[OATZ] für Reue, Buße und Umkehr verirrter Geistlicher.

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florianklachl
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Beitrag von florianklachl » Fr Sep 26, 2008 5:50 pm

zobi hat geschrieben:Ist aber auch nicht nett dem Auslöser der ganzen Debatte (Doku über Exorzismus) die Detailkenntnis des Themas abzusprechen...
Wenn du das so siehst, zobi, kann ich wohl annehmen, dass du mich dann auch fuer einen Satanismusexperten haeltst, nachdem ich mich gerade auf Wikipedia schlau gemacht habe!


mein Senf zu Hannes' 4 Punkten:
Punkt 1: einen ärgeren Warcraftmonster-Verschnitt mit Orschloch-Charakter und ohne jede Manieren wie den Teufel als höhere Macht zu bezeichnen, finde ich schon grotesk!
Punkt 2-4 bezieht sich wieder darauf, dass Gläubige nach Prinzipien leben. Die Kirche ist aber nicht ein totalitäres Regime, wie du dir das anscheinend vorstellst, sie oktroyiert den Gläubigen nichts auf, sondern gibt nur Ratschläge, wie man ein möglichst erfüllendes Leben in Verbundenheit mit Gott und den Mitmenschen leben kann. Die Entscheidung, was richtig oder falsch ist, ist ausschließlich und ausdrücklich dem Gewissen und der Vernunft des Gläubigen überlassen, und das ist zB schon ein ganz wesentlicher Unterschied zu den Satanisten und anderen Sekten. Die persönliche Freiheit des Menschen ist für die Kirche eines der schützenswertesten Güter überhaupt. Diese ist auch nach wie vor bedroht, etwa durch den inneren Schweinehund, den Konsumdruck und die Laissez-faire-Mentalität der heutigen Zeit, die einem die Freiheit rauben, zu tun, was man für richtig hält bzw. sich überhaupt erst dessen zu besinnen.

Hier noch ein paar weitere Unterschiedene, die imho ganz grundlegend sind:
  • Für einen Satanisten ist das Wichtigste im Leben die eigene Person]Für einen Christen ist eine egozentrierte Welt, in der jeder nur an sein eigenes Glück denkt, eine trostlose Welt, in der in Wahrheit niemand glücklich werden kann. In der idealen Welt des Christen ist jeder für den anderen da. Das Prinzip der Nächstenliebe wird in keiner der großen Weltreligionen so sehr betont wie im Christentum. Ein Christ ist anderen gegenüber tolerant, aber niemals ignorant.
  • Für den Satanisten ist die Welt eine gottlose Welt (bzw. eine Welt, in der es besser ist, zu dem, was er für Gott hält, in Distanz zu leben). Ähnlich wie für den Existentialisten fühlt er sich alleingestellt ins Dasein "hineingeworfen" (was dieser Begriff metaphysisch eigentlich zu bedeuten hat, darüber reden die Existentialisten weniger gerne).
  • Ein Christ kann sich damit trösten, zu wissen, dass er nie alleingelassen ist, weil Gott immer da ist. Für ihn ist es evident, dass es neben der materiellen Welt eine darüber hinausführende Wirklichkeit gibt, die freilich von ihrer Natur her nicht so leicht fassbar ist. Wenn es schwer fällt, zwischen den Zeilen zu lesen, heißt das aber noch lange nicht, dass zwischen den Zeilen nichts ist. Man könnte das vergleichen mit der Geschichte vom Fuchs und den sauren Trauben.
  • Der Satanist ist Relativist. Wer weiß schon, was wahr oder falsch ist, jeder sagt was anderes. Darum gibt es im Endeffekt auch kein Gut oder Böse. Darum ist auch alles im Leben irgendwie sinnlos. Darum lässt sich der Satanist gehen, weil es ist ja letzten Endes eh alles wurscht, nachdem es keine Gewissheit gibt.
  • Für den Christen gibt es sehr wohl einige ganz selbstverständliche fundamentale Grundwahrheiten, zB "Ich kann kausal denken." oder "Ich nehme etwas wahr." Ebenso, wie man in der Mathematik gewisse Axiome akzeptieren muss, um vernünftig rechnen zu können, muss man in der Philosophie gewisse Wahrheiten für absolut nehmen, um vernünftig denken zu können. Anders formuliert muss es auch gestattet sein, wie Kardinal König gemeint hat, im Fall des Falles den Zweifel in Zweifel zu ziehen, um sich nicht in lauter Widersprüchen zu verlieren. Der banalste Widerspruch des Relativismus ist, das Dogma aufzustellen, es gäbe keine Dogmen.
http://www.proreligion.at/

Sei immer du selbst. Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn!

