Kloburger Elite Uni

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Grent
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Beitrag von Grent » Di Nov 03, 2009 5:47 pm

masta_stefant hat geschrieben:(ich hab an Tinitus am aug, ich seh nur Pfeifen .. :) )
:rofl:
Mörder.

Ich hab Gruppenübungen an der Musikwissenschaft dermaßen gehasst ... weil am Ende eh immer alles ich hab machen müssen.
Religion is like a penis.

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:flag:

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zobi
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Beitrag von zobi » Di Nov 03, 2009 6:07 pm

Cannibal hat geschrieben:Würde ich nicht sagen, da die Tätigkeit der Alumni (Auszeichnungen) und die Qualität des Personals, also der Lehrenden (ebenfalls Auszeichnungen und Zitationen) bewertet werden.
seh nicht inwiefern da der der Einfluss auf die Lehre gegeben sein soll, für Lehre gibt's keine Auszeichnungen oder Zitate. und ein guter Forscher muss noch lang kein guter Lektor sein, tendenziell eher umgekehrt denk ich. Die Erfolge der alumni sind auch so ne Sache, da grad im amerikanischen Raum die Netzwerke da extrem viel Einfluss haben, und natürlich bekommen die Leute die dadurch erst auf diese Elite Unis gekommen sind auch dadurch dann wieder besser bezahlte/gestellte Jobs...

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Di Nov 03, 2009 6:27 pm

Ich habe jetzt einmal unterstellt, dass nachvollziehbar ist, dass mit Auszeichnungen und Zitationen die wissenschaftliche Arbeit des Personals einer Uni und nicht "beliebtester Lehrer" gemeint ist. (Btw. an der Meduni gibts es sehr wohl die Verleihung des Teachers of the month, auch wenn ich das jetzt natürlich aus mehreren Gründen nicht in's argumentative Feld führe...)

Aber grundsätzlich finde ich auch den Ansatz erstrebenswerter, mich bspw. von einem Nobelpreisträger unterrichten zu lassen. Wie du auf die Idee kommst, dass wissenschaftlicher Erfolg didaktische Fähigkeiten konterkariert ist mir schleierhaft (oder ist das jetzt das Klischee vom zerstreuten Professor, der schon seit Tagen kein Sonnenlicht gesehen hat und im Laboratorium neben den brodelnden Glaskolben schläft?).

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Nov 03, 2009 6:34 pm

masta_stefant hat geschrieben: Ich halt überhaupt nix von Studieneingangsbeschränkungen (ich wär wahrscheinlich nach 4 Jahren in der AHS nie Mathe lernen und dem "Informatik"-Wahlwach da nie durchgekommen ..),
Also der Zulassungstest von der FH wo ich mal war, war eigentlich als reiner Intelligenztest ausgelegt - will sagen, man kann sowas schon sinnvoll durchführen und auch Leuten ohne Vorbildung gute Chancen einräumen.

Und generell gibts ja bereits Unis mit Restriktionen - man denke an Kunstunis, wo man eine Bewerbungsmappe abgeben muss, wofür sich viele allerdings mehrere Wochen Zeit nehmen (müssen) um dann auch noch nach einem 3-tägigen Verfahren vor Ort zu erfahren, dass sie zu jener Hälfte gehören, die nicht aufgenommen wird.

Also ich meine, dass es wirklich keine marktorientierten Nischen-Studiengänge an Unis braucht, ich selbst bin mit meinem breit angelegten Diplomstudium schon recht zufrieden und dafür, dass Studenten nach dem Abschluss befähigt sind, Quersprünge durch Branchen bzw. individuelle Entwicklungen vollziehen zu können - oft sind das in der Praxis dann die besten Leute!
Gleichzeitig gibt es ja mit den FHs bereits maßgeschneiderte Branchen-Studien - mancher wird damit glücklich, von mir kann ich mittlerweilen sagen, dass ich verzweifelt wäre.

Aber ich frag mich auch, wer sich da immer aller so sehr für einen "freien" Bildungszugang einsetzen muss - für Studienrichtungen, wo es ca. 20 Mal so viele Inskribenten wie potentiell nachher in der Richtung Tätige gibt, bei Dropouts jenseits der 50% ... was ist da genau die "Freiheit"? :)
Warum soll man da nicht mit einem Test vorfühlen können, wer denn gänzlich untalentiert ist? Solange solche Tests nicht auf Vorwissen bauen, finde ich sie legitim.

