[OATZ] für Reue, Buße und Umkehr verirrter Geistlicher.

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version4x
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Beitrag von version4x » Mi Aug 11, 2010 10:21 am

masta_stefant hat geschrieben: Ich vermute mal, das Taufe nicht als Eintritt gewertet wird da, aber was weiß man..
ich denk schon, dass die taufe mitgewertet wird - mit der taufe trittst du ja schließlich bei.
wo soll denn der unterschied sein, ob du mit einem halben jahr oder mit 20 jahren getauft wirst.
......!

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Mi Aug 11, 2010 12:14 pm

Cannibal hat geschrieben:es kann bei einer religiösen Gemeinschaft niemals funktionieren, dass man durch Verabschiedung aus dieser eine Änderung herbeiführt.
Ist für mich ein Nullargument. Wenn ich eine Partei nicht wähle kann ich ihr Wahlprogramm nicht mehr beeinflussen? Ist für mich ehrlich komplett unverständlich.
Cannibal hat geschrieben: man riskiert, mit grundlegenden Änderungen die auch noch zu vergraulen, die all das klaglos tolerieren und trotzdem dabeibleiben
Wäre halt ein wahrhaftes Armutszeugnis wenn man auf Grund ewig Gestriger eine Institution bewusst in den Abgrund steuert.
Cannibal hat geschrieben: Dass man die Kirche in einem säkularen Staat absolut nicht mit einer Parlamentspartei, die das öffentliche Leben jedes Staatsbürgers quasi täglich aktiv mitbestimmt, vergleichen kann ist wohl einleuchtend.
Und wie im vorigen Absatz ausgeführt schon gar nicht mit einer populistischen (eben das "sich drehen wie ein Blatt im Wind") und bewusst menschenverhetzenden.
Definition Populismus: "bemühte Politik, die Unzufriedenheit, Ängste und aktuelle Konflikte für ihre Zwecke instrumentalisiert, indem sie Gefühle anspricht und einfache Lösungen vorstellt. Verantwortungsbewusstsein und Realisierbarkeit bleiben dabei weitgehend außer Acht."

Ich sage nur "Kondomdiskussion" in Afrika als klassisches Beispiel. Und die hat sicherlich nicht der Laun losgetreten.

Und abgesehen davon. Ich weiß nicht wies dir geht, aber findest du nicht dass die katholische Kirche weit mehr Einfluss auf dein tägliches Leben (!) hat als viele Parlamentsparteien? Ich rede vom schlichten Alltag. Die Kirche ist präsenter als du es hier darstellen willst.
Cannibal hat geschrieben: Das finde ich gegenüber jeder Religion, egal ob Christentum, Judentum oder Islam, einfach vollkommen unangebracht. Immerhin geht es dabei nicht um die Mitgliedschaft bei einem Schützenverein sondern um die weltanschaulichen und seelischen Grundwerte von Mitmenschen.
Ich finde, dass man mit Religionen und den Gefühlen im Besonderen hier zu zimperlich vorgeht. Man will ja "tolerant" sein und die Gefühle der anderen nicht verletzten und haltet dann einfach immer den Mund. Für mich ist Religionszugehörigkeit ein Statement, eine Meinung (die leider vielen Kindern quasi im wahrsten Sinne in die Wiege gelegt wird). Meinungen dürfen kritisiert und müssen verteidigt werden. Was mich stört sind ja nicht die gläubigen Christen (weil du wirst lachen, ich habe einen guten Freund der bekennender, gläubiger Christ ist und vor dem habe ich höchsten Respekt), sondern die tausenden Gelegenheitschristen die nie austreten aber auch nie eine Kirche von Innen gesehen haben, die Kirche verfluchen und belächeln aber keine Taten folgen lassen weil der Nachbar ja was sagen könnte.....
"Wenn sie auf der Toilette waren, werden sie sehr, sehr glücklich sein" - Lu Xiaoqing

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zobi
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Beitrag von zobi » Mi Aug 11, 2010 12:26 pm

