Asylpolitik

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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Sep 14, 2015 3:58 pm

@Klachl: Nicht, dass du als nächstes wieder meinst, das Forum verschwört sich gegen dich: Nein, ich habe nicht Dänemark ins Spiel gebracht und anschließend meinen Freund zobi gebeten, auch noch was dazu zu schreiben ... :D
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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Mo Sep 14, 2015 5:57 pm

Lustig, zum Thema "Wirtschaftsflüchtling" (wirklich ein dämliches Wort): der Betrieb an vielen Abteilungen in einem gewissen Landesklinikum im Weinviertel kann überhaupt nur noch aufrecht erhalten werden, weil eine Nähe zu Tschechien un der Slowakei besteht, und KollegInnen von dort pendeln, um der Weinviertler Bevölkerung ihre Qualifikation im Sinne der Gesundheitsversorgung zur Verfügung zu stellen. Hab noch selten jemanden erlebt, der sich darüber beschwert.

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Bergsalz
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Beitrag von Bergsalz » Mo Sep 14, 2015 7:15 pm

Und desgleichen lässt sich bundesweit hinsichtlich des Pensionssystems ableiten. Inklusive der Beschwerdenhäufigkeit.
"Hey hey hey!" That's what I say.

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Di Sep 15, 2015 6:19 pm

Österreich macht auch mal die Grenzen dicht..
http://orf.at/stories/2298898/2298901/
I find your lack of platform support disturbing.

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Brett
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Beitrag von Brett » Mi Sep 16, 2015 9:15 am

@Klachl: Jetzt weiß ich endlich, wie du auf den Faymann kommst. Heut hab ich gelesen, dass er auch den Vorschlag von Sanktionen ins Spiel gebracht hat und dabei bei der Merkel abblitzt.
Hat er sich wahrscheinlich von mir geholt, die Idee. Obwohl ich gar keine Zeitungsartikel schreib. :eek:
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Sep 17, 2015 7:38 am

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Sep 17, 2015 7:39 am

Osterhasi hat geschrieben:Was zur Hölle geht denn hier ab!?!?!?
https://www.facebook.com/ajplusenglish/ ... 655273012/
Einzelschicksal reloaded:
http://www.skysportaustria.at/fussball- ... ainer-job/

:thumbsu: :kicken:
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Fr Sep 18, 2015 4:03 am

Etwas abseits, längeres Interview mit Jan Böhmermann:
http://www.vice.com/de/read/ich-moechte ... ermann-206
(Das ist der von der Varoufakis-Stinkefinger-Youtube-Nummer..)
Nein, ich bin 34, und es ist einfach leider so: Du kannst so unangepasst tun, wie du möchtest, aber irgendwann interessierst du dich einfach für die Lokalpresse und warum die Straße abgesperrt ist und was das für ein Lärm ist abends. Ich bin mittlerweile auch in so einem Stadium, wo ich meine Apps einfach nicht mehr aktualisiere und immer noch mit einem alten Betriebssystem arbeite. Ich will mich nicht mehr umarbeiten und als der Word-97-Hund verschwunden ist und Karl Klammer kam, war das erste Mal der Moment da, wo ich wirklich gedacht habe, dass ich alt werde. Ich schaffe den Umstieg nicht. Man merkt langsam: Das Alter klopft in der Gestalt von verweigerten Software-Updates an die Tür.
:D Kann ich gut verstehn .. sehr gut sogar.
Wenn das Internet zur Folge hat, dass erstens jede Meinung gleich viel wiegt, dass zweitens solche Dinge wie „Ich verpfeif den beim Arbeitgeber" oder „Wir wissen, wo der wohnt" Einzug halten in unser Land, dann ist das nicht mehr viele Schritte entfernt von: Warum schneiden wir ihm nicht einfach den Kopf ab und filmen das? Das ist einfach Quatsch. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Leute beim Arbeitgeber verpfiffen und rausgeschmissen werden. Egal weswegen. Die Alternative zum Rechtsstaat ist nicht, dass jetzt das Internet entscheidet, was zu passieren hat—oder Til Schweiger.
Ich hab ein wenig den Eindruck, die "Flüchtlingswelle" (Buzzword) entwickelt sich zum 9/11-Test für Europa. Nicht für die Flüchtlingshilfe/die -helfer, nicht mal so sehr für die Politik, aber der Bevölkerung drückt es so richtig den Finger in die eiternde Wunde der Diskussionskultur, der Moralvorstellungen und des persönlichen Selbstbilds / Selbstwertgefühls in der Gesellschaft.
Im Internet formiert sich derzeit anscheinend ein linker Mob, der alles was nicht sofort Toleranz und Feminismus und Gender und Neo ruft mit Cyber-Mistgabeln und Postings-Fackeln ohne Rücksicht auf Verluste niederbrennt, und dabei selbst keinerlei Toleranz duldet und sich extremst 'beratungsresistent' zeigt.. denn sie sind ja im Recht / die Guten / die Fortschrittlichen / die Besseren.
Die neueste Trendsportart ist jetzt wohl im Internet irgendwelche Kommentare suchen, die irgendwie rassistisch zu deuten wären, die Poster ausforschen und dann beim Arbeitsgeber verpetzen, damit die ihren Job verlieren. Ich weiß nicht mehr von wem das Zitat ist, aber jemand hat mal gesagt, die schlimmsten Verbrechen der Menschheit wurden nie von irgendwelchen Wahnsinnigen begangen, sondern von Leuten die es ja nur gut meinten und sich im Recht fanden..

