Mohammed-Karikaturen

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Jan 08, 2015 7:27 pm

Der vorletzte Absatz ist der wichtigste und kompaktest-richtigste.
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Fr Jan 09, 2015 2:12 am

Da stimme ich dem Brett voll und ganz zu, mit diesem Absatz allein ist eigentlich alles gesagt.

Lass dich doch nicht von den Medien so aufstacheln! Bitte man kann doch nicht jetzt den Islam verteufeln und schief auf deren Gläubige herabsehen, weil im Koran vom Dschihad die Rede ist. Genausowenig braucht man ja auch nicht Antisemit zu werden, weil im Alten Testament in Überlieferungen von Regelwerken aus vorchristlicher Zeit von Methoden der Gewaltausübung zur Lösung von Konflikten die Rede ist ("Aug um Aug, Zahn um Zahn" - dabei war das ja für die damalige Zeit schon sehr fortschrittlich, man wollte so verhindern, dass Gewalt etwa bei Blutrache-Fehden mit noch mehr Gegengewalt gerächt wird).
Dasselbe gilt natürlich auch für die evangelikalen Bibelheinis und deren Lehren. Ich halte es für etwas arrogant, wenn man sie allesamt zu Trotteln erklärt ("haha, die glauben an Elfen und Zauberer"), nur weil man deren Ansichten zu Gott und Schöpfung nicht teilt bzw. vielleicht gar nicht richtig versteht, weil man Geschichte und Hintergründe der Glaubenslehre und Besonderheiten der theologischen Sprache kaum kennt, als befremdlich erlebt und bei manchem wahrscheinlich auch die Aufgeschlossenheit fehlt, diese näher kennenlernen zu wollen.
Wer objektiv sein will, möge einen Menschen nicht danach beurteilen, was er glaubt, sondern was er tut (oder besser, zumindest nach christlicher Auffassung, wie sehr er sich darum bemüht, Gutes zu bewirken). Und da muss man zugestehen, es gibt eine sehr große Zahl an Moslems, Juden und Evangelikalen, die wesentlich mehr leisten für die Welt als unsereiner, möglich, dass ihnen ihr starker Glaube die Kraft dazu gibt.
Dasselbe Prinzip gilt übrigens genauso auch für den nichtreligiösen Bereich. Der Kommunismus sagt z.B. klar, Gewaltanwendung sei legitim, um das Ziel der klassenlosen Gesellschaft zu verwirklichen (nachzulesen bei Karl Marx höchstpersönlich). Trotzdem gibt es Kommunisten mit pazifistischer Einstellung, denen ich sicher nicht die Verbrechen eines Che oder Stalin zum Vorwurf machen werde, und du hoffentlich auch nicht. :schlumpf:
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Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Grent
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Beitrag von Grent » Fr Jan 09, 2015 4:45 pm

florianklachl hat geschrieben: Lass dich doch nicht von den Medien so aufstacheln!
Hat nichts mit den Medien zu tun. Wie du vielleicht weißt, bin ich der Ansicht, dass der Westen den Islam (bzw. den damit in Zusammenhang stehenden Terrorismus) seit vielen Jahren gezielt als Feindbild aufbaut und ich daher den Medien diesbezüglich sehr skeptisch gegenüberstehe. Das, was mir die Augen geöffnet hat, ist, dass Terroristen höchst religiös sind. Deshalb kann man sie nicht einfach so vom Islam trennen. Deshalb sehe ich erst jetzt aktuell die Bedrohung "Islam". Ich sehe keine Bedrohung in "für das Abendland" durch Gläubige einer anderen Religion. Sondern durch Religionsfanatiker.
Bitte man kann doch nicht jetzt den Islam verteufeln und schief auf deren Gläubige herabsehen, weil im Koran vom Dschihad die Rede ist.
Wieso bitte nicht? Was, wenn im Parteiprogamm der FPÖ drin steht, dass Nicht-Wähler getötet werden sollen?


Es ist wie Software, die im Alltag praktisch ist, aber leider einen Virus in sich trägt ... dann muss ich entweder die Software reparieren oder löschen.
Wenn du aber die Software installierst, und sagst: "Ja mei, der kleine Virus" ... während der Virus 1.000.000.000 Spam-Mails pro Sekunde verschickt, die viele ungeschickte User in den Ruin treiben ...
Dann schau ich dich schief an. Weil es wäre doch viel gescheiter, anstatt dieser Software auf etwas anderes umzusatteln. Egal, wie praktisch sie für den Alltag ist.


