Asylpolitik

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Sep 11, 2015 1:50 pm

Schlägt der vor, der selbst hier im Forum einmal (mMn zurecht) gemeint hat, dass Politik, die auf Einzelschicksalen beruht, unseriös ist!

Mir geht's darum, welche Grundhaltung Regierungen innerhalb der Europäischen Union annehmen. Und infolge um das Selbstverständnis der EU.
Also das einer Union, die supermäßig performed, wenn es drum geht Konsumgüter reibungsfrei herumzuverteilen, aber die es nicht schafft auch nur irgendeine Form von Quotenregelung zur Aufnahme von Flüchtlingen innerhalb eines Gebiets ohne echte Binnengrenzen zu erreichen.

Und was dich betrifft: Flüchtlingshilfe hierzulande ist also nichts weiter als eine hundsgemeine Lockstofffalle, ja? Wenn du so denkst, lassen wir's gut sein, dann hab ich keine Lust das Thema weiter zu diskutieren.

Ich werd jetzt einmal recherchieren gehen, ob der Faymann wirklich für 20 verschiedene Zeitungen schreibt, man sollte im Falle dessen dem Mann eine Art Leistungsabzeichen spendieren.
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Sa Sep 12, 2015 12:15 pm

Brett hat geschrieben:Schlägt der vor, der selbst hier im Forum einmal (mMn zurecht) gemeint hat, dass Politik, die auf Einzelschicksalen beruht, unseriös ist!
Genau darum gehts mir auch hier, man sieht die Einzelschicksale derer, die kommen, und vergisst diejenigen, die nicht kommen, denen es aber noch viel schlechter geht.
Brett hat geschrieben:Mir geht's darum, welche Grundhaltung Regierungen innerhalb der Europäischen Union annehmen. Und infolge um das Selbstverständnis der EU.
Ich find da eben, die Grundhaltung der Regierungen sollte auf demokratischen Prinzipien beruhen, wo man sich in Verhandlungen auf etwas einigt, anstatt kleine Laender mit Sanktionen zu belegen, damit die groszen es sich richten koennen.
Brett hat geschrieben:Also das einer Union, die supermäßig performed, wenn es drum geht Konsumgüter reibungsfrei herumzuverteilen, aber die es nicht schafft auch nur irgendeine Form von Quotenregelung zur Aufnahme von Flüchtlingen innerhalb eines Gebiets ohne echte Binnengrenzen zu erreichen.
Eine Quotenregelung innerhalb eines Gebiets ohne echte Binnengrenzen, wie Du selbst schreibst, ist halt ziemlich sinnlos (wenn man Fluechtlinge woanders hinschickt, kehren sie natuerlich wieder nach Deutschland zurueck, wie wuerdest Du das verhindern wollen?) und reine Augenauswischerei, um von der Handlungsunfaehigkeit mancher Politiker ablenken zu koennen.
Brett hat geschrieben:Und was dich betrifft: Flüchtlingshilfe hierzulande ist also nichts weiter als eine hundsgemeine Lockstofffalle, ja? Wenn du so denkst, lassen wir's gut sein, dann hab ich keine Lust das Thema weiter zu diskutieren.
Fluechtlingshilfe hierzulande ist selbstverstaendlich richtig und gut, vor Ort aber vielleicht noch wirksamer und auch gerechter, sagen auch UNO-Leute.
Brett hat geschrieben:Ich werd jetzt einmal recherchieren gehen, ob der Faymann wirklich für 20 verschiedene Zeitungen schreibt, man sollte im Falle dessen dem Mann eine Art Leistungsabzeichen spendieren.
Der Faymann schreibt natuerlich nicht selbst, er laesst schreiben. Und er laesst fuer die wohlwollende Berichterstattung mit mehrseitigen Inseraten der Stadtgemeinde Wien, Wiener Stadtwerke, Wiener Wohnen, ORF, OeBB, Verbund und sonstigen staatsnahen betrieben in roter Hand bezahlen. Weisz ja eh jeder, wie das laeuft.
Weil der Herr Faymann weisz, wie wichtig das Erscheinungsbild in der Oeffentlichkeit ist, gibt er uebrigens pro Jahr 10000 Euro fuer Maekup aus (auf Staatskosten natuerlich): http://kurier.at/politik/faymann-legt-s ... 52.118.657
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Grent
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Beitrag von Grent » Sa Sep 12, 2015 12:16 pm

