Habemus Papam

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Wer wird der neue Papst ?

Umfrage endete am Di Mai 03, 2005 10:10 pm

Ein Farbiger.
4
33%
Ein Italiener.
4
33%
Ein Asiate.
1
8%
Ein nichtitalienischer Europäer.
3
25%
Ein US-Amerikaner.
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Do Sep 21, 2006 11:35 am

Was zum Teufel bringt dann die Monogamie in Afrika, wo es Landstriche gibt, in der 60% der Bevölkerung HIV-positiv sind? Sollen die dann wie Aussätzige behandelt werden?
freilich, es geht ja um den selben Zweck.
Also das ist doch lächerlich. Sexualität ist eines der Hauptmerkmale von höheren Lebewesen. Wenn Sexualität wirklich nur ein Genussmittel wäre, dann wären wir längst ausgestorben. Sexualität ist ein Trieb! Unumgänglich für das Fortbestehen einer jeden zweigeschlechtlichen Rasse. Und Sex ist nun mal mit Vergügen verbunden, sonst bestünde kein Anreiz ihn zu betreiben, das ist evolutionär gesehen sinnvoll und stringent! Ganz abgesehen davon, wieviele Kinder schon zufällig entstanden sind.

Glaubst du wirklich ein Tier denkt sich: "So, ich muss jetzt für den Fortbestand meiner Rasse sorgen, deswegen bring ich schnell diesen lästigen Geschlechtsverkehr hinter mich."?

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Do Sep 21, 2006 11:39 am

sex mag auch in exzessivem maße sowas wie ein suchtmittel werden, es gibt ja angeblich sogar die sexsucht. aber der geschlechtstrieb an sich is ja ein von der natur mitgegebener instinkt und auch wenn man gegen gewisse instinkte ankämpfen kann, so sind sie dennoch immer präsent. und dass die ehe nicht leicht ist, bzw. bei fast 50% der menschen in europa zum scheitern verurteilt ist (das wäre sie sicher auch wo anders - wenn dort die frau nicht so wenig wert wäre, dass sie allein einfach keine chance hätt), zeigt doch, dass diese forderung einfach nicht mehr funktionieren kann.

tschicken und saufen is eher eine "falsche reaktion" des körpers auf gewisse substanzen, der diese (bei niktoin aufgrund eines nervengifts) als besonders nützlich und gut mißinterpretiert. ich find das kann man echt nicht auf eine stufe stellen.

aber zu alldem kann man eigentlich eh nur eins sagen: wenn einer dran glaubt, dass es ihm dadurch besser ergeht (hier oder im jenseits), dann bitte, entweder selbst schuld oder halt am end vielleicht 1000 mal besser dran. ma kanns nicht wissen.
ich meine nur, dass wir das alle leichter entscheiden können, als völlig ungebildete arme leut in afrika, die eh nichts haben und sich verzweifelt am glauben festklammern, weil alles andere kaum das überleben wert ist. da liegt für mich eher der hund begraben

und wieder einmal wurde die büchse der pandora geöffnet :)
"Wenn sie auf der Toilette waren, werden sie sehr, sehr glücklich sein" - Lu Xiaoqing

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Do Sep 21, 2006 5:47 pm

Was zum Teufel bringt dann die Monogamie in Afrika, wo es Landstriche gibt, in der 60% der Bevölkerung HIV-positiv sind? Sollen die dann wie Aussätzige behandelt werden?
Ist fuer dich also Nicht-Sex-haben mit einem Nichtinfizierten den Infizierten gegenueber diskriminierend? Was ist dann mit dem (Noch-)Nichtinfizierten?
dass die ehe nicht leicht ist, bzw. bei fast 50% der menschen in europa zum scheitern verurteilt ist, [..] zeigt doch, dass diese forderung einfach nicht mehr funktionieren kann
Da koennte man aber auch umgekehrt sagen, die Tatsache, dass 50% aller ehen sehr wohl funktionieren, beweist das genaue Gegenteil.
ich meine nur, dass wir das alle leichter entscheiden können, als völlig ungebildete arme leut in afrika, die eh nichts haben und sich verzweifelt am glauben festklammern, weil alles andere kaum das überleben wert ist.
Vielleicht sind die Afrikaner deshalb religioeser, weil sie einen notgedrungen existenzielleren Bezug zu ihrem Leben haben als unsereiner.
Was das Bildungsniveau angeht, moecht ich lieber nicht wissen, inwieweit der durchschnittliche :OATZ: tatsaechlich signifikant besser in sachen Theologie und Philosophie-Wissen abschneiden wuerde als der durchschnittliche Afrikaner!