Und nein, ich schiebe nicht alle Anhänger einer Religion in die gleiche Schublade. Natürlich nicht! Es geht um die Religion an sich!
Ich erwarte von vernünftigen Menschen, dass sie sagen: Moment mal, es stehen ja tatsächlich in dem Buch, auf das ich schwöre, die widerlichsten Sachen drin.
Aber es sind halt alle einfach viel zu träge und denken sich eben "Ja mei". Das heißt nicht, dass sie böse sind und/oder alle töten wollen...


Wie bei einem Computerspiel, in dem sich alle auf einem Server ausmachen, dass sie das eine Feature (nicht Bug!) nicht benutzen, weil es komplett hirnrissig ist und das gesamte Spiel (zer)stört.
Jetzt kommt einer daher, der das Feature beinhart ausnützt, und sagt: "das Feature ist ja hier im Spiel, also mach ich das auch so! Die Entwickler haben sich schon was dabei gedacht!". Und alle verlieren den Spaß, bis auf den einen. Ja, vielleicht wird er gekickt. Aber er treibt sein Spiel auf vielen Servern. Und immer mehr Spieler denken sich, das mach ich jetzt auch so!
Und es darf niemanden wundern, dass das Spiel komplett den Bach runtergeht und viele das Spiel verteufeln, solange die Entwickler nicht sagen: "Moment, das Feature ist Mist, das gehört weg!" und einen Patch herausbringen. Nein, die Entwickler eiern nur herum und machen garnichts.


Kein religiöser Mensch (egal ob Islam oder Christentum) darf sich wundern, wenn andere Anhänger, die sich die heiligen Bücher etwas genauer ansehen, strikt danach leben wollen - mit allen Konsequenzen. Solange die Bücher nicht einer Revision unterzogen werden, darf sich keiner wundern!!. Und in meinen Augen darf jeder die Bücher verteufeln und ihre Anhänger schief ansehen. Stell dir vor, heute würde jemand einen frisch geschriebenen, atheistischen Ratgeber herausbringen, in dem steht, dass man bestimmte Leute töten soll ... wird der tatsächlich gedruckt? Liegt der in jedem Hotelzimmer im Nachtkastl? Schwören Politiker dann auf den Ratgeber?

Genausowenig braucht man ja auch nicht Antisemit zu werden, weil im Alten Testament in Überlieferungen von Regelwerken aus vorchristlicher Zeit von Methoden der Gewaltausübung zur Lösung von Konflikten die Rede ist ("Aug um Aug, Zahn um Zahn" - dabei war das ja für die damalige Zeit schon sehr fortschrittlich, man wollte so verhindern, dass Gewalt etwa bei Blutrache-Fehden mit noch mehr Gegengewalt gerächt wird).
Wenn Wahnsinniger schreit "Jahwe ist groß!" und mich tötet, weil mein Urgroßvater seinen Urgroßvater im Krieg getötet hat ... ja, dann mach ich mir auch Gedanken, ob es in Ordnung ist, dass eine Welt(!)religion ein Buch verehrt, in dem drinnen steht, dass es völlig OK ist, wenn der Wahnsinnige mich tötet. Sicher. Da gibt es doch keinen Unterschied. Bin ich deshalb Antisemit, also lehne ich lt. Wikipedia pauschal Juden und ihre Kultur ab? Nein. Lehne ich das Judentum in der derzeitigen Form als Religion ab? Ja, genau so, wie das Christentum und den Islam.

Würde ich eine Partei ablehnen, die ein Parteiprogramm hat, das auf einer Jahrtausenden alten Gesellschaft beruht und ebenso alten Werten beruht?
Würde ich ein Auto fahren, dass ohne Motor aber mit 6 Sklaven ausgeliefert wird?