Klosterneuburg hilft - Beitrag in ZIB2:

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Osterhasi
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Beitrag von Osterhasi » Sa Sep 12, 2015 5:51 pm

Sehr erfreulich für den Burschen. Wirklich cool von der Familie!
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » So Sep 13, 2015 12:30 am

florianklachl hat geschrieben:Ich find da eben, die Grundhaltung der Regierungen sollte auf demokratischen Prinzipien beruhen, wo man sich in Verhandlungen auf etwas einigt, anstatt kleine Laender mit Sanktionen zu belegen, damit die groszen es sich richten koennen.
Ich fürchte, genau das ist das Problem an dem Ganzen. Eigentlich gibts derzeit nur zwei Möglichkeiten: Entweder es gibt einen (ein paar), die den dicken Mann (oder Frau) markieren, und alle anderen die Wadln viererichten damit sie spuren. Dann kann man nur hoffen, dass derjenige nicht nur weiß was er tut, sondern auch im Sinne des Volkes (oder noch viel besser, der Menschlichkeit; ist ja bei weitem nicht das selbe!) handelt.. Und nicht im Sinne der Banken, der Großkonzerne, des Erhalts des Status Quo, oder der USA.. Naja ..

Oder es wird verhandelt, abgestimmt, revidiert, eine Einigung erzielt, und danach gehandelt. Aber sobald der erste auf 'Fairness' oder 'Gleichbehandung' oder irgendsoeinen neumodischen Firlefanz besteht, ists schon vorbei mit entweder der Handlungsfähigkeit, oder der Gleichberechtigung. Denn Fairness kann man objektiv nicht bewerten, und in den seltensten Fällen überhaupt subjektiv herstellen ( = alle Beteiligten fühlen sich fair behandelt), i.e., es gibt überhaupt ein Equilibrium. Damit ist das Tor offen zu endlosen - und somit sinnlosen - Diskussionen und Verhandlungsrunden. Absichtlich oder unabsichtlich, das ist die perfekte Hinhaltetaktik um sich einer Handlung bzw. Veränderung zu entziehen, und das ist ja letztlich genau das was meist passiert: Die Flüchtlinge sind jetzt da, die Politik verhandelt; bis sie fertig sind, sind die Flüchtlinge möglicherweise nicht mehr da. Win-Win für die Politiker.
Man kann halt abstimmen, aber ist eine 80% Mehrheit jetzt kein Bullying von den 80% gegenüber den 20% die sich dagegen aussprechen, vielleicht mit gutem Grund? Was bei 51% Mehrheit? Solangs nicht einstimmig ist, heißt das auch nur dass irgendwelche Argumente unter den Tisch gekehrt werden, oder es einfach nur weniger Leute trifft als nicht trifft/nicht tangiert. Oder es gibt halt einfach einen trotzigen Rabauken, der sich einfach nur aufführn will. Oder die Medien haben allen bis auf ein paar wenigen Geistergeschichten und krause Vorstellungen in die Birne gesetzt ..

Entscheidungsfindung, mit vielen beteiligten Interessensgruppen, mit lauter komplexen Zusammenhängen, zwischen lauter "Lösungen" die alle problematisch sind, sodass man in möglichst kurzer/vorgegebener Zeit eine möglichst gute Lösung findet.. Diktatur, Demokratie, Monarchie, Weisen-Rat, Supercomputer-Overlord, .. Es gibt bisher kein Patentrezept, und wirds wohl auch nie geben.. und da ist noch nicht mal die Frage drin, was jetzt eigentlich 'gut' ist (oder genauer, für wen..). Die Demokratie loost jedenfalls bei der Zeitkomponente gewaltig ab.

