Hörspiel "Der Pierre ist los!"

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Grent
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Beitrag von Grent » Fr Okt 27, 2006 10:01 pm

Brett hat geschrieben: Dann treffma uns wo, wos ein Mikrophon gibt und quatschen das Ding rein.
[...] daß sie nix sagt und daß man nachher immer nur ihr Kerngeknabber hört. Oder so.

Kömma gern bei mir mal vertonen, wenns soweit ist.
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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Nov 03, 2006 4:42 pm

Danke für das Angebot! Schauma amal, wie weit wir kommen ;-)

Wegen der Schreiberei hätt ich noch einen Vorschlag: Schreibma amal so dahin wie gehabt, und wenn eine Szene fertig ist, dann sollten wir uns noch mit Lektoriat beschäftigen: Jeder ist ein Charakter (oder jeder hat mehrere best. Charaktere) und überarbeitet nochmals das, was derjenige sagt. Ich glaub nämlich, daß sonst die Ausdrucksweise kaum konsistent bleibt, was der Qualität schadet.
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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Nov 03, 2006 5:06 pm

2. Szene:

Der selbe November-Vormittag. Rudolf Kehrer macht sich auf den Weg zum Einkauf - im Kühlschrank fehlen: Wurscht, Chef-Menü-Salat und panierte Hühnerschnitzeln. Außerdem Bier. Weil es schön langsam in die besinnlich-kalte Weihnachtszeit geht, will sich Hr. Kehrer auch Festböcke kaufen. Während er im Kopf eine imaginäre Shoppinglist schreibt, trifft Hr. Kehrer auf Pierre.

K: Ah griaßina, Hr. Pierre!
P: Guten Tag.
K: Na, i hob gseng, daß ...-
P: Wissen Sie, Pierre ist mein Vorname, eigentlich heiß ich mit Nachnamen Devot. Also Pierre Devot.
K: Najo, i hätt ma docht, bei Pierre waß i wenigstens, wiaris aussprich. Pierre, so wia kennans eh des Sprichwurt "No hallo, do is owa da Bär los" sogt ma.
P: Hmmm. (lächelt verschmitzt)
K: Hoit i Ihna auf?
P: Nein, nein. Wollten Sie mich etwas Bestimmtes fragen?
K: Na, es warat nur - wäu... Songs, orbeit Ihna Freindin, vllt. do in der Nähe? Wäu i six in letzta Zeit relativ oft... Oda hot sa se vllt. bei Ihna einquartiert? Sie wissen eh, Untamieter diafn do eigentlich ned sei im Haus! Des hams untaschriebn, in Ihrn Mietvatrog.
P: Nein, nein. Sie haben schon richtig vermutet, sie arbeitet nicht weit von hier. Bei Billa.
K: Aha, und wos mochts do beim Billa, wann i frogn derf?
P: Sie ist bei der Wurscht.
K: Ah, na klor! I hob jo gwußt, die kummt ma so bekannt vua.
P: (lächelt wohlwollend)
K: Na dann siech i's jo eh, i woit nämlich grod zum Billa geh'. ... Soll i ihr vielleicht an schen Gruaß ausrichten?
P: Ah, wie bitte?
K: Na wissens scho, wos des is? "An schen' Gruaß" sogt ma bei uns. Des is quasi wiara Höflichkeitsakt.
P: Ja, ist schon in Ordnung.
K: Na guat, dann hoit i Ihna wirklich nimma auf. I muaß jetzt eh weida.
P: Auf Wiedersehen.

(Man hört Schritte, die beiden entfernen sich voneinander.
Herr Kehrer denkt bei sich: )


K: Mah! Jetzt hob i gor ned gfrogt, wia des Madl eigentlich haßt!
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Fr Nov 03, 2006 11:18 pm

Hat der Pierre ein bisschen etwas vom Typ eines herablassenden Intellektuellen oder mag er nur den Herrn Kehrer nicht so, weil er so hochdeutsch mit ihm redet?

