Die Finanzkrise

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florianklachl
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Die Finanzkrise

Beitrag von florianklachl » Di Okt 21, 2008 1:17 am

Die bisher schlimmste Prophezeiung zur Finanzkrise hab ich in der Wienerzeitung gelesen. Dort wird ein Wiener Investor namens Walter Eichelburg zitiert:
Wienerzeitung hat geschrieben: Eichelburg, der bereits Anfang 2007 den Zusammenbruch von Fannie Mae und Freddie Mac vorhergesagt hatte [..]: "Die meisten Staaten und Banken sind bis Mitte 2009 bankrott", ist er felsenfest überzeugt.

[..] Es werde in letzter Instanz zu Hyperinflation und einer massiven Umschichtung in Gold kommen. "Wenn die Finanz-Titanic sinkt, wird man jeden Preis für die Rettungsboote zahlen", ist sich Eichelburg sicher. Gold sei bis 3.000 Dollar je Feinunze "billig".

Dass die Goldpreise bis dato noch nicht in diese Höhen geklettert sind, erklärt Eichelburg mit der "Goldpreisdrückung" durch "massive Gold- und Derivatverkäufe der Notenbanken". Schlussendlich könnten jedoch auch die Notenbanken Pleite gehen. Die "Rettungsaktionen" der Zentralbanken für die Banken würden dieser Entwicklung Vorschub leisten, indem sie Papiergeld in großem Stil drucken. "Der Bail-Out führt zum Untergang in den betroffenen Staaten", glaubt der überzeugte Gold-Investor.

Nach Island sieht er Ungarn bereits im Staatsbankrott, danach Rumänien und die baltischen Staaten. Für die Euro-Zone dürften ebenfalls finstere Zeiten gekommen sein. "Die Euro-Zone könnte komplett auseinanderfallen", so Eichelburg. Auch Österreich werde betroffen sein. Dass die heimischen Banken so stark leiden, liege daran, dass sie teilweise "unglaubliche Kredite" in die ehemaligen Ostblock-Staaten "hineingepresst hätten". Deren hohe Handelsbilanzdefizite würden sie in Krisenzeiten besonders anfällig machen.

Eichelburg rät den Kleinanlegern dazu, die "Obrigkeitsgläubigkeit abzulegen und den Hausverstand einzuschalten". Bankmanager seien eben auch nur Angestellte und Teil des Systems, so Eichelburg. Ihr Fett bekommen auch die Medien ab: Das wahre Problem sei die "Bubble-Presse", die zur Entstehung von Spekulationsblasen maßgeblich beitrage.

Frau Anita Pavan| (Textilhandelskauffrau) hat auch eine Analyse zur Finanzkrise abgegeben:
Anita Pavan| hat geschrieben:[..] soweit ich das verstanden habe, wurde Geld mit Geld gemacht, das es gar nicht gab und das in Höhe von 3 Billionen (12 Nullen!) Dollar, die sich jetzt in das auflösen, was sie schon immer waren: Luft.

Der Staat hat natürlich nichts davon bemerkt, weil der viel zu beschäftigt ist, Strafzettel zu verteilen und jeden 2,50 EUR-Beleg in meiner Buchhaltung zu kontrollieren.
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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Di Okt 21, 2008 3:48 am

Spanien wird als erstes Euroland direkt von der Krise erfasst und bittet jetzt die Ölscheichs um Hilfe:
Wienerzeitung hat geschrieben:Die Finanzkrise hat auch Spanien in heftige Bedrängnis gebracht. Um ein Rettungspaket schnüren zu können, hat Madrid nun die Golfstaaten um Hilfe bei der Rettung der Banken gebeten. Die Regierung forderte arabische Staatsfonds auf, öffentliche Schulden in Form von spanischen Staatsanleihen zu kaufen.
Dateianhänge
homer_euro.jpg
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wiesl
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Beitrag von wiesl » Mi Okt 22, 2008 5:30 am

Hab ich per mail von meinem Vater bekommen:
________________________________________________________

Alternativer Investment-Ratschlag!

Wer vor einem Jahr 1.000 Dollar in Nortel-Aktien anlegte, hat jetzt 49 Dollar. Wer für 1.000 Dollar Budweiser (Bier, keine Aktien) besorgte, alles austrank und die Pfandflaschen zurückgab, bekam dafür 79 Dollar.

