Linguistik
- florianklachl
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Re: Linguistik
Interessant, das deutsche Wort "Kante" hat denselben etymologischen Ursprung im Keltischen wie die Grafschaft Kent in England und Kantabrien in Spanien!
"Kante" <- altfranzoesisch cant = "Ecke" <- gallisch (i.e. westkeltisch) "canthus" fuer eisenbeschlagenes bzw. -berandetes Rad
"Kent" <- altenglisch "Cent" <- Latein: "Cantia, Canticum", vermutlich aus dem Keltischen uebernommen als Bezeichnung fuer randstaendiges Land bzw. Kuestenland, vgl. walisisch (= keltische Sprache) "cant" fuer Berandung eines Kreises oder bretonisch (ebenfalls keltisch) "cant" fuer Kreis, was verwandt ist mit der Bedeutung des gallischen "canthus", womit sich der Kreis schlieszt.
"Kante" <- altfranzoesisch cant = "Ecke" <- gallisch (i.e. westkeltisch) "canthus" fuer eisenbeschlagenes bzw. -berandetes Rad
"Kent" <- altenglisch "Cent" <- Latein: "Cantia, Canticum", vermutlich aus dem Keltischen uebernommen als Bezeichnung fuer randstaendiges Land bzw. Kuestenland, vgl. walisisch (= keltische Sprache) "cant" fuer Berandung eines Kreises oder bretonisch (ebenfalls keltisch) "cant" fuer Kreis, was verwandt ist mit der Bedeutung des gallischen "canthus", womit sich der Kreis schlieszt.
- florianklachl
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Re: Linguistik
Zwei durchaus berechtigte Fragen:
->
Warum heiszen Geldautomaten nicht Scheinwerfer?
->
Was essen eingefleischte Vegetarier?
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- florianklachl
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Re: Linguistik
Der beruehmteste lateinische Zungenbrecher handelt vom Sabinerkoenig Titus Tatius und lautet wie folgt:
„Tite tute Tati tibi tanta tyranne tulisti“
O Titus Tatius, du Tyrann, so Großes (Unglueck) hast du dir (selbst) zugezogen!
„Tite tute Tati tibi tanta tyranne tulisti“
O Titus Tatius, du Tyrann, so Großes (Unglueck) hast du dir (selbst) zugezogen!
- florianklachl
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Re: Linguistik
Man muss schon sagen, die Franzosen sind in Sachen Hoeflichkeitsfloskeln wirklich besondere Umstandsmeier, etwa wenn man folgende Aussage im Englischen und ins Franzoesische uebersetzt vergleicht:
- florianklachl
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Re: Linguistik
Inspiriert von der Straszendichtkunst, auch street poetry genannt, bei meiner Bushaltestelle auf dem Weg zur Arbeit (siehe Anhang), habe ich gleich einmal nachschauen muessen, welchen sprachgeschichtlichen Ursprung das schlimmste Schimpfwort im Englischen namens C*** hat.
Angeblich ist dieses Wort von einer altgermanischen Bezeichnung fuer die Frau ableitbar, die wiederum ihren Ursprung im Altgriechischen haben soll. Wenn das stimmt, waere die Vorsilbe Gyn- etwa bei Gynaekologie mit C*** verwandt. Im Deutschen liesze sich etwa das Wort "Kåtz" als Bezeichnung fuer die Frau vom selben altgermanischen Wort ableiten wie C***, wobei die negative Konnotation der englischen Ableitung erst vor ein- bis zweihundert Jahren entstanden sein soll (mit den Viktorianern war nicht gut Kirschen essen).
Bezugnehmend auf die Analyse in Posting viewtopic.php?f=11&t=474&p=78168#p77767 , sei hier exklusiv bei eine neue Hypothese in den Raum gestellt, die eigentlich viel naheliegender waere: C*** liesze sich demnach direkt etwa auf das walisisch-keltische Wort "cant" im Sinne von "Berandung" bzw. etwas "Kantenartiges" zurueckfuehren. Was die Morphologie des damit Bezeichneten anbelangt, waere diese Erklaerung jedenfalls durchaus stimmig. Wahrscheinlich wuerde diese These in England sofort verworfen werden, damit nicht die Grafschaft Kent umbenannt werden muss.
Angeblich ist dieses Wort von einer altgermanischen Bezeichnung fuer die Frau ableitbar, die wiederum ihren Ursprung im Altgriechischen haben soll. Wenn das stimmt, waere die Vorsilbe Gyn- etwa bei Gynaekologie mit C*** verwandt. Im Deutschen liesze sich etwa das Wort "Kåtz" als Bezeichnung fuer die Frau vom selben altgermanischen Wort ableiten wie C***, wobei die negative Konnotation der englischen Ableitung erst vor ein- bis zweihundert Jahren entstanden sein soll (mit den Viktorianern war nicht gut Kirschen essen).