Soll ich uebrigens den Wolfgang (Studienkollege aus T33sdorf) fragen, ob er evtl auch mitschreiben mag? Er hat schon oefters kleinere Theaterstuecke verfasst und ist darin dann auch selber mit aufgetreten, waer also ein Experte!
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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Nov 03, 2006 11:22 pm

Also ich denk mir, der Pierre ist vllt. ein wenig herablassend, kann aber vor allem nur Schulbuchdeutsch und redet deswegen so. Gegenüber dem Hr. Kehrer bleibt er lieber auf Distanz, weil der so mühsam is und sich in Pierres Privatleben einmischen will.

Wenns den Wolfgang freut, sicher nicht schlecht! Wichtig wäre dann als Sprecher ein immigrierter Franzose als Pierre, ich weiß aber nicht, wo man den auftreibt... ich mein, dem darf das ja auch nicht zu deppert sein.
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Beitrag von florianklachl » Sa Nov 04, 2006 1:57 am

3. Szene

In der Wohnung von Herrn Kehrer. Im Stockwerk oberhalb hoert man Lisa laut kichern, Pierre fluchen und das Bett stoehnen. Herr Kehrer holt seinen Besen aus dem Kammerl und haemmert damit an die Decke.

Hr. Kehrer: Kusch da oben! Wir sind hier kein Puffhaus, also halts as zamm!
Pierre (innehaltend): Wie bitte?
K: Ihr sollts gefaelligst eine Ruh geben da oben!
P: Ich versteh nichts!
K (schreiend): Zammhalten sollts as, es Wixer!
P: Aber Herr Kehrer, wir waren doch eh nicht laut!
K: Ich will in Ruh fernschaun und mein Bier trinken!! Wenns ihr nicht sofort aufhoerts zu randalieren, komm ich rauf!
P: Was? Sie wollen raufkommen? Das taete Ihnen vielleicht so passen, Sie Schlimmer! (macht weiter)
K: Gut, von mir aus, dann komm ich eben!