Möglicherweise ist das einfach ein Phänomen vom Internet, bzw von Social Media und Kommentarfunktionen (aus denen ja mittlerweile fast das ganze Internet nur mehr zu bestehn scheint), dass es diese ganzen Trolle aus ihren Höhlen lockt, und dann die ganzen Empörtouristen den Eindruck einer breiten Masse vermitteln. Dennoch..
Jetzt gibts lautes Rufen, dass Facebook Hass-Postings löschen muss, man sogar den Nazi-Postern den Führer-Schein wegnehmen soll (wie doppelbödig). Wenn Facebook aber mal einen Satire-Beitrag versehentlich löscht, wird auch wieder rumgezetert. Und andererseits werden aber grad die ganzen Facebook-Postings durchwühlt um 'staats-feindliche' Postings zu finden..

Aber auch im 'echten' Leben dürfte das ein Problem sein: gegen eine populäre Meinung zu sein ist sehr "gefährlich". Wenn man als Politiker (oder auch sonst wer) sagt, 'Naja, aber ein paar von den Flüchtlingen sind wirklich ohne guten Grund hier', ist man sofort unten durch. Das ist wortwörtlich indiskutabel, egal welche Fakten und Argumente man hat, in der Öffentlichkeit hat man dann den Mob hinter sich. Gewisse Themen sind einfach so emotional beladen, da geht dann nix mehr.
Das spielt dann halt Leuten wie dem Strache in die Hände, die drauf pfeifen und mit klaren Ansagen Ängste ansprechen, die offensichtlich sehr wohl bei vielen im Hinterkopf sind, aber "unpopulär" sind und dadurch von den anderen einfach ausgeblendet bzw unter den Tisch fallen gelassen werden. Das dürfte sogar ein Kennzeichen von rechten / "extremen" Gruppen sein, dass sie eher ihre Position argumentieren als andere, auch wenn jetzt die Argumentation am Ende Quatsch ist. Aber in deren Fall steht da nicht der Großteil der Bevölkerung dahinter, um Leute zu gewinnen müssen sie sie erst mal argumentativ irgendwie abholen.. Und die Argumentationen werden aber auch nicht wirklich gechallenged, stattdessen wird nur mit der moralisch Richtig und Falsch Keule die Kluft weiter aufgerissen. Das führt dann zu solchen "Schimpfworten" wie "Naziversteher"..

