@peregrin: Lautsprecher

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Hannes
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Beitrag von Hannes » Fr Jan 13, 2006 7:54 pm

Ich weiss jetzt, wieso ich den ned gfunden hab. Der Gute heisst nämlich Friedemann, nicht Friedrich ;)

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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Jan 14, 2006 7:45 pm

Ups, mein Fehler. Und dann setz ich den falschen Namen noch in freier Wildbahn aus...

Wegen linearer Frequenzgänge: Die sind meistens deswegen bei Fertigboxen nicht so toll, weil vor allem bei den Weichenbauteilen gespart wird.
Diverse Fanatiker, die sich neue Konzepte ausdenken, simulieren, bauen, messen, bügeln dann, nachdem sie eh schon ziemlich gute Chassis eingebaut haben, oft auch noch jeden 2dB-Buckel oder -Senke ausm Frequenzgang raus, bis sie die innere Befriedigung gefunden haben, ihre Box sei jetzt "perfekt". Das Rausbügeln macht man dann meist mit Parallelschwingkreisen. Da gehört viel Liebe und vor allem Zeit dazu.

Vor allem die Zeit sparen sich anscheinend die meisten Massenboxen-Hersteller (jetzt einmal abgesehen von B&W oder anderen Schmankerln) und meinen, sie kommen allein mit einem Hoch- oder Tiefpaß aus, das wars. Für die selbe Qualität gibts auch diese ganzen Fertigweichen, mit denen man halt auch normalerweise keine perfekten Ergebnisse bekommt.

Also ich bin überzeugt, daß man im Eigenbau leicht an Studioqualität herankommt, wenn mans will.
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Brett
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Beitrag von Brett » Sa Jan 14, 2006 7:50 pm

Hannes hat geschrieben: Badewannenprinzip
Also ich glaub, daran sind einfach mehrere zeitgemäße Trends schuld:

  • Musik, die bedingt durch ihr Instrumentarium eher diese Bänder (Hoch, Tief) nutzt.
  • Die hippen Sub/Sat-Kombis, die IMHO vor allem wegen Design und Praktikabilität den Einzug in viele Haushalt finden und oft im Übernahmebereich aber auch generell im Schalldruck-Frequenzgang meist gewaltige Fehler machen.
  • Die Beliebtheit der MP3s, die vor allem bei hoher Kompression mit der Präzision im Mittenbereich sparen.
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Grent
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Beitrag von Grent » Mo Jan 16, 2006 10:37 pm

peregrin hat geschrieben:Ich glaub beim Quoten muß ma Anführungszeichen verwenden.
Dein Fehler, Hannes, war folgender


[qu0te = Hannes] (falsch)
[qu0te=Hannes] (richtig)


Gutes altes wikipedia ...
wikipedia hat geschrieben:Bei jeder natürlichen Tonerzeugung wird neben dem Grundton noch eine Vielzahl höherer Töne erzeugt. Man nennt diese Obertöne, Partialtöne, Teiltöne, oder Harmonische. Die Folge dieser Töne heißt Obertonreihe oder Naturtonreihe. Die Gesamtheit aller Obertöne ergibt das Frequenzspektrum eines Tons.
Das ist schlichtweg falsch. Die Gesamtheit aller Teiltöne ergibt das Frequenzspektrum. Obertöne schließen den Grundton nicht mit ein.
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Beitrag von Brett » Mo Jan 16, 2006 11:10 pm

Grent hat geschrieben:Die Gesamtheit aller Teiltöne ergibt das Frequenzspektrum. Obertöne schließen den Grundton nicht mit ein.
Klingt einleuchtend. Strikte Unterteilung in Teilfrequenzen oder Teilsignale gefällt mir aber besser. Sonst weiß man ja nicht, ob man vom Bild- oder Frequenzbereich spricht.

Was anderes, weils mich grad interessiert: Arbeitet man in der Tontechnik eigentlich (bei einschl. Software) auch mit kontinuierlichen Frequenzspektren (also Graphen) oder immer nur mit Verteilungen auf diskrete Frequenzen (also die eher üblichen Balkendiagramme)? Also gibt es Anwendungen, und wenn ja, welche? Also wenn nicht in der Meßtechnik (was ich mir gut vorstellen kann, daß nicht), dann evtl. in der Klangsynthese?
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Beitrag von Grent » Mo Jan 16, 2006 11:38 pm

peregrin hat geschrieben:mit kontinuierlichen Frequenzspektren
Selbstverständlich. Bzw. nehm ich jetzt mal schwer an, dass es welche sind. Aber vielleicht meinen wir nicht das gleiche.