Ein Stock hoeher.
P (zu Lisa): Soll er halt kommen, ist mir doch wurscht!
Lisa: Was, der Hausmeister von Dir?
P: Ja, der Herr Kehrer. Soll er ruhig kommen, dann hat er wenigstens was zum Gaffen!
L: Sag amal, spinnst du? Du wirst den jetzt nicht im Ernst reinlassen??
P: Er hat den Schluessel, ich kann gar nichts machen.
L: Was?? Dann renn schnell vor und sperr zu von innen oder stell was vor! Schnell!
P: Ach, mach Dir nicht gleich ins Hemd. Weiszt Du, der Herr Kehrer kann zwar manchmal recht laestig werden, ist aber an sich voellig harmlos, der schaut hoechstens ein bissl bloed, wenn er echt reinkommt. Auszerdem wuerd ich zum Zusperren jetzt gar nicht schnell genug von Dir loskommen (grinst und will weitermachen)
L: Ich glaub, Du hast sie nicht mehr alle! (drueckt ihn weg) Jetzt geh endlich zusperren, sofort!!
P: Na geh, hab dich jetzt nicht so. Sag blosz, Du taetst Dich vor ihm genieren. Bist ja sonst auch nicht gerade pruede. Auszerdem hast Dich vorher grad beschwert, Du haettst gern einmal ein bisschen eine Abwechslung. Na bitte, da hast sie. Lass ihn doch ein bissel spaechteln, der hats sonst eh immer so fad da unten.
L: Na, aber sicher nicht! Ich mein, glaubst Du, ich bin deppert? Noch dazu ausgerechnet Deinen Hausmeister, na sonst noch was! Der ist der Allerletzte, den ich mir was wegschauen lass. Grad den! Beim Billa braucht der immer doppelt so lang, weil er mit seinem stierigen Geschau den Mund nicht mehr gscheit aufbringt.
(Schluesselgeraeusche, eine Tuer geht auf)
L: Scheisze, er ist schon da. O mein Gott! Das gibts ja nicht! Wo ist die Scheisz-Decke hin?
K: Welche Decke? Geh komm, scheisz drauf, mach ma uns einen Spasz! Wirst sehen, der kommt dafuer sicher kein zweites Mal mehr rein!
L: Hast Du eine Ahnung..
(Herr Kehrer betritt das Zimmer)
K: Also, wenn da jetzt nicht sofort Schlusz ist, hol ich die Polizei! Ich mein, wo simma denn? (erblickt Lisa hinter dem Vorhang) Sie kenn ich von irgendwo. Ah, weisz schon, Sie sind die eine nette Serviererin vom Billa, die mir die Polnische Spezial immer so lieb aufschneidet.. immer ganz hauch-duenn! So hab ich sie am allerliebsten! Das macht sonst keine auszer wie Sie. .. Na, also dass Sie da so eine Wilde sind, haett ich ma nicht denkt! Sie schaun sonst immer so brav aus. Aber gut, wie heiszts so schoen, stille Wasser sind tiaf! Dabei sind Sie doch noch nicht einmal keine 18, hab ich nicht recht!
L: Ich bin 20!
K: Na, auch recht! Hoffentlich wissen Ihre Eltern nix davon, die wuerden sich sonst freuen. Also die Jugend von heute, na aergstens! Wenn das so weitergeht, dann mach mas eh alle nimmer lang. Ich mein, wir waren ja auch einmal jung und haben gsoffen und die Sau rauslassen, aber doch nicht so! Wir warn wenigstens diskret, wenns drauf ankommen is.
P: Also, Herr Kehrer, wenn ich jetzt auch einmal was sagen darf: Wissen Sie, eigentlich gehoert sich das ja nicht, dass Sie da einfach so reinplatzen. Genieren Sie sich denn gar kein Bisschen?
K: Was, ich genieren? Jetzt pass einmal auf, Du Buerscherl!
P: Nennen Sie mich bitte nicht so!
K: Jetzt passen Sie einmal auf, Herr Pierre!
P: Ich bin nicht der Herr Pierre!
K: Das ist mir scheiszegal, Herr Pierre. Genieren haben jedenfalls Sie sich was, ich sicher nicht, wie komm ich dazu!
Aber ich will ja nicht so sein. Wissen Sie was, ich mach Ihnen einen Kompromissvorschlag. Ich geh jetzt runter und schau mir den Sport vom Sonntag fertig und ihr gehts von mir aus derweil raus in den Wald, wenns schon so gampig seids. Passt? Sehr gut! Alsdann, auf Wiederschaun! (tritt ab)
L: Na, das hamma jetzt wieda braucht! Ich hoff, Du hast wenigstens Deinen Spasz ghabt.
K: Pass auf, jetzt wirds erst so richtig lustig! (zieht sie zurueck ins Bett)
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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Apr 05, 2008 12:23 pm

2. Akt, 1. Szene (das wird eine Challenge zum Vertonen ;-) )

Samstag Vormittag in Wien, Stadtpark. Es ist Dezember und 12:30 Uhr, relativ warm. Manfred Singer kommt gerade vom wöchentlichen Flohmarkt bei der Kettenbrückengasse und denkt bei sich:

Ha, 5 Euro fuchzig, dem hob i urndlich oweghandelt.

Er trifft auf eine ältere Dame, die zusammen mit ihrem Promenadenmischling Erholung im Park sucht und Tauben mit altem Brot füttert. Das Gurren der Tauben ist omnipräsent und geradezu aufdringlich. Der Promenadenmischling fühlt sich von den Tauben verfolgt und bellt wütend, während ein kleiner Lausbub mit einem Krabbennetz, das er vom letzten Kroatienurlaub mit nachhaus genommen hat, versucht, die eine oder andere Taube einzufangen. Ein Freund wartet mit einem Vogelkäfig auf das Ereignis, da er das Tier gerne mit nachhause nehmen möchte.

