Die Finanzkrise

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Brett
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Beitrag von Brett » Mi Aug 08, 2012 7:35 pm

florianklachl hat geschrieben:da weisz man naemlich wirklich nicht, ob man sein Geld spaeter wiederbekommt oder nicht, es hat ja auch schon einen Ausfall von ueber 50% gegeben bisher.
Ich persönlich betrachte die Sache zunächst aus der Sicht der Griechen. Mit irgendeinem Investor, der anscheinend so viel Geld hat, dass er es aus Fadesse in derart riskante Geschäfte überhaupt zu investieren wagt, kann ich mich einfach nur schwer identifizieren bzw. hab ich keine Lust dazu.

Den Vergleich mit dem Casino empfinde ich als schlechten Scherz. Der Verlust den jemand durch eine riskante Fehlinvestition wegstecken muss, kann jedem Außenstehenden egal sein und wenn ein Casinobetreiber in derselben Aktion zu Geld kommt auch. Das sind Einzelschicksale, die sich in einem weitgehend geschlossenen System zutragen. Ob der eine oder der andere Deppate das Geld hat, ändert in dem Fall ja relativ wenig an seinem Wert.

Wenn jedoch der überwiegende Anteil von Staatsanleihenkäufen durch immer irrwitzigere Steuerreformen und Sparpakete die Bevölkerung Griechenlands immer mehr in aussichtslose Situationen bringt, darunter der Großteil, der nicht einmal irgendwas direkt mit der Verschuldung zu tun hat, dann ist das schon was anderes. Dass durch solche Käufe mit solchen Rückzahlungsraten die Leute dort immer weiter in die Tiefe gerissen werden, ist das einzige Sichere an dem Geschäft - und tatsächlich verantwortungslos. Egal ob das Geld je aus Griechenland zurückkommt oder nicht.

Oder siehst du wirklich eine Perspektive für eine langfristige Erholung der griechischen Wirtschaft durch Staatsanleihen? Bitte ehrlich antworten. ;)
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Mo Aug 13, 2012 1:41 am

mastastefant hat geschrieben:Das hat Inflation halt so an sich Wenn das Geld auf der Bank liegt wirds ja deswegen genauso weniger wert. Man bekommt halt irgendwelche Zinsen drauf, von Geld das die Bank irgendwo aus der Luft herzaubert (über Kredit-zinsen, Aktien oder sonstiges, sprich Geld von A nach B schieben).
Da möchte ich schon widersprechen, wenn man das Geld auf der Bank hat, wird es nicht weniger wert, vorausgesetzt natürlich, man laesst es nicht auf dem Girokonto, sondern gibt es auf ein Sparbuch. Bereits für eine Bindung von nur einem Jahr bieten manche Banken einen Zinssatz, der über der Inflationsrate liegt (eine Übersicht der besten Kapitalsparbuchzinsangebote der heimischen Banken findet man im Teletext - teletext.orf.at - auf Seite 428), und das, obwohl die Zinsen in Europa derzeit so niedrig sind wie noch nie. Ich sehe eigentlich keinen einzigen Vorteil darin, sein Geld unter dem Kopfpolster anstatt auf dem Sparbuch zu haben (außer vielleicht, dass man sich die Mühe antun muss, auf die Bank zu gehen). Das Guthaben einfacher Sparer ist vom Staat bis zu einem sechsstelligen Betrag geschützt, d.h. auch dann, wenn die Bank eingeht, kann man sein Geld nicht verlieren. Selbst, wenn man nicht möchte, dass die Banken mit dem Ersparten wirtschaften, ist es besser, man legt es an. Es ist nämlich ein Irrglaube, dass die Banken keinen Zugriff darauf hätten, wenn man es zuhause hortet. Der Euro wird derzeit gerade deshalb entwertet, weil die südländischen Banken zu wenig Spareinlagen haben und deshalb das Geld von der EZB ausborgen müssen. Dieses Geld muss von der EZB erst "gedruckt" werden, dadurch steigt die im Umlauf befindliche Geldmenge und der Euro wird weniger wert. In anderen Worten holen sich die Banken dein Geld, wenn du es ihnen nicht freiwillig gibst, indem sie deren Entwertung verursachen und die Wertdifferenz indirekt einstreichen. Da ist es doch wirklich besser, man lässt sie wenigstens Zinsen dafür zahlen, dass sie mit unseren Ersparnissen Geschäfte machen.
Ein bisschen möchte ich die Banken verteidigen, wenn ihnen der Vorwurf gemacht wird, sie würden Geld aus der Luft daherzaubern, während andere dafür arbeiten müssen. Zumindest die gewöhnlichen Geschäftsbanken müssen sich sehr wohl anstrengen, wenn sie Gewinne erwirtschaften wollen, ihre schwierigste Aufgabe ist es, Risiken richtig abzuschätzen und in den Kreditzinsen, die sie verlangen, richtig einzupreisen. Das ist mit Sicherheit kein einfaches Geschäft.

