Das will keiner hoeren!

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sAik0
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Beitrag von sAik0 » Fr Okt 23, 2009 5:30 pm

Dann hör dir mal die beats von Baccara an!!! Da fliegen dir die Löffel weg.

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Nov 05, 2009 4:57 pm

Nachdem ichs jetzt wieder mal wiederholt versucht hab ... Opernariengesang (insbes. Sopran) werd ich nie unbeschwert verdauen können. Gelinde gesagt drahts ma die Zechnnägel auf.

Muss man demzufolge als kulturloses Etwas in die Ecke, sich schämen gehen? Im Ö1 diskutierens tw. vielschichtig drüber ob und welche Sänger es heutzutage noch gibt, die für ital. Opern geeignet sind - und was genau die Qualifikation ausmacht ... i checks ned. Aber ich denk weniger wegen Nuancen sondern von Haus aus aufgrund fehlender "Genussleistung".
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version4x
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Beitrag von version4x » Fr Nov 06, 2009 11:42 am

weils grad passt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Castrato

mit gesangsprobe...
......!

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Nov 06, 2009 3:40 pm

Gut, diese Kastraten spieln ja überhaupt ihre eigene Liga :rolleyes:

Das Besondere an Opernsängern soll die Kombination der Klirrfaktoren bzw. Obertöne (um es schöner zu beschreiben ;) ) sein, die sie zusammenbringen. Ich glaub auch, dass das alles mörderisch schwierig zu lernen ist ...

An sich klingt es rel. "unsauber", was da rauskommt (samma si ehrlich) - aber es gehört halt so (ich würd sogar sagen, dass oft aufgrund des argen Spektrums, das für eine einzelne Note gesungen wird, ungeschulte Hörer meinen, das klänge falsch).
Genauso, wie bei einer Leberkassemmel der Leberkas nicht so zugeschnitten wird, dass er exakt in die Semmel reinpasst. Nur: Die schmeckt trotzdem gut!

... :rolleyes3
Ich glaub, es steckt mehr Traditionalismus als sonstwas hinter dem Operngesang.
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Sa Nov 14, 2009 8:34 pm

ach komm, da koennte ich genausogut sagen, hinter Funk, Hipphopp und sonstiger Bummbumm-Musik steckt mehr Revoluzzertum als sonstwas, nur weils mir halt grad nicht gefaellt.


EDIT:
findest du nicht diese Arie zB auch ausgesprochen schoen?:
http://www.youtube.com/watch?v=OrEiEiv13_Y#t=1m52s

BTW: so wie den Arzt in diesem Stueck haett ich mir vor 5 Jahren den Jesuz in 50 Jahren vorgestellt: ;)
http://www.youtube.com/watch?v=YlYZZRMUsCg
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Grent
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Beitrag von Grent » So Nov 15, 2009 8:07 pm

florianklachl hat geschrieben:
BTW: so wie den Arzt in diesem Stueck haett ich mir vor 5 Jahren den Jesuz in 50 Jahren vorgestellt: ;)
http://www.youtube.com/watch?v=YlYZZRMUsCg
:rofl:
Geil.

Ich fang mit Opern leider auch nix an. Hab mich aber noch nicht damit beschäftigt, woran das liegt.
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:flag:

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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Nov 16, 2009 2:08 pm

florianklachl hat geschrieben:Funk, Hipphopp und sonstiger Bummbumm-Musik
Na so über einen Kamm scheren wollt ich aber nicht. :)

Und wenngleich stilistisch viel verzweigter - so ganz traditionsfrei sind ja Funk, Soul, Hiphop usw. dann auch nicht. Dass die Stile heute stärker im Wandel begriffen sind, wird wohl einfach an den von Jahr zu Jahr anders nutzbaren techn. Ressourcen liegen. Dass das jedoch nicht alles ist, zeigen ja schon allein die ständigen Retro-Sound-Bemühungen, wo in/aus 20-30-40-50 Jahre alten Sound-Trickkisten gestöbert und rezitiert wird.

Oper an sich find ich ja generell großartig - wenn man bedenkt, dass sie schon lang vor der mit dem Großteil der heutigen Multimedia-Welt irgendwie verwandten Technologie da war, steht sie ja auch in einer ganz anderen Funktion und einem ganz speziellen Kunstvermittlungs-Format da (drum bin ich ausnahmsweise bei div. "modernen" "Inszenierungen" immer sehr skeptisch - bin der Meinung, wenn dann müsste man das jeweilige Opfer von Kopf bis Fuß umOperieren, also auch bei der anscheinend heiligen Musik ansetzen ...).