Manfred: (Setzt und zwängt sich auf eine Parkbank neben die dicke alte Dame, die Tauben füttert. Fragt im Nachhinein): Derf i mi eh hersetzen?
Ältere Dame (etwas entgeistert, dass sie von jemanden angesprochen wird): Jo, bitte, nehmans Plotz!
M: Ahh, so a schena Tog! Na, san Se gor ned Mittagessen um die Zeit?
Ä.D.: Am Samstag bin i imma scho umma zehne mitn Kochn fertig, schauns, fia mi allanich tuarima ned wahnsinnig vü an.
M: Na, hams eh recht. Ma tuat jo sunst nix mehr außer essen. (macht sich ein Bier auf und blättert eine Zeitung auf, die er aus der Jacke holt) Zah! Do schreims in da Zeitung dauernd irgndan Schas wengan Klimawechsel. Owa i muaß song, bevuas jetzan orschkoit is, hob is a liaba, wann i do min Pullova sitzn kann. Wos song sie?
Ä.D.: Najo, a Bissl a Schnee tät ma scho a wieda gfoin. (der Promenadenmischling kackt indes der alten Frau vor die Füße, sie lässt ein Stück Brot fallen, alle Tauben flattern davon)
M: Hoit aus, do is wos owegfoin!
Ä. D.: (kann sich schwer bücken und entgegnet): Ah, tuans ihna nix an, des is nur a oids Brot. Des is nix wert.
M (bückt sich trotzdem): I hobs glei, an Moment.
Ä.D.: Mah, des is liab!

Manfred kriecht unter die Bank, und greift nach dem Brot. Währenddessen schnüffelt ihm der Promenadenmischling grauslig am Gesäß und schubst Manfred mit der feuchten Nase. Manfred macht vor Schreck eine hastige Bewegung und schleudert dabei einen quaderförmigen Gegenstand aus der Jackentasche. Dieser fliegt circa zwei Meter weit, landet am Asphalt, ein Teil splittert ab.