Der andere Haken ist, von wegen Selbstverständnis der EU; ich glaube nicht dass irgendein Politiker in der EU der Meinung ist, dass Flüchtlinge nicht aufnehmen menschlich vertretbar und OK ist (außer vieleicht dem Strache und diesem widerlichen ungarischen Premier und anderen rechten, vollgefressenen Zecken), und ein humanitäres Bild ist sicher auch das, was die EU nach außen zeigen möchte. Aber am Ende des Tages, wenns um die Frage geht, was man jetzt konkret macht, und wer zahlt, ist aus obengenannten Gründen, fehlendem Handlungswillen und anderen Prioritäten (wieder die Frage, was jetzt eigentlich 'gut' ist.. wenn man die "eigenen" EU-Bürger in den Vordergrund stellt schauts halt anders aus als wenn man die Menschen in der Gesamtheit betrachtet), macht jeder einen Rückzieher.
Ich glaub schon, dass jeder einzelne handlungswillig ist und schlecht schläft wenn wieder einen Tag lang nix weitergeht, aber in Summe passiert einfach nix. Jeder der schon mal in einem Konsortium voller in ihrem Gebiet intelligenter Leute gesessen ist, die sich auf irgendwas einigen mussten, kann dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit sicher nachvollziehen ;)

Die Ungarn haben ja offensichtlich kein Vertrauen in die EU, als das sie sagen würden, OK, wir nehmen die ganzen Leute jetzt mal auf unsere Kosten auf, damit mal kurzfristig wenigstens irgendwas passiert, und dann wird die EU schon einspringen und eine Lösung für alle finden. Und zu Recht, denn spätestens seit Griechenland wissen die Länder, wieviel Zusammenhalt in der EU wirklich drin steckt, und wie "schnell" die EU reagieren kann.
Aber ob das ein Strukturproblem ist, oder ein Problem mit unseren Entscheidungsträgern, oder beides.. schwer zu sagen. Wahrscheinlich wie immer im Leben: Beides.

florianklachl hat geschrieben:Eine Quotenregelung innerhalb eines Gebiets ohne echte Binnengrenzen, wie Du selbst schreibst, ist halt ziemlich sinnlos (wenn man Fluechtlinge woanders hinschickt, kehren sie natuerlich wieder nach Deutschland zurueck, wie wuerdest Du das verhindern wollen?) und reine Augenauswischerei, um von der Handlungsunfaehigkeit mancher Politiker ablenken zu koennen.
Das würd ich so nicht sehn.. ist ja nicht so, dass alle unbedingt nach Deutschland wollen.. oder Ungarn. Und die paar, die doch unbedingt in ein bestimmtes/anderes Land wollen.. Naja, das ist irgendwo der Punkt an Schengen, und gleiches gilt aber auch für die ganzen Deutschen, die nach Österreich kommen.. oder die Südtiroler die unsere Schwammerl klaun.. Kein Unterschied. Is halt so. Leute fahrn in der Gegend rum ;)

Da gehts wohl halt eher darum, wo man die Züge mit den ganzen Leuten hinkarrt, und welches Land da jetzt wieviele Barracken und Ore-Trucks aufbaun muss, um ihre Mission zu erfüllen.
Weil nämlich: das Geld zu den Flüchtlingen hinkarren statt umgekehrt ist in unserem Banksystem ja offensichtlich wesentlich schwieriger.. und so was wie booking.com für Flüchtlinge, damit sie sich im vorhinein schon mal ein Zimmer im Zielland reservieren können oder sehen können dass schon alles belegt ist gibts ja offensichtlich auch nicht.

Das wirklich perverse an der ganzen Situation find ich ist, dass die Flüchtlinge ja offensichtlich erst mal illegal hierher reisen müssen, um dann hier legal Asyl zu bekommen. Die Leute kommen da ja wohl kaum per Schlepper rüber wegen dem großartigen Komfort und dem Entertainmentprogramm. Da könnte man auch mal anfangen anzusetzen..
florianklachl hat geschrieben:Fluechtlingshilfe hierzulande ist selbstverstaendlich richtig und gut, vor Ort aber vielleicht noch wirksamer und auch gerechter, sagen auch UNO-Leute.
Jep.
Man könnte z.B. im Sinne der Menschenliebe den Strache hier mal einsparen und sein Gehalt vor Ort runterschicken .. oder die Steuereinnahmen von Waffenfirmen aus der EU die Krisengebiete beliefern in die Flüchtlingslager stecken. Wär ja mal ein Anfang.
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Beitrag von Brett » So Sep 13, 2015 6:58 am

masta_stefant hat geschrieben: Man könnte z.B. im Sinne der Menschenliebe den Strache hier mal einsparen und sein Gehalt vor Ort runterschicken.
Im Sinne der Menschenliebe ja, aber nicht im Sinne der Demokratie. In Wien möchten ihn nach aktuellem Sonntagsfragen-Zwischenstand bis zu 37% demnächst als Bürgermeister haben.
So hab ich's ziemlich direkt aus einer Parteizentrale in Wien erfahren. Die öffentlich zugänglichen Umfragen liegen etwas darunter, aber die Entwicklung über die Zeit geht recht eindeutig hervor: http://neuwal.com/wahlumfragen/stream.php?cid=2#facts