Bezugnehmend auf die Analyse in Posting viewtopic.php?f=11&t=474&p=78168#p77767 , sei hier exklusiv bei eine neue Hypothese in den Raum gestellt, die eigentlich viel naheliegender waere: C*** liesze sich demnach direkt etwa auf das walisisch-keltische Wort "cant" im Sinne von "Berandung" bzw. etwas "Kantenartiges" zurueckfuehren. Was die Morphologie des damit Bezeichneten anbelangt, waere diese Erklaerung jedenfalls durchaus stimmig. Wahrscheinlich wuerde diese These in England sofort verworfen werden, damit nicht die Grafschaft Kent umbenannt werden muss.
Re: Linguistik
Cunt in Bezug auf die Äußeren Schamlippen lässt sich mit “Berandung“ recht unkompliziert auf einen Nenner bringen.
- florianklachl
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Re: Linguistik
In Nordirland gibt es einen Landkreis namens Tiron (County Tyrone), der nicht nur von der Bezeichnung ganz aehnlich ist zu Tirol, sondern auch von der Untergliederung u.a. in einen Teilbereich namens Nordtiron (North Tyrone) und Suedtiron (South Tyrone). (Darauf bin ich aufmerksam geworden, weil ich gelesen habe, dass die Vorsitzende der nordirischen DUP Partei, Arlene Foster, eine echte Suedtironerin ist.)
Da hat es mich gleich wieder gejuckt, schnell nachzuschauen, ob es da nicht, was die Aehnlichkeit der Landnamen (sic!) betrifft, einen etymologischen Zusammenhang gibt, und tatsaechlich habe ich da auch gleich wieder einen Volltreffer gelandet:
Die Gegend Tirol ist nach der Burg Tirol in der Gemeinde Tirol in Suedtirol benannt. Es wird vermutet, dass der Wortstamm des Namens der Burg auf *tir fuer "Gebiet, Grund, Boden" zurueckgeht. Und siehe da, laut Wikipedia existiert derselbe Wortstamm auch im Altirischen und hat dort die gleiche Bedeutung ("Laendereien")!
Tyron leitet sich laut Lexikonangaben von der irischen Bezeichnung Tír Eoghain ab, was "Land des Eoghain" bedeutet. Herr Eoghain war der Begruender dieses Landes im 5. Jhdt. nach Christus. Womit auch wieder einmal bestaetigt waere, dass sich geographische Bezeichnungen im Vergleich zu anderen Worten im Lauf der Zeit kaum veraendern.
Da hat es mich gleich wieder gejuckt, schnell nachzuschauen, ob es da nicht, was die Aehnlichkeit der Landnamen (sic!) betrifft, einen etymologischen Zusammenhang gibt, und tatsaechlich habe ich da auch gleich wieder einen Volltreffer gelandet:
Die Gegend Tirol ist nach der Burg Tirol in der Gemeinde Tirol in Suedtirol benannt. Es wird vermutet, dass der Wortstamm des Namens der Burg auf *tir fuer "Gebiet, Grund, Boden" zurueckgeht. Und siehe da, laut Wikipedia existiert derselbe Wortstamm auch im Altirischen und hat dort die gleiche Bedeutung ("Laendereien")!
Tyron leitet sich laut Lexikonangaben von der irischen Bezeichnung Tír Eoghain ab, was "Land des Eoghain" bedeutet. Herr Eoghain war der Begruender dieses Landes im 5. Jhdt. nach Christus. Womit auch wieder einmal bestaetigt waere, dass sich geographische Bezeichnungen im Vergleich zu anderen Worten im Lauf der Zeit kaum veraendern.
Re: Linguistik
Sehr nice.
Re: Linguistik
“Die Zeit“ nimmt Annegret Kramp-Karrenbauers patscherte Faschingswitzchen zum Anlass, den Latte macchiato als Symbol für Diffamierungsopfer im weiteren Sinn zu sehen und verfolgt die Spur bis vor die Jahrtausendwende zurück:
https://www.zeit.de/2019/11/diskriminie ... r-symbolik
https://www.zeit.de/2019/11/diskriminie ... r-symbolik
- florianklachl
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Re: Linguistik
Latte macchiato ist aber echt ein Kaffee, den die Welt eigentlich nicht braucht.
Wenn es keinen Haeferlkaffe gibt, trink ich lieber einen Kaffee ohne Milch, bevor ich so einen Firlefanz bestell.
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