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JesuZ
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Beitrag von JesuZ » So Mär 28, 2010 10:24 am

Grent hat geschrieben:Jetzt ORF1. :D
Wollte gerade selbiges reinschreiben. :bier:
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Sa Apr 03, 2010 1:13 pm

Hab mir gerade wieder einmal 2001: A Space Odyssey angesehen, und bin noch immer fasziniert, wie gut durchdacht (bis auf die Sache mit "2001" ;) ) der ist. Immerhin haben sie den ein Jahr vor der Mondlandung gedreht.

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » So Apr 04, 2010 1:21 pm

Es gibt auch einen Nachfolger, 2010, den ich auch nicht so schlecht find .. V.a. etwas mehr Sprache und selbsterklärender :) Beim 2001 muss man denk ich das Buch gelesen haben, um die Handlung zu verstehn. Das letzte Drittel vom Buch kommt mir auf 10 psychodelische Minuten zusammengepresst vor im Film. ;)

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Grent
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Beitrag von Grent » Fr Apr 16, 2010 10:43 pm

Terminator 2, ATV, jetzt.
Religion is like a penis.

RocketLeague:
RLTN | RLStats | ballchasing.com | calculated.gg
:flag:

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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Apr 24, 2010 12:15 pm

@Grent: http://www.youtube.com/watch?v=Pi4gdnCJMf0

Ist doch dezenter der Sound, als ich ihn in Erinnerung hatte.
Forma, Eier Gnodn.

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version4x
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Beitrag von version4x » Fr Mai 07, 2010 8:45 am

Österreichischer Film über Obdachlosen WM - klingt sehr interessant:

http://oesterreich.orf.at/stories/441080/

seit heute im Kino.
......!

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Mai 11, 2010 5:02 pm

Cannibal hat geschrieben:Ich fand den Film einen echten Schmarrn.
Mittlerweile muss ich auch sagen, dass der Film für den materiellen Einsatz, der dafür geleistet wurde, erschreckend vergänglich ist/war.

Kaum wer hat ab einer Woche nach dem Ansehen noch irgendwas darüber geredet. Kein einziger Charakter war so griffig angelegt, dass man sich an Schlüsselszenen speziell erinnern hätte können (abgesehen von der Tschick der Ärztin, von der man freilich den Namen vergessen hat).
Spannend ist im Nachhinein betrachtet echt nur, wie augenscheinlich aufregend und knallbunt (~blau) man einen Film anlegen kann, von dem aber dermaßen wenig hängen bleibt. Auch die Merchandise-Mühle kam zumindest hierzulande nicht so recht ins Laufen, was mich pers. erstaunt hat.

Ich weiß, das mag wiedermal furchtbar "zwangsnostalgisch" klingen - aber so ein gewisses, schmutziges Rauschen, ein heimeliger Mantel sozusagen, der allein durch Imperfektionen des Zusehers Augen wohlig benetzt ... so wie früher einfach ... geht bei so einem blankgelutschten, durchgehypten Schonungsfilm schon irgendwie ab. Man könnte meinen, eine astrein projizierte (noch dazu dreidimensionale) Realität tritt einfach zu nahe, als dass man sie für vorstellbar halten könnte - der Hinterkopf wehrt sich.

Ein gescheiter Bekannter, der leider längst verstorben ist, hat einmal gesagt: "Ich hab das dermaßen gehasst, wenn mir meine Eltern ein Märchen vorgelesen haben, vielleicht waren schon drei-vier Seiten gelesen... ich hab mir alles wunderbar vorgestellt, wusste genau, wie welche Figur und die Landschaft ausschaut und hab mir während des Zuhörens überlegt, was diese Typen sonst noch so machen und welche Gegenstände sie herumtragen. Und dann: kommt ein Bild im Buch - alles kaputt!"
Auf diese Fähigkeit des Rezipienten, sich Dinge selbst ausmalen zu können, hat der Film einfach überhaupt keine Rücksicht genommen (gut, er ist damit sicher nicht der einzige - aber man sollte meinen, bei einem so gewaltigen Projekt gehts ja dann doch um was!).

Ich hätt ja gute Lust, dem Cameron einen konstruktiven Beschwerdebrief zu schreiben, aber mein Englisch ist zu schlecht.

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Di Mai 11, 2010 8:08 pm

Jo, der Film kommt eben doch nicht an das Kultniveau an Starwars ran ;) Dazu war er halt abgesehn vom 3D einfach viel zu "mainstream"..