@Griechenland-Thema:
Die Zinsen für griechische Staatsanleihen haben für Griechenland praktisch keine Auswirkungen, die griechische Regierung braucht ja schon seit Jahren kein Geld mehr auf dem Markt aufzutreiben, weil es dieses von den anderen Euro-Staaten bekommt. Mein Mitleid mit Griechenland hält sich eigentlich in Grenzen. Es stimmt schon, für die Misswirtschaft sind in erster Linie die Politiker verantwortlich (sowie einige amerikanische Großbanken wie G0ldman und Sachs, die mitgeholfen haben, Bilanzen zu fälschen, damit Griechenland dem Euro beitreten konnte). Manche Griechen müssen jetzt die Zeche dafür bezahlen, dass sich der Staat überschuldet hat, obwohl sie nur wenig dafür können. Das griechische Volk in seiner Gesamtheit ist aber an der Überschuldung nicht ganz unschuld, Steuerhinterziehung und Korruption bis in die kleinsten Gemeinden hinein sind dort gang und gäbe. Reformen und Sparpakete sind die einzige Möglichkeit, Griechenland langfristig zu stabilisieren. Die Einschnitte fallen natürlich mitunter drastisch aus (zB wenn die Einkommen der Beamten schlagartig um 20% gekürzt werden müssen), sie sind aber absolut notwendig auch aus Gerechtigkeitsgründen. Die Alternative wäre nämlich, dass Griechenland von den anderen Euro-Staaten ausgehalten wird, die dann jedes Jahr zig Milliarden dorthin überweisen müssten. Wie kommt aber ein Land wie die Slowakei dazu, Griechenland unterstützen zu müssen, obwohl ein slowakischer Pensionist eine fünf Mal niedrigere Pension erhält als ein griechischer Rentner, die Slowaken fast nur halb so viel verdienen wie die Griechen, obwohl sie mehr und länger arbeiten müssen, obwohl die Slowakei wesentlich weniger Geld für Soziales und Militär ausgibt und auch deutlich weniger Beamte anstellt als Griechenland? Der frühere slowakische Parlamentspräsident Richard Sulik schreibt in der Zeitung Die Zeit: "Neuerdings hat die Slowakei, ärmstes Land der Euro-Zone, die Ehre, private spanische Banken zu retten. Wir haben nicht einmal eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen den zwei größten Städten, aber wir retten private Banken in einem viel reicheren Land." Dasselbe gilt natürlich auch in Bezug auf Griechenland. Man kann Herrn Sulik imho nicht verübeln, dass er die slowakische Regierung platzen hat lassen, als es darum gegangen ist, ein Hilfspaket für Griechenland zu verabschieden.
Griechenland ist imho ein typisches Beispiel linker Desinformationsstrategie. Man dramatisiert die Situation und schimpft nach bester populistischer Manier über die Finanzwirtschaft, um davon abzulenken, dass in Europa für die Überschuldung und die daraus entstehenden Probleme in den meisten Ländern praktisch ausschließlich linke Regierungen verantwortlich zu machen sind. Man macht Schulden, um Almosen und Wahlzuckerl an die Bevölkerung zu verteilen und so die nächste Wahl zu gewinnen. Man suggeriert dadurch "soziale Wärme", das Gegenteil ist aber der Fall. Schulden machen bedeutet nämlich Umverteilen von ganz unten nach ganz oben, ist also zutiefst asozial! Um Österreich als Beispiel zu nehmen: hierzulande werden jährlich ~8 Milliarden Euro an Zinszahlungen für die Staatsschulden geleistet. Das sind 8 Milliarden für Banker, Superreiche u.a., die im Besitz der Staatsanleihen sind. 8 Milliarden an Steuergeldern, die man sonst für sozial Bedürftige zur Verfügung hätte. 8 Milliarden pro Jahr für Schulden, die wahrscheinlich nie mehr zurückgezahlt werden, und die wir in erster Linie den Bundeskanzlern Kreisky, Vranitzky, Klima und Faymann zu verdanken haben. Der Schuldendienst ist inwzischen der dritthöchste Budgetposten im österreichischen Staatshaushalt.
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Brett
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Beitrag von Brett » Di Aug 14, 2012 9:09 am

