Udo Proksch - Schrille Korruption aus politischer Treuhand

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Brett
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Udo Proksch - Schrille Korruption aus politischer Treuhand

Beitrag von Brett » Do Nov 20, 2008 2:55 pm

Kurzfassung des Lucona-Skandals, herausgegeben von der SPÖ, Landesorganisation Wien:
&quot hat geschrieben: "Lucona" war der Name eines Schiffes, das angeblich eine Uranerzaufbereitungsanlage an Bord hatte und
1977 im Indischen Ozean versank. Dabei kamen 6 Menschen ums Leben. Wie sich erst viel später herausstellen sollte, lag dem "Unglück" ein von langer Hand geplanter Versicherungsbetrug zugrunde, dessen Urheber der Besitzer der k.u.k. Hofzuckerbäckerei Demel Udo Proksch war, ein umtriebiges Mitglied der Wiener Society.

Obwohl der Verdacht des Versicherungsbetruges – verbunden mit dem des sechsfachen Mordes! – bereits relativ früh geäußert worden war, wurde Udo Proksch durch einflussreiche Freunde in Politik und Justiz jahre-
lang vor der Strafverfolgung bewahrt. 1987 veröffentlichte der Journalist Hans Pretterebner sein Buch "Der Fall Lucona", das die Affäre endgültig zum größten politischen Skandal in Österreichs Nachkriegsgeschichte werden ließ. Zur Klärung der politischen Verbindungen, insbesonders zu Teilen der SPÖ ("Club 45"), wurde 1988 sogar ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt.
Proksch, der sich einem möglichen Prozess durch Flucht entzogen hatte, wurde 1989 am Flughafen Wien verhaftet. Leopold Gratz,
ein persönlicher Freund Udo Prokschs, der als Entlastungszeuge aufgetreten und entlastende Dokumente als "Unschuldsbeweise" beschafft hatte, musste als Folge der Affäre 1989 als Nationalrats-
präsident ebenso zurücktreten, wie Innenminister Karl Blecha. Der Gerichtsprozess gegen Udo Proksch endete 1992 mit einem Schuldspruch wegen Mordes und seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft. Ende Juni 2001 starb Proksch an den Folgen einer Herzoperation.
Ein jüngerer, detailreicher Artikel aus der Presse:
diepresse.com hat geschrieben:Die Welt bis gestern: Der größte Bluff des Udo Proksch

06.12.2007 | 19:13 | (Die Presse)

Vor 20 Jahren kam das Buch &#8222]
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Nov 20, 2008 2:55 pm

Aus der Rubrik "Leben" des Udo Proksch-Wikipediaeintrages:

[quote="wikipedia.de"]Leben

Proksch war ein Enfant terrible der österreichischen Gesellschaft, ab 1974 Besitzer der berühmten Kaiserlich und königlichen Hofzuckerbäckerei Demel und Gründer des Club 45, einer Seilschaft mit maßgeblichen Politikern (v. a. SPÖ), die nach dem Vorbild der italienischen P2 zur Erlangung von Machtpositionen errichtet wurde. Prokschs Eltern Rudolf und Anna Elisabeth waren &#8211]

Hier noch ein Link auf eine gewisse Charlotte: http://www.razyboard.com/system/morethr ... 531-0.html

Hierin finde ich vor allem den dritten Absatz beeindruckend:
"... So ist es kein Wunder, dass die schönsten Frauen zu seinen Füßen liegen, vier hat er geheiratet, darunter Daphne Wagner die Urenkelin von Richard, oder Erika Pluhar die gerade am Beginn einer großen Karriere stand.

Sie sagt heute noch, dass ihre Ehe ganz und gar nicht unglücklich gewesen war.
Diese Erika Pluhar war eine starke Frau, die nicht einknickte vor der Wiener Gesellschaft und im Gefängnis Lieder sang, vor Udo Proksch in der ersten Reihe.
„Schuldfragen habe ich mit ihm nicht erörtert", sagt sie. „Er hat genug gebüßt, und zwar würdig. Viele waren zu feig, ihn zu besuchen. Das ist halt so, wenn man selber Dreck am Stecken hat." "
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Grent
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Beitrag von Grent » Do Nov 20, 2008 3:05 pm

Neben der Wahl Klestils und des Jugoslawien-Kriegs (nach ein paar Wochen haben mich die Nachrichten so genervt, dass ich nur noch gezählt hab, wie oft "Milosević", "Karadžić" oder "Izetbegović" vorkommt ...) meiner ältesten Erinnerungen an Politik und Fernsehen.