Um mal eine Querverbindung zu einer anderen Welt zu schaffen - wenn jemand Lehrling werden möchte, braucht er sogar unmittelbar eine Lehrstelle, damit die Sache läuft. Es stellt sich also nicht mal die Frage nach einem bösen, "kapitalistischen" Ausbildungssystem - man existiert mit einer Lehrstelle oder eben nicht.

ad Gruppenübungen - für Leute mit Hang zum Perfektionismus immer müßig. Vorteil: Die lernen als einzige was dabei :)

Ich hab mir während meiner Studienzeit oft gewünscht, dass es sowas wie eine Qualitätssicherung geben würde. Ganz so krass wie bei dir, stefant, dürfts dann auch nicht gewesen sein, aber die Streuung an Zeitaufwand/Anspruch je LVA war echt zu groß. Am schlimmsten fand ich, wenn man den Eindruck hatte, die Institute reden überhaupt nicht miteinander. Da gibts den Prof. der 2006 ein ganzes Grundlagen-Kap. voraussetzt, das schon im 2001er Studienplan nicht mehr enthalten war ... oder eben so wie bei dir die 20x durchgenommene Fourieranalyse/-synthese.
Forma, Eier Gnodn.

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Di Nov 03, 2009 6:58 pm

Nun, das mit der Qualität der Lehre bezog sich v.a. auf diesen Shanghai-Report .. Allerdings durchaus auch auf das Groß der anderen existierenden.. Da zählt v.a. der wissenschaftliche Output. Das hat allerdings mit den Lernbedingungen, der 'Strukturiertheit' von Lehrplänen, .. nichts zu tun. Auch was Lehrende und Personal betrifft, so ist da auch oft ein - ich würd fast sagen großer - Teil an Leuten dabei, die nicht von der 'Hausuni' kommen.

Hier ein Artikel zu den Rankings (weiß aber net, wie weit 'anerkannt' die sind, habs mit bissl googlen gefunden):
http://www.topuniversities.com/articles ... ion-system

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Nov 03, 2009 7:29 pm

Cannibal hat geschrieben:Klischee vom zerstreuten Professor, der schon seit Tagen kein Sonnenlicht gesehen hat und im Laboratorium neben den brodelnden Glaskolben schläft?
Kommt nicht von ungefähr, des Klischee.
Forma, Eier Gnodn.

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Beitrag von mastastefant » Di Nov 03, 2009 7:33 pm

Teaching wird wohl so gemessen:
Student Faculty Ratio is, at present, the only globally comparable and available indicator that has been identified to address the stated objective of evaluating teaching quality.
http://www.topuniversities.com/universi ... nt-faculty

Ganz spannend:
http://www.topuniversities.com/universi ... ngs/europe

Hauptuni ist auf Platz 41, die TU auf Platz 100 (EU weit, von ~200 Unis, anscheinend), bzw. Platz 132 für die Hauptuni und platz 264 die TU weltweit (von wahrscheinlich so ~600-700 Unis?).
Interessant ist da sowohl die Zahlen in den Spalten dort neben den Unis (v.a. die in der 3. Spalte (Student/Faculty bei der Hauptuni :) ), als auch was dann bei den Unis steht .. die TU nippelt bei Citations/Faculty ab.
Spannend auch, wie stark die Unis da von 2007 auf 2008 in dem Ranking abgerutscht sind.. Aber das liegt vllt. daran, dass die wohl recht neu sind und da erst mehr Unis ins Ranking dazugenommen haben.

An int. Stelle 266 nach der TU ist übrigens die Saudi Arabia King Fahd University of Petroleum and Minerals :) Das IST find ich da net drin ;)

Auch interessant: bei der Hauptuni: ~52.000 Undergraduates (full time), davon 10.000 ausländische Studenten, aber nur 7.000 Graduates.

Die TU hat bei 10.000 Graduate Studenten nur 8.700 undergraduates (kommt mir komisch vor; vllt. zählen die Bakks, die nachher einen Master lt. Plan auch bei Graduate mit), die Kosten pro Jahr für Studenten (nicht pro Student) sind doppelt so hoch (730&#8364 ;) .