Ich halte es für etwas arrogant, wenn man sie allesamt zu Trotteln erklärt ("haha, die glauben an Elfen und Zauberer"), nur weil man deren Ansichten zu Gott und Schöpfung nicht teilt bzw. vielleicht gar nicht richtig versteht, weil man Geschichte und Hintergründe der Glaubenslehre und Besonderheiten der theologischen Sprache kaum kennt, als befremdlich erlebt und bei manchem wahrscheinlich auch die Aufgeschlossenheit fehlt, diese näher kennenlernen zu wollen.
Ich halte es nicht für arrogant. Glaubst du, hält ein 5-jähriger seinen 10-jährigen Bruder für arrogant, weil dieser ihm klar macht, dass es keinen Weihnachtsmann gibt und dass nur kleine Kinder an ihn glauben? Vermutlich schon. Ist es die Schuld des 10-jährigen? Nein. Und ja, der 10-jährige weiß vielleicht nicht die Namen aller Rentiere und Wichteln auswendig. Fakt ist, dass nicht-religiöse Menschen in den USA über die Religion mehr Bescheid wissen, als religiöse Menschen. (Video)

Ich erkläre niemanden zum Trottel, der sagt: ich glaube an eine intelligente Macht die täglich über uns allen steht. Es ist nicht meine Meinung, aber es ist eine vertretbare Meinung. Dass die Erde 6000 Jahre alt ist, ist nicht vertretbar. Ebensowenig ein Buch zu verherrlichen, in dem so dermaßen viel weltfremder Schmarrn drin steht. Und dann vielleicht noch auf andere zeigen, die das Buch etwas genauer nehmen und auch ausführen, was drin steht. Dass man Kindern sagt, sie kämen in die Hölle, wenn sie sich selbst im Intimbereich anfassen, ist auch nicht vertretbar. Prof. Richard Dawkins spricht sogar von Mißbrauch (nämlich einem Kind das Trauma "Hölle" zu verpassen).

Wer objektiv sein will, möge einen Menschen nicht danach beurteilen, was er glaubt, sondern was er tut (oder besser, zumindest nach christlicher Auffassung, wie sehr er sich darum bemüht, Gutes zu bewirken).
Wenn das, was er glaubt, seine Taten negativ beeinflusst ... dann seh ich das Problem nicht in dieser Tat allein sondern in dem die Tat verursachenden Glauben. Ist doch logisch, oder?
Und ja, wenn jemand nett ist und Gutes tut und er durch seinen Glauben (evtl. sogar 'trotz' seines Glaubens) auch nichts Schlechtes für die Gesellschaft tut, dann beurteile ich ihn nicht anhand seines Glaubens.

Es ist halt nur so, dass man nicht weiß, woran man ist. Wäre ich zB homosexuell, wären mir sicher alle religiösen Leute erstmal suspekt. Warum? Weil in der Grundlage ihrer Religion drinnen steht, dass ich getötet werden soll. Vermutlich wird sich keiner dran halten und mein Leben verschonen. Dennoch steht das in der Grundlage drinnen. Immer noch. Und sehr viele glauben, ich bin falsch und gehöre repariert. Dagegen gehört die Grundlage der Religion repariert! Wie kann ich sagen, ich bin Christ, aber "so ein Christ" bin ich auch wieder nicht? Warum will ich mich als Christ kategorisieren? Mich freiwillig in die gleiche Schublade stecken, wie jene, die genauer nach der Grundlage leben wollen? Das ist ja eigentlich der springende Punkt. Von FPÖ-lern will man immer, dass sie sich vom braunen Gedankengut entfernen (zu Recht!), auch wenn sie sich nie etwas zu Schulden kommen lassen haben. Manche treten dann einfach aus, weil sie sie nicht im gleichen, vollgepissten Pool schwimmen wollen.

Und da muss man zugestehen, es gibt eine sehr große Zahl an Moslems, Juden und Evangelikalen, die wesentlich mehr leisten für die Welt als unsereiner, möglich, dass ihnen ihr starker Glaube die Kraft dazu gibt.
Das stimmt, aber ich bin sicher, es ist ohne Glauben ODER mit einem modernen Glauben genau so möglich. Der Postler bringt dir auf dem alten, stinkenden Moped, das die Umwelt und das Wohlbefinden punktuell stört, auch noch immer die Post. Wenn er ein wiederaufladbares E-Moped hätte, wär das doch viel besser!! Leider "glaubt" die Post nicht an Batterien ...

