Teilzeit - Selbststaendigkeit

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Grent
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Teilzeit - Selbststaendigkeit

Beitrag von Grent » Fr Sep 21, 2012 2:53 pm

Ziemlich demotivierend muss es sein (ich bin noch nicht soweit), wenn man in ein Fenster fällt, wo sich mehr Arbeit wegen der Sozialversicherung nicht auszahlt.

Bei den Neuen Selbstständigen (freiberuflich bzw. selbstständig ohne Gewerbe: Künstler, Journalisten, Schriftsteller, Psychologen, Krankenpfleger) ist ein Betrag von jährlich etwa 4.500,- von der Sozial(pflicht)versicherung befreit.

Wenn ich also durch ein Angestelltenverhältnis (oder sonstiges) bereits pflichtversichert bin, darf ich 4.500 brutto dazu verdienen, ohne dafür extra Versicherung zu zahlen. Verdiene ich allerdings 4.550 dazu, muss ich davon zusammengerechnet* etwa 30% abziehen.

Das heißt in diesem konkreten Fall, ich arbeite die nächsten 1.700 ausschließlich für die (zweite) Sozialversicherung (Einkommensteuer jetzt mal komplett beiseite gelegt).


Bei der Lohnsteuer kann man argumentieren, ich arbeite Hausnr. 2x soviel und verdiene wegen der Steuern nur 1.5x so viel => es zahlt sich nicht aus. Im Endeffekt bleibt aber am Ende trotzdem mehr Geld übrig. Aber bei der Sozialversicherung als Teilzeit-selbstständiger verlierst° du effektiv Geld in dem Fenster 4.500 - 6.300. :sau:




* 26,68% + pauschal 99,- Unfallversicherung
° natürlich ist das Geld nicht 'weg', weil eben Versicherung, aber ob einen das motiviert?
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Do Jan 17, 2013 2:21 am

Hier ist mal ein guter Trick: Sich als Programmierer anstellen lassen, dann zu einem Sechstel des Gehalts die Arbeit nach China outsourcen, und mit der ganzen Freizeit dann Facebook gucken oder einfach noch ein paar andere deiner Jobs outsourcen. Wenn man sich die richtigen Chinesen sucht, kann man auch gleich Mitarbeiter des Monats werden :)
http://www.theregister.co.uk/2013/01/16 ... job_china/
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Jan 17, 2013 12:01 pm

"Facebook gucken" ... nebenbei vielleicht auch noch "nen Buletten fressen" und "anner Kippe ziehen"?
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version4x
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Beitrag von version4x » Mi Jan 23, 2013 8:41 pm

"Käffchen trinken" nicht vergessen!
......!

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Fr Mai 09, 2014 3:25 pm

Hier der Link zum Pr3sse-Artikel mit Angaben zu den zu erwartenden Gehaeltern in den diversen IT-Sparten.

->
http://karrierenews.diepresse.com/home/ ... o-im-Monat

Angeblich verkaufen sich die meisten Informatiker unter ihrem Wert, weil es ihnen wurscht ist, und weil sie nicht gern den Arbeitgeber wechseln:
Presse hat geschrieben:Generelle Karriereperspektive: erst SW-Programmierer, dann Analytiker, dann Projektmitarbeiter und schließlich Projektleiter mit Führungsverantwortung. Was viele gar nicht reizt. Kuschny: „Die meisten Entwickler machen ihre Arbeit wirklich gern. Sie wollen gar nicht aufsteigen!“
[..]
[Routiniers seien] übrigens schwer zum Wechseln zu bewegen [..]: „Ingenieure sind loyal“, so Wozak.
[..]
Meist wachsen interne Controller in die Aufgabe hinein und werden in Kursen und On-the-Job ausgebildet. Der Arbeitgeber vergisst dann gern auf die Gehaltserhöhung. 7000 bis 8000 Euro sind die gefragten (und seltenen) Spezialisten nach ein paar Jahren wert. Weil sie das aber nicht wissen, begnügen sie sich mit viel weniger.
Nur die Top-Spezialisten wissen, dass ihr Wissen sehr gefragt ist, und sind bei den Gehaltsverhandlungen offenbar auch so frech wie man idealerweise sein sollte:
Die handverlesenen versierten Datenbankexperten in Österreich (geschätzt zehn bis 15) werden über Headhunter gesucht wie anderswo CEOs. Ihr Arbeitsmarktwert liegt bei 8000 Euro im Monat – was sie selbst nicht ganz einsehen. Wozak: „Einer hat mich einmal gefragt, ob das für halbtags ist.“
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Fr Mai 09, 2014 8:43 pm

Da find ich sind in der Hinsicht z.B. Apple und Google wirklich coole Firmen: Dort verdienen angeblich die Entwickler mehr als die Manager.

Das ist auch gar nicht überraschend, dass man nicht vom Entwickler zum Projektleiter mutieren will. Wenn man sich ein technisches Studium antut und durchzieht, dann schafft man das auch nur wenn man sich dafür begeistert. Dass man dann keine Lust hat, den ganzen Tag Excel-Tabellen zu formatieren und Gantt-Diagramme anzupassen ist irgendwo verständlich. Bzw, wenn man das schon macht, dann kann man das auch gleich für die eigene Firma machen..

Das mit der Loyalität wundert mich ein wenig, in meiner Erfahrung ist das eigentlich immer ein ständiges Kommen und Gehn, aber ich denke das hängt auch sehr damit zusammen, dass wenn man dann im Job mehr oder weniger das macht, wofür man eine Ausbildung durchgezogen hat und dann sein Herzblut in ein Projekt reinsteckt, dann ist auch klar dass man das nicht einfach so hinwirft und zu was anderem wechselt, wo man dann meist auch erstmal nur zweiter Hilfsentwickler von links ist bevor man wirklich selber Ideen einbringen kann (schon weil einem ja jegliche Erfahrung für das konkrete Problem/Software-Framework/.. fehlt, egal wie lang man schon sonstworan gearbeitet hat).
Auf der anderen Seite ist üblicherweise Software nach so 5-10 Jahren totgepatcht, wenn dann in der Firma (wie meist der Fall) der Wille und/oder die Resourcen fehlen um das ganze Ding komplett neu zu bauen, ist dann erfahrungsgemäß schnell der Punkt erreicht wo man einfach genug davon hat.. das ist dann oft der Punkt, wo man dann einen Firmenwechsel oder einen Wechsel ins Management sogar eher sehr gern macht. Mit Loyalität gegenüber der Firma selbst hat das meiner Erfahrung nach oft wenig zu tun.

Diese österreichische Regel, dass man nicht übers Gehalt redet, verstärkt das sicher auch, dass man nicht einschätzen kann was man eigentlich so verlangen könnte.
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