Kloburger Elite Uni

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Brett
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Beitrag von Brett » So Feb 12, 2006 12:20 pm

Irgendwem über den Hr. B4uer hat geschrieben:Für seinen Wohnort hat Bauer auch schon eine passende Werbestrategie parat. "Den Professor Zeilinger sollte man einmal mit dem Fiaker durch Gugging fahren, um ihm zu zeigen, welch schöne Landschaft wir hier haben."
Meiner Treu, das is ja peinlich. Wenns wahr ist, hatte Hr. B4u3r wohl noch nie Kontakt zu einem richtigen (Klischee-)Wissenschaftler. Die, die ich bisher kennen gelernt hab, finden im Zusammenhang mit der Arbeistsstätte Landschaftsbilder genau so bemerkenswert wie etwa auch Musiknoten, schöngeistigen Humor oder gewagte Architektur. Also gar nicht.
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Brett
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Beitrag von Brett » So Feb 12, 2006 12:23 pm

sAik0 hat geschrieben:Hab leicht schmunzeln müssen.
Vor allem der Opener in der Zitierung: "Ich bin der einzige Rote hier."

Mörder! Klingt ja so vertraut, als hätt ein Kloburger den Artikel geschrieben.

:D
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Brett
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Beitrag von Brett » So Feb 12, 2006 12:35 pm

sAik0 hat geschrieben:Wenngleich ich zugeben muss, dass seine Kritik teilweise nicht ganz unberechtigt ist.

Trotzdem: Soin sie olle zuagrasten schleichen, denen was net passt. :p
Seh ich ähnlich. Ich unterstell dem Autor, daß es sich bei ihm wohl um einen emotional recht aufgeladenen Typen handelt, der nur aufgrund diverser sozialer Mißstände in Kombination mit beinah propagandistischer Schreibwut auf so einem Text gekommen ist. So könnt ichs mir vorstellen.

Andererseits gibts ja wirklich derart intellektuelle Grantscherm, bei denen der beschriebene Zustand schon angeboren ist. Im Falle eines Künstlerdaseins sind dann Leben und Schaffen in Eingeschränktheit bestimmt, so ähnlich wie durch eine körperl. Behinderung beim Handwerker.
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zobi
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Beitrag von zobi » So Feb 12, 2006 12:50 pm

Für seinen Wohnort hat Bauer...
Ist das schon immer noch der Vater von der C. Bauer aus unserer Klasse oder? Zumindest war der früher mal in G00ging Bezirksvorsteher.

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Brett
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Beitrag von Brett » So Feb 12, 2006 1:51 pm

Also den Kommentar eines Presse-Lesers find ich absolut kernig:
schlaues Bürschchen hat geschrieben:Zersiedelts Euch doch....
Soweit ich weiss hat die "Akademie der Wissenschaften" ihren Sitz im Süden Wiens, das "IHS" ist in Laxenburg u das WIFO im "Arsenal": Die TU ist am Karlsplatz, die WU am Franz-Josefs-Bahnhof, die Uni Wien am Schottentor. Nun ist es richtig, daß im Zeitalter des Internet "die Welt ein globales Dorf" ist. Aber letztlich funktioniert Wissenschaft auch und noch immer nach menschlichen u sozialen Gesichtspunkten u. daher gilt : "Geography matters" Eine neue Elite-Uni in einer alten Nervenheilanstalt abseits aller andren Einrichtungen GEGEN den Willen der Proponenten anzusiedeln weill irgendwer das will - das ist zumindest ein besch. Start. Die Uni nach Wittgenstein zu benennen der immer im Ausland gelehrt hat u. schon seine Gründe gehabt hat um in Cambridge zu lehren u nicht in Österreich ist entweder ignorant oder mutig...
80%.

Wissenschaft kann man nicht aufforsten, wenn dabei auf die Biologie vergessen wird. Ob aber jetzt die Zersiedelung so ein großes Problem sein wird, muß abgewartet werden. Die Spielarten wissenschaftlicher Arbeit wandeln sich mMn in letzter Zeit ziemlich.
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zobi
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Beitrag von zobi » So Feb 12, 2006 2:18 pm

Soweit ich weiss hat die "Akademie der Wissenschaften" ihren Sitz im Süden Wiens, das "IHS" ist in Laxenburg u das WIFO im "Arsenal": Die TU ist am Karlsplatz, die WU am Franz-Josefs-Bahnhof, die Uni Wien am Schottentor
Ich find den gar nicht so schlau, denn nur weil eine Bundesländergrenze dazwischen liegt ist der Abstand nicht unbedingt größer. So bin ich von der WU z.b. ca. doppelt so schnell in Gugging als am Flugfeld Aspern, ungefähr gleichschnell im Arsenal oder auf der TU. Eben wegen der Franz-Josefsbahn. Und da ja auch die Infrastruktur hier verbessert wird, was innerstädtisch sicher nicht geschehen wäre, wird die Zeit noch kürzer werden.

