Die Finanzkrise

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Mi Mai 12, 2010 8:15 pm

Supa :)
http://www.teleboerse.de/nachrichten/do ... 65331.html

Das is im prinzip das selbe, was die USA gemacht hat (Staatsanleihen kaufen).. Also im prinzip druckens jetzt wohl mehr geld, um indirekt Schulden von den Staaten zu kaufen, die Schulden bei anderen EU-Staaten haben, weil sonst müsstens den Banken hier, die die Kredite gegeben haben Geld geben..

Das ist so wie beim DKT: wenn einer ganz am Boden ist, gibt man ihm noch ein paar 100er aus der Bank, damit die anderen ihn noch etwas länger ausnehmen können und mehr Geld am Ende haben (weil sich das Geld direkt von der Bank nehmen geht ja nicht .... ). :)

Und das beste ist, jetzt kommen sogar die Amis und wollen uns ihr selbstgedrucktes Geld als Krisenpaket andrehn, wohl weils sonst keiner ihnen mehr abnimmt :)

Aus der Sicht eines Technikers ist dieses ganze System ein kompletter Sauhaufen.. Wenn man z.B. vor so einem verworrenen, mit Altlasten überhäuften, undurchsichtigen gewachsenen und unnötig komplexen Software-System steht, das man permanent ankurbeln muss damits läuft, wird mans normalerweise sofort unbesehen wegschmeißen und komplett neu machen ;)

Ich sage mal vorraus, in den nächsten 10-15 Jahren wird es da einige grobe Veränderungen im Wirtschaftssystem geben, und bis dahin wirds ziemlich steil noch bergabgehn ..

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Mai 13, 2010 9:22 am

masta_stefant hat geschrieben:Ich sage mal vorraus, in den nächsten 10-15 Jahren wird es da einige grobe Veränderungen im Wirtschaftssystem geben
Oder gleich Krieg.

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Di Nov 16, 2010 4:33 pm

Karl will Exzellenz als Voraussetzung für Forschungsgelder:
http://www.orf.at/#/stories/2025682/

Ich finde, das ist eine gute Idee.. Das sollte man bei der Politik auch einführen. Jeder Politiker muss einen Katalog aufstellen, was er erreichen will, mit genauen, klaren Kritierien, wann das Ziel erreicht ist und v.a. wann es als Misserfolg gilt, und Geld gibts nur pro Erfüllung eines Ziels, abhängig vom gesellschaftlichen Nutzen des Ziels ..
Was man damit an Gehältern sparen könnte... :)
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Beitrag von mastastefant » Mo Mai 23, 2011 2:35 pm

Das neue Billiglohn-Land: USA :)
http://www.washingtonpost.com/business/ ... story.html
Allerdings hat USA als Billig-Outsourcing-Land trotzdem noch einen Nachteil gegenüber dem asiatischen Raum
Some managers from India have a hard time understanding what motivates U.S. workers and why they are less-educated than their Indian peers. One Indian-born manager said he thinks that the U.S. standard of living has spoiled Americans and that they take less pride in their work. In other words, he says, they are lazy.
Weils dazupasst, noch diese Meldung: McDonalds will was gegen Arbeitslosigkeit tun, schreibt 50.000 Burger-Brater-Stellen in den USA aus.
1Mio Leute bewerben sich .. (bei 300Mio Einwohner....)
http://www.allgov.com/Top_Stories/ViewN ... lds_110506
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Beitrag von mastastefant » Mi Feb 01, 2012 3:11 pm