zum Thema Genussmittel:
Wuerdet ihr folgenden Antworten zu folgenden Fragen zustimmen:
  1. Wodurch ist ein Genussmittel definiert? - dadurch, dass es dem Menschen bei Gebrauch Vergnuegen bereitet und dadurch, dass der Mensch auch ohne dessen Gebrauch ueberleben kann
  2. Bereitet Sex zum reinen Vergnuegen bei Gebrauch Vergnuegen? - Ja.
  3. Kann der Mensch auch ohne Sex zum reinen Vergnuegen ueberleben? - Ja.
  4. Ist Sex zum reinen Vergnuegen nach dieser Definition also ein Genussmittel? - Ja.
.
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Do Sep 21, 2006 7:35 pm

religion wäre demnach ein genußmittel und überflüssig
flo hat geschrieben: Vielleicht sind die Afrikaner deshalb religioeser, weil sie einen notgedrungen existenzielleren Bezug zu ihrem Leben haben als unsereiner.

Da geb ich dir 100% Recht. Wenn du bei der Berechnung des "durchschnittlichen Afrikaners" Südafrika mit einbeziehst mag das stimmen. Die Gebiete um die es hier aber geht sind zB der Kongo, Somalia etc. und dort haben die Leut sicherlich andere Probleme als sich philosophisch und theologisch weiterzubilden denk ich.

Ich will hier übriegens überhaupt nicht die Polygamie einführen oder die Hippiekultur der freien Liebe propagieren. Ich möcht eher aufzeigen, dass man es hier mit Menschen zu tun hat und nicht mit Computern, die nur logisch denken und keine Fehler machen bzw. keine Freude oder Genuß zum überleben benötigen. Ich halte nämlich Freude für die absolute Essenz des Lebens. Wenn ich jeglichen Genuß am Leben verliere bzw. negiere, würde das in letzter Konsequenz bedeuten, dass ich mich selbst auf eine ähnliche Entwicklungstufe wie ein Bakterium stelle, welches sich durch die Fortpflanzung seine einzige Existenzberechtigung erkämpft (neben jener, die das Gleichgewicht in der Natur erhält).

Das wäre ja eine depressive, kahle und karge Welt in der wir uns da bewegen würden.
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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Sep 22, 2006 12:43 am

Wodurch ist ein Genussmittel definiert? - dadurch, dass es dem Menschen bei Gebrauch Vergnuegen bereitet und dadurch, dass der Mensch auch ohne dessen Gebrauch ueberleben kann
Bereitet Sex zum reinen Vergnuegen bei Gebrauch Vergnuegen? - Ja.
Kann der Mensch auch ohne Sex zum reinen Vergnuegen ueberleben? - Ja.
Ist Sex zum reinen Vergnuegen nach dieser Definition also ein Genussmittel? - Ja.
Also auf diesen Stuss gehe ich gar nicht weiter ein...ich nehme zur Kenntnis, dass Sex für dich kategoriell dieselbe Wertigkeit wie "Tschik und Alkohol" hat. Hoffentlich findest/hast du eine/n Partner/in, der/die das genauso sieht...

Aber eine Frage: Was wurmt dich eigentlich so daran, dass Sex auch vergügungsvoll sein kann?
Was ist dann mit dem (Noch-)Nichtinfizierten?
Das werde ich dir verraten: die dürfen sich nach deiner Auffassung einen Partner suchen und wenn er HIV-positiv ist, so haben sie trotzdem keine Kondome zu benützen.

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zobi
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Beitrag von zobi » Fr Sep 22, 2006 9:52 am

d'accord

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version4x
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Beitrag von version4x » Fr Sep 22, 2006 9:56 am

So sehr Sexualität auch ein Trieb ist, unterscheidet uns immer noch eine gewisse (soziale) Intelligenz von den Tieren, darum befruchte ich auch nicht jede geschlechtsreife Frau in meinem Territorium.
Demnahc würde ich sagen, dass Sex mit übermäßig vielen Partnern in einem kurzen Zeitraum sehr wohl ein Genußmittel ist. Denn es ist sicher nicht notwendig z.b. jeden Tag Sex zu haben - nach einer Woche wirds schon eng, geb ich zu.
Wenn wir nicht wüssten, dass Alkohol und Nikotin schädlich sind, dann bin ich überzeugt, dass jeder von uns Saufen würde wie ein Loch und rauchen wie ein Schlot.