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Sa Jan 24, 2009 7:51 pm

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Cannibal
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Beitrag von Cannibal » Sa Jan 24, 2009 8:37 pm

Bitte! Lossts den sred in ruah!

;)

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Grent
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Beitrag von Grent » Do Feb 05, 2009 7:31 pm

Grent hat geschrieben:Pfarrer: "Hurrikan Katrina war Strafe Gottes"
Mit dem Hurrikan Katrina in New Orleans befasst sich Pfarrer Gerhard Wagner. Der Hurrikan sei eine Strafe Gottes gewesen. Immerhin habe er nicht nur alle Nachtclubs und Bordelle, sondern auch alle fünf Abtreibungskliniken vernichtet.


Dieser Mann befindet sich ab nun auf der :OATZ: -Watchlist.

Trotz Watchlist ist dieser erbärmliche Vollarsch nun Weihbischof der Diözese Linz. Direkt vom Papst bestellt.

Der Dank für diesen hochdotierten Hinweis geht an das Osterhasi!

=> Na Halleluja ! :dead: ;)


Schon 2001 hat er beeindruckende Hirnblähungen bewiesen:
diepresse.com hat geschrieben:Überregional bekannt wurde der streitbare und diskussionsfreudige Geistliche erstmals im Jahr 2001, und schuld war Harry Potter. "Da ist Satanismus am Werk", vermutete Pfarrer Wagner nach der Lektüre eines Werkes der Reihe von Joanne Rowling. Lateinische Fluchsprüche, die keiner verstehe und die im Unterbewusstsein weiterwirkten, beängstigten den Wahl-Windischgarstner. "Da bedient man sich einer Sprache, die niemand versteht, weil man damit magische Kräfte mobilisieren möchte und nicht den liebenden Gott."
Dazu kommen direkte Bestrafungen durch "den lieben Gott":
diepresse.com hat geschrieben:In die gleiche Stoßrichtung gehen seine Theorien zur Tsunami-Katastrophe. Es sei vermutlich kein Zufall, dass die Flutwelle zu Weihnachten aufgetreten sei, wenn die Leute aus dem reichen Westen ins arme Thailand flüchteten, um dort die Welt zu genießen, erklärte der neue Weihbischof dereinst als einfacher Pfarrer.
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Hannes
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Beitrag von Hannes » Fr Feb 06, 2009 8:58 pm

Ich persönlich kann ja froh sein, wenn sich die Kirche selbst disqualifiziert und dadurch Mitglieder verliert, aber ich bin überzeugt, dass es genug hochrangige "Funktionäre" gibt, die diese Entscheidung mehr als bedenklich finden. Aber gegen den Papst darf man ja a) nichts sagen und b) entscheidet er angeblich gerne im Alleingang.

Und zu diesem Trottel: Nach derlei Aussagen müsste man ihm das Kruzifix ja hinstecken, wos für ihn vermutlich besonders angenehm is. Immerhin sind dort Menschen gestorben und da ist sowas nicht nur unpassend, sondern schlichtweg widerlich. Vielleicht würd ihm eine gsunde Watschn gut tun
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Grent
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Beitrag von Grent » Sa Feb 07, 2009 11:00 am

Austreten könne man allerdings nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "In anderen Ländern ist dies gar nicht möglich, weil die Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann", sagte von Gemmingen.

Quelle = orf.at



Ich scheiß mich an. Sekte, anyone ?