Manfred (sichtlich entsetzt, stößt zornig den Hund zur Seite, das Bier fällt um): Scheiß Hundsviech, elendiges! Jetzt is die Festplottn hin, die i ma grod vuaher kauft hob!
Ä.D.: Wos is des fiara Trumm? (der Hund entfernt sich, man hört im Hintergrund die tollenden Kinder mit ihrem Fangnetz spielen)
M: A Festplottn. Schauns ihna des an, die kann i wegschmeißen! Do is wos obrochn!
Ä.D.: Jössas na! Kamma des nimma reparieren? Sunst zoi i Ihna des natürlich! Songsma, wos de kost hot, vielleicht hob i des Göd bei mir. (der Hund jault völlig hysterisch aus der Entfernung, die Kinder wacheln mit dem Krabbennetz und laufen um den Hund herum)
M: Öf Euro! Hamsas kla? I hob nämlich nix zum Aussegebn bei mir.
Manfred keimt schlechtes Gewissen auf, schließlich hat er die alte Festplatte am Flohmarkt um den halben Preis erstanden. Trotzdem gilt es, die Gunst der Stunde zu nutzen.
Ä.D.: Na, i hobs eh. Bitte gor sche, kaufns Ihna a neichs. (man hört Schritte der laufenden Kinder herankommen)
1. Kind: Is das Ihr Hund? Kömma mit dem spieln gehn?
Ä.D.: Des is da Zipfi! Zipfiiiii!!! Wo bist denn? Ahh, do issa jo. Owa worts amoi Kinda, i muass mit dem Herrn do no wos erledigen.
M: Wir bleiben eh da, wir gehn nur da rüber!
A.D.: Na guat, owa passts auf erm auf, der kann ned so schnö renna!
1. Kind: Ur geiler Hund! Schau, was der mit seiner Zunge macht!
2. Kind: Ajaaa! Geil, scheiß mich an! Komm, gemma da rüba, da sind keine Leut!
Kind: Ich nehm den Zipfi mit, Zipfi, komm mit uns mit, ich zeig da was. (die Kinder gehen weg und werfem dem Zipfi einen Tennisball, Zipfi freut sich und apportiert)
Ä.D.: Die Gschroppn hamma jetzt no gföd.
2. Kind (außer Reichweite von Manfred Singer und die ältere Dame): Ich hab die Cabanossi kauft, hast die Schlaftabletten von deiner Mutter mit?
1. Kind: Ja, die blöde Kuh hat die Schlaftabletten ins Nachkastl glegt. Ich mein, da finds ja jeder Trottel gleich. So depat musst amal sein!
2. Kind (lacht albern vor sich hin): Haha. Wart, stecks aber lieber da von der Seite rein, wennstas vorn in die Wurscht steckst, dann siehts der Hund ja gleich!
1. Kind: Geh bitte, glaubst echt, dass der sowas sieht?
2. Kind: Hunde haben ur scharfe Augen, glaub ich.
1. Kind: Na, die haben nur scharfe Ohren.
2. Kind: Ah so, na stecks halt irgendwie rein. Nimm am besten gleich alle. Neben die Fettbröckerln von der Cabanossi fallns eh nicht so auf.
1. Kind: Ich weiß, wiemas machen. Hast an Bleistift? Holma einfach alle Fettbröckerln raus und stecken stattdessen die Tabletten rein!
2. Kind: Aja, supa Idee! (macht sein Federpennal auf) Scheiße, mir is schon wieder die Füllfeder ausgronnen. Jetzt brauch ich scho wieder eine neue.
1. Kind: Na gibst halt eine neue Tintenpatrone rein.
2. Kind: Na, die is auseinanderbrochen. Ich haus weg.
1. Kind: Hat da deine Mama wieder den billigsten Mist kauft, gä? Meine macht das auch immer.
2. Kind: (pult die Fettbröckerln aus der Cabanossi während das 1. Kind die Hohlräume mit Schlaftabletten spickt) So, wo is da Scheiß Zipfi? Jetzt kann er mit seinem Frauerl gleich ein Mittagsschlaferl machen! (beide lachen, währenddessen bei der älteren Dame und Manfred)
Manfred: (trinkt sein Bier aus und stößt leise aber dennoch indiskret auf) Na danke jedenfois, wegen de zwanzig Cent tuans ihna nix an! Lossns Ihna nimma stern, i muaß dann eh weida.
Ä.D.: (klimpert in ihrem Kleingeld herum) Na wortns …
M: Sog wos mochn de Gfrasta do drüben? Is des Ihr Hund, den die do in dem Netz drin hobn?
Ä.D.: (fuchsteufelswild) Gebts ihr den sofort aus dem Netz raus? Des hob i eich ned erlaubt!!!
1. Kind: Komm, gib ihn da rein, schleichma sich.
M: Des derf ned wohr sein, die stecken den Hund in an Vogelkäfig.
Ä.D.: Na tuans wos dagegen, i hob an wechn Fuaß! Die poschn ma no mitn Zipfi o!
M: Komisch, dass der gor ned böt? Glaubns, lebt der Zipfi no?
Ä.D.: Jetzt hoins ma de zwa Rotzpipn her! Mah, wann i no rennan kennt!
M.: Na guat, i muaß jetzt echt weida, i hob ma wos fia ans ausgmocht. Werns seng, die spün si nur bled, die bringan den Hund sicha zruck.
Ä.D.: Des is a Sauerei! I hoi die Polizei!
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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Apr 05, 2008 12:32 pm

Du bist wieder an der Reihe Flo. Wir müssen noch die Ingeborg Scheiterrest aufs Tapet bringen! Vielleicht machma eine Szene, wo der Manfred zur Ingeborg zur Beratung kommt und sich vorstellt?

