Verfasst: Do Jan 15, 2015 2:37 pm
jürgen todenhöfer interview mit einem deutschen is kämpfer
http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/ ... 76670.html
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"Wurzel" ist wahrscheinlich falsch. "Herd" ist vielleicht besser. Wir sind alle recht planlos. Dann kommt Religion daher und bietet großteils "absolute" Lösungen an. Menschen stehen auf Lösungen und fallen reihenweise in den Pott.masta_stefant hat geschrieben:Ich denk allerdings, genau das ist der springende Punkt .. Die Wurzel ist finde ich genau eben nicht Religion oder sonst was. Das mit dem Hirn einschalten zieht sich ja quer durch alle Bereiche. Religion hat halt historisch bedingt den größten Anpinkel-Faktor, nachdem das quasi per Definition ein sehr emotional beladenes Thema ist,
Naja ... genau dieses "aus welchen Gründen auch immer" ... ist halt ein bisschen schwierig. Ich glaube eben, dass Religion da eine sehr große Rolle spielt und man es nicht so leicht trennen kann. Ich glaube, dass ihr Religion unterschätzt, weil sie für uns persönlich kaum eine Rolle spielt.und aus welchen Gründen auch immer kommen Terroristen meist (aber auch nicht immer) aus irgendeinem stark religiös durchdrungenen Hintergrund ..
Da hast du natürlich recht. Es wäre viel zu einfach, alles blind auf Religion zu schieben. ABER: Religion bietet eine hervorragende Plattform, vermutlich die beste. Weil man das "Ziel" entmenschlicht. Gott will es ja so (nicht der Druglord, Zuhälter oder König). Ich denke also, dass Religion nicht bloß eine Nebenerscheinung ist, sondern eine tragende Rolle spielt - eine perfekte Rechtfertigung ist! Daher nicht der Auslöser für Terrorismus ist, aber das beste Instrument ... auch um "die Massen" mitzuziehen.Allerdings würd ich da jetzt auch mal sehr in Frage stellen, ob das wirklich Ursache oder nur eine weitere Ausprägung einer anderen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheit ist. Ich würde eher mal als These aufstellen, Menschen (bzw. ein Umfeld) die empfänglich für Terrorismus und Radikalisierung sind, sind vermutlich auch 'empfänglich' für Religion, bzw. finden dort leicht(er) ihre Begründungen für ihr Handeln. Statistik ist etwas sehr gefährliches..
Ich sag aber auch, dass ich ja nicht alle religiösen Menschen verurteile, sondern Religion an sich als Problem sehe. Ich bin auch sicher, dass Drogenabhängige nur Menschen sind ... ich bin dann halt gegen harte Drogen ... genau das ist der Punkt. Harte Drogen sind auch verboten, weil sie Probleme verursachen. Weil sie potenziell aus normalen Menschen Gefahren für die Gesellschaft machen.Auch wenn ich persönlich von Religion (welcher Ausprägung auch immer) in der derzeitigen Form nichts halte, finde ich nicht, dass man sie abschaffen sollte. Ich denke eher, dass Religion in der derzeitigen Form ein Indikator dafür ist, dass irgendwas anderes nicht passt, oder fehlt. Grad in der heutigen Zeit dreht sich alles andere nur mehr um Optimierung, Automatisierung, Vereinheitlichung; jeder muss ersetzbar sein, eine Firma, ein Staat, eine Organisation muss ein Logo und keine Person als Image haben; und grad die Firmen die am meisten mit ihren Mitarbeitern werben, beuten sie am meisten aus. Dadurch wirds ja auch besonders leicht, über irgendeine Bevölkerungsgruppe herzuziehn (das übliche.. Die Islamisten und die Iraker, die Politiker und die polnischen Pfuscher, das sind alles ganz schlimme Finger; bis auf den einen den man persönlich kennt, der ist total super).
Das ist ein super Punkt! Für viele Menschen ist bei Religion die "Menschlichkeit" an erster Stelle. Und die von dir angesprochene "historische Altlast" ist eben, was sich für mich mich Menschlichkeit in ganz vielen Fällen einfach nicht vereinbaren lässt !! Wenn man darüber hinwegsieht, bleibt die Menschlichkeit über ... und dann schreit man "warum regt sich der Grent so über die ganzen netten Pfaffen so auf?" Ich sehe halt nicht darüber hinweg. Zumindest nicht, solange man sich nicht davon ordentlich und nachhaltig abgrenzt. Das dauert halt ewig.Religion hat da das Versprechen, so was wie Menschlichkeit reinzubringen .. scheitert aber durch ihre historische Altlast (und zwar gar nicht die Texte an sich, als eher diese Deadlock-Kombination aus 'einfach nur fest dran glauben, dann wirds schon gut' und 'Verändern ist sakrileg weil gottgegeben') ziemlich rigoros daran. Eine Veränderung allerdings muss da von innen heraus kommen. Wie die ausschaun könnte oder gar sollte, kein Plan allerdings.
Die Frage ist, wie diese "Kriege" dann aber aussehen.Dennoch, selbst wenn die Religion sich z.B. zu so was wie die Vertretung von Lebensphilosophien verwandelt, gibts dann wahrscheinlich immer noch die Glaubenskriege zwischen den Hedonisten und den Masochisten, oder was auch immer..
Das ist, wie ich ständig betone, mein Hauptargument gegen Religion. Genau das!Ich denk das wahre Problem liegt eher in Dingen wie zu glauben, man wisse wo das wahre Problem liegt
Da hast du absolut recht! Und das wird sich auch ohne Religion nicht ändern.Cannibal hat geschrieben:Ablehnung von Homosexualität ist aber nicht primär religionsgebunden, siehe China, da wurde Homosexualität sogar erst in den 2000ern von der Liste der Geisteskrankheiten entfernt (und den Chinesen wirst du jetzt wohl wirklich keine besondere Religionsaffinität unterstellen, oder?). Homophobie ist einfach eine Ausprägung von Intoleranz, einen Deckmantel dafür findet man bekanntlich schnell einmal.