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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Sa Okt 09, 2010 1:50 am

Gut, dass die Zeitungen dauernd voneinander abschreiben bzw. sich der selben Quelle bedienen, und das ganze ein Stille-Post-Spielchen ist, ist ja nix neues :)

Man vergleiche z.B.:
http://www.orf.at/stories/2018257/
mit
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 01167.html

Eine Quellenangabe sucht man leider vergebens, oder auch nur weiterführende Links bei ORF.at
(und das es kein Archiv gibt, is auch nix neues .. die ORF Meldung hab ich nur anhand vom :OATZ: Forum wiedergefunden)

Angeblich soll ja auch schon Einstein gesagt haben
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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Nov 08, 2010 1:54 pm

Also wenn "Medienkooperationen" tatsächlich so funktionieren wie hier dargestellt ... pfuuuh.

http://networkedblogs.com/ahD4u

"gegnerische Darstellungen relativieren" und "ihnen wenig Raum geben" ... :rolleyes:
"Klar ist, dass die Gegner nicht zu Wort kommen" ... :dead:
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Mo Nov 08, 2010 8:02 pm

Ich find, es fängt ja schon mal damit an, dass man immer als erstes hört: "Als Journalist muss man als erstes jene Meldungen rausfiltern, die unsere Leser interessieren."
Muss man sich auch mal auf der Zunge zergehn lassen, diese Aussage..

Der ORF-Deal mit Futurezone ging ja wohl auch in die Richtung, dass private Zeitungen da wohl eine zu 'unkontrollierte' Berichterstattung gesehn hatten, warum sonst sollte man Futurezone und Archiv aus ORF rausverhandeln?

Ich finds nicht mehr, aber irgendwo gabs auch mal die entgleiste Aussage von irgendeinem Politiker, auf die Art: Blogs sind böse, weil sich die Leute dann 'unkontrolliert' informieren.
Immer wieder erstaunlich auch, wie "fürsorglich" Politiker immer gern werden, und dann verhindern wollen, dass die Leute nicht an 'falsche' Informationen rankommen, z.B. Blogs von irgendwelchen Hasspredigern oder Neonazis..
Das könnte vllt. auch daran liegen, dass wenn man versucht, die Argumente zu zerlegen, warum jemand in seinem Blog jetzt genau unrecht hat und man selber auf der moralisch höheren Stufe steht, man da schnell drauf kommt, dass das gar nicht so einfach ist, und es doch viel einfacher ist, die Seite zu sperren und den einfach pauschal als verrückt/fanatisch/gefährlich hinstellt.
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Brett
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Beitrag von Brett » Di Nov 09, 2010 12:51 am

Als ob das Böse der Welt mit der Anzahl der Krampusse in Relation stünde ...

Ich finds okay, wenn einzelne, auf sich gestellte Redaktionen ihre Informationen derart filtern, dass sie für das angestrebte Zielpublikum auch interessant sind. Groß angelegte Zensurprozesse auf Medien, die sich nach jedermann ausrichten, wie das der Kobuk-Artikel vermuten lässt, spielen da schon eine andere Liga.
In einem Fall wird bildet sich die Leserschaft ja eh nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft (sofern man die der Art der Publikation zugrunde legen kann, aber gehn wir mal davon aus).
Im zweiten Fall kann man nur noch von Manipulation sprechen. Denn bei Postwurf- oder gutgläubig gekauften Durchschnittsregionalblättern ist die Entscheidung, "hinzuhören" nicht mehr frei.
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JesuZ
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Beitrag von JesuZ » Di Nov 09, 2010 10:02 am

Brett hat geschrieben:Als ob das Böse der Welt mit der Anzahl der Krampusse in Relation stünde ...
Nein, aber mit der Anzahl der Piraten...
Bild
http://en.wikipedia.org/wiki/Flying_Spaghetti_Monster
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

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Beitrag von mastastefant » Mi Nov 10, 2010 5:34 am

Naja, aber wo is der Unterschied, ob jetz ein Redakteur aus Laune heraus entscheidet, dass eine Meldung nicht interessant ist, oder ob ein Verleger halt schriftlich festlegt, welche Meldungen er nicht publiziert und dafür halt auch Geld bekommt?

Beim Leser kommt so oder so nur die halbe Wahrheit an, nur im zweiten Fall ists wenigstens dokumentiert..
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Beitrag von mastastefant » Di Nov 16, 2010 4:18 am

Da hat sich die Wissenschaftsabteilung mal wieder von Dr. Gerda Rogers beraten lassen ..
http://science.orf.at/stories/1668339/
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Beitrag von mastastefant » Sa Nov 27, 2010 8:52 pm

Josef Ostermayer gewinnt den Scheiß-Internet-Preis für das Ende der Futurezone:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 43369.html
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Beitrag von mastastefant » Sa Nov 27, 2010 8:57 pm

Dieses Tatort Internet (Link im Text) ist im übrigens wohl das aller-widerlichste was Fernsehen zu bieten hat.. Ich hab bis dato noch nicht den Mut gefunden, mir das näher anzusehen, und dabei wirds auch bleiben..
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Beitrag von mastastefant » So Mär 20, 2011 4:48 pm

Mexikanischer US-Botschafter tritt zurück, weil durch Wikileaks-Enthüllungen die das Vertrauen der Mexikaner verloren haben anscheinend:
http://www.orf.at/stories/2048627/

Was ich daran jetzt interessant find: Im Artikel kommt das ziemlich klar so rüber, dass das jetzt ne schlechte Sache ist, bzw. wird hier ausschließlich der Standpunkt der Amis vertreten.
Würd mich aber mal interessieren, was die Mexikaner da dazu zu sagen haben.. Aus deren Standpunkt aus würd das wohl eher so klingen, dass die Amis versucht haben, sie da um den Finger zu wickeln und jetzt klar geworden ist, dass die doch hinterhältige Säcke sind ;)

Diese Cowboy-Mentalität der Amis ist ja nix neues, sprich dass die überall in die Welt hinziehen und dann erwarten, dass dort ihr Gesetz gilt (da gibts z.b. irgendeinen Waffenschieber, glaub ich wars, der in Thailand im Knast sitzt wegen ner Kleinigkeit, und die Amis sind hingegangen haben gemeint, die Thailänder müssen den ausliefern, weil nach ihrem Recht ist das ein ganz übler Terrorist und gehört eingeknastet, worauf der thailändische Richter gemeint hat, naja, aber er sitzt in Thailand und nach ihrem Recht ist das nur ein kleiner Fisch der da halt ein bissl rumgedealt hat und sie liefern ihn daher nicht aus, worauf die Amis dann ganz schockiert waren, dass die den jetzt nicht nach amerikanischen Recht verurteilen ;) Oder dieser ganze Julian-Assange Auslieferungs-Tanz, ist ja genau das gleiche. Nach europäischen Recht ist Assange letztlich einfach ein Journalist, der seine Arbeit macht, er stellt sich nur etwas geschickter an dabei)

Aber von der nicht-amerikanischen Presse könnte man sich dahingehend doch etwas mehr Objektivität erwarten, allerdings bekommt man da immer wieder den Eindruck, dass die europäische Presse auch nur ne Außenstelle von den Amis ist :)
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