Ich find übrigens, Ingeborg sollte möglichst unsympathisch sein.
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Sa Apr 05, 2008 3:34 pm

5.Szene - Beim AMS

Ingeborg: Grüßgott der Herr!
M: Grüßgott schön!
I: Wie darf ich Ihnen behilflich sein?
M: Ich such eine Arbeit.
I: Haben Sie sich bereits bei einem unserer Online-Terminals eingecheckt?
M: Ja hab ich.
I: Haben Sie auch schon auf unserer Online-Seite nach geeigneten Stellenangeboten gesucht?
M: Hab ich, da ist nur Mist drin.
I: Na schauen wir einmal. Dürfte ich Ihre Registrierungsbestätigung sehen?
M: Da.
I: Danke. (tippt herum..)
I: Na, da haben Sie ja eh eine recht große Auswahl.
M: Wann kommt denn eigtl. die neue Mindestsicherung?
I: Sie wissen schon, dass die sowieso nicht für Sie in Frage kommt?
M: Ich wollt mich nur erkundigen.
I: Ich weiß nicht, schaun'S im Internet nach.
M: Danke, super Service!
I: Ich weiß es halt nicht, tut mir Leid. Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?
M: Ja, ich hätt mich gerne für eine Umschulung angemeldet!
I: Und zwar wofür genau?
M: Rhetorik hätt mich interessiert.
I: Na, des kriegen'S ned.
M: Na gut, dann möcht ich gerne den PC-Führerschein machen.
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Beitrag von Brett » Sa Apr 05, 2008 3:54 pm

I: Hams an PC?
M: Naja schon, aber leider ohne Festplottn.
I: Ohne Festplottn werdens wohl kaum an PC-Führerschein mochn können, is Ihna des kloa?
M: Sie könnten ruhig a Bissl netter sein. Ich bin zwar arbeitslos, aber nicht schwer von Begriff.
I: Also gut, i werd Ihnen sagen, was ich Ihnen an Kursen anbieten kann. Da hättma:
Englisch für Fortgeschrittene
Business-Englisch für Anfänger
Urlaubs-Spanisch
...
M: Naja, Sprachen interessieren mi eh ned so. Außer vielleicht Programmiersprachen. Drum wollt i mir zerst grad a neue Festplattn kaufen, aber die hat der Hund gfressn.
I: Schaun Sie, Sie wollen ja letztendlich einen Job. Was schwebt Ihnen da vor?
M: Naja, wann i mas recht überleg, es muss eigentlich ned unbedingt was Technisches sein.
I: Jetzt hörns aber auf. Dann sind'S ja auf einmal total flexibel!
M: Lossn'S mi ausreden?
I: Natürlich. Na dreh ma amal den Spieß um - arbeiten Sie gern mit Menschen zusammen?
M: Na.
I: Heißt das, dass Sie nur nicht gern mit anderen Menschen reden oder wollen Sie am liebsten überhaupt völlig isoliert allein für sich arbeiten?
M: Isoliert... isoliert... von mir aus moch i irgendwos - Könna warat zum Beispü eh leiwand! Wos i zum Beispü ned wü, is den ganzn Tog ummanandatelefonieren, des geht ma am Orsch - hoppala - auf die Nerven woit i sogn.
I: Kellner? Na da gibt es eine ganze Menge, Sie würden aber vermutlich mit einem relativ geringen Einstiegsgehalt einsteigen müssen.
M: Und wann i Automechaniker moch, verdien i do mehr?
I: Naja schon, aber das ist von Seiten der Ausbildung wohl etwas anspruchsvoller.
M (in gehobener Lautstärke): Geh bitte, wissn'S, auf wos fia Geräte i scho zanglt hob mit meine Habara??? I wü jo ned unhöflich sein, aber i glaub, Ihna tät a bissl a anspruchsvolle Ausbüdung ah ned schodn. (kurzer, gehässiger Lacher)
I: Wissen Sie was, wir müssen hier auch irgendwann fertig werden. Ich klick jetzt auf Kellner, wenn ein Job hereinkommt, der auf Ihr Profil passt, bekommen Sie ein automatisiertes email mit den Kontaktdaten des Arbeitgebers und Ihres Sachbearbeiters. Würden Sie hier bitte noch unterschreiben?
M: I glaub, i tram mit eich... Gebns her den Kuli. I bin froh, wann i den Verein da nie wieda siech!
I: Dann empfehl ich Ihnen, mit den angebotenen Jobs nicht zu wählerisch zu sein.
M: I werd mi jetzt amoi söwa empföhn - Wiederschaun!
Forma, Eier Gnodn.

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