Für mich ist Religionszugehörigkeit ein Statement, eine Meinung (die leider vielen Kindern quasi im wahrsten Sinne in die Wiege gelegt wird). Meinungen dürfen kritisiert und müssen verteidigt werden.
:thumbsu:
Was mich stört sind ja nicht die gläubigen Christen (weil du wirst lachen, ich habe einen guten Freund der bekennender, gläubiger Christ ist und vor dem habe ich höchsten Respekt), sondern die tausenden Gelegenheitschristen die nie austreten aber auch nie eine Kirche von Innen gesehen haben, die Kirche verfluchen und belächeln aber keine Taten folgen lassen weil der Nachbar ja was sagen könnte.....
Die stören mich nicht so (bin ja selber so einer), aber man muss unterscheiden ob die dann mit sich diskutieren lassen oder (wie es auch hier ein bisschen anmutet) so reagieren: mir wurscht, na und, trotzdem...
"Die grundlegende Ursache der Probleme ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind." Bertrand Russel.

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Mi Aug 11, 2010 3:06 pm

Nochmals: es ist einfach blödsinnig, die Kirche mit einer Parlamentspartei zu vergleichen. Wenn man die Kirche das tägliche Leben mitbestimmen lassen will, dann aus dem Grund, dass man sich dafür entscheidet. Stichwort Abtreibungen: sind unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Ö problemlos möglich. Wenn es nach der Kirche ginge, ganz und gar nicht. Dass die Kirche aufgrund der Geschichte Europas einen Einfluss auf unsere Kultur hat, ist ein komplett anderes Kapitel, der folgt aber auch keinen demokratischen Spielregeln. Wenn man die Kirche überhaupt mit einer politischen Gruppierung gleichsetzen mag, dann am ehesten mit einem Regime.

Zu der Debatte über eine Partei nicht wählen: ein Austritt aus der Kirche ohne dem Eintritt in eine andere (siehe Luther) wäre in der Analogie nicht mit dem bloßen Nichtwählen einer Partei sondern mit dem Fernbleiben von der Wahl gleichzusetzen. Aber die meisten Leute die Austreten, treten ja keiner neun Religionsausrichtung bei.Ich möchte aber das mit diesem Beispiel nicht weiterführen, das ist einfach nicht gleichzusetzen und um ein paar Ebenen komplexer.

Die rezente Kondomdiskussion ist ein denkbar schlechtes Beispiel um Fehlverhalten der Kirche zu illustrieren:
1. Die epidemische Ausbreitung von HIV wird NICHT durch Kondome eingedämmt, wie die Allgemeinheit glauben möchte. Dazu ist das Kondom nicht sicher genug und ruft beim Benutzer Unbedenklichkeit hinsichtlich des Sexualverhaltens hervor und fördert promiskuitives Verhalten. ("Nach dem Motto: Was soll mir schon passieren, ich verwende schließlich ein Kondom")

Wer mehr dazu lesen will:
Shelton JD (2006) Confessions of a condom lover; The Lancet 368:1947-49
Shelton JD (2007) Ten myths and one truth about generalised HIV epidemics, The Lancet 370:1809-11

2. Als Argument für populistisches Verhalten der Kirche verstehe ich das nicht, denn die naive Forderung nach Enthaltsamkeit, kann man doch wohl nicht als einfache Lösung für ein Problem ansehen. Außerdem läuft es dem Zweck des Populismus komplett entgegen, da sie sich damit ja offensichtlich wenig Freunde gemacht haben.
3. zeigt das vielmehr den antikatholischen Bissreflex auf und wie unreflektiert sogar gegen sachlich richtige Aussagen vonseiten der Kirche vorgegangen wird, nur weil es en vogue ist

Abschließend verstehe ich nicht, was daran so schwer zu begreifen ist, dass ich hier eigentlich überhaupt nicht inhaltlich über Pro und Kontra der Kirche diskutieren möchte, sondern mich nur für einen respektvollen Umgang gegenüber Anhängern einer Religion ausspreche. Für manche mag Religion ein bloßes Statement sein. Ich bezweifle aber ob das die 100 Millionen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit verfolgten Christen weltweit auch so locker sehen. Und zu den Leuten die nicht austreten: Duckmäuser gibt's immer und überall, aber bitte, selbst das sei ihnen zugestanden. Und das sind doch wohl die, die einen am allerwenigsten tangieren.
oder (wie es auch hier ein bisschen anmutet) so reagieren: mir wurscht, na und, trotzdem...