Netter Artikel darüber, wie Banken Geld aus dem Nichts erzeugen und was man dagegen tun kann:
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36329/1.html
Denn wird ein geschöpfter Kredit getilgt, verschwindet die entsprechende Geldsumme zwar auch wieder (die Bank löscht den Betrag bei Rückzahlung einfach in ihrer Buchhaltung). Anders jedoch die Zinsen, welche die Bank in der Zwischenzeit kassiert hat - und die sie behält. Um welche Größenordnung es dabei geht, machen die Statistiken der Europäischen Zentralbank deutlich. Betrug die sogenannte Geldmenge M1 - worunter alles umlaufende Bargeld, sowie sämtliche Giroguthaben zählen - vor zehn Jahren im Euroraum noch etwa 2.500 Milliarden Euro, so sind es heute gut 5.000 Milliarden. Die Differenz wurde im Wesentlichen von privaten Banken aus dem Nichts geschöpft. Die entsprechenden Zinsgewinne kann sich jeder ausrechnen. Und, entscheidend: Dieses neu geschöpfte Geld floss - da Deutschland und Europa in den letzten Jahrzehnten "mangels" Krieg nicht wieder neu aufgebaut werden mussten - vor allem in die Spekulationsblasen, mit deren Zerplatzen nun sämtliche Volkswirtschaften zu kämpfen haben.
Worum geht es? Kurz gesagt: Huber schlägt vor, Geldschöpfung und Kreditvergabe voneinander zu trennen. Die privaten Banken sollen Kredite vergeben, aber nicht mehr selbst das Geld dafür schöpfen dürfen. Dies soll allein einer unabhängig gestellten Zentralbank vorbehalten sein. Die Banken müssten fortan ihre Kreditvergabe im Wesentlichen aus den bei ihnen angelegten Spargeldern finanzieren.
[..]
Die Ironie dabei: Das Ergebnis der Reform wäre ein Zustand, von dem die meisten glauben, dass er heute bereits existiert. Kredite, die aus Spareinlagen finanziert werden. Sicheres Geld auf dem Girokonto. Eine Zentralbank, die die Geldmenge effektiv steuert. Um es noch einmal zu betonen: All das haben wir heute nicht.
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Beitrag von mastastefant » Mo Aug 06, 2012 11:07 pm

Wie verrückt ist eigentlich das Finanzsystem mittlerweile?
Hier ein paar Links :)

Den Griechen geht das Geld für Schmiere aus, die Beamten müssen daher die Preise nach unten korrigieren:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/eu ... s-billiger

Von den Medien ziemlich unbeobachtet (meines Wissens), hats hier letzte Woche eine Trading-Software zerrissen, dadurch hat die Firma die den Krempl einsetzt 10Mio $ verloren .. pro Minute .. mal wieder ..
http://motherboard.vice.com/2012/8/3/wh ... n-a-minute
http://www.nytimes.com/2012/08/04/opini ... .html?_r=1

Und das kranke daran: die Firma verliert 440 Mio $ .. und das *könnte* nur ein Problem für die werden?!? Die machen nur durch Geld schieben einen *Ertrag* pro Jahr in der Größe!
As trading volumes swelled, the Wall Street guys jumped in. (Sophisticated traders, relying on their own rapid-fire computers, often love volatility because it leads to trading anomalies they can take advantage of.)
Wenn die da von Rapid-fire reden, die Spinner dort optimieren dort Nanosekunden raus, da gehts tatsächlich z.B. ernsthaft darum, wie lang das Glasfaserkabel zwischen den Börsen und den Computern ist. Irgendeine Analysesoftware versucht dann aus Rauschen irgendetwas rauszuinterpolieren was dann irgendeinen Vorteil gegenüber den anderen bringen soll, die genau das selbe machen..
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Bergsalz
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Beitrag von Bergsalz » Di Aug 07, 2012 11:00 am

Man möcht ja weglaufen, aber wohin?
"Hey hey hey!" That's what I say.

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Beitrag von mastastefant » Di Aug 07, 2012 11:44 am

Ich weiß leider nicht mehr wer mir das erzählt hat, ist auch schon ein paar Jahre her, aber der hat gemeint, ein Bekannter hat mal in ner Bank gearbeitet, und hat seitdem sein ganzes Geld einfach im Geldkoffer unterm Bett ;)
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Beitrag von florianklachl » Di Aug 07, 2012 12:00 pm

Immerhin in Europa wird der Hochfrequenzhandel schon bald gestoppt, wenn nach und nach die Finanztransaktionssteuer eingefuehrt wird (in Frankreich gibt es sie schon dank Herrn Sarkozy).
Das wird vor allem den Kleinanlegern helfen, die nicht so schnell reagieren koennen und dann immer die Spanne draufzahlen muessen, die die Computerhaendler mit ihren Algorithmen gewinnen. Wenn zB die naechste Faceb00k-Verkaufswelle anrollt, muessen sich die "normalen" Aktienbesitzer damit abfinden, dass sie bei einem Verkauf weniger bekommen, weil die Algorithmen dann schon laengst ihre Papiere zu Geld gemacht und den Kurs dadurch gedrueckt haben.
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Beitrag von florianklachl » Di Aug 07, 2012 12:07 pm

@mastastefant: Ich empfehle zur Anlage italienische Staatsanleihen, die koennen naemlich nicht so leicht gestohlen werden, bringen Zinsen weit ueber der Inflationsrate und sind de facto ausfallssicher (wenn sich die Krise verschaerft, beginnt die EZB zu drucken und Anleihen aufzukaufen, so wie es die amerikanische Notenbank schon laenger erfolgreich macht). Edit: Angaben ohne Gewaehr.
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