Noch ein Grund mehr, sich auf das TU Kennzeichen zu freuen (Kennzeichen ... wie treffend :) ).
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Beitrag von mastastefant » So Sep 13, 2015 2:15 pm

Super .. jetzt sind wir eben erst den Aschenbecher Europas losgeworden, und schon sind wir wieder die Nazis Europas.
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Beitrag von mastastefant » So Sep 13, 2015 11:36 pm

florianklachl hat geschrieben: Eine Quotenregelung innerhalb eines Gebiets ohne echte Binnengrenzen, wie Du selbst schreibst, ist halt ziemlich sinnlos (wenn man Fluechtlinge woanders hinschickt, kehren sie natuerlich wieder nach Deutschland zurueck, wie wuerdest Du das verhindern wollen?)
Nunja, z.B. in dem man die Schengen Grenzen einfach wieder zu macht ..
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 52704.html
So schnell gehts, mit der Europäischen Einheit.

Edit: "Die Dauer dieser Notlösung ist derzeit nicht bekannt, gegenwärtig nicht befristet."
http://orf.at/stories/2298515/2298514/
Krasse scheiße.
Denn wie jeder weiß, hält ja nichts so lang wie ein Provisorium.
Ich tippe darauf, ohne konkretes Kriterium wann die Grenzen wieder aufgemacht werden, wird daraus Wochen, dann Monate, dann Jahre, und dann Selbstverständlichkeit.
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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Sep 14, 2015 7:49 am

florianklachl hat geschrieben:Genau darum gehts mir auch hier, man sieht die Einzelschicksale derer, die kommen, und vergisst diejenigen, die nicht kommen, denen es aber noch viel schlechter geht.
Also, ich weiß nicht wohin du willst.
Einerseits sagst du, Ungarn ist zu arm um sich um die Ankömmlinge in angemessener Weise zu kümmern, ein [Primitivansatz]Einwohnerzahl Ungarn/Einwohnerzahl EU[/Primitivansatz]-Anteil sei Ungarn nicht zumutbar. Mir ist natürlich klar, dass die Ungarn an den Grenzen östlich und südlich andere Probleme haben als z.B. die Dänen (rundherum). Das ist aber mMn nicht der springende Punkt bzw. vielmehr noch Antrieb, eine gemeinsame Lösung zur Erstaufnahme inkl. Transporten zu organisieren anstatt die patscherte Idee, Leute auf irgendwelchen Abstellgleisen vergammeln zu lassen und gelegentlich mit Wurschtsemmeln zu bewerfen.

Und dann sagst du wieder, die paar Ankömmlinge in der EU sind eh nur Einzelfälle?
Ich weiß nicht, wie es mir gelungen ist, so grandios missverstanden zu werden, aber mit den Einzelschicksalen meinte ich Leute, die vielleicht mit Glück (so wie der Bursch in Osterhasis Video) irgendwo individuell untergekommen sind. Mit Bezug darauf, ich solle bei mir ein Notlager errichten, da dies offenbar aus deiner Sicht Privatsache und nicht Staatssache sein soll, so etwas zu organisieren. Davon abgesehen: Ein Arbeitskollege von mir hat einen Flüchtling als Untermieter in seiner Wiener Wohnung einquartiert und ich hab mich auch schon paarmal mit dem Gedanken getragen, seh mich allerdings in der aktuellen Situationen außerstande, weil ich in meiner gesamten Freizeit ausschließlich damit beschäftigt bin, für uns einmal ein Haus betriebsbereit zu machen. Das soll keine Rechtfertigung sein, sondern eine (anscheinend notwendige) Erklärung.

Dann sagst du, dass Berichte über Neuigkeiten seitens Orban wohl von Faymann stammen müssen und kommst mit Medien des Verbunds und Wiener Wohnen daher. Jo, eh ...

Aha ...
Soso ...
Mhm ...
Hab jetzt keine Zeit, weitere Beiträge zu suchen, aber das Internet ist eh voll davon.