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JesuZ
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Beitrag von JesuZ » Mi Okt 22, 2008 9:34 am

sehr geil, ich hab leider mein leergut (4 kisten oder so) knapp vor der finanzkrise zurückgegeben :(
hier ein interview mit dem chef der ottakringer brauerei, der statt aktienkauf lieber den ankauf von bierfässern anrät http://derstandard.at/?url=/?id=1220460655166

[Quote=Ottakringer Chef]Meine berufliche Devise lautet "Prost".[/Quote]
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

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Osterhasi
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Beitrag von Osterhasi » Mo Okt 27, 2008 10:39 am

Wirtschaftlich schwierige Zeiten.
Christdemokrat:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine.
Sie behalten eine und schenken Ihrem armen Nachbarn die andere.
Danach bereuen Sie es.

Sozialist:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine.
Die Regierung nimmt Ihnen eine ab und gibt diese Ihrem Nachbarn. Sie
werden gezwungen, eine Genossenschaft zu gründen, um Ihrem Nachbarn
bei der Tierhaltung zu helfen.

Sozialdemokrat:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine.
Sie fühlen sich schuldig, weil Sie erfolgreich arbeiten. Sie wählen
Leute in die Regierung, die Ihre Kühe besteuern. Das zwingt Sie, eine
Kuh zu verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. Die Leute, die
Sie gewählt haben, nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben diese
Ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich rechtschaffend. Udo Lindenberg singt für Sie.

Freidemokrat:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Na und?

Kommunist:
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung
beschlagnahmt beide Kühe und verkauft Ihnen die Milch. Sie stehen
stundenlang für die Milch an. Diese ist sauer.

Kapitalist:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen, um
eine Herde zu züchten.

EU-Bürokratie:
Sie besitzen zwei Kühe. Die EU nimmt ihnen beide ab, tötet eine, melkt
die andere, bezahlt Ihnen eine Entschädigung aus dem Verkaufserlös der
Milch und schüttet diese dann in die Nordsee.

Amerikanisches Unternehmen:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und leasen sie zurück. Sie
gründen eine Aktiengesellschaft. Sie zwingen die beiden Kühe, das
Vierfache an Milch zu geben. Sie wundern sich, als eine tot umfällt.
Sie geben eine Presseerklärung heraus, in der Sie erklären, Sie hätten
Ihre Kosten um 50% gesenkt. Ihre Aktien steigen.

Französisches Unternehmen:
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil sie drei Kühe haben wollen.
Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.

Japanisches Unternehmen:
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik erreichen sie,
dass die Tiere auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe reduziert
werden und das Zwanzigfache an Milch geben. Jetzt kreieren sie einen
cleveren Kuh-Cartoon, nennen ihn Kuhkimon und vermarkten ihn weltweit.

Deutsches Unternehmen:
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik werden die Tiere
Re-Designed, so dass sie alle blond sind, eine Menge Bier saufen,
Milch von höchster Qualität geben und 160 km/h laufen können. Leider
fordern die Kühe 13 Wochen Urlaub im Jahr.

Britisches Unternehmen:
Sie besitzen zwei Kühe. Beide sind wahnsinnig.

Italienisches Unternehmen:
Sie besitzen zwei Kühe, aber sie wissen nicht, wo sie sind. Während
sie sie suchen, sehen sie eine schöne Frau. Sie machen Mittagspause.
Das Leben ist schön.

Polnisches Unternehmen:
Ihre Kühe wurden letzte Woche gestohlen.
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

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Chicken
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Beitrag von Chicken » Mo Okt 27, 2008 11:29 am

Geil! :D
Was mMn nicht ganz passt ist, dass der Kapitalist einer der wenigen ist, der zukunftsorientiert denkt.
:banana:

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Brett
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Beitrag von Brett » Do Okt 30, 2008 10:27 am

http://news.orf.at/video/iptvpopup.html ... advert.wmv

Sehr ausgelassen für eine Werbung für einen Politiker ;-)
Forma, Eier Gnodn.

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Brett
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Beitrag von Brett » Mo Nov 03, 2008 9:55 am

Ich hasse Gedichte, aber das ist vllt. in historischer Hinsicht doch ganz nett:
...von Kurt Tucholsky, veröffentlicht 1930 in "Die Weltbühne":

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.
Forma, Eier Gnodn.

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Chicken
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Beitrag von Chicken » Mo Nov 03, 2008 11:37 am

ich find das Gedicht top! :thumbsu:
:banana:

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Bergsalz
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Beitrag von Bergsalz » Mo Nov 03, 2008 4:40 pm

Ja, dieses Gedicht kursiert gerade.
Ich habe es hier: http://forum.motorsport-total.com/ubb/u ... 03307.html zum ersten Male gesehen. Bei diesem Thema findet sich dann auch der folgende link: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... tlich.html
"Hey hey hey!" That's what I say.

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