Ich hoffe, dass ich in den vorigen Postings nicht zu aggressiv formuliert habe, aber ich war mir nicht sicher, ob die Diskussion sonst nicht gleich wieder einschläft.
Willst du ihr anmaßen, sie wäre so blöd gewesen, freiwillig so viel zu rauchen?Willst du damit unserer verstorbenen Volksschullehrerin anmaßen, sie wäre sich nicht über die potentielle Gefahr, die sie durch das Rauchen auf sich genommen hat, im Klaren gewesen?
Also ich geh nur selten ins Stoll und genieß trotzdem mein Leben in vollen Zügen. Unsere Welt hat soviel zu bieten, da braucht es find ich keine Suchtmittel-Exzesse, um glücklich zu sein (zumindest in unserer Situation).Mir persönlich ist übrigens ein kürzeres Leben, das ich genießen kann, lieber, als ein langes schnödes.
Ja was hat er denn für eine Alternative? Du sagst ja selber, es gibt zum Stoll nix Vergleichbares in Klosterneuburg.Der 3din, oder wie der heißt, warum soll der nicht die Wahl haben?
Wenn, dann muss man die Raucher Österreichs vom Nicht-Denken befreien. Das ist auch generell der Grund, warum ich gegen überzogenen Liberalismus bin, nicht nur im Wirtschafts- sondern auch im Sozialbereich.Du tust ja gerade so, als müßte man die Raucher Österreichs vom Denken befreien.
@Cannibal:
Ich bitte darum, sämtliche Kommentare meinerseits als ausschließlich sachliche und konstruktive Kritik aufzufassen! Ich habe wirklich nicht die Absicht, zu emotionalisieren, und schon gar nicht, dein medizinisches Können und Wissen in Frage zu stellen! Dass du ein hervorragender Mediziner mit hohem wissenschaftlichem Anspruch bist, ist hier im Forum glaube ich unbestritten. Eben darum hoffe ich aber, dass es möglich ist, eine Diskussion mit der notwendigen Härte in der Sache zu führen, ohne die Dinge dabei persönlich zu nehmen.Also ich gehe hier jetzt einmal primär auf die sachlichen Aspekte ein, sonst wird die Diskussion zu emotional
Warum sollte eine statistische Analyse, wenn sie 10 oder 20 Jahre alt ist, nicht mehr stimmen? Die Diagnose von Lungenkrebs ist relativ eindeutig, würde ich annehmen. Die empirischen Erhebungsmethoden werden sich in der Zwischenzeit doch nicht geändert haben?Bitte nicht Daten aus einem Buch von 1993 heranziehen, wo doch allgemein bekannt ist, dass gerade med. Wissen schnell veraltet, und das Inhalte aus Büchern sich auf Wissen stützen, welches 5-10 Jahre alt ist.
Könntest du mir zu diesen Angaben bitte auch die Quelle nennen? Besonders interessieren würde mich, wie du das 22fache RR für starke Raucher aus dem 5fachen ableitest.Momentan geht man für den durchschnittlichen Raucher davon aus, dass er gegenüber einem Nichtraucher ein Relative Risiko (RR) von ca. 5 (gg.über 1 für Nichtraucher) hat, an Lungenkrebs zu erkranken. Ein starker Raucher, heute definiert als jemand der 30+ Zigaretten am Tag raucht, hat somit ein RR von ca. 22. Das gilt für das aktive Rauchen!
Ich glaube aber, die unterschiedlichen Zahlenwerte lassen sich folgendermaßen erklären: Du beziehst dich mit dem RR auf das Verhältnis der Inzidenzraten für Lungenkrebs zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Diese Zahl ist aber nicht identisch mit der Wahrscheinlichkeit für ein Individuum, an Lungenkrebs zu sterben, die ich angegeben habe.
Kleine Überschlagsrechnung zur Bestätigung der von mir zitierten Zahlenwerte:
Geg.:
Lungenkrebsfälle, die auf Rauchen zurückzuführen sind, in D: 90%
Raucheranteil in D: 27%
Todesfälle pro Jahr in D: ~840.000
Lungenkrebstote pro Jahr in D: ~40.000
Daraus lassen sich folgende Werte ableiten:
Lungenkrebstote pro Jahr in D bei Rauchern: 40.000*0.9 + 40.000*0.1*0.27 = 37.080
Todesfälle pro Jahr in D bei Rauchern: 840.000*0.27 = 226.800
Wahrscheinlichkeit für deutsche Raucher, an Lungenkrebs zu sterben: 37.080/226.800 = 16.3%
Dieser Wert gilt für einen Durchschnittsraucher, für Starkraucher sind die 38% also plausibel.
Nicht eingerechnet sind hier alle möglichen weiteren Todesursachen, die direkt auf das Rauchen zurückzuführen sind.
Beispielsweise ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, unter Rauchern 7,4-mal so hoch wie unter Nichtrauchern. 98% aller Infarktpatienten unter 40 Jahren sind übrigens Raucher. Frauen, die die Pille nehmen, sind besonders gefährdet.
Diese Werte habe ich auch gefunden, im angehängten pdf, Abbildung 1, ist zu erkennen, dass fast alle Studien von einem RR dieser Größenordnung ausgehen. Wenn das Sterberisiko bei aktiven Rauchern etwa 3x größer ist als das RR, kann man für Passivraucher von einem etwa doppelt so hohen Sterberisiko ausgehen. Zu bemerken ist, dass in diesen Studien für einen durchschnittlichen Passivraucher Feinstaubkonzentrationen, wie sie etwa in einem Starbucks-Lokal auftreten, herangezogen werden. Der Stoll spielt da in einer völlig anderen Liga!Das RR für Lungenkrebs durch Passivrauchen wird in der Literatur zwischen 1.1 und 1.3 angegeben und ist ein extrem umstrittenes Thema.
Auch die Weltgesundheitsorganisation hat in mehreren Stellungnahmen eindringlich auf die Gefahren des Passivrauchens hingewiesen (siehe zB WHO: Passive smoking kills ).
Wenn du hier also behauptest, die Folgen des Passivrauchens wären umstritten, und dazu zwei offensichtlich nicht repräsentative Studien zitierst, muss ich dir den Vorwurf der Verharmlosung des Passivrauchens machen.
Wenn das RR zwischen 1.1 und 1.3 liegt, muss es zwangsläufig so sein, dass die Mehrzahl der Krebsfälle nicht durchs Rauchen verursacht ist. Es wird hier nur plausibel gemacht, dass das RR nicht noch viel größer sein kann.The fact that the mutation spectrum of the p53 tumor suppressor gene in lung tumors of ETS-exposed nonsmokers generally differs from that found in tumors of active smokers lends additional support to the notion that the majority of tumors found in ETS-exposed nonsmokers have nothing to do with tobacco smoke.
-> Lesenswerte Infobroschüre der WHO zum Thema Tabakkonsum