STX ist ein Programm zur Klanganalyse und -synthese des Schallforschungsinstituts. TRIAL gibts, die läuft bis Juni 2006.
Dateianhänge
stx3.jpg
stx2.gif
stx1.gif
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Beitrag von Hannes » Mo Jan 16, 2006 11:42 pm

Wenn ich dich richtig verstehe meinst du die Darstellung von Frequenzanalysen von Audiosignalen (Spektralanalysen). Also da ist durchaus beides üblich. Balkendiagramme sind grad bei parametrischen EQs sinnvoll, weil schneller zu lesen. Spektralanalysen mach ich persönlich selten, aber in der Meßtechnik sind die natürlich sehr wichtig und nicht wegzudenken. Die kann man heute mit jedem Standardprogramm durchführen (einfach um auch schauen zu können, wie die Frequenzen eines Signals verteilt wurden). Man kann da sogar verschiedene Fensterfunktionen wählen, aber das sind Dinge, die eher in die Mathematik und Digitaltechnik gehen, also für mich ned sehr interessant :)
Impulsmessungen wie man sie ebenfalls für gewisse Zwecke braucht (Lautsprecher etc.), macht man dagegen eher mit dafür eigens konzipierten Programmen (auch kein muss, aber oft praktisch) wie MLSSA, Aurora (shareware was ich weiss.)

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Beitrag von Hannes » Mo Jan 16, 2006 11:52 pm

Übriegens: Auch Hobby HiFi verwendet MLSSA für alle Messungen seh ich grad :)

http://www.hobbyhifi.de/Aktuell/Messtec ... mlssa.html

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Beitrag von Hannes » Di Jan 17, 2006 4:30 am

@peregrin:

Vielleicht wird die Frage eh durch den Stark beantwortet (wird erst morgen geliefert), aber mich würd vor allem interessieren inwiefern die Gehäuseform Auswirkungen auf den Klang hat. Rein technisch gesehen ist es sicher simpler einen eckigen Kasten zu bauen als ausgefallenere Designs zu verwenden, aber ich frag mich, ob ausgefallenere Formen nicht auch möglich sind. Es geht doch, wenn ich da richtig liege mehr um das Volumen, als um die eigentliche Form oder?
Was spricht zB dagegen eine Pyramide als Gehäuse zu verwenden? :)

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Brett
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Beitrag von Brett » Di Jan 17, 2006 10:09 am

Wegen der Spektren: Hmm. Hab mich schlecht ausgedrückt.

stx1.gif ist ein Wasserfalldiagramm, also man hat zwei Parameter (einer is ziemlich fix Frequenz, der andere was anders, etwa eine Dämpfung oder auch die Zeit) und schaut sich das Ausschwingverhalten an: Was macht die Amplitude entlang der Laufvariablen. Sowas kann man vllt. ganz kompliziert auch aus einer Funktion, die vom R² in den R abbildet, analysieren. Das wäre dann tatsächlich ein kontinuierliches Bild (stellich ich mir aber schrecklich kompliziert vor). So wie das in der Grafik ausschaut (und so ists auch üblich), hat man da aber einen der beiden Parameter manuell verändert. Üblicherweise (weil das Auge so drauf eingschossn is) ist der Parameter von links nach rechts der "kontinuierliche", der andere der manuell veränderliche, angedeutet wird das mit den parallelen Rasterlinien. Der "kontinuierliche" ist aber in Wahrheit auch nicht kontinuierlich. Es handelt sich da wahrscheinlich um ein mit Digitaltechnik gemessenes Signal, sprich, es wurde auf gleiche Zeitabstände diskretisiert (wie bei der CD). Die Fensterfunktionen braucht man dann, um den Einfluß aus der Endlichkeit der Zeitreihe gering zu halten.

stx2.gif ist würd ich sagen auch ein digital erfaßtes Signal plus die Kurve aus einer Glättungsfunktion, Regressionspolynom oder was.

stx3.gif ;-)

Die Anwendung für kontinuierliche Spektren könnt ich mir eher bei der Klangsynthese vorstellen, wenn man (so wie seinerzeit elektrisch am Moog und Konsorten) VCOs emuliert, dann könnte man das auch mit einfachen Sinus-Funktionen tun und die - VOR der Diskretisierung auf einzelne Werte - in ein Spektrum umwandeln. Das is prinzipiell mit einigermaßen Matheaufwand möglich per Fourier-Integraltransformation. Unser Meßtechnik-Prof. hat aber gesagt, es gibt dafür eher keine Anwendung. Drum hats mich interessiert.
Forma, Eier Gnodn.

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