Die Finanzkrise

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Osterhasi
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Beitrag von Osterhasi » Mi Mai 06, 2009 2:58 pm

Der Sohn eines arabischen Scheichs studiert in Tschechien. Nach einem Monat schreibt er nach Hause:


"Böhmen ist wunderschön, die Menschen sehr angenehm und es gefällt mir hier ausgesprochen gut. Nur ab und zu schäme ich mich, wenn ich mit meinem vergoldetem Mercedes zur
Schule fahre und einer meiner Professoren gerade aus der Straßenbahn aussteigt."


Ein paar Tage später folgt ein Scheck über 1 Mio Dollar und eine kurze Nachricht von den Eltern:


"Mache uns keine Schande, kaufe Dir auch eine Straßenbahn!"
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

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Grent
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Beitrag von Grent » Mi Mai 06, 2009 3:44 pm

:D

Top.
Religion is like a penis.

RocketLeague:
RLTN | RLStats | ballchasing.com | calculated.gg
:flag:

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florianklachl
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für alle Maria Schaumayer Fans

Beitrag von florianklachl » Do Jul 23, 2009 11:56 am

die ehemalige Notenbank-Präsidentin im Interview über Ursprung und Folgen der Finanzkrise.
Maria Schaumayer hat geschrieben:Das wäre verheerend. Dann bekämen wir eine Megainflation und China wird die Welt aufkaufen und wir werden alle Chinesisch lernen müssen.
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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sAik0
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Beitrag von sAik0 » Sa Jul 25, 2009 1:50 pm

Gottes Willen.
Eloquente Westentaschen-Ökonomin (?)

To do is to be (Karl Marx)
To be is to do (Jean Paul Sartre)
Do be do be do (Frank Sinatra)

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Sep 25, 2009 8:55 pm

Bitte klärt mich auf, hab keine Ahnung:

Warum wird bei einem G20-Gipfel über Managerboni entschieden?
Es geht lediglich um Manager, die für Banken arbeiten, oder?

Inwieweit kann ein Staat in die Gehaltsstruktur von Banken eingreifen bzw. welche rechtliche Grundlage gibt es dazu?
Warum nur bei Banken, nicht aber bei anderen Branchen - gäb's da nicht auch Manager mit Boni?
Forma, Eier Gnodn.

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zobi
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Beitrag von zobi » Sa Sep 26, 2009 9:19 am

Imho: (kein Anspruch auf Vollständigkeit)
Warum wird bei einem G20-Gipfel über Managerboni entschieden?
Um einen einheitlichen (rechtlichen) Rahmen festzulegen innerhalb dessen sich die Migtglieder bewegen, d.h. es soll keine unterschiedlichen Ansätze oder Bewertungen geben um Vergleichbarkeit etc. zu erhöhen.
Es geht lediglich um Manager, die für Banken arbeiten, oder?
Nein, es geht um "Managerboni", das betrifft vor allem Großkonzerne (zB im Automobilbereich), Banken, etc.
Inwieweit kann ein Staat in die Gehaltsstruktur von Banken eingreifen bzw. welche rechtliche Grundlage gibt es dazu?
Kann er nur wenn er (i) beteiligt ist oder eben wenn (ii) die Boni so absurd hoch sind bzw. nicht in Relation zu irgendwelchen Unternehmenszahlen//Erfolgszahlen stehen dass man von Veruntreuung sprechen kann. Ausserdem hat er natürlich eine moralische/ethische Vorbildfunktion als (Mit-)eigentümer vieler großen Unternehmen. Er kann natürlich auch über gewisse Hebel (Unternehmensgesetz etc.) die konkreten Handlungsspielräume verändern, gerade bei Banken wird da schon bisher (stark) reguliert (siehe Basel II).
Warum nur bei Banken, nicht aber bei anderen Branchen - gäb's da nicht auch Manager mit Boni?
siehe 2

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Mo Mai 03, 2010 1:35 am

Der Autor des meistgelesenen Blogs in Österreich sieht im Zusammenhang mit der Eurokrise für die Zukunft ziemlich schwarz:

Wir sind nicht dem Eisberg ausgewichen, sondern wir haben der Musik nur aufgetragen, noch länger zu spielen, damit auf der Titanic nur ja keine Panik entsteht, während die letzten Chancen versäumt werden, in Rettungsboote umzusteigen.

http://www.andreas-unterberger.at/2010/ ... r-titanic/
http://www.proreligion.at/

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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Mai 03, 2010 9:14 am

Ja, na bis die Blase platzt, hab ich hoffentlich schon meinen eigenen kleinen Garten und grab mir meine Erdäpfeln selber aus bzw. hack den Hendln die Schädeln ab ...
Forma, Eier Gnodn.