Aber gut, wenn man will findet man immer was dagegen. Was die angesprochenen "Proponenten" dazu motiviert dagegen zu stimmen sei dahingestellt, in Wahrheit sind es jedoch keine Infrastruktur-Planer oder ähnliches, sondern Fachidioten. Und deshalb sollten sie zu dieser Entscheidung eigtl. nichts zu sagen haben.

Meine Meinung. Auf oatz.net und nicht in der presse.

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Beitrag von sAik0 » So Feb 12, 2006 2:29 pm

Da geb ich dem zobi recht.

Ich finde das alles ziemlich peinlich.
Zuerst unterschreiben alle ein Strategiepapier.

Dann kommt der Druck von den Roten aus Wien und dann Bund
und HUUUIIII. Dann scheißen sich alle an.

Fakt ist, dass die Uni JETZT enstehen muss, sonst gibts keinen
einzigen EUR Fördergeld von der EU.

Am Flugfeld Asparn ist jetzt eine große Wiesn und sonst nix.

Bissl Pragmatismus muss ich bei aller Liebe zur idealen Entwicklung
der Scientific Community in Österreich dann doch einfordern.

To do is to be (Karl Marx)
To be is to do (Jean Paul Sartre)
Do be do be do (Frank Sinatra)

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Brett
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Beitrag von Brett » So Feb 12, 2006 5:28 pm

Gut, abgesehen vom Standort, ist mir einfach noch nicht ganz klar, welchen Zweck die ganze Institution überhaupt erfüllen soll.
Und auch wenn ich kein Insider bei dem ganzen Projekt bin, bezweifel ich jetzt einmal ausm Bauch heraus, daß die Infrastruktur einer Stadt, die bis dato nix mit Wissenschaft am Hut hatte, besser sein soll, als die jener mit wissenschaftlichen Institutionen im Umfeld/vertrauten Namen/bestehenden Verkehrswegen.

Aber ja, mit viel Liebe und Kohle läßt sich überall was ausm Boden stampfen. Ich denk mir halt es ginge anderswo einfacher und günstiger. Dort hätte man womöglich auch Zeilingers oder anderer hochdotierter Wissenschaftler Liebe sicher. Ich bin nämlich der Ansicht, daß die einen ganz wesentlichen Einfluß haben wird auf das ganze. Es macht einen Unterschied, ob man einfach "nur arbeiten geht" oder für eine Sache Feuer fängt.

Wenn in der neuen Uni Wissenschaft auf elitärem Niveau betrieben werden soll, denk ich mir, es müßte halt an Rahmenbedingungen alles passen. Weil wie schon ein paar andere da im Thread vorher bemerkt haben, ist ja Konkurrenz bereits vorhanden.

Was ich am wenigsten verstehe, ist aber der schon so oft gescheiterte Approach: Wir setzen uns in ein altes Nest und stopfen Jahrzehnte-lang rundherum die Löcher, bis es uns zu blöd wird und wir ein anderes Nest aufsuchen. Siehe TU.

Da kommt mir zB die Methode a la FH Joanneum angebrachter vor: Gut bezahlte Forschungsaufträge von vornherein annehmen (natürlich nicht holladaroh, wie das hier jetzt so klingt, sondern rechtlich gut abgesichert), fremdfinanzieren, Neubau, Hardware-Kosten auslagern, ...schließlich einfach machen und keine Abstriche beim Material machen müssen.

EDIT: Damit man meine Haltung nicht falsch versteht: Ich finds leiwand, daß es die Eliteuni nach Gugging schafft.
Ich seh halt nur schwarz, daß das Ding wirklich Furore machen wird.
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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » So Feb 12, 2006 7:59 pm

Einer der Beweggründe ist ja vor allem, Österreichische Forscher, wleche sich im Exil befinden, wieder nach Österreich und mit ihnen Unternehmen zu locken. Deswegen gibt es jetzt diese Grabenkämpfe, da geht's nicht um die Reputation oder die tolle Umgebung sondern ganz einfach um logistische Gründe. St. Marx und auch Aspern würden beide über eine hervorragende Abindung an Autobahnen verfügen, womit das für Firmen und deren Warentransport viel ineressanter wäre als in Gugging.

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zobi
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Beitrag von zobi » So Feb 12, 2006 9:02 pm

...ganz einfach um logistische Gründe. St. Marx und auch Aspern würden beide über eine hervorragende Abindung an Autobahnen verfügen, womit das für Firmen und deren Warentransport viel ineressanter wäre als in Gugging.
Ich halte das für absoluten Blödsinn. Keine Uni ist auf logistische Anbindung Warentransport angewiesen. Wo ist denn die Autobahn bei der TU oder WU? Und warum sollte eine Uni auf Warentransport angewiesen sein. Irgendwas. :cat:

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