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Beitrag von mastastefant » Di Nov 03, 2009 8:19 pm

Man kann sich auch den Spaß machen und das mal mit den Top Unis vergleichen :)
- Hauptuni: (Platz 41 EU, 132 Worldwide overall, ~50 Arts, Natural Science, Social Science, 188 Engineering+IT)
Faculty Staff: 1900 / 1700 Full time / davon 330 international
Students: 72.000, davon 15.000 international
Kosten pro Jahr: 363€
Avg. Class Size: 16 pro Class (ohne Seminare; wohl mit großer Varianz.. :) )
PhDs letztes Jahr: 545
Graduates, die nach Abschluss weiterstudieren: 11%
Graduates, die nach Abschluss Arbeit finden: 78%

- TU: (Platz 100 EU, 264 Worldwide overall, 73 Engineering+IT, 141 Natural Science)
Faculty Staff: 1900 / davon 400 international
Students: 20.000, davon 4000 international
Kosten pro Jahr: 727€
PhDs letztes Jahr: 243

- Harvard: (Platz 1 überall außer Engineering+IT (Platz 22)
Faculty: 3800, davon 1100 internat.
Students: 30.000, davon nur 16500 fulltime (?), davon 3500 internat.
First year undergraduate: 1700
First year postgraduate: 10.100
Kosten pro Jahr: 31.500 USD (ok, der dollar ist grad schwach :) )
PhDs letztes Jahr: 560

- Oxford: (Platz 5 overall, 11 Engineering+IT, 2-3 Arts, Social, Biomedicine,..)
Faculty: 4500, davon 1700 internat.
Students: 23.600, davon 19000 fulltime, davon 5000 internat.
Kosten pro jahr: 4.200 GBP / 13.100 GBP für ausländische Studenten
PhDs letztes Jahr: 850
Graduates, die nach Abschluss weiterstudieren: 45%
Graduates, die nach Abschluss Arbeit finden: 95%

Ich glaub, für die Top 20 Unis in der Liste (Harvard für USA, Oxford UK,Australien,Kanada) sind die stellvertretend, was die Zahlen da betrifft. Eine Uni mit so vielen Studenten wie die Hauptuni muss man aber denk ich lange suchen..

- ETH Zürich (Platz 20 overall, 10 Engineering+IT, Nat. Science, ~160 Arts+Social)
Faculty: 1300 fulltime, davon 720 internat.
Students: 1400, davon 3600 internat.
Kosten pro Jahr: 810€
PhDs letztes Jahr: 572

- Tokyo: (Platz 22 overall, 6 Engineering+IT, Biomedicine, 8-16 Rest)
Faculty: 5.600
Students: 30.000, davon 3000 internat
Kosten pro Jahr: 6000 USD
PhDs letztes Jahr: 1400

Hier noch die Liste für Engineering Score:
http://www.topuniversities.com/universi ... technology

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Di Nov 03, 2009 8:51 pm

Ad Brett / Zulassungsrestriktionen:
Ich mein damit v.a. das mein Notenschnitt vom ersten Jahr mit '3-4' erst später kontinuierlich gesunken ist. In meinen ersten 2 Semestern hab ich mehr Fetzn abkassiert als im gesamten restlichen Studium. :)
Studieneingangsphase und Aufnahmetest wären für mich damals glaub ich schon nicht so ohne weiters gewesen (aber gut, wer weiß). Aber vor allem, einen schlechten Tag hat jeder, da kann man sich möglicherweise viel schon gleich am Anfang versauen, bzw kann man schnell ein ganzes Jahr verlieren, wenn man wo nicht reinkommt, eine Prüfung nicht positiv geschafft hat, etc..

Allerdings find ich umgekehrt, die beste Zugangsrestriktion ist ein gscheites Niveau in den VOs gleich von Anfang an. Dann sind die meisten, dies nicht so übermäßig interessiert schon nach dem 1. Jahr wahrscheinlich weg. Derzeit sind sie erst nach 3 Jahren weg, nachdem das Bakk abgeschlossen ist. Damit mein ich allerdings gar nicht irgendwelche Knockout-Prüfungen wie z.b. Baron-Übungsstunden, oder irre aufwändige Übungen, sondern einfach, dass man z.B. gleich im 3. Sem. einfach auf dem Wissen aus den ersten 2 Sem. aufsetzt, sowie gewisse Fähigkeiten in Protokoll schreiben, Formulieren, logisch denken, .. einfach vorraussetzt. Ich weiß nicht wie das wo anders ist, aber bei uns liegt die Latte da selbst in den späteren Semestern relativ niedrig, da war ich bei Gruppenarbeiten echt erstaunt, was mir andere da abgeliefert haben, dass die je soweit gekommen sind (z.b. komplett unfähig, ein einfaches C Programm zu schreiben in der Microcontroller-LU im 4. Sem).