Dasselbe Prinzip gilt übrigens genauso auch für den nichtreligiösen Bereich. Der Kommunismus sagt z.B. klar, Gewaltanwendung sei legitim, um das Ziel der klassenlosen Gesellschaft zu verwirklichen (nachzulesen bei Karl Marx höchstpersönlich). Trotzdem gibt es Kommunisten mit pazifistischer Einstellung, denen ich sicher nicht die Verbrechen eines Che oder Stalin zum Vorwurf machen werde, und du hoffentlich auch nicht. :schlumpf:
Die Frage ist, ob die Legitimation von Gewaltanwendung bei modernen Kommunisten auch noch im Parteiprogramm steht, oder nicht mehr.
Weil dann müssen sich moderne Kommunisten auch nicht davon distanzieren. Und sie dürften sich schon wundern, wenn ein Kommunist Gewalt anwendet, weil es ja schließlich schon lange nicht mehr im Parteiprogramm steht. Weil man erkannt hat, dass es möglicherweise doch nicht so gscheit ist.
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Beitrag von Brett » Fr Jan 09, 2015 4:55 pm

Die Rentiere haben Namen? Ich kenn nur den Rudolph, aber das ist ja nur aus einem Disney-Lied, oder?

EDIT: Und altes, stinkertes Postlermoped werd ich dir gleich geben ... :base:
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Beitrag von Grent » Fr Jan 09, 2015 5:12 pm

Brett hat geschrieben:Die Rentiere haben Namen? Ich kenn nur den Rudolph, aber das ist ja nur aus einem Disney-Lied, oder?
Nach Clement C. Moore (1823) gibt es acht, namens:
Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donder und Blitzen.

Rudolph taucht erst in der neueren Weihnachtsmanngeschichte und zwar in den Schriften von Robert L. May auf (1939).

Die Quellenlage ist also widersprüchlich. :santa:

EDIT: Und altes, stinkertes Postlermoped werd ich dir gleich geben ... :base:
:rofl:
Aber du fährst nicht ständig an, 10m am Gehsteig, dann wieder an, quer über die Straße, wieder zurück, wieder nach vorn usw.
Ein Moped ist bei der Post halt nicht so optimal genutzt, was den Treibstoffverbrauch angeht ...
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Beitrag von Grent » Fr Jan 09, 2015 6:05 pm

Man liest immer wieder: die Religionen sind ja eigentlich gut - nur viele Menschen verwenden sie falsch.

Nun, was steht denn aber alles in den heiligen Schriften drin?

=> Nur weil die meisten zum Glück über den ganzen Schmafu hinweglesen können und/oder sich das gute rauspicken können, heißt es noch lange nicht, dass die heiligen Schriften und dadurch ihre Religionen gut sind !!
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Beitrag von wiesl » Fr Jan 09, 2015 10:29 pm

@ Grent: no rush, no sw ;)

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Beitrag von Grent » Fr Jan 09, 2015 10:43 pm

wiesl hat geschrieben:@ Grent: no rush, no sw ;)
:D
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Beitrag von florianklachl » So Jan 11, 2015 5:37 am

Ah jetzt kenn ich mich aus, du hast irgendein Buch vom Demagogen Dawkins gelesen und beziehst von daher deinen neuen Hass auf die Religionen. Der Herr Dawkins schreibt bisweilen auch, es sei unmoralisch, Kinder mit Down-Syndrom nicht abtreiben zu lassen, i.e. Behinderte seien unwertes Leben. Der Dawkins ist von der Nazi-Ideologie nicht sehr weit entfernt, ein Neodarwinist halt. Nur zur Information, damit du weißt, woher der Wind weht.


Wenn du wirklich eine Religion verstehen lernen willst, wie wäre es, wenn du dir selbst ein Bild verschaffst und z.B. mit Praktizierenden dieser Religion diskutierst oder auch Schriften von Personen liest, die mit dieser Religion auch tatsächlich zu tun haben? Leider muss man feststellen, dass bei :OATZ: in Sachen Meinunsbildung fast nie nach dem Prinzip These-Antithese-Synthese vorgegangen wird. Statt dessen schaut man sich nur die Texte an, in denen man sich in seiner vorgefassten Meinung bestätigt fühlen darf. Von Aufgeschlossenheit ist da keine Spur. Da ist es natürlich kein Wunder, dass Hassprediger à la Dawkins leichtes Spiel haben.