Und um Himmels Willen, natürlich soll man im Krisengebiet vor Ort helfen, so gut es geht und big up für die Briten, wenn sie so viel dort leisten. Und ja, soll man anerkennen und in die Flüchtlingsregelung einfließen lassen.
Ein Flüchtling ist trotzdem für mich etwas anderes. Und um die Flüchtlinge ging es mir eigentlich.
Muss es sein, dass du mich für so einen unglaublichen Trottel hältst? Für den Fall, dass du nur lustig herumblödeln wolltest, scheint mir das Thema ein wenig zu ernst.

Wenn du der Ansicht bist, dass die EU-Mitglieder bereits alle ihren angemessenen Einsatz leisten, ihr EU-Problem zu lösen, nehm ich alles zurück. Demnach, was ich den von Faymann verfassten Artikeln ( ;) ) entnehmen kann, scheint es mir halt nicht so.

Am Ende komm ich zu dem Schluss:
Die EU kann nicht ideenlos und tatenlos sein, denn wenn sie das tut, kommen einfach jede Menge Flüchtlinge herein und man hat keine Ahnung, was man mit ihnen anstellt.
Hilfe nahe den Krisenherden ist gut, und am wirkungsvollsten (solange die Situation nicht überall derart eskaliert, dass das nicht mehr möglich wäre). Den Aufwand dafür stell ich mir aber so hoch vor, dass ihn wohl nur größere Nationen leisten werden können. Bei den Briten mach ich mir aber nicht so große Sorgen, solange sie ihren Thatcher-Rabatt haben ...
Aber was immer die EU rund um Syrien macht, es wird Flüchtlinge geben. Oder? Und ich find halt, dass sich die EU in der aktuellen Situation gemeinsam um eine Lösung scheren sollt, anstatt hilflos den Schwarzen Peter herumzureichen.

Mit einem Orban, dessen Diplomatie bei "die Deutschen sind schuld" ihren Horizont hat, wird man in der Angelegenheit sicher keine Meter machen.
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zobi
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Beitrag von zobi » Mo Sep 14, 2015 3:30 pm

Den Punkt ("Genau darum gehts mir auch hier, man sieht die Einzelschicksale derer, die kommen, und vergisst diejenigen, die nicht kommen, denen es aber noch viel schlechter geht.") versteh ich auch ueberhaupt nicht, schon gar nicht wie jemand mit einem gewissen Bildungsstand so ein Argument vorbringen kann - wenn nicht beabsichtigt populistisch.
Einzureihen in die Kategorie "wir haben groessere Sorgen als ..." und "kuemmern wir uns doch erst mal um die einheimischen Obdachlosen".

Darueberhinaus ist das Problem ja ein faktisches. Egal wieviel die Briten, Ungarn oder sonstwer in Syrien vor Ort hilft: die Leute stehen jetzt, heute, vor der Tuer, haben eine elendslange und gefaehrliche Flucht hinter sich und suchen nur (wie jeder andere von uns auch) ein besseres Leben. Sollen wir/die Ungarn denen dann Flyer in die Hand druecken und sagen: Freunde, wir helfen vor Ort, da zaehlt jeder Euro 20x ("sagen auch UNO Leute..."), also bitte retour?

Quoten sind auch innerhalb einer Staatengemeinschaft ohne (physische) Binnengrenzen sinnvoll: es geht ja nicht darum die Leute zu zwingen physisch vor Ort zu sein, sondern um Asylantraege, soziale Unterstuetzung etc. Dasselbe gilt ja fuer jeden von uns auch: ich kann gut und gerne in DK leben, bin (soweit) aber trotzdem oesterreichischer Staatsbuerger. Und woher kommt eigtl. diese - besonders in rechten Kreisen weit verbreitete - Ueberheblichkeit das "Streben nach Glueck" anderer so abzuwerten ("Wirtschaftsfluechtling" ist ja schon ein Schimpfwort), wo wir doch alle nichts anderes machen und dieses Verhalten grad im akademischen Bereich besonders ausgespraegt ist? Als ob da irgendein ureigenes Recht auf ein besseres Leben besteht bloss weil wir zufaellig in Oesterreich geboren wurden und nicht sonstwo.

Btw: der Seitenhieb auf Faymann und seine Ausgaben fuer Make-up koennte auch vom Userforum auf heute.at stammen...gratuliere dazu.
"Die grundlegende Ursache der Probleme ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind." Bertrand Russel.

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