Klosterneuburg - Umfahrung

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Brett
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Beitrag von Brett » So Jan 15, 2006 8:13 pm

Ist find ich eine klare Sache, daß eine gut ausgebaute Straße mehr frequentiert wird, als ein Holzweg. Genau dazu solls ja dienen.
Was mich wesentlich mehr stört, ist der Flächenbedarf, wenn man bedenkt, daß der einzige Nutzen ist, daß Autos drüberfahren...

Bis jetzt war für mich hinter der Unterführung "gute Zone", also da war plötzlich die Stadt als solches aus, was ich leiwand find. Sowas hat nicht jede Stadt und ich finds halt extrem schad, sowas aufzugeben.
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sAik0
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Beitrag von sAik0 » So Jan 15, 2006 10:58 pm

peregrin hat geschrieben:Ist find ich eine klare Sache, daß eine gut ausgebaute Straße mehr frequentiert wird, als ein Holzweg.
Und woher kommen die Bedarfsträger?
Ich kapier das allein aus demographischer Sicht nicht.
Wie viele Menschen fahren jetz dann mehr (durch Kloburg oder neben Kloburg) zur Arbeit, zum Billa oder sonst wo hin?

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Beitrag von sAik0 » So Jan 15, 2006 11:13 pm

[quote="Chicken"]ich glaub da gehts darum, dass sich der verkehr generell vermehrt]

Das ist eine relativ kalkulierbare Sache.
Es gibt Trends und Anteile (gegenüberstellung öffentlicher Nahverkehrs- und Kfz-Nutzung)

Es gibt demographische Daten.

Und es gibt eine theoretische und eine realistische Sättigungsmenge an Fahrzeugen im Verkehr.
Hinweis: Theoretische Sättigungsmenge: 1 Auto pro Person (weil fahren kann er immer nur mit einem, auch wenn er 15 in der Garage hat).

Tja. Wenn man jetzt noch vielleicht – meiner Meinung nach absolut sinnvolle – positive Entwicklungen und Bestrebungung hinsichtlich Angebot und Nachfrage des öffentlichen Nahverkehrs einrechnet, ergibt sich
trotzdem ein wahrscheinlich (schwach) steigendes, vielleicht auch stagnierendes (?, vielleicht in ein paar Jahren) potentielles Verkehrsaufkommen auf den Straßen.

Im Hinblick auf die bereits jetzt schon teilweise mehr als erreichte Aufnahmefähigkeit der innerstädtischen B14 und der resultierenden Belastungen MUSS daher reagiert werden.

Die aktuelle Lage UND der Trend erfordern Maßnahmen.
Zum Beispiel durch eine Expansion des Straßenangebots, respektive
einer Entlastung der innerstädtischen Verkehrswege.

Wir können natürlich auch (wie übrigens in Kloburg normalerweise eh üblich) jahrelang durch die rosarote Brille schaun und uns einbilden,
dass die böse Straße ein derartiges Nachfragewachstum generiert, dass wir bald nicht mehr genügend Benzin lagernd haben.

Oder wir können, mit ohnehin schon beschämender Verspätung, anfangen den Tatsachen ins Auge zu sehen und handeln.

Und zwar in BEIDE Richtungen. Hinsichtlich der Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs (zB Ausbau von Park&Ride Anlagen -- was ja geplant ist) und antizipative Straßenbaukonzepte.

Die Illusion, dass ja ohnehin alle mit den öffentlichen fahren können/sollen ist schlichtweg infantil, idealistisch und daher für erwachsene Menschen nicht zulässig.
Auch wenns schön wäre.

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wiesl
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Beitrag von wiesl » So Jan 15, 2006 11:16 pm

sAik0 hat geschrieben:Die Illusion, dass ja ohnehin alle mit den öffentlichen fahren können/sollen ist schlichtweg infantil, idealistisch und daher für erwachsene Menschen nicht zulässig.
=)

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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Jan 16, 2006 12:10 pm

sAik0 hat geschrieben: Wie viele Menschen fahren jetz dann mehr (durch Kloburg oder neben Kloburg) zur Arbeit, zum Billa oder sonst wo hin?
Die Anzahl der Menschen bleibt gleich, außer der Ausbau von Verkehrswegen erhöht langfristig die Geburtenzahl (bescheuertes Wortspiel, geb ich zu). Weiß nicht ob es da nachgewiesene Korrelationen gibt.

Ich mein aber die Anzahl der Fahrten, ökologisch gesehen wichtiger vor allem die Anzahl der Fahrtantritte, schließlich hat man in der Warmlaufphase eines Verbrennungsmotors die allermeisten Emmissionen zu erwarten (abgesehen von NOx).
Es macht durchaus auch einen Unterschied, ob man jetzt doppelt zum Billa fahrt oder sich denkt, na, des kann ich morgen auch kaufen, und jetzt fahren bringts ned. Man geht ja auch lieber dort spazieren, wo Kies liegt und nicht dort, wo man im Morast versinkt. Zumindest wird man sich beim Morast überlegen, ob man die Challenge öfter braucht, beim Kies wird es einem egal sein, wenn man aus irgendeinem Grund doppelt drüberlatscht.