Okay, aber ...
Brett hat geschrieben:... siehst du wirklich eine Perspektive für eine langfristige Erholung der griechischen Wirtschaft durch Staatsanleihen?
Ich nicht. Was müsste man für eine nachhaltige ( ;) ) Lösung der Misere deiner Ansicht nach jetzt tun?
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Di Aug 14, 2012 10:55 am

Brett hat geschrieben:siehst du wirklich eine Perspektive für eine langfristige Erholung der griechischen Wirtschaft durch Staatsanleihen?
Naja, die Alternative zu Staatsanleihen ist, dass Griechenland pleite geht und aus dem Euro raus muss. Was langfristig besser ist, weisz wahrscheinlich niemand. Die Schmerzgrenze, Griechenland bankrott gehen zu lassen, duerfte jedenfalls aus Angst vor einer darauffolgenden Wirtschaftskrise sehr hoch sein, wenn man ansieht, wie nachsichtig die EU ist und wie sie sich von den griechischen Politikern an der Nase herumfuehren laesst (Am besten gefallen hat mir, wie sich der neue griechische Premierminister sowie der alte und der neue griechische Finanzminister beim letzten EU-Gipfel ploetzlich entschuldigen haben lassen, weil sie alle zur selben Zeit einen wichtigen Termin beim Arzt hatten (Zahnarzt, Augenarzt). Statt dessen ist der griechische Praesident geschickt worden, der aber in der griechischen Politik nichts zu sagen hat. Das alles, damit Griechenland keine Sparverhandlungen fuehren braucht. :thumbsu :) .
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Beitrag von Brett » Di Aug 14, 2012 12:08 pm

florianklachl hat geschrieben:Naja, die Alternative zu Staatsanleihen ist, dass Griechenland pleite geht und aus dem Euro raus muss.
So seh ich das nämlich auch. Entweder Griechenland muss aus dem Euro raus, oder der Euro muss raus. Irgendwas geht sicher kaputt.

Ich würd Ersteres eigentlich vorziehen, bzw. als Rettungsvorschlag (sofern das wirklich einer ernst meint ...) sowas wie PPP-Projekte anbieten, die in Griechenland anzusiedeln wären, die die EU fördert aber auch mitbestimmt und kontrolliert. Bzw. in Kooperation mit anderen EU-Ländern, die ohnehin gerne eine Niederlassung in Griechenland hätten. Jedenfalls unmittelbar gekoppelte Realwirtschaft.

Das ist zwar sicher nicht einfach, aber die Staatsanleihen bringen einfach keinem was, außer (kurz- bis mittelfristig) dem Investor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Geld, das die Griechen als Staatsanleihen bekommen - angesichts des Volumens, das sie rückzahlen müssen - von ihnen selbst so sinnvoll investiert werden kann, dass es zu irgendeiner Verbesserung führt.
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mastastefant
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Beitrag von mastastefant » Sa Jan 05, 2013 12:59 am

Yes, we coin!

Wie verhindert man, dass dem Staatshaushalt das Geld ausgeht?
Antwort: Ganz einfach, die Notenbank prägt im Namen des Präsidenten ein oder zwei Spezial-1-Billion-Dollar-Münzen, die legt die Notenbank in den Safe und kauft damit die Schulden zurück, dann macht man neue Schulden für Kleingeld, und schon ist man wieder flüssig.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/h ... 64755?null

Wie redet man sich ein, dass das ganze nicht nur komplett hirnverbrannt ist? Auch da haben die Amis eine Antwort:
Das ist zwar ein Trick - aber die Schuldengrenze ist selbst schon eine verrückte Sache.
Na dann .. :cat:
Und außerdem ..
Ein Argument der Befürworter der Taktik: Die Regierung würde nicht übermäßig Geld in Umlauf bringen, sondern mit der Billion nur ohnehin geplante Ausgaben finanzieren.
.. seht ihr, da werden nur Ausgaben finanziert damit, kein Geld aus dem nichts erzeugt .. höchstens 1-2 Billionen. Ich bin mir sicher, wenn man Ami ist, ist das alles ganz logisch.

Praktisch wird dadurch natürlich einfach um den Haben-Zahlenwert zu vergrößern die Einheit verkleinert .. Falls sich also wer gefragt hat, wo eigentlich die Inflation herkommt, ein einfacheres Beispiel gibts wohl kaum.

