Die Finanzkrise

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Grent
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Beitrag von Grent » Mo Aug 04, 2014 10:36 am

Mal schauen, wieviel ich am Ende des Jahres für meine staatlich geförderte Pensionsvorsorge herausbekomme (die Mindestlaufzeit von 10 Jahren läuft ab).
Derzeit ist etwas weniger drauf, als ich eingezahlt habe. Sprich, alle Zinsen und Förderungen hat sich die Finanzkrise gekrallt.
Das lustige ist aber, dass ich - wenn ich frühzeitig beende - glaub ich die Hälfte der Förderungen zurückzahlen muss (sprich, es wird abgezogen).

Aber da das schwarz-blaue Produkt "staatlich geförderte Pensionsvorsorge" laut Experten ziemlicher Mist ist, zahlt es sich vielleicht trotzdem aus.

Ist noch jemand von euch in dieser misslichen Lage?
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » So Sep 28, 2014 3:39 am

Und da ist sie auch schon, die Neuberechnung des BIP (vgl. #70): fuer Oesterreich bringt sie ein sattes Plus von 9,5 Mrd.
Ich freu mich schon auf die Jubelmeldung der Regierung im naechsten Jahr, wenn es dann heiszt, die Staatsschuldenquote ist ~2% niedriger als urspruenglich veranschlagt.

[Quote="Teletext"]Neuberechnung: BIP um 9,5 Mrd höher Neue EU-Standards bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts erhöhen Österreichs Wirtschaftsleistung auf einen Schlag um 9,5 Milliarden Euro auf 322,6 Milliarden Euro im Jahr 2013. Unter anderem werden nun auch Ausgaben für Forschung und Entwicklung von der Statistik Austria als Investitionen miteinberechnet. Mit der Revision wurden alle BIP-Daten bis 1995 neu berechnet. Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum in Österreich von 1,9 Prozent pro Jahr im Zeitraum 1995 bis 2013 bleibt trotz Neuberechnung dennoch unverändert.[/Quote]

@Grent: Ich weisz nicht, was an der staatlich gefoerderten privaten Pensionsvorsorge schlecht sein soll, auszer, dass es da ein kurzfristiges Risiko gibt wegen der Veranlagung in Aktien. Du kannst da aber glaube ich selbst bestimmen, zu welchen Teilen wo veranlagt werden soll, so wie bei der betrieblichen Pensionsversicherung. Vorzeitig aussteigen zahlt sich glaub ich nur dann aus, wenn du das Geld gerade akut brauchst und sonst einen Kredit aufnehmen muesstest, die staatliche Foerderung bringt ja schlieszlich einiges an zusaetzlichen Zinsen.
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Mo Mai 18, 2015 7:52 am

Wer ueberlegt, Geld in Gold zu verwandeln, sollte das moeglichst bald tun, sogar Alan Gr33nspan, der die Politik des Gelddruckens populaer gemacht hat, meint inzwischen, Gold sei die einzige verbleibende harte Waehrung:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/in ... d-das-Gold

Abgesehen von der zu erwartenden Inflation (EZB druckt gegenwaertig Billionen) sind auf den Finanzmaerkten auch in Baelde einige "Verwerfungen" zu erwarten: angeblich sollen demnaechst die europaeischen Banken abgewertet werden (weil die Hypo gezeigt haben soll, dass nach den neuen EU-Regeln die Staaten nicht mehr unbegrenzt zu haften brauchen), darueber hinaus sieht es danach aus, dass Griechenland demnaechst in der einen oder anderen Form in Konkurs geht (vermutl. wird die Partei der wahren Finnen, die jetzt in der finnischen Regierung drin ist, ein neues "Rettungspaket" nicht durchgehen lassen).
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Mi Dez 30, 2015 1:03 am

Inzwischen tun sich sogar die Boersengurus schwer mit dem Spekulieren aufgrund der unvorhersehbaren Lage auf den Finanzmaerkten:
Marc Faber, Wirtschaftsblatt hat geschrieben: Grundsätzlich würde ich [einem Freund] sagen, dass wir nicht wissen, wie die Verrücktheit der Notenbanken mit ihrem koordinierten Gelddrucken enden wird. Es ist rund um den Globus wie bei einem Wettlauf, bei dem ein Läufer den Stab dem nächsten gibt. Es begann in den USA mit dem Quantitativen Easing (QE) 1 und 2. Wir hatten Operation Twist, danach QE 3. Es folgten die Japaner, die ihre Geldmenge wesentlich erhöht haben, indem die Bank of Japan Assets aufgekauft hat, was den Yen schwächte. Zur gleichen Zeit begann die EZB mit gewaltigen Anleihenkäufen, was die Zinsen auf ein Rekordtief getrieben hat.