Der "Nachteil" daran ist halt, dass man dann im 1. Semester sehr viele Leut hat, und in der Statistik weit mehr Studienabbrecher, das ist halt von Politikern ungern gesehn. Trotzdem find ichs besser, man kommt selber nach einem Jahr drauf dass es einen nicht taugt / man nicht weiterkommt, als man wird von Anfang an gleich mit ein, zwei Tests gekickt, oder, so wie jetzt, man kommt erst nach 3-4 Jahren drauf, dass es zach wird.

Ist halt immer die Frage, ob man Leute mit dem Prüfungsmodus oder mit dem Inhalt rauseckelt.. Und diese ganzen Zugangsbeschränkungen, .. fallen für mich unter Modus, und da bin ich dagegen. Vllt. ist das in der Informatik bei uns aber einfach nur besonders schlimm, weiß nicht.

Wie gesagt, ich hab da schon einiges erlebt, grad in Gruppenarbeiten .. Ein Prof, der bei uns gemeinhin als sehr locker und gemütlich gilt, hat uns erzählt, er hat einen bei der Diplomprüfung (in der Auslauf-phase vom Dipl-Studium) zweimal durchfallen lassen, beim ersten Mal weil der bei Technischer Informatik nicht gewusst hat, was die e-funktion ist, und beim 2. mal mit kommisioneller prüfung haben dann alle anwesenden Profs. gesagt, der kann wirklich nix .. :)
In Software-Engineering hatte ich eine Gruppenarbeit zu 6 Leuten, von denen konnte genau einer programmieren, nämlich ich. (die haben dann einfach parallel die Doku zu dem geschrieben was ich programmiert hab, und wir haben vor den Abgaben immer Doku und Programmcode abgeglichen :) ). Der Tutor hat dann am End gesagt, er wird nächstes Jahr wieder Tutor sein, obwohls nächstes Jahr in .Net ist und er das nicht kann, aber Delphi (mit dems bei mir gemacht wurde) kann er ja eh auch nicht ...
In der Microcontroller-LU (3er-Gruppe) hatte ich einen, der keine grade zeile C schreiben konnte, in der ESE-LU (nachfolge-LU, 3er-Gruppe) ist einer nach den ersten Wochen einfach verschwunden. Bei der Security-LU (wieder 3er-Gruppe) hat einer dann weil er sonst nichts gemacht hat das Protokoll schreiben dürfen, der hat uns beim ersten mal ein 1-seitiges reines Text-File abgegeben.. Da haben wir das dann wirklich mal so abgegeben, der Assistent hat uns halbert gefragt, ob ma deppat sind. Und was ich da in VALG an Homeworks zum reviewen bekommen hab, da hats einem die Zähennägel aufgestellt, und zwar bei einem Großteil der Arbeiten ("Da 0 ist das Gegenteil von unendlich ist .. ", ... ). Hab dann mal so ein Homework komplett mit 5 beurteilt, und hab mich dann verteidigen müssen, dass das zu streng war..

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Nov 03, 2009 9:19 pm

Höhö. Weils mir grad einfällt. Von Fr. Banski weiß ich, dass es auf der B0ku keine Fetzen gibt. Also quasi generell nicht.
Die Leute weinen und jammern , wenn 3 am Zettel steht.
Dort lässt das Niveau aber anscheinend (zum. in ihrer Studienrichtung) seit dem Bakk. auch immer weiter nach und sie hat letztens gesagt, sie kann manche Arbeiten seriös echt nur mehr mit 5 bewerten oder andernfalls Zufallszahlen verteilen, weil sie so unter aller Sau sind. "Aber das kann man ja nicht machen."
Hab ihr ins Gewissen geredet, dass es der Uni ja nur schadet, wenn sich sowas durchbrunzt. Und jetzt gibts tatsächlich hie und da Fetzen :cool: :ass: :drummer: :base: :stars:
Forma, Eier Gnodn.

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