Soviel auch zu der Theorie, in Obamas zweiten Runde wird er mal was durchbringen, weil die Republikaner ja doch irgendwann mal mitmachen müssen weil sonst das Land komplett in den Boden gefahren wird. Allerdings, um mal Lukas Resetarits zu zitieren:
In der Fliegerei gibts da einen Fachausdruck, abgekürzt heißt das CFIT, ausgeschrieben Controlled Flight Into Terrain. Des is wenn olle zwa fest lenken tun, und sich dennoch ung'spitzt in Berg einehaun..
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Beitrag von mastastefant » Mo Jan 07, 2013 1:09 am

Das is mal was fürn Klachl :)

Back to the roots: Schweizer Firma will jetzt Mini-Goldbarren herstellen, bei denen man sich 1g-Stücke runterbrechen kann zwecks Zahlungsmittel :)
http://www.reuters.com/article/2012/12/ ... N820121221

Leider kein Bild dabei, ich stell mir das so vor wie eine Gold-Toblerone ;)

Edit: Da gibts Bilder, doch eher wie Lindt statt Toblerone ;)
http://www.combibar.com/?L=3793

Super, endlich kann man wieder Inflation erzeugen durch Rand abfeilen ;)
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Beitrag von florianklachl » Mo Jan 07, 2013 7:44 pm

Sehr fein, damit waere wieder einmal bestaetigt, :OATZ: ist im internationalen Ideenwettbewerb seinen Konkurrenten um Jahre voraus, und die :OATZ: Ideen sind allen Unkenrufen zum Trotz sehr wohl marktreif!
Spaetestens in der Pension sollten wir die :OATZ: GesmbH gruenden, da wird das dann alles umgesetzt, und wir kaufen uns dann als Headquarter eine Insel in der Karibik mit Inhouse-Brauerei.
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Beitrag von wiesl » Mo Jan 07, 2013 9:09 pm

mmmhhh, Inhouse-Brauerei, klingt lecker!

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Beitrag von florianklachl » Sa Jun 07, 2014 12:08 am

falls sich wer wundert, wenn hierzulande in naher Zukunft dank der groszartigen Arbeit unserer Groszen Koalition laut Statistik ploetzlich die Wirtschaft anspringt:
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachric ... um-auf-die

[Quote=Wirtschaftsblatt]In den nächsten paar Monaten müssen alle Länder der EU, die der Praxis noch nicht folgen, Drogen, Prostitution und andere illegale Geschäfte des Grauen Marktes in die Berechnung ihres BIP mit einbeziehen.
[..]
In den Niederlanden sind einige Rauschmittel entkriminalisiert und werden schon seit langem in der BIP-Berechnung berücksichtigt, während andere Länder davor zurückschrecken - statistisch zu ihren eigen Lasten.
[..]
Italien berücksichtigt bei den BIP-Zahlen bereits einen Großteil seiner Schattenwirtschaft, das Land wird nun aber noch weiter gehen müssen. Durch die Aufnahme von Drogen, Prostitution sowie Zigaretten und Alkohol auf dem Schwarzmarkt könne das italienische BIP um bis zu zwei Prozent steigen, schätzt Eurostat. Somit würden Prostituierte und Drogenabhängige Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi helfen, das Haushaltsdefizit unter die Grenze von drei Prozent des BIP zu drücken und einen Rückgang bei der Staatsschuldenquote aufzuweisen.
[..]
Noch kurioser wird es, wenn man einen Blick auf die offizielle Methodologie wirft. So berechnet die niederländische Statistikbehörde den Drogenmarkt, indem sie die Zahl der starken Konsumenten aus Daten von Nichtregierungsorganisationen, die mit Abhängigen arbeiten, ableitet und die Gelegenheitskonsumenten anhand soziologischer Daten bestimmt. Bereinigt um Überschneidungen der Gruppen wird der durchschnittliche Drogenkonsum pro Tag dann buchstäblich geschätzt. Faktoren wie der Reinheitsgrad von Heroin im Straßenverkauf bleiben unberücksichtigt.
Und was den Preis der Drogen angeht, der basiert einem niederländischen Bericht von 2005 zufolge "auf Angaben aus dem Internet".
[..]
Die Berechnung des BIP ist bekanntlich eine schwierige Sache. Doch jeder, der die methodischen Ausarbeitungen zu Drogen und Prostitution liest, wird Schwierigkeiten damit haben, die wirtschaftlichen Wachstumszahlen ernst zu nehmen.
[..]
Die Statistiker könnten noch weiter gehen, um die BIP- Schätzungen in eine Farce zu verwandeln. Sie könnten beispielsweise Bestechungen mit aufnehmen - ein ziemlich großer Posten. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beziffert die Kosten der Korruption auf fünf Prozent des globalen BIP.
[..]
Den geltenden Regeln zufolge könnte ein Anstieg beim Heroinkonsum - selbst ein eingebildeter - einem Land zu niedrigeren Finanzierungskosten verhelfen.[/Quote]
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