[..] Wir wissen nicht, wie es weitergeht. [..] Die Anlagemärkte werden weitgehend durch die Geldpolitik getrieben. Sie können also eine Wirtschaft haben, die in einer Rezession ist, in der die Reallöhne beziehungsweise persönlichen Einkommen sinken, aber die Börsen und Kunstmärkte weiter steigen. Die Fed weiß nicht, was passieren wird, wenn sie die Geldmenge verändert. Die Auswirkungen sind ihr nicht bekannt. Das Geld kann hierhin oder dorthin fließen. In diesem Umfeld ist es schwierig, Prognosen abzugeben.

[..] Wir haben weltweit noch nie so niedrige Zinsen für eine so lange Zeit gehabt. Es ist wirklich etwas Einzigartiges in der Weltwirtschaftsgeschichte passiert. Das hat es noch nie gegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut enden wird.
Der Guru empfiehlt uebrigens, Vermoegenswerte zu diversifizieren und u.a. in Platin zu investieren! :thumbsu:

http://wirtschaftsblatt.at/home/boerse/ ... ern.portal
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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Jun 24, 2016 8:12 am

Bravo, jetzt haben die britischen Rechtspopulisten also ihren EU-Austritt.
Startschuss für Nachahmer und eine folgende Euro-Achterbahnfahrt.
Da kommen interessante Zeiten auf uns zu. Als hätten wir nicht schon genug am Hals ...
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Fr Jun 24, 2016 6:03 pm

Die spinnen, die Briten. Man braucht sich ja nur denen Küche anschaun, wenn man da jeden Tag Chips mit Pfefferminz-Sauce frisst ists ja kein Wunder wenn da das Hirn ausklinkt.

Hobbyking hat ja jetz auch schon ein EU Warehouse, und ich war auch schon ein paar mal dort und hab nicht vor nochmal hinzureisen, insofern kratzts mich nicht weiter.. :sau: Bleibt nur zu hoffen dass jetzt die Britische Wirtschaft schnell genug sich selbst in den Boden rammt um als abschreckended Beispiel allen anderen zu dienen, die über nen Austritt nachdenken.

Ein kleiner Teilaspekt z.B. ist sicher mal, dass selbst wenn die Briten jetzt noch ne zeitlang mit dabei sind, wird sicher jetzt keiner mehr irgendein EU-Forschungsprojekt mit britischen Unis als Partner einreichen. Das ist schon schwer genug dass man da überhaupt was durchbekommt, und mit so nem Risikofaktor wird das jeder meiden wie es nur geht. Und bis da nicht irgendeine entgültige Regulierung am Tisch ist, wird das auch mal so bleiben, also sprich die nächsten 5-7 Jahre mal, d.h. für die nächsten 7-8 Jahre gibts mal keine neuen EU-Projekte in UK. Man darf gespannt sein was das für die größtenteils ausländisch besetzten Unis bedeutet.. Aber wer braucht schon Hitech-Arbeitsplätze, wenn die eh erst mal die ganzen Briten für Jobs eingesetzt werden, die primäre Immigrantendomäine sind..

John Oliver über Brexit:
[video=youtube;iAgKHSNqxa8]https://www.youtube.com/watch?v=iAgKHSNqxa8[/video]
Bei so Leuten wie bei 8:20 muss man ja schon froh sein dass man sich für solche Leute nicht mehr fremdschämen muss.

Ich bin ja jetzt erst besonders heilfroh dass VdB gewonnen hat, beim Hofer wären wir jetzt auch schon ausgetreten.

Aber wie bei uns, mit grad mal 1% Mehrheit da von Sieg oder gar "klarer Mehrheit" wie da manche Zeitungen sprechen zu reden, das ist schon ein ziemlicher Witz. Um so erschreckender, dass die ganzen Rechtspopulisten anscheinend ziemlich genau 50% Anteil derzeit überall ausmachen.