Ich hab mich im vorigen Posting nur auf den Gesang und da auch nur auf die Intonation, und nicht die Komposition an sich bezogen. Bei deinem Beispiel ist zB ausgehend von hier die Intonation dieser Note mir total unzugänglich.
Ich frag mich einfach, wie und wodurch sich ein solcher Gesang überhaupt entwickeln "durfte" ( :D ), unabhängig von Zeitgeist, Revolution, ... aber wurscht, das unterliegt meinem Empfinden, anderer Leute Ohren können wiederum mit Blue Notes 0 anfangen ...
Wie "schön" man eine solche Arie als Ganzes finden kann, ist wohl auch eine Frage der Gemütslage. Ich würde vermutlich zu 8 von 10 zufälligen Zeitpunkten meinen, mir sei sie zu zach. Ändert aber nix am empfundenen Wert zu den restl. beiden Zeitpunkten.

Mir kam eigentlich noch bei jeder Oper die musikalische Komponente aus dem Orchestergraben wichtiger vor als die von der Bühne.
Bis heute taugt mir vom Bizet Carmen am alermeisten. Ich fand aber immer den Moment ein wenig ernüchternd, in dem die fetzige Ouverture vorüber war. Eine Parallele dazu ist vllt., dass sich heute viele Menschen keinen (wenngleich "guten") Spielfilm aus den 1950ern zufriedenstellend ansehen können. Die sich ändernde Wahrnehmung der Konsumenten ist eben eine Systemantwort auf sich verändernde Kunstvermittlung. Das schlägt sich vor allem in der Rhythmik des Programms und natürlich auch in Art, Ausgewogenheit und Intensität der angesprochenen Reize nieder.
Gerade den gesungenen Dialog über weiß ich Viertelstunden hinweg find ich bei der Oper zum Kotzen. 1860 hätt ich ihn vielleicht als Quasi-Standard gern aufgenommen.

btw: Mir ist gerade wieder unser Gershwin-Referat beim 3xel eingefallen, mit deiner genialen Einleitung:
"Jetzt kommen wir zu Gershwins Oper 'Porgy und Bess'. Das kann man sich relativ einfach merken, klingt so ähnlich wie 'Porsche und PS'" :rofl:
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Do Nov 19, 2009 1:15 am

Ich bin bei modernen Inszenierungen auch eher skeptisch, die Traviata-Auffuehrung bei den Festspielen find ich aber sehr gelungen. Wenn dir der Ausschnitt bis auf die eine Note gefallen hat, freu ich mich! Vlt. magst du auch das folgende Stueck, da gibt es zwar ganz viele solcher Noten, es ist aber im Duett gesungen, dadurch faellt es nicht so auf:

http://www.youtube.com/watch?v=R9gFBuYc ... re=related
(das beruehmte Noem Fruktikus Duett)

Zum Berieselnlassen im Hintergrund ist Oper natuerlich weniger geeignet. Die Dialogszenen sind musikalisch weniger interessant, das ist dann mehr wie bei einem Theaterstueck (in der Staatsoper haben sie da jetzt sogar bei den Stehplaetzen Uebersetzungsdisplays, damit man auch als Italienisch-Unkundiger mitbekommt, worums geht).

Carmen wird uebrigens gerade als Ballett in der Volksoper aufgefuehrt! :thumbsu:
http://www.proreligion.at/

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Nov 19, 2009 10:59 am

florianklachl hat geschrieben:Wenn dir der Ausschnitt bis auf die eine Note gefallen hat, freu ich mich!
Na herst. Das hast jetzt aber falsch ausgelegt. Hab nicht umsonst den Thread "Das will keiner hören!" ausgewählt.
Mir mißfällt dieser Art von Gesang generell (<-- glaub, das kann man nicht falsch auslegen :P).
Zum Berieselnlassen im Hintergrund ist Oper natuerlich weniger geeignet.
:thumbsu:
Carmen wird uebrigens gerade als Ballett in der Volksoper aufgefuehrt! :thumbsu:
Bei Ballett hört sich der Spaß aber auf. :cowboy: :o

Das beruehmte Noem Fruktikus Duett hat zwar vom Stück her echt was für sich, aber hinschaun kann ich da nicht. Und so extremes Vibrato (wahrscheinlich sagt man beim Gesang anders?) und das starke, schnelle Auf- und Ab-Schwellen der Lautstärke (weiß nicht, wie man dazu sagt --> EDIT: Got it - Tremolo) als Betonungs-Maßnahme ist bei der Art von Gesang so auch nix für mich.
Mit Flöten oder Blechbläsern anstatt der Sängerinnen könnt ich mehr anfangen :)
Forma, Eier Gnodn.

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Do Nov 19, 2009 8:06 pm

Soweit ichs verstanden hab:
Vibrato: periodische Frequenz-Variation
Tremolo: periodische Amplituden-Variation

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