Ist das jetzt die Unterstellung ich sei einer von
tausenden Gelegenheitschristen die nie austreten aber auch nie eine Kirche von Innen gesehen haben, die Kirche verfluchen und belächeln aber keine Taten folgen lassen weil der Nachbar ja was sagen könnte.....
oder wen genau meinst du?

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zobi
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Beitrag von zobi » Mi Aug 11, 2010 3:25 pm

Nochmals: es ist einfach blödsinnig, die Kirche mit einer Parlamentspartei zu vergleichen. Wenn man die Kirche das tägliche Leben mitbestimmen lassen will, dann aus dem Grund, dass man sich dafür entscheidet. Stichwort Abtreibungen: sind unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Ö problemlos möglich. Wenn es nach der Kirche ginge, ganz und gar nicht.
Nochmals: nur weil du es sagst ist es noch nicht so. Stichwort Abtreibungen: sind unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen in Ö problemlos möglich. Wenn es nach der FPÖ ginge, ganz und gar nicht. (1:1 austauschbar). Einzelne Beispiele herauszusuchen (noch dazu solche die gegen die eigene Sache sprechen) ist nicht sehr sinnvoll. Der (immer noch sehr hohe) Einfluß der Religionsgemeinschaften auf das tägliche Leben ist unbestreitbar (um es mit deinen Worten auszudrücken...).

Der Rest ist mir jetzt zu zach, dreht sich im Kreis a bissl. Zobi out :homer:
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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Mi Aug 11, 2010 3:35 pm

Nochmals: nur weil du es sagst ist es noch nicht so
Und vice versa.

Vergessen: :cat:

EDIT: Eines wäre dann aber noch interessant: Warum die Kirche in Ö nahezu soviele Mitglieder hat wie es insgesamt (!) Wahlberechtigte zur Nationalratswahl gibt, und dennoch Abtreibungen (um bei dem unseligen Beispiel zu bleiben) möglich sind, wenn der Einfluß angeblich so gewaltig ist.

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zobi
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Beitrag von zobi » Mi Aug 11, 2010 4:28 pm

Off-Topic: Du scheinst generell etwas gegen Vergleiche und Beispiele zu haben :-) Zuerst taugt dir der FPÖ/Kirche Vergleich nicht, dann ist (dein eigenes) Beispiel "Abtreibung" plötzlich "unselig" :confused:

EDIT:
Eines wäre dann aber noch interessant: Warum die Kirche in Ö nahezu soviele Mitglieder hat wie es insgesamt (!) Wahlberechtigte zur Nationalratswahl gibt, und dennoch Abtreibungen (um bei dem unseligen Beispiel zu bleiben) möglich sind, wenn der Einfluß angeblich so gewaltig ist.
Ich weiß nicht was daran interessant ist, es dürfte auf der Hand liegen dass nicht alle Mitglieder der Kirche gegen Abtreibungen sind. (Langsam komm ich mir vor wie dein Korrekturleser)
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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Mi Aug 11, 2010 4:37 pm

Nein, nur es ist einfach mühsam wenn man Beispiele in allen Einzelheiten konkretisieren muss. So wie halt ein Lehrer sich schwer tut, dem kleinen Franz klar zu machen, dass das mit dem Vergleich zwischen der runden Gestalt derErde und einem Fußball nicht so direkt gemeint war. :schlumpf: :ass: :joker:

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Brett
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Beitrag von Brett » Fr Aug 13, 2010 8:07 pm

masta_stefant hat geschrieben:so wie ich dem Geschmack von Wein nix abgewinnen kann
Vielleicht ein genetischer Fehler.

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Beitrag von mastastefant » Mo Nov 15, 2010 11:48 pm

"Klimawandel ist kein Problem, denn: Gott hat versprochen, dass es nicht passiert."
http://www.thestar.com/news/world/artic ... esentative
Na bitte. SUVs für alle!
I find your lack of platform support disturbing.

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