Das ist vielleicht wenigstes der Vorteil von dem ewig langem Wahlkampf in den US.. da hat Trump mittlerweile lange genug Zeit gehabt sich öffentlich zum Trottel zu machen dass jetzt langsam auch den letzten Dumpfbacken dämmert dass der nur ein gerupftes Huhn dem man ein Vogelnest draufgeklebt hat ist..
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Di Jun 28, 2016 10:21 pm

John Oliver Post-Brexit:
[video=youtube;nh0ac5HUpDU]https://www.youtube.com/watch?v=nh0ac5HUpDU[/video]
The United Kingdom - a place whose very name after this week's events is beginning to sound a bit sarcastic.
Bam! :D
The sequel to the movie [Independence Day] they are quoting just openend this week, and featured the wholesale destruction of London, which is beginning to feel pretty fucking appropriate right now
:D

Tja, dumm gelaufen, aber das hat man halt auch davon wenn man aus Protest für irgendeinen Scheiß stimmt.

Aber keine Krise kann so schlecht sein dass ein Auftritt von Donald Trump sie nicht noch widerlicher machen kann ..
[video=youtube;d8NdQrGljHM]https://www.youtube.com/watch?v=d8NdQrGljHM[/video]

So wurde Trump im übrigen in Schottland empfangen :)
http://i.imgur.com/1BG7qNi.jpg

Auch ein kleines Detail am Rande: Nachdem die UK nicht mehr in der EU drin sind, ist jetzt plötzlich beim EU-Datenschutz ein großes Fragezeichen aufgetaucht.. damit ist bei den Firmen plötzlich Öha bei den ganzen Cloud-Lösungen die da auch nach UK ausgelagert sind, das geht jetzt nämlich nicht mehr.
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Beitrag von Brett » Do Jun 30, 2016 9:22 pm

Leseempfehlung: http://diepresse.com/home/5040452

Na, liab, muz muz muz, für die Aufgabe nicht geeignet, ui ui.

Oder wie der rulez! in solchen Situationen zu sagen pflegt: "Na jo mei!! Simma grad auf'd Welt kommen?"
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Beitrag von florianklachl » Do Jun 30, 2016 10:24 pm

Aus Sicht der Briten ist der Brexit langfristig wahrscheinlich gar keine so schlechte Entscheidung gewesen.

Verhandlungstaktisch sieht es fuer die Briten naemlich gar nicht so schlecht aus: solang sie keinen offiziellen Antrag auf Austieg stellen, bleiben sie in der EU und koennen, wenn die EU nicht mit ihnen verhandeln will, ueberall ein Veto einlegen (bewaehrte Thatcher-Taktik). Sobald die EU dann doch einlenkt und Verhandlungen ohne Ausstiegsantrag zustimmt, koennen die Briten dann gemuetlich auf Zeit spielen, so wie das die Schweizer erfolgreich getan haben. Die Schweiz hat nach ca. 15 Jahren an Verhandlungszeit alle Rosinen zugestanden bekommen, die man von der EU nur kriegen kann. Auch in der Forschung ist die Schweiz bei allen EU-Projekten dabei.

Leider schaut es mit dem J3T Reaktor alledings nicht gut aus, der wird jetzt wahrscheinlich 2018 stillgelegt werden, die geplanten Experimente mit Deuterium und Tritium werden dann nicht stattfinden koennen. Der oberste britische Chef bei J3T hofft allerdings noch auf eine Verlaenerung der Laufzeit mit folgendem Argument: "To have a €2 billion piece of kit and throw it away because no agreement can be reached would be foolish in the extreme." (http://www.sciencemag.org/news/2016/06/ ... pean-union)
http://www.proreligion.at/

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Beitrag von mastastefant » Fr Jul 01, 2016 1:07 am

florianklachl hat geschrieben:"To have a €2 billion piece of kit and throw it away because no agreement can be reached would be foolish in the extreme."
Nunja, das ist ja nun grad das Problem mit den ganzen Rechtspopulisten und Drumpfs der Welt .. deswegen kann ich mir gut vorstellen dass der Jet und ITER selbst wenn nicht komplett aufgegeben aber doch zumindest erheblich zurückgeschlagen werden. In den EU Projekten dürfen die Briten z.B. ja schon dabei sein, aber sie müssen sich halt selbst finanzieren.. mit den 350M Pfund, die halt leider doch nicht verfügbar sind, und selbst wenn da ein Teil von dem Geld im Land bleibt, wird das erst mal in alles andere im Land fließen, was da grad zamkracht.
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