Ich hätt gern einen vorher/nachher Vergleich seines Gesichts.
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Nov 20, 2008 3:33 pm

Hier noch ein Artikel aus "Die Zeit": http://www.zeit.de/1996/18/proksch.txt. ... xml?page=1
&quot hat geschrieben:Proksch hatte es zu großem Reichtum gebracht, lebte mit den Reichen, Schönen und Mächtigen der Welt. Er kannte sie alle, die Helden der Neuzeit: die Kreiskys, die Herrhausens und die Marcos; die Bosse der Banken, die Chefs der Staaten.
Bilder:

1.) 1960 mit Hundertwasser und Neuffer
2.) 1960 in New York auf einem Hochhaus
3.) 1973 alias Serge Kirchhofer bei der Arbeit für sein gleichnamiges Modelabel
4.) 1974 in Manila
5.) - keine Ahnung, aber ich schätze irgendwann gegen Ende 80er
6.) inhaftiert - nach der Operation

^Ich seh keine gravierenden Änderungen durch die OP vor allem im Vergleich zwischen 5 und 6. Zugenommen hatte er offensichtlich und irgendeine Schramme an der Stirn.
Dateianhänge
prokschnachher.jpg
prokschvorher.jpg
proksch_1974_manila.jpg
Serge Kirchhofer_Walfischgasse_1973.jpg
proksch_ny_1960.jpg
proksch1960+fr_hundertwasser+hans_neuffer.jpg
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Beitrag von Grent » Do Nov 20, 2008 3:51 pm

Ich glaub, Nase kleiner, Backen höher. Ich würd 5 und 6 nicht für die gleichen Personen halten, rein von diesen Bildern her. Aber stimmt: Gewicht spielt halt eine große Rolle.
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Brett
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Beitrag von Brett » Do Nov 20, 2008 4:04 pm

Es ist wirklich schwierig, Vergleiche anzustellen. Immerhin lächelt/schmunzelt er am Bild 6 (entspricht finde ich der Süffisanz, die aus dem Interview der "Zeit" spricht) und schaut bei 5 sehr ernst. Nasen können bei Drehung von vorne zu Halbprofil auch sehr verschieden ausschaun. EDIT: Aber ich denk auch, dass sie verkleinert wurde.

Dann noch der Bart ...

Zwei wirklich ähnliche Bilder, um besser vergleichen zu können, hab ich leider nicht finden können.

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Beitrag von Brett » Do Nov 20, 2008 7:05 pm

Ich glaub, die Augenbrauen sind auch geliftet worden.

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Beitrag von sAik0 » Sa Nov 22, 2008 11:00 pm

Aaah der Schweinehirt aus dem Lombard-Klub.
Eine wirklich eindrucksvolles Beispiel roter Dummheit.

Wie kommst du gerade jetzt auf die Geschichte?

To do is to be (Karl Marx)
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Brett
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Beitrag von Brett » So Nov 23, 2008 5:52 pm

Eigentlich per Zufall. Mir ist plötzlich der Name eingschossn, dann hab ich zu lesen begonnen und war eine ganze Weile beschäftigt ;-)

Mein Vater hat das Pretterebner-Buch. Werd ich mir mal borgen, weil mich die Details jetzt wirklich auch zu interessieren begonnen haben (wohlwissend, dass man dem Buch wohl nicht 100% Glauben schenken darf - angesichts dessen dürfte man sich aber nur auf Mathematikliteratur oder die Bibel beschränken ... und selbst da kommen mir Zweifel auf :cat :) .

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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Nov 24, 2008 12:33 am

Nachsatz: Weiß ich was nicht bezügl. Lombard-Club oder hast du etwas verwechselt?

Der Club, den Proksch gegründet hatte, hieß jedenfalls Club 45.

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