HIV bekämpfen kann man nur durch Prävention und da sieht die Kirche in der Ehe eine bzw. die Lösung - nachdem sie Kondome verboten hat, da diese den Grund der Sexualität, also die Fortpflanzung, behindern. Das Konzept der Ehe ist ja ein sehr altes wie vieles in Religionen - es wurde, so nehme ich an, geschaffen, um Streitereien über Frauen und Verbreitung von Krankheiten zu vermindern. Also war sie in der damaligen Zeit etwas sehr nützliches - ich finde sie heute auch noch essentiell in der Gesellschaft.

Man muss sich auch nur anschauen wie früher unheilbare Krankheiten bekämpft wurden - Quarantäne. Da ist die Ehe wohl sicher noch die ethisch sinnvollste "Quarantäne" - langfristig gesehen.
......!

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Sep 22, 2006 10:53 am

unterscheidet uns immer noch eine gewisse (soziale) Intelligenz von den Tieren, darum befruchte ich auch nicht jede geschlechtsreife Frau in meinem Territorium.
Ich will jetzt nicht wie ein Hippie klingen, aber das tun wir nur aufgrund von uns selbst auferlegten sozialen Richtlinien nicht(und natürlich auch deshalb nicht, weil wir nicht permanent das Bedürfnis haben). Das hat nichts mit Intelligenz sondern mit einer Art von Tradition zu tun.

Und das ist vielleicht auch ein Charakteristikum von Genußmitteln: Wenn man sie übermäßig zuführt wirken sie schädlich. Das trifft auf Sex nicht zu.
HIV bekämpfen kann man nur durch Prävention und da sieht die Kirche in der Ehe eine bzw. die Lösung - nachdem sie Kondome verboten hat, da diese den Grund der Sexualität, also die Fortpflanzung, behindern. Das Konzept der Ehe ist ja ein sehr altes wie vieles in Religionen - es wurde, so nehme ich an, geschaffen, um Streitereien über Frauen und Verbreitung von Krankheiten zu vermindern. Also war sie in der damaligen Zeit etwas sehr nützliches - ich finde sie heute auch noch essentiell in der Gesellschaft.

Man muss sich auch nur anschauen wie früher unheilbare Krankheiten bekämpft wurden - Quarantäne. Da ist die Ehe wohl sicher noch die ethisch sinnvollste "Quarantäne" - langfristig gesehen.
Stimmt alles, aber nur auf die Ehe zu setzen ist kurzsichtig. Es gibt ja nicht nur HIV unter den sexuell übertragbaren Erkrankungen. Ich möchte diesen Thread absichtlich NICHT in eine medizinische Richtung lenken( das würde mir sonst wieder vorgeworfen...), aber es gibt eine Vielzahl von vital bedrohlichen oder einfach nur lästigen Erkrankungen, vor denen man sich durch den Gebrauch von Kondomen schützen kann. Egal in welcher Beziehung man zum Partner steht.

Und ich betone noch einmal: das Konzept der Kirche benachteiligt Infizierte und gefährdet nicht-Infizierte.

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version4x
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Beitrag von version4x » Fr Sep 22, 2006 10:59 am

Cannibal hat geschrieben:Ich will jetzt nicht wie ein Hippie klingen, aber das tun wir nur aufgrund von uns selbst auferlegten sozialen Richtlinien nicht(und natürlich auch deshalb nicht, weil wir nicht permanent das Bedürfnis haben). Das hat nichts mit Intelligenz sondern mit einer Art von Tradition zu tun.

Intelligenz war vielleicht der falsche Begriff, aber ich denke du weisst, was ich meine.
Wenn wir diese Richtlinien nicht befolgen würden, dann wäre die Blutrache an der Tagesordnung.
......!

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Fr Sep 22, 2006 11:12 am

Wenn wir diese Richtlinien nicht befolgen würden, dann wäre die Blutrache an der Tagesordnung.
Ich weiß was du meinst. Aber es geht ja im Prinzip darum, wie wir Sachen bewerten. Und Blutrache bewerten wir als negativ, obwohl wir das Potential dazu haben/hätten, sehen die meisten davon ab. Weil wir denken, es ist negativ. Aber es gibt kein Naturgesetz das besagt, Blutrache sei negativ.

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