Zur Frage, ob man Antisemit ist, wenn man die Meinung vertritt, Juden seien nicht pauschal zu verurteilen, aber deren Religion sehr wohl, weil im Alten Testament vom Prinzip "Aug um Aug, Zahn um Zahn" die Rede ist. Der Oberrabbiner in England sagt dazu Folgendes (in einer Antwort an Herrn Dawkins, der hier zufälligerweise derselben Ansicht ist wie Grent):
Oberrabbiner von England hat geschrieben:[..] I was not concerned that Richard was anti-Semitic at all – I was concerned that he was using an anti-Semitic stereotype which has run through a certain strand of Christian reading of what is called the Old Testament, as a result of which thousands, if not hundreds of thousands of Jews died in the Middle Ages, because that's how people spoke of the 'God of the Old Testament. It really terrifies me to see the power of these stereotypes persisting into atheism – it really bothers me.
Ich seh das genauso. Wenn man unterstellt, Juden könnten leichter gewalttätig werden, weil sie ihre Schriften nicht richtig zu interpretieren wüssten, ist das klassischer Antisemitismus, tut mir leid. Ich bin aber froh, dass du deine Meinung offen kundtust. Ich werde deswegen auch nicht schief auf dich herabschauen, sondern dich ausschließlich an deinen Taten messen. :) Dazu zähle ich allerdings auch antisemitische Hetze ebenso wie antiislamische und antichristliche.

Grent hat geschrieben:Wäre ich zB homosexuell, wären mir sicher alle religiösen Leute erstmal suspekt. Warum? Weil in der Grundlage ihrer Religion drinnen steht, dass ich getötet werden soll.
Das würde ich z.B. als Hetze bzw. Verleumdung bewerten. Zeig mir bitte die entsprechende Passage im Katechismus, ansonsten bitte ich um Entschuldigung und Rücknahme dieser Behauptung.

:bier:
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Beitrag von Grent » So Jan 11, 2015 10:18 am

florianklachl hat geschrieben:Ah jetzt kenn ich mich aus, du hast irgendein Buch vom Demagogen Dawkins gelesen und beziehst von daher deinen neuen Hass auf die Religionen.
Überhaupt nicht...
Sag mal, wieso glaubst du, ich bin irgendein Schaf, das unreflektiert nachplappert?
Interessanterweise hab ich erst kürzlich Gastauftritte von Dawkins on diversen Shows gesehen und sehr viele Punkte, die ich mir selbst über Jahre in meinem Hirn zusammengesponnen hab, quasi "bestätigt" bekommen (bestätigt in dem Sinne, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt bzw. auf bestimmte Ideen kommt). War eigentlich sogar ein bisschen stolz, weil ich sonst schon eher der Kategorie "Recherche & Vergleich" angehöre, mit eher weniger eigenen Ideen.

Du liegst also völlig falsch. "Neuer Hass auf Religionen" ... wenn du das Forum liest, ist das ganze nicht sehr neu. Es ist nur um einiges philosophischer und klarer geworden. Meine Meinung in Bezug auf Religion hatte ich schon mit <18. Nachdem ich bis 15 viele, viele Jahre regelmäßig den Gottesdienst besucht habe. Auf unzähligen Hochzeiten und Taufen war (7 Onkel & Tanten). Meine Großtante war Klosterschwester. Mehrere Freunde der Familie sind Religionslehrer. Ich hab in Religion maturiert. 2000 war ich 2 Wochen in Israel auf biblischer Kulturreise, u.a. mit einem Priester.

So einfach wie "irgendein Buch gelesen" ist es halt nicht...

Der Herr Dawkins schreibt bisweilen auch, es sei unmoralisch, Kinder mit Down-Syndrom nicht abtreiben zu lassen, i.e. Behinderte seien unwertes Leben. Der Dawkins ist von der Nazi-Ideologie nicht sehr weit entfernt, ein Neodarwinist halt. Nur zur Information, damit du weißt, woher der Wind weht.
Schau, da kennst du Dawkins besser, als ich. Das Argument ist aber äußerst schlecht. Rat mal, wie weit teilweise Bibel und Koran von der Nazi-Ideologie entfernt sind... sie wollen völlig fertigentwickeltes, gesundes Leben barbarisch töten ... aber du weißt ja eh ganz genau, woher der Wind dort herweht. Stört dich trotzdem nicht. ;)

