islam (Das erfolgreichste Programm des Charakters heisst "Gruppensex mit Palästineserinnen"...), Frauen und die Weltpolitik. Man kann sich demnach vorstellen, welches Echo Houellebecqs Bücher demnach in diversen Medien regelmäßig erfahren...

Allerdings ist dieses Buch zweigeteilt, abwechselnd erzählt jeweils ein Kapitel von Daniels "erstem" Dasein, quasi als Biographie, und dann folgt immer ein Kapitel über die "Zukunft" in der ein Klon von Daniel zu Wort kommt. Diese Klons existieren, weil sich Daniel1, also der "echte" menschliche Daniel, einer Sekte angeschlossen hat, die das ewige Leben durch Klonen der jeweiligen Vorgänger erreichen will. In weiterer Folge gegenent man in dem Buch Daniel 15 und Daniel 16. Das Ende ist nur noch Zukunftvision, in der die Überbleibsel der menschlichen Rasse als verabscheuungsswürdige Wilde dargestellt werden.

Der Plot klingt jetzt ziemlich weird und eher nach so einer Perry Rhodan Geschichte, aber es ist ganz aners, als man es sich jetzt vorstellt. Extrem provokant, wiederum mit sehr viel expliziter Sprache ausgestattet ("ihre geschmeidige Scheide", Gebrauchsanweisung für Blowjobs...) und einfach kein 08/15-Buch. Ich traue mir kein Urteil über die Güte zu, es war interessant zu lesen, aber eben auch etwas mühsam.

Auch dieses Buch ist eine Überlegung wert, wenn man einmal Zeit und Lust für etwas Neues hat.

Benutzeravatar
JesuZ
Beiträge: 7373
Registriert: Sa Nov 13, 2004 1:00 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von JesuZ » Mo Feb 27, 2006 3:55 pm

Stephen Chbosky, Vielleicht lieber morgen

tagebuchartig geschrieben jugenderzählung, recht nett zum lesen wobei die übersetzung hin und wieder etwas zu hatschert erscheint

Reinhard P. Gruber, Aus dem Leben Hödlmosers

leiwander satireroman für zwischendurch zum lesen
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

Benutzeravatar
Osterhasi
Schnapsnase
Beiträge: 2364
Registriert: Mi Jan 11, 2006 1:00 pm
Wohnort: Klosterneuburg

Beitrag von Osterhasi » Do Sep 06, 2007 10:37 pm

Haruki Murakami, Gefährliche Geliebte

Das erste Buch, das ich von Haruki Murakami gelesen habe, hat mich ganz und gar nicht enttäuscht. Japanischer Autor, in New York lebend.
Sehr ansprechender Erzählstil. Überaus empfehlenswert.
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

Benutzeravatar
Osterhasi
Schnapsnase
Beiträge: 2364
Registriert: Mi Jan 11, 2006 1:00 pm
Wohnort: Klosterneuburg

Beitrag von Osterhasi » Do Sep 06, 2007 10:40 pm

Gabriel Garcia Marquez, Erinnerung an meine traurigen Huren

Ebenfalls mein erstes Buch von diesem Autor. Da hab ich mir etwas mehr erwartet. War für mich etwas gewöhnungsbedürftig (eventuell das Thema ;) )
Aber geht gut für zwischendurch, ich hab's in 3 Stunden ausgelesen.

Es geht um einen alten hässlichen Mann, der sein ganzes Leben lang nur käufliche Liebe kennen gelernt hat und sich zu seinem 90. Geburtstag ein Geschenk machen will: Eine Jungfrau. Anstatt aber mit ihr zu schlafen verliebt er sich zum ersten Mal in seinem Leben, in eine 14Jährige.
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

Benutzeravatar
Osterhasi
Schnapsnase
Beiträge: 2364
Registriert: Mi Jan 11, 2006 1:00 pm
Wohnort: Klosterneuburg

Beitrag von Osterhasi » Do Sep 06, 2007 10:41 pm

@JesuZ: Du hast noch mein Kishon-Buch, nicht vergessen!

Du kannst aus Sicherheitsgründen nur alle 30 Sekunden einen neuen Beitrag schreiben
wtf?!
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

Benutzeravatar
JesuZ
Beiträge: 7373
Registriert: Sa Nov 13, 2004 1:00 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von JesuZ » Fr Sep 07, 2007 10:04 am

Osterhasi hat geschrieben:@JesuZ: Du hast noch mein Kishon-Buch, nicht vergessen!
liegt ganz oben bei mir am nachtkastl
Osterhasi hat geschrieben:wtf?!
spamschutz, hat bei manchen leuten schon einen sinn ;)
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

Benutzeravatar
Osterhasi
Schnapsnase
Beiträge: 2364
Registriert: Mi Jan 11, 2006 1:00 pm
Wohnort: Klosterneuburg

Beitrag von Osterhasi » Mo Okt 22, 2007 9:42 pm

T.C. Boyle - América

Die Geschichte spielt in Kalifornien und handelt im Grunde von einer amerikanischen Familie und einem illegalen mexikanischem Einwandererpärchen deren Wege sich immer wieder kreuzen. Sehr realitätsnahe erzählt, bietet wirklich viele interessante Einblicke in die dortige Situation, von beiden Seiten aus.
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

Antworten