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Beitrag von mastastefant » Di Mai 11, 2010 9:36 pm

Was 3D und hohe Qualität betrifft, würd ich gar nicht sagen, dass das ein Problem ist (außer wenn man in HD dann die Ecken von der Studiowand sieht :) ).

Ich könnt mir vorstellen, das z.B. Mirror Mask ziemlich geil in HD-3D rüberkommt ;)
http://www.youtube.com/watch?v=GA1iawlsKLg
(Der Film ist überhaupt recht gut)

Allerdings ists natürlich ein großer Unterschied, ob man in HD alle Kanten scharf, alle Objekte exakt sieht (so wie im Avatar), oder ob ein Nebel über alles drüber liegt, alles bis auf das Hauptobjekt in Tiefenunschärfe verschwindet, aber man dafür jedes Zauberstaub-flankerl im Licht tanzen sieht..

Tiefenunschärfe ist recht wichtig, damits 'richtig' ausschaut, und ist natürlich ein Grundproblem bei Film+Foto. Das Auge stellt halt immer auf ne bestimmte Tiefe scharf, der Rest verschwimmt.
Beim Film muss das Auge auf die Leinwand scharf stellen, nicht auf das abgebildete Objekt. Wenn die Unschärfe fehlt, wirkt alles extrem steril und 'gerendert' und flach. Mit Unschärfe bekommt man kognitive Probleme wenn man wo anders hinfokusieren will wie der Kameramann, das führt sehr schnell zu Kopfweh, und löst kein bis dato mir bekanntes Bildsystem, schon gar nicht ein 'multiuser' System wie Kino oder Fernseher ohne komplexe Hilfsmittel pro User. Deswegen ist 3D ein bissl wie ein Zaubertrick: Man muss wissen wo der User hinschaun wird bzw. die Aufmerksamkeit aktiv lenken ohne dass er ers merkt, und dorthin scharf stellen.

Schnelle Schwenks mit Objekten (Gesichtern) im Vordergrund sind überhaupt immer gefährlich, bei 3D gehts ganz in die Hose weil das Gehirn da weit länger braucht um mitzukommen. Und solangs Interlacing gibt oder 3D mit 60Hz Beamern läuft, wird so was einfach nie wirklich flüssig aussehn. Das find ich hat Cameron da ein paar Mal nicht beachtet, da ist dann plötzlich eine Szene wenn alle im Vordergrund zum rumlaufen anfangen in eine Farbsuppe verschwommen. Aus dem gleichen Grund ist bei 3D auch noch viel mehr als bei 2D eine stabile Kamera einfach Pflicht. Wackel-Youtube in 3D hält man im wahrsten Sinn im Kopf nicht aus.

Wieviel so Tiefenunschärfe ausmachen kann, sieht man da seehr eindrucksvoll:
http://englishrussia.com/index.php/2009 ... -toy-city/

Außerdem hilft natürlich Unschärfe und Weitwinkel viel, um Imperfektheiten von Kostümen und Co gut zu verstecken, die am

Am Besten find ich sieht man das bei 3D-Animations-Filmen.. die schauen in HD einfach *wirklich* viel besser als in VHS-qualität aus. Trotzdem holts den User nicht 'in die Realität' zurück, weils eben eine 'perfekte' Fantasiewelt ist:
Low Quali: http://www.youtube.com/watch?v=PcBECFLXmuc
High Quali: http://www.youtube.com/watch?v=YE7VzlLtp-4

Naja, und eine gute Story und wie sie rübergebracht wird (die von anfang an spannend loslegt, statt mal 50min Hintergrund zu liefern) ist natürlich das Um und Auf (z.B. eine ganze Galaxie nach dem Fall als Background-Story im Vergleich zu Neuauflage von Der-Mit-Dem-Wolf-Tanzt), dann kommt wohl ein dazupassender, durchgängiger und v.a. eindeutiger Stil, der auch zur Story passt und ein fantasievolles Setting (gegen z.B. die Stadt in den Wolken bei Starwars sieht diese Pandora-Welt ziemlich nach Wienerwald aus), gute Kameraführung (Schwenks, nur zeigen, was gesehn werden soll; wie Zaubertricks, nur mit der Kamera), dann kommt mal gar nix, und dann kommt halt die Display-Technik :)

Aber das allerwichtigste, wo die Leut mit guter Story oder fantasievollem Setting draufkommen wenns dann irgendwie trotzdem nix wird, sind Hauptfiguren mit denen man was anfangen kann, mit Hintergrund und 'interessanten' Auftreten. Einen Darth Vader oder nur einen Lord Helmchen sucht man in Avatar vergeblich (höchstens die mit den Zigaretten, und ich glaub nicht, das sich viele von der Figur den Namen gemerkt haben :) ).

