Der Wiener Aktionskünstler Hermann Nitsch erhält den mit 30.000 Euro dotierten Großen Österreichischen Staatspreis 2005.
Nitsch habe Österreichs Kunstgeschichte als einer der Protagonisten des Aktionismus wesentlich mitgeprägt, teilte Kunststaatssekretär Franz Morak (ÖVP) heute in einer Aussendung mit: "Er ist heute eine zentrale Figur österreichischen zeitgenössischen Kunstschaffens, der in seinem Werk grundlegende Fragen des Menschseins thematisiert."
Entwickler des Orgien-Mysterien-Theaters
Nitsch, der am 29. August 1938 in Wien geboren wurde, entwickelt seit 1958 die Idee vom Orgien-Mysterien-Theater, einem Gesamtkunstwerk unter Einbeziehung von Malerei, Architektur, Musik und Kulinarik. Nitschs Aktionen zu Beginn der 60er Jahre markieren wesentliche Stationen des Wiener Aktionismus.
Seine Arbeiten sind heute in den renommiertesten internationalen Museen zu finden, sorgen gleichzeitig immer wieder für Wirbel. Am 19. November ist eine achtstündige Aktion des umstrittenen Künstlers im Wiener Burgtheater geplant.
Höchstrangiger Kunstpreis
Der Große Österreichische Staatspreis ist die höchstrangige Auszeichnung, die von der Republik Österreich ein Mal jährlich einem Künstler für hervorragende Leistungen verliehen wird.
Er wurde 1950 geschaffen und wird auf Vorschlag des Kunstsenats ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, bildende Kunst und Architektur für ein künstlerisches Lebenswerk vergeben.
=> http://www.nitsch.org