Und noch Wikipedia:
Kirchenaustritt@wikipedia hat geschrieben: Die Katholische Kirche kennt keinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft Kirche, da eine Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann. Dennoch knüpft sie an einen entsprechenden Versuch kirchenrechtliche Folgen. In der 1970 veröffentlichten &#8222] und in der „Erklärung der deutschen Bischofskonferenz zum Austritt aus der katholischen Kirche“ [4] vom 24. April 2006 wird ein Kirchenaustritt als Apostasie, Häresie oder Schisma im Sinne einer öffentlichen Lossagung von der Kirche gewertet und ist somit ein gegen den Glauben und die Einheit der Kirche gerichteter Straftatbestand. „Der Apostat, Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu (...)“ (vlg. Can.1364 CIC). O.g. Erklärungen der Diözesanbischöfe werteten die Verweigerung der Kirchensteuerzahlung als grobe Verletzung der Solidaritätspflicht eines jeden Katholiken und insofern als schwer schuldhaftes Vergehen gegen die Gemeinschaft und die Einheit der Kirche, so dass Can.1364 zur Anwendung kommen kann. Diese Anwendung ist jedoch umstritten, da nicht feststehe, dass der Austritt tatsächlich ein äußerer Ausdruck für einen vollständigen oder teilweisen Glaubensabfall sei.

Unabhängig davon erkennt sie den Kirchenaustritt in mancher Hinsicht als formale Trennung von der Kirche an. Zum Beispiel ist eine rein standesamtliche Ehe eines Katholiken, der "durch einen formalen Akt von [der katholischen Kirche] abgefallen ist", anders als sonst bei Katholiken auch aus kirchlicher Sicht gültig (Can. 1117 CIC). Personen, die aus der katholischen Kirche „ausgetreten“ sind, können in Deutschland laut der Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse keine Arbeitsverträge mit den Rechtsträgern der katholischen Kirche abschließen (Art. 3 Abs. 4). [5] Wer bei bestehendem Arbeitsvertrag im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse aus der katholischen Kirche austritt, verliert seinen Arbeitsplatz.
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Beitrag von zobi » Sa Feb 07, 2009 11:39 am

Wer bei bestehendem Arbeitsvertrag im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse aus der katholischen Kirche austritt, verliert seinen Arbeitsplatz.

Ich glaube da könnts ein paar Differenzen mit dem Rechtsstaat geben, so ganz lupenrein is das mE nicht.

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Beitrag von Osterhasi » Sa Feb 07, 2009 2:11 pm

Das heißt die Eltern haben uns mit der Taufe eh schon fürs ganze Leben versaut, selbst wenn man austritt ;)
"Es ist ausgesprochen verdrießlich, so etwas Revolutionäres wie Sarkasmus erfunden zu haben und mit ansehen zu müssen, wie es von Amateuren missbraucht wird."

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Beitrag von Grent » Sa Feb 07, 2009 3:19 pm

orf.at hat geschrieben: Der umstrittene Bischof der Piusbruderschaft, Richard Williamson, will seine Aussagen zum Holocaust vorerst nicht widerrufen.
orf.at hat geschrieben: Bischof Wagner für Behandlung von Homosexuellen

Der neue Linzer Weihbischof Wagner hat sich in einem "profil"-Interview für eine Behandlung Homosexueller ausgesprochen. Auf die Frage, ob Homosexualität heilbar sei und Homosexuelle behandelt werden sollten, antwortete er, dafür gebe es genügend Beispiele, nur spreche man nicht davon. Von Angriffen auf ihn zeigte sich der Bischof gegenüber dem "Kurier" unbeeindruckt.
http://ooe.orf.at/stories/340768/


:thumbsu: :thumbsu: :thumbsu:

Hoffentlich bald wieder eine Austrittswelle !! :)
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JesuZ
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Beitrag von JesuZ » Sa Feb 07, 2009 3:47 pm

deinen wahn kann ich langsam auch nicht mehr nachvollziehen...wiederholt sich, außerdem wirds solche leut immer geben, so wahnsinnig interessant bzw. beachtenswert find ichs jetzt auch wieder nicht
„2 + 2 = 7. 4 is propaganda.“ (Anonymous)

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