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Brett
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Die Siebtelbauern

Beitrag von Brett » Do Mai 13, 2010 1:36 pm

Gestern endlich den Film "Die Siebtelbauern" gesehen. Der sei auch Leuten empfohlen, die sich vor ländlichen Klischees eher fürchten - weil er filmisch einfach großartig gemacht ist.

Paar Anmerkungen:
  • Der Ruzowitzky war Regisseur - jetzt bin ich umso mehr auf "Die Fälscher" gespannt.
  • "Erotik als Volksgut" wurde auch implementiert und sogar Zumpfilängen kommen zur Sprache :OATZ:
  • Mehr Gore Spread und höherer Bodycount als jeder typische Heimatfilm vertragen würde
  • Spitzen-Cast, extrem scharf profilierte Charaktere :thumbsu:
  • Ich schau beim Film oft nicht so auf schauspielerische Leistungen, aber hier fielen sie durch stark überzeichnete Mimik/Gestik und vor allem Sprache/Stimmlage auf. Für meinen Geschmack fallweise knapp davor, lächerlich zu werden, aber dann doch noch gerade am Peak der möglichen Eindrucksvermittlung, ohne zu kippen.
  • Absolut durchdachtes Tempo - dem Zuseher wird an den goldrichtigen Stellen Zeit zum Denken gegeben. Keine einzige fade Szene im ganzen Film, immer was zum Sinnieren und nur ganz vereinzelt zuviel davon.
  • Großartiger Einsatz von Sounds. Allein die Kühe! Muhen immer dann, wenns zur Dramatik passt und halten die Goschn, wenn nicht.
    Ein Detail, das mir besonders gefallen hat: Es wird jemand Verpönter begraben, wo (aus gewissen Gründen) niemand zum Begräbnis kommen will. Nur das niederste Volk im Dorf ist zugegen. Als ein Ministrant während der Eucharistie mit den typischen, zu viert zusammen verbundenen Glocken läutet, erklingt nur eine davon, weil nur ein Klöppel vorhanden ist. Mir gefällt daran auch, dass mit diesem Detail genau jene Zuseher angesprochen werden, die mit dem Prozedere einer Messe vertraut sind.
  • Sehr eigenartige Sprache/Dialektik - hat mit dem Mühlviertel (Drehorte) kaum was zu tun, dafür ist alles verständlich und doch eigenständig. Und immer noch weniger störend, als wie wenn die Akteure von SOKO Kitzbühel weanerisch reden ...
    Bringt immerhin dem Film den Bonus, ein exklusives Genre zu bedienen, nicht so klassisch/klischeegebunden, wie wenn der Kaiser im Sissy-Film sein Schönbrunnerdeutsch parliert.
    Der "Landvogt" Danninger muss als zuagroaster Deutscher verstanden werden, ist ja aber auch kein Problem, immerhin verkörpert er den größten Ungustl im Film :cat: :rolleyes: .
  • Gerade an passender Stelle, wo man meint, die Dynamik flacht ab, rückt ein Elefant samt Wärter in den Film und steht plötzlich mitten am Hof. Wunderschöne Einstellung des Kanthofs und des riesigen, dominanten Grautiers mittendrin :thumbsu:
  • Unmissverständliche Kritik an blindem Gottesglauben, Herrgottschnitzerei und krankhaftem Traditionalismus.
  • Verpatzter Special Effect: Scheune wird von Fackel angezunden, blaue Stichflamme rund um die Scheune flammt auf, dann steht erst der Rest in Brand ... gut, aber gerade jetzt fällt mir ein, man könnte das als zuvor manipuliert deuten, jedoch weisen die Szenen kurz davor nicht drauf hin.
  • Sehr minutiös geleitete, schrittweise Demystifizierung der Mörderin Rosalind, die dem Film etwas verleiht, das sonst für Kriminalfilme typisch ist und ihn ganz beiläufig nochmals spannender macht.

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