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version4x
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Beitrag von version4x » Mo Mai 03, 2010 4:57 pm

Also in Naturalien investieren und Bier einlagern :bier:
......!

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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Mo Mai 03, 2010 9:00 pm

Gut, das sollte ja nicht wirklich überraschen, dass wenn man um ne Finanzkrise zu überwinden man einfach nur noch mehr Schulden macht, dann halt alles wie eben kurz vor der Krise ist, nur mit noch mehr Schulden :)

Das Problem ist, dass das ganze Finanz-System einfach schon viel zu komplex, undurchsichtig und mit Altlasten voll ist (wie auch bei Gesetzen), genauso wie Software einfach irgendwie entworfen wird, ewig gepatcht und gehackt wird, bis man irgendwann mit einem historischen Monster dasteht, das sich keiner mehr angreifen traut.

Bei Software wirft mans dann einfach irgendwann weg und fangt von vorn an, mit der Erfahrung aus dem alten System aber ohne den Altlasten, und macht ne neue Major-Version.
Genauso müsste man mal beim Finanzsystem mal (kontrolliert) neu durchstarten und Wirtschaft 2.0 rausbringen.. Am Besten die nächste Krise dazu nutzen :)

Ein Prof von mir hat auch gemeint, die Deutschen (aber sicher genauso der Rest) haben z.B. nicht wirklich eine Wahl, ob sie für die Griechen Geld ausgeben. Denn wenn sie es nicht den Griechen direkt geben, müssen sie den Banken hier wieder Geld zuschieben, bei denen die Griechen Schulden haben.

Wir sind da drauf gekommen, weil er die 'Twelve Principles of Resilience' im Bezug auf fehlertolerante Systeme vorgestellt hat, und gemeint hat, die kommen ursprünglich aus der Energieversorgung, aber passen eigentlich auch gut fürs Finanzwesen (und anderes):
- Simplicity: Complexity breeds weird failure modes which cannot be foreseen, understood even in hindsight, or fixed. Nobody can see what is wrong. Simplicity, in contrast, provides what designers call "transparency": anyone can see what is wrong.
- Fine-grained, modular structure: The system should be decomposed into components that are small fault containment units.
- Diversity: ensure that different components will fail in different ways, rather than being mown down en masse by a single event.
[..]
- Maintainability: Technologies which are understandable are also likely to be maintainable. Technologies which can be built and maintained only by a pool of highly specialized people using unusual skills, processes, and materials are hard to reproduce even in ideal conditions.
- Limited demands on social stability: At some level of complexity and at some level of requirement that failures be extremely rare, reliability ceases to be an engineering problem - the failure rates of pipes, motors, transistors, and even software. It becomes a people problem - the unaviodable fallibility and the occasional irresponsibility, irrationality or malice of the people who must design, build, run, and maintain the system.
(Lovins, Brittle Power, 1982, pp.195)
http://en.wikipedia.org/wiki/Brittle_Power

Ich find, die ersten 3 Punkte passen recht gut aufs Finanzsystem. Der letzte Punkt ist spannend im Zusammenhang mit dem modernen Sicherheitswahn. Absolute Sicherheit gibts einfach nicht, nur Fehlerwahrscheinlichkeiten von Gefahren und deren Auswirkungen. Ab einer gewissen "Unwahrscheinlichkeit" nützt einem auch die beste Technik nix, die Menschen im System müssen mitspielen, d.h. man braucht eine stabile Gesellschaft (und ein System ohne User ist witzlos).

Im Prinzip läufts auf das hinaus, was auch immer mehr in der Informatik gilt: Wenn einem ein künstliches System zu komplex wird, braucht man nicht drüber jammern, sondern bauts halt einfacher neu (was natürlich nicht so einfach ist :) ).

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