Irgendwie fühlt sich das alles sehr nach irgendwo ganz falsch abgebogen an. Vielleicht braucht die Menschheit einfach noch ein paar Jahrzehnte um mit dem Kommunikationsmedium Internet und der Informationsschwemme umgehn zu lernen, vielleicht ist das irgendein grundlegendes Problem der modernen No-Future-Kultur (in Umfragen gibt die Mehrheit an, dass sie glauben ihren Kindern wirds schlechter gehn als ihnen; und die Grundeinstellung die man immer schnell vorgeführt bekommt ist auch eher: Als einzelner kann man das eh nicht verstehn und eh auch nix machen, man ist da irgendein kleines Schräubchen in einer Gesellschaft die auch kein konkretes Ziel hat.. Klimawandel und Resourcenknappheit überleben ist halt noch am ehesten das nächste große Ziel, aber auch sehr abstrakt, im Vergleich zu z.B.: dieses Land (wieder) aufbaun), was weiß ich.


Übrigens hab ich letztens auch eine gute Erklärung Erklärung für Buzzwords gehört: Grundmechanismus ist erstens, wenn der EDV-Mensch zu seinem Chef geht und sagt, Hey, wir brauchen da mal ganz dringend einen neuen IP-Router damit hier unser Customer-Service-VPN nicht den Bach runtergeht, dann sagt der Chef erst mal prinzipiell: Nein. Denn der weiß nix von Routern und VPN und sonstigen Details, aber er sieht mal, das kostet soundsoviele Millionen, für keine Ahnung was, also klares Nein. Aber wenn jetzt 700 andere Leute auch alle das Wort 'Customer-Service-VPN' benutzen, dann denkt sich der Chef, hmja, das wird wohl wirklich wichtig sein, und schon ist das Geld doch da. Buzzwords sind also Indikatoren gerade eben für Leute, die sich *nicht* damit auskennen, dass es wohl wichtig ist.

Zweitens gibts halt wirklich sehr viele wirklich komplexe Dinge und Verhalte in unserer Umwelt, wie zum Beispiel eben Computer- und Internettechnik. Die allermeisten Leute haben mit den allermeisten Dingen nicht viel am Hut (und selbst jene, die sich mit so einem Ding ständig beschäftigen haben nur mit einem kleinen Teilaspekt wirklich zu tun, wie man eben z.B. sich nicht automatisch mit allen Menüs zu Word-Serienvorlagen auskennt, nur weil man Informatiker ist), aber jeder weiß/sieht, dass diese Dinge unser Leben entscheidend beinflussen, bzw. sogar über unser Leben entscheiden.. z.B. medizinische Telesysteme. Wenn man jetzt so einem ganzen, schwammigen, komplexen Ding irgendeinen Namen gibt, z.B. 'Social Media', dann erkennt man das Ding im Gespräch wieder, und man hat das Gefühl, so ganz grob zu verstehn was das ist und drüber (mit)reden zu können. Buzzwords sind also "Abstraktionsschwämme" die irgendwas relativ undefinierbares, umfangreiches 'eindeutig' identifizieren.
Interessant ist dann immer nur das Phänomen, dass diese Buzzwords dann immer in die professionelle Community "zurückschwappen", und sich dann die Leute die es eigentlich besser wissen sollten plötzlich anfangen, in Paper-Reviews und auf Konferenzen endlos über die genaue Definition von dem Bullshit-Begriff zu streiten, ob jetzt z.B. bei 'Industrie 4.0' die Daten auch drin sind oder nur das Network gemeint ist.

Nur so am Rande für die Techniker unter uns wie ich, die sich immer schon gefragt haben, was dieser ganze Scheiß plötzlich mit 'Cloud' und 'Big Data' und 'Smart-Computing' soll, und was da in drei-teufels-namen eigentlich der Unterschied zu 'Server', 'Machine Learning / Suchmaschine' (formal betrachet ist Machine Learning im wesentlichen eine geringfügig bessere Suchmaschine) und der guten alten Effizienz ist.. ;)
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Grent
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Beitrag von Grent » Fr Sep 18, 2015 5:30 am

Brett hat geschrieben:Einzelschicksal reloaded:
http://www.skysportaustria.at/fussball- ... ainer-job/

:thumbsu: :kicken:

Das ist echt toll. Vor allem taugt mir das diese Journalisten Schlampen Geschichte in 3 Stufen ein happy end gefunden hat (Tritt, Ankunft in DE, Job in ESP).
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Beitrag von Grent » Fr Sep 18, 2015 5:38 am

@stefant:
Herausragender Post!
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