Ich weiß aber sowieso nicht, wohin uns die Zukunft wirklich führt. Für die breite Masse wird Autofahren finanziell immer unattraktiver, während aber Komfort und Infrastruktur dem Automobilismus immer noch netter bereitet werden. Noch dazu konstant auf beiden Ufern der mechanischen Interaktion - dem Fahrzeug und der Straße. Also für mich ist im Trend keine Konvergenz absehbar. Einfach weil zwei gegenläufige Trends vorliegen.

Die Reduktion der Abhängigkeit des Verkehrs (ich setz mich da jetzt her und schau einmal, wieviele Autos da vorbeikommen; wird ja von armen Schweinen in einschlägigen Studienrichtungen so praktiziert) auf demographische Daten reicht also würd ich sagen lang nicht aus.
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Beitrag von Brett » Mo Jan 16, 2006 12:27 pm

sAik0 hat geschrieben:1 Auto pro Person (weil fahren kann er immer nur mit einem, auch wenn er 15 in der Garage hat).

Hier liegt am meisten Potenzial. 1 Auto pro Person ist schlichtweg Wahnsinn. Das Minimum auf der Strecke Maria Gugging - Wien Außenbez. liegt wohl bei 1/40 pro Person. Ich weiß jetzt nicht, wieviele Leute tatsächlich in einen Autobus passen, größere Fahrzeuge als die Dr. R1chard-Schuhschachteln erscheinen mir jedenfalls nicht sinnvoll, das wär nicht mehr so recht manövrierbar. Wenn man jetzt sagt, ein Autobus hat (im Fließverkehr!) viermal so viel Platzanspruch wie ein einzelner PKW, stehma immer noch bei einem Verhältnis 1:10.
Im Hinblick auf die bereits jetzt schon teilweise mehr als erreichte Aufnahmefähigkeit der innerstädtischen B14 und der resultierenden Belastungen MUSS daher reagiert werden.

Seh ich nicht so. Man kann die Anzahl der Fahrzeuge reduzieren, ohne die Anzahl der zu transportierenden Menschen zu verändern. Sri Lanka als Modell? Vielleicht haben die dort die bessere Kompetenz bei solchen Dingen. Halt leider dafür übelstes Fahrzeug.
Die aktuelle Lage UND der Trend erfordern Maßnahmen.

Du siehst das als jemand, der in der wirtschaftlichen Ecke steht. Ich bin der Ansicht, daß man nicht immer eine Zukunft absehen muß, um sich drauf einzustellen, man kann sich auch gern bemühen, eine bestimmte Zukunft im Auge zu behalten und drauf hinzuarbeiten. Wie sehr das gelingt, hängt dann eben nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren ab, sondern auch von Mentalität, pers. Engagement und anderen Motiven.
Zum Beispiel durch eine Expansion des Straßenangebots, respektive
einer Entlastung der innerstädtischen Verkehrswege.

Klosterneuburg hat da - im Vergleich mit anderen Städten - wohl die geringsten Probleme. Staus in der Kloburger Innenstadt sind mir nicht bekannt, bis auf Weidling natürlich.
, dass wir bald nicht mehr genügend Benzin lagernd haben.

Wer glaubt denn das? Genug für alle. Ich bin auch für eine Weiterverwendung dieser Energiequelle, einfach, weil deren Verwendung technologisch am meisten gereift is. Wirkungsgrade sin - naja, mit Hybridkonzepten (ich schau nach Japan, in der alten Welt sinds zdeppert dazu) läßt sich noch einiges rausholen.
Und zwar in BEIDE Richtungen.

Gugging und Wien. Hin und her.
Die Illusion, dass ja ohnehin alle mit den öffentlichen fahren können/sollen ist schlichtweg infantil, idealistisch und daher für erwachsene Menschen nicht zulässig.

Starke Worte, wer sagt dir sowas vor? Es gibt genug Erwachsene, die drauf angewiesen sind. Die leben woanders, okay.
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Beitrag von Brett » Sa Jan 21, 2006 2:27 am

Wieso schreibt da keiner mehr was? Sin meine Argumente soooo schlagkräftig?
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Beitrag von wiesl » Sa Jan 21, 2006 8:50 am

die langen sätze derpackt keina :)
:bier:

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Beitrag von sAik0 » Sa Jan 21, 2006 2:33 pm

Es sind keine.

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Beitrag von sAik0 » Sa Jan 21, 2006 2:40 pm

Das sind Konzepte, die einer planwirtschaftlichen Denkweise entspringen.
Es ist schlicht und ergreifend idealistisch angehaucht und nicht anwendbar.

Es wird NIE eine Totallösung für energiewirtschaftlich, ökonomisch und ökoligisch idealen Personentransport geben.

Und warum? Ganz einfach:
Jeder Mensch ist dazu geneigt seine Bedürfnisse zu decken.
Ob die Bedürfnisbefriedigung ökologisch oder ökonomisch sinnvoll
ist, wird den meisten in vielen Bereichen relativ wurscht sein.

Es gibt kein rationales Individuum.

Deswegen: Realismus statt postkommunistischer Traumwelt.


Im Übrigen sagt mir keiner was ein. Ich bin durchaus in der Lage selbstständig Meinungen zu entwickeln, zu argumentieren und zu vertreten.
Wenn du mir die Fähigkeit dazu absprichst, is es wohl besser jedwede
Diskussion bleiben zu lassen.

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