Diesmal
Dossier Tschernobyl - Tschernobyl forderte 1.700 Tote in Österreich
Die Behauptung:
"Eine Studie im Auftrag der europäischen Grünen kommt zu dem Ergebnis, dass Österreich jene Region in Westeuropa war, die nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl am stärksten verstrahlt wurde. Der Tod von rund 1700 Österreichern sei darauf zurückzuführen."
Die Milchmädchenrechnung:
"Nach Messdaten der OECD wurden in Österreich in den ersten drei Jahren nach dem Unglück 16.600 Menschen mit einem Sievert (ein Messwert für biologische Verseuchung mit radioaktiven Strahlen) belastet.
Im Durchschnitt könne man aber davon ausgehen, dass etwa zehn Prozent dieser Kennziffer in den Folgejahren als Todesopfer zu beklagen seien, meint der Experte, der so auf die Zahl von rund 1700 Menschen kommt."
Anm.: Lt. NÖ Zivilschutzverband betrug die gesamte zusätzliche Strahlenbelastung durch Tschernobyl pro Person ~1 Millisievert. Zum Vergleich: Die letale Dosis (50% Todesfälle innerhalb von 30 Tagen) liegt bereits bei 4-5 Sievert. Wie kommt es also zu diesen Zahlenwerten?
- Möglichkeit 1: Schlussrechnung: 1 Person kommt auf ~1 Millisievert, also kommen ~1000 Personen auf ~1 Sievert. Bei so einer hohen Dosis kriegen sicher alle irgendwann einmal Krebs.
- Möglichkeit 2: Der Autor hat in einer Studie gelesen, dass die Strahlenbelastung wenige Tage nach dem Unfall wegen des kurzlebigen I-131 an manchen Orten mehrere hundert Millisievert pro Jahr betragen hat, und diesen Wert gleich auf mehrere Jahre hochgerechnet. So kommt man auch auf eine Dosis von 1 Sievert gesamt.
- Möglichkeit 3: Der Autor hat sich bewusst verrechnet und geht davon aus, dass keiner eine Ahnung hat, wieviel ein Sievert ist, und auch nicht weiter nachfrägt, wenn man dazuschreibt, dass der Wert von der OECD ist.
"Fiarlie und die deutsche Europaabgeordnete Rebecca Harms kritisierten die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien scharf, wonach nur von 4000 zusätzlichen Krebsfällen auszugehen sei. Es sei ist mit etwa 30.000 bis 60.000 zusätzlichen Todesfällen durch Krebs zu rechnen, sieben bis 15-mal mehr als die Schätzung von 4000 durch die IAEO. 'Wir haben diesen Bericht als Gegen-Expertise zu den verharmlosenden Behauptungen in Auftrag gegeben, mit denen die IAEO sowohl die tödlichen Konsequenzen des Atomunfalls in Tschernobyl als auch die weit reichenden Auswirkungen auf Europa und die Welt herunterspielte', sagte Harms."
ganz nach dem Motto: dürfens für Propagandazwecke nicht noch ein bisserl mehr Tote sein?
Zum Glück gibt es auch seriöse Grüne:
"Grünen-Landesrat Rudi Anschober stellte am Mittwoch eine Studie vor, die sich mit den Auswirkungen des Reaktorunglücks auf Oberösterreich beschäftigt. Demnach können direkte fruchtschädigende oder krebsfördernde Folgeschäden in den besonders belasteten Gebieten 'nicht signifikant bewiesen werden'. Einzelfälle direkter Schädigungen als Folge 'sind nicht auszuschließen, aber derzeit statistisch nicht nachweisbar', zitierte Anschober aus der Studie."
Komisch, dass gerade Oberösterreich am meisten vom Tschernobyl-Regen abbekommen hat.