Wenn du wirklich eine Religion verstehen lernen willst, wie wäre es, wenn du dir selbst ein Bild verschaffst und z.B. mit Praktizierenden dieser Religion diskutierst oder auch Schriften von Personen liest, die mit dieser Religion auch tatsächlich zu tun haben? Leider muss man feststellen, dass bei :OATZ: in Sachen Meinunsbildung fast nie nach dem Prinzip These-Antithese-Synthese vorgegangen wird. Statt dessen schaut man sich nur die Texte an, in denen man sich in seiner vorgefassten Meinung bestätigt fühlen darf. Von Aufgeschlossenheit ist da keine Spur. Da ist es natürlich kein Wunder, dass Hassprediger à la Dawkins leichtes Spiel haben.
Meine Vorgeschichte hab ich oben bereits erwähnt. Vermutlich hatte ich in meinem Leben mehr mit Religion zu tun, als du. Schade, dass du glaubst, aufgeklärte Ansichten wären "von Hasspredigern" nachgeplappert und du sie daher nicht ernst nimmst und versuchst, lächerlich zu machen.

(in einer Antwort an Herrn Dawkins, der hier zufälligerweise derselben Ansicht ist wie Grent)
Das ist völlig unnötig. Und ziemlich arm.
Ich seh das genauso. Wenn man unterstellt, Juden könnten leichter gewalttätig werden, weil sie ihre Schriften nicht richtig zu interpretieren wüssten, ist das klassischer Antisemitismus, tut mir leid. Ich bin aber froh, dass du deine Meinung offen kundtust. Ich werde deswegen auch nicht schief auf dich herabschauen, sondern dich ausschließlich an deinen Taten messen. :) Dazu zähle ich allerdings auch antisemitische Hetze ebenso wie antiislamische und antichristliche.
Ich unterstelle, dass die Gefahr von Religion größer ist, als von Atheismus. Dass es mehr religiöse Leute gibt, die ihre heiligen Schriften, also das Wort Gottes, wörtlich nehmen, und dadurch im Namen Gottes Gewalt anwenden, als Nicht-Gläubige im Namen der Wissenschaft. Das ist imho auch völligst logisch. Und das hat mit Antisemitismus genau Garnichts zu tun. Schön, dass du mich für einen Antisemiten hältst. Ich bin historisch zu einem Achtel jüdisch.

"Interpretieren" heißt in dem Fall für mich, die Schriften nicht mehr wörtlich nehmen, weil man erkannt hat, dass das heutzutage nicht mehr so passend wäre ... und man unterstellt, dass es auch damals garnicht so gemeint gewesen wäre. Äußerst verzerrend in meinen Augen.

Das würde ich z.B. als Hetze bzw. Verleumdung bewerten. Zeig mir bitte die entsprechende Passage im Katechismus, ansonsten bitte ich um Entschuldigung und Rücknahme dieser Behauptung.
Im Katechismus steht es vermutlich nicht. Aber in der Bibel (AT): die Heiligkeitsgesetze im 3. Buch Mose (Lev, 20).
Da sollen allerhand Menschen getötet werden.
Im Koran steht es nicht so eindeutig drin, wird aber von Konservativen ohne große Verschränkungen so ausgelegt.

Dass es in den Religionen selbst zum Glück anders aussieht, ändert nichts an der Tatsache.


Natürlich schere ich nicht alle Gläubigen über einen Kamm. Aber ich möchte darlegen, dass sie Teil einer Bewegung sind, in deren Grundlagen bis heute absurde Dinge drinstehen. Und dass sie etwas gescheites dagegen unternehmen sollten, anstatt rumzueiern. Weil sie sich so nicht wundern dürfen, dass aus ihren Reihen Fundamentalismus und Terrorismus wächst.

Wenn ich ein Spiel entwickle, und jemand es ad absurdum führt, weil er meint "aber es steht auch nicht drin, dass es verboten ist" ... dann find ich das schon unschön. Wenn aber in den Regeln drin steht "wer mit seinem Würfelglück unzufrieden ist, werfe das Spielbrett auf den Boden" ... dann kritisiere ich nicht alle, die das Spiel spielen, sondern ich kritisiere die Regeln. Und natürlich diejenigen, die das Spielbrett dann tatsächlich auf den Boden werfen. Vorallem, wenn es aus Glas ist.



Ich unterstelle dir übrigens nicht, dass du "Richard Dawkins Kritik" gegoogelt hast und die erstbesten Passagen rauskopiert hast ... :